Hallo,
mein Kleiner wurde ja bei 27+4 mit 665 g geboren. Er hat eine Hypospadie 2. Grades. Die soll eigentlich im Februar korrigiert werden (kurz bevor er 2 wird).
Jetzt hab ich mich im Internet mal schlau gemacht und seitdem bin ich total durch den Wind.
Stimmt es denn, dass die Kinder im Bett angebunden sind? Und dass über dem OP-Bereich ein Gestell gestellt wird, dass die Bettdecke da nicht drauf liegt? Dass er 12 Tage im KH bleiben muss, wurde mir vom Chirurgen damals schon gesagt. Aber das mit dem Anbinden und dem Gestell hat er verschwiegen. Er meinte nur, dass Elias dann die ganze Zeit nicht aufstehen darf. Wie soll denn das gehen? Der ist doch nur in Action und kann keine Minute still sitzen, geschweige denn ruhig im Bett liegen.
Achso, er wird wohl in der Charité, Campus Virchow, operiert.
Hat jemand Erfahrung und kann mir die Angst nehmen?
Vielen Dank und liebe Grüße...
Hypospadie OP
Hallo,
oh mein Gott,...mir ging es jetzt fast 2 Jahre so wie du. Nur Horrormeldungen und Angst pur.
Einer meiner Zwillis hatte am 29.12.08 die OP.
Alles zusammen waren wir ebenfalls 12 Tage stationär.
Aufnahmetag, OP-Tag und 10 Tage Katheter.
Früher hat man die Kinder wirklich angebunden, seit langem aber gibt es so Spezialdecken.
Da sind so Spaghettiträger, da schlüpfen sie mit den Armen rein (geht also zur Schulter) und an jedem Eck dieser Decke sind Bänder, die werden an die Bettgitter gebunden.
Somit kann das Kind nicht mit den Händen an die OP-Stelle, kann den Katheter nicht ziehen und auch nicht an der Wunde montieren, sowie in Bauchlage begeben.
Sie können jedoch seitlich liegen.
Am 2. Tag durfte Tobias dann schon im Buggy rumgeschoben werden, allerdings auch hier immer nur in rückenlage und liegend.
Zum essen hätte er ein BISSCHEN aufsitzen können aber ich habe ihn dennoch liegend gefüttert, damit ich ihm nicht zeitweise eine Option gebe, die sonst den ganzen Tag tabu ist.
Leider düfen sie nicht aufstehen...die operierte STelle braucht einfach Ruhe und damit alles schön verheilen kann (ggf. durch die Peniskrümmung notwendige Harnröhrenverlängerung etc.) ist diese Zeit auch wirklich nötig.
Anfangs dachte ich, das klappt nie, da meine zwei auch total lebendig sind aber erstaunlicher Weise hat Tobias die 12 TAge total brav mitgemacht. Die spüren das einfach, dass es ihnen auch gut tut, ruhig zu bleiben.
Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden. Kann dir auch mal ein Foto von dieser "Spezialdecke" zukommen lassen.
Ich möchte dir nur eines noch auf den Weg geben, bleib wirklich konsequent. Nimm ihn blos nicht auf den Arm oder aus Mitleid im Aufwachraum auf den Arm. Du sparst dir und ihm jede Menge Elend dadurch.
Die Anästhesisten wollten mir Tobias auch unbedingt auf den Arm geben, weil er nach dem Aufwachen so durch den Wind ist aber die Schwestern der Station haben mir wirklich klar gemacht, dass ich ihm damit keinen Gefallen tu.
Ich wünsch euch für die OP Alles Gute.
Mein zweiter Zwilling, Clemens, kommt am 16. März mit derselben Geschichte unter's Messer.
LG und keine Angst.
Danke für deine Antwort.
Wie ging es denn Tobias nach der OP und jetzt? Wie hast du ihn in den 12 Tagen denn beschäftigt? Ich kann mir echt nicht vorstellen, wie ich das bewerkstelligen soll.
Ich hab am Freitag noch mit der Chirurgin telefoniert und sie hat mir doch etwas Angst genommen. Sie meinte, es wäre natürlich günstiger, wenn Elias ruhig im Bett liegen würde, aber ein 2-Jähriger versteht sowas noch nicht. Sie meinte auch, dass wir mit ihm im Buggy raus können.
LG, sunshine
Ich hatte nicht einen Tag das Gefühl, Tobias hätte Schmerzen. Auch am OP Tag nicht.
6 Tage lang bekam er jeweils morgends und abends ein Diclobene Zäpfchen, das half wirklich.
Das einzige was sicherlich unangenehm war ist der Tag, an dem der Katheter "gezogen" wurde bzw. das Bändchen, damit sich der Katheter löst durchgeschnitten wurde und das erste Mal Pieseln war auch bissl unangenehm.
Wichtig ist einfach, dass du wirklich - grad am Anfang - konsequent bist, den Rest weiß dein Kleiner alleine. Intuitiv. Ich hab es auch nicht geglaubt, bzw. fürchte mich jetzt vor Clemens OP wieder, obwohl alles so gut ging.
Ich bin viel im Klinikgebäude gelaufen.
Morgends nach dem Frühstück (im Bett für Tobias) wurde er gewaschen, dann ging's ab in den Buggy und dann sind wir den ganzen Tag gelaufen. Von Gebäude zu Gebäude, die Stockwerke durch, die Unterirdischen Gänge entlang, wenn Besuch kam in's Cafe.
Dann gab es Mittagessen im Buggy und anschließend versuchter Mittagsschlaf, anschließend wieder rein in Buggy und weiterlaufen. Eeeelends langweilig irgendwann aber ihm hat das gereicht und er war zufrieden.
Nach dem Abendessen, so 18 Uhr habe ich ihn wieder in's Bett gebracht und dort bis ca. 20 Uhr Bücher angeschaut, ihn gewaschen und dort durfte er sogar TV gucken.
Es gibt auch nicht viel Möglichkeiten zur Unterhaltung, da sie wirklich liegen müssen und selbst ein Buch anschauen in der Position nicht angenehm ist.
Raus an die Luft waren wir nicht...hätte ich mich auch nicht getraut auch wenn er mit zwei Windeln gut isoliert gewesen wäre.
Wickeln haben die Schwestern übernommen, damit weder er, noch ich versehentlich den Katheter ziehen können (der ja auch mit einem Faden an der Eichel fixiert war, dieser Faden wurde am Ende durchgeschnitten, dadurch konnte der Katheter raus).
Angenehm fand ich, dass wir keinen Urinbeutel hatten. Wie wird das bei euch gelöst, weißt du schon bescheid?
Tobias geht es heute sehr gut, nach so langer Liegezeit war das Gehen natürlich ein Problem, er musste es erst wieder "lernen" (was natürlich innerhalb von ein paar Stunden klappte), weil es einfach ungewohnt war. Aber das ist scheinbar normal.
Der Penis sieht auch schön aus, morgen ist es 3 Wochen her und man sieht eigentlich keine Fäden mehr oder dergleichen. Ist echt schön geworden.
Falls du noch Fragen hast, kannst dich jederzeit auch per PN melden.
LG