Mit Frühchen zu Hause - muss der AG dem Papa Urlaub gewähren?

Hallo,

ich frage für meine Freundin, die ihren Sohn knapp 4 Wochen zu früh bekommen hat. Sie kann morgen mit ihm nach Hause und erzählte mir eben, dass ihr Freund bzw. Papa ab Dienstag wohl wieder arbeiten muss... Schichtdienst.

Ich war ziemlich geschockt, es kann doch nicht sein dass der AG so unflexibel ist und der Papa seine Frau mit Frühchen zu Hause sitzen lassen muss... zumal sie dort in der Nähe niemanden hat (Verwandschaft oder so) Hebammenbesuche und Anspruch auf Haushaltshilfe hin oder her...

wie ist das denn, gelten bei Frühchen irgendwelche Sonderregelungen?

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Ich denke schon, daß es so sein kann...
mein Mann mußte damals bei Entlassung unseres Sohnes (geb. 30+4 SSW) gleich die Woche weg -Montagearbeit. Auch bei unserer Tochter (ge. 24+4 SSW) bekam er zur Entlassung keinen Extraurlaub.
Und ehrlich...4 Wochen zu früh macht nicht wirklich viel aus.Das holen die Kleinen schnell wieder auf.

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Hallo,

ich denke, dass der Vater genauso wenig "Anspruch" auf Urlaub hat, wie bei einem termingeborenem Kind.

Hat das Kind denn einen Monitor oder Sauerstoff zur Überwachung?
Denn, ohne es böse zu meinen, das Kind ist ja "nur" 4 Wochen zu früh und ich sehe da, bis vielleicht auf die Größe und das Gewicht, keinen Unterschied zu Müttern reifgeborener Kinder.
(Sonst würde man die beiden ja nicht nach Hause entlassen)

Hannah kam 33+4 und mein Mann hatte genau 1 Tag frei. Der Tag des Kaiserschnittes...

LG Janine

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hi

unser sohn kam auch bei 36+0 und mein mann hatte elternzeit, die hätte er aber sowieso genommen, egal ob 36. woche od 40. woche .... das hättet ihr vorher einreichen müssen. aber anspruch auf 2 monate elternzeit hat er ja. soll er halt beantragen, nur dann gibts auch weniger gehalt in der zeit .... aber das weißt du ja sicherlich

lg

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Ich denke auch nicht, dass es da Sonderregelungen gibt. Unser Sohn kam knapp 6 Wochen zu früh und mein Mann ist auch am Tag nach der KKH-Entlassung wieder arbeiten gegangen. Es ging halt zu dem Zeitpunkt in der Firma nicht anders. Er hatte erst in der darauffolgenden Woche Urlaub. Die Kinder werden aber meist sowieso erst entlassen, wenn sie, wie Reifgeborene auch, nicht mehr auf medizinische Versorgung oder besondere Pflege angewiesen sind. Braucht das Kind denn noch spezielle Betreuung? Sauerstoff, Monitorüberwachung oder sonstiges?

Hat sie denn eine Haushaltshilfe? Wenn ja: Warum? Ist noch ein erstes Kind da?

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Ich sage es nicht gern: Aber mein Großer ist auch ein Frühchen, das 4 Wochen zu früh kam. Ganz ehrlich? Bis auf eine Trinkschwäche hatte er gar nichts, und wir konnten das Kr'haus nach 5 Tagen verlassen.

Das Baby Deiner Freundin ist ja im Prinzip reif geboren worden, und ich denke mal (da Du hier nichts näher dazu schreibst), dass es auch keine nennenswerten Probleme hat/te.

Ein Recht "von jetzt auf gleich" Urlaub zu nehmen, um der Gattin mit dem Baby zur Hand zu geben, gibt es eigentlich nicht.

Es mag hart klingen: Aber der Arbeitgeber muss ja auch mit seinem Personal rechnen können und kann jetzt nicht Hr. X frei geben, und Hr. Y, der gerade erst "ewig lange" Schichtdienst leistete, herbeirufen.

Der Mann Deiner Freundin kann versuchen, sich gütlich mit dem Chef zu einigen. Z. B., dass er 1 Woche arbeitet und dann 1 Woche Urlaub nimmt oder dergleichen.

Aber "von jetzt auf gleich" zu verlangen, dass er Urlaub bekommt, ist dem Arbeitgeber gegenüber wirklich nicht so ganz fair.

Deine Freundin kann Familie und Freunde mobilisieren, damit sie ihr helfen. Evtl. wird auch für ein paar Tage eine Haushaltshilfe von der Kr'kasse finanziert (einfach mal dort anrufen).

Und bei Fragen bzgl. des Babys hilft ja bis zu 10 Tage lang die Nachsorgehebamme.


Alles Gute!

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Nein, es gibt definitiv keinerlei Sonderregelungen für ein Frühchen.
Ganz hart gesagt: Es ist dem Arbeitgeber vollkommen wurscht, wenn einer seiner Mitarbeiter Vater wird - egal, ob das Kind termingeboren ist oder ein Frühchen. Er hat seine Arbeitsleistung zu erbringen, für die er bezahlt wird und fertig.
Der Arbeitgeber KANN - aber muss ihm nicht - unbezahlten Urlaub gewähren oder eben seinen ohnehin normalen Jahresurlaub, aber auch den muss er rechtzeitig einreichen.
...und ein vier Wochen zu früh geborenes Kind ist normalerweise !!!!! bei der Entlassung fit, wenn es keinen Monitor oder andere gesundheitliche Probleme hat. Anspruch auf Haushaltshilfe hat sie vielleicht, wenn noch weitere Kinder da sind, sie selber noch gesundheitliche Probleme hat und eben das Kind krank wäre - aber das entscheidet ein Arzt.
Meine Tochter hätte auch keine Haushaltshilfe bekommen; trotz schlimmer Schwangerschaft, Extremfrühchen, Monitorkind und 2 Jahre lang mehrfacher Hüftoperationen mit Gips- und Schienenbehandlungen im 100 km entferntem KrHaus (kein Auto vorhanden) kam kein Dok auf die Idee, ihr das zu empfehlen/verschreiben !
LG Moni

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Hallo,

i bin Papa eines Fruhchen. Unser Sohn kam in der 31. Wochen zur Welt.
Mir hatte kein Urlaub zugestanden, obwohl meine Frau in einem sehr schlechten Gesundheitszustand nach dem Kaiserschnitt war.
I hatte lei Gluck, dass mein Chef da sehr kulant ist und mir entgegen gekommen ist, sodass i Urlaub nehmen konnte.

In der Regel kummern sich noch mehr Menschen ausser der Papa um ein Fruhchen. Bei uns kam viel die Hebamme und eine Physiotherapie, sodass meine Frau nie allein gewesen ware.

Leider ist das Leben eben kein Zuckerschlecken und die Chefs konnen nit immer Rucksicht auf die privaten Umstande ihrer Mitarbeiter nehmen.
I hab da Gott sei Dank sehr viel Gluck.

Lg Max