Notsectio - welche Überlebenschancen?

Guten Abend.

Ich muss euch leider mal mein Herz ausschütten.

Meine Schwester hat am Samstag ihre erste Tochter per Notsectio in der 34. ssw bekommen. 2180 g hat die Kleine.( Nach 3 Fehlgeburten)
Sie ist Samstag Abend ins Krankenhaus, weil sie sich total unwohl gefühlt hat. Dort wurde am CTG ganz lange nach den Herztönen gesucht und nach 10 Minuten Suchen hat sich dann mit dem Ultraschall bestätigt, dass die Herztöne nur noch sehr langsam waren.
Es wurde sofort eine Notsectio gemacht, es hat sich dann herausgestellt, dass sie eine vorzeitige Plazentalösung hatte. Aber wieso hat sie nicht geblutet?

Die Kleine Maus wurde lange reanimiert und hatte einen Apgar von 0-0-3, der Sauerstoff ph von der Geburt war 6,71 und dieser BE -31.
Die Kleine ist soweit stabil, aber hängt auf der Intensivstation an sämtlichen Geräten.
Es ist so schlimm, ich stehe noch total neben mir.
Nach den Fehlgeburten hatte sie sich so sehr auf die Kleine gefreut und dann passiert so etwas. #schmoll

Mal ganz ehrlich, bei diesem Apgar und diesen Sauerstoff ph's, was hat die Kleine denn für eine Überlebenschance?
Der Kinderarzt ist ein ganz toller dort im Krankenhaus, aber auch er kann zur Zeit noch nicht genau sagen welche Überlebenchance dir Kleine hat.
Wenn die Kleine überlebt, wie sieht es aus mit bleibenden Schäden und Behinderungen?

Oh man, ich steh so neben mir. Ich war bisher jeden Tag bei meiner Schwester und es tut mir furchtbar weh sie dort so zu sehen. Wir reden sehr viel miteinander und sitzen lange Zeit vor dem Bettchen von der Kleinen und beten einfach nur. :-(

Kann und jemand Hoffnung machen?
Hat vielleicht jemand eine ähnliche Situation gehabt und kann uns Mut machen?

traurige Grüße, Julie mit #stern ganz fest im Herzen und ihren 2 süßen an der Hand

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hallo!

die frau von meinen cousin hatte auch sowas durchgemacht. der kleine wurde 25 minuten reanimiert und als die ärzte ihn für tot erklärten, begann sein herzchen plötzlich zu schlagen.
er lag 3 wochen auf der intensiv (im tiefschlaf, gekühlt und beatmet), hatte beim aufwachen aus dem tiefschlaf krämpfe. es sah nicht so toll aus für den kleinen, er wurde nach 6 wochen entlassen mit einem epilepsie medikament und der diagnose, man muß abwarten wie er sich entwickelt.
nach einem halbe jahr wurde das epi-medikament abgesetzt, da er keinerlei auffälligkeiten zeigte. der kleine mann ist jetzt gerade mal 3 jahre alt, fährt fahrrad ohne stützen, redet wie ein wasserfall und geht ganz normal in den kindergarten. der kleine ist völlig normal entwickelt, die ärzte sprechen alle von einem wunder, die die es nicht live sehen glauben es auch nicht!

ich hoffe, dass auch euch so ein wunder vergönnt ist. gebt die hoffnung nicht auf alles alles gute

corinna

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Hallo Julie! #winke

Ich kann dir leider keine Antwort geben, möchte euch aber Mut zusprechen! Glaubt an die Kleine und gebt die Hoffnung nicht auf. Hier werden alle Daumen für die kleine Maus gedrückt.

Es wäre schön, wenn du uns auf dem Laufenden hältst!

Liebe Grüße #herzlich

Marie mit #baby-Louis (8,5 Monate alt) #verliebt

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Hallo Julie,

trotz allem, erstmal herzlichen Glückwunsch an deine Schwester zu der kleinen Maus.

Dann finde ich es ganz wunderbar, dass Du ihr in der jetzigen Situation ganz zur Seite stehst, ihr viel reden könnt, aber auch gemeinsam schweigen bzw. beten könnt. Einen besseren Dienst, als dazusein und zuzuhören bzw. zu rden kannst Du deiner Schwester gar nicht erweisen.

Welche Überlebenschancen die Kleine hat, kann Dir natürlich niemand sagne, dazu muß man einfach abwarten. Ich denke aber die Woche und das Gewicht sind schon mal super!

Ich erzähle Dir jetzt einfach mal wie es bei unserer Tochter gelaufen ist.

Sie wurde vor etwas mehr als 2 Jahren bei 27+6 auch per Notsectio geboren. Auch bei uns hat sich gezeigt, dass die Plazenta sich vorzeitig gelöst hatte und auch ich hatte KEINE Blutungen, sondern bin ins Krankenhaus gefahren, weil ich sehr starke Oberbauchschmerzen hatte, mit Übelkeit und starken Kreislaufproblemen. Man hat dann auch ein CTG geschrieben und US gemacht und das CTG war dann pathologisch, also ohne Herztöne und so kam es dann innerhalb weniger Minuten zur Notsectio. Marina mußte ebenfalls reanimiert werden. Sie hatte ein Gewicht von 980g und 36,5 cm. Ihre Apagarwerte waren 03/05/06. Der Nabelarterien-PH lag bei 6,95 und der BE bei -14,9. Sie hatte nach der Eanimation einen Sauerstoffbedarf von 97% bei vollständiger Beatmung zunächst über die Maske später über den Schlauch/die Sonde in der Nase.

Wir waren insgesamt neun Wochen in der Klinik, sechs davon auf der Intensivstation. In der Zeit gab es ienige Höhen und Tiefen, so stand zunächst eine Hirnblutung 2. Grades auf beiden Seiten im Raum und noch einiges mehr. Sie war drei Tage voll beatmet und brauchte dann noch knapp 14 Tage eine Atemunterstützung. Wir sind letztendlich mit einem Heimmonitor zur Überwachung der Sauerstoffsättigung und des Herzschlages entlassen worden, aber dafür auch "schon" drei Wochen vor ET. Bei der Entlassung hatte Marina 2240g und 44 cm.

Heute 2 Jahre später ist sie top fit und gilt seit der U 7 Im Juli auch als altergerecht entwickelt. Wir haben in den zwei Jahren KG, Frühförderung usw. gehabt aber das Wichtigste ist, dass es unserer Tochter heute richtig gut geht und sie wirklich fit ist und bisher keine Folgeschäden aufgetreten sind.
Sie wiegt zwar auch "nur" knapp 12 Kg auf ca. 85cm aber das ist okay soweit.

Ich wünsche euch alles, alles Gute für die nächste Zeit. Auch wenn der Weg lang sein wird, aber er ist zu schaffen!!!!!!

Lg und bei Fragen meld Dich ruhig!!!!

Nadine

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Hallo.

Estmal herzlichen Glückwünsch zu deiner Nichte.
Tut mir sehr leid, dass sie keinen guten Start ins Leben hatte.
Aber Gott sei Dank ist deine Schwester gerade noch rechtzeitig ins Krankenhaus gekommen.

Ich hatte selbst in der 36. SSW eine Plazentalösung und mein Kleiner hätte es auch fast nicht überlebt. 5 Minuten später und ... (ich will gar nicht dran denken :-()
Mein Sohn hatte den Selben ph Wert. Der Apgar war aber besser.
Er war trotzdem sehr schwach und nicht wirklich lebendig als sie ihn rausholten. Er kam dann auch auf die Intensiv und wir stellten uns auf einen längeren Aufenthalt ein.
Aber wie durch ein Wunder erholte sich mein Schatz so schnell, dass selbst die Ärzte verblüfft waren. Er kam an einem Freitag zur Welt und wir wurden am folgenden Mittwoch entlassen.

Zu der Frage mit der Blutung. Ich habe sehr stark geblutet aber erst nachdem mir die Fruchtblase geplatzt ist.
Hatte davor immer ein leichtes Ziehen. Dachte, dass es Vorwehen sind.
Die Plazenta begann sich zu lösen bis die Gebärmutter total eingeblutet war. Daraufhin platzte dann die Blase und so bekam ich auch endlich mit was da schlimmes in mir vorging.

Ich drücke ganz fest die Daumen für deine Schwester und Ihre kleine Kämpferin.

Lg Sonnilein

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Hallo,
ich wünsche Dir ganz viel Mut und Kraft!#herzlich
Marvin kam in der 29 Woche per Notkaiserschnitt zur Welt.Er war unter anderem schwer Herzkrank.Im Op wurde Marvin reanimiert,mir wurde gesagt c.a 20 min.Seine Werte waren total unterste Schublade.Ich habe mich darauf eingestellt,das er stirbt.Marvin wurde kurz nach der Geburt 2 mal verlegt.Einmal Rettungswagen zur nächsten Früchenstation,dann mit dem Rettungshubschrauber nach Oldenburg.Gesehen hatte ich ihn nicht,es ging alles sehr schnell und alle kämpften.In Oldenburg haben sie wirklich um sein überleben gekämpft und ja,den Kampf hat er gewonnen!Manchmal bringt die Zeit einfach auch ganz viel Hoffnung.Wir dürfen nie den Start den unsere Zwerge hatten vergessen und es sind oft kleine Kämpfer!Geb die Hoffnung nicht auf und verliert nicht den Mut,auch wenn es schwer fällt.#liebdrueck

Nadine

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Nicht jede bekommt Blutungen nach außen sagte mir damals der Arzt, mein 2.Sohn kam 2004 in der 31.SSW wegen einer Plazentalösung.
Ich bekam plötzlich starke Blutungen und bin in die Klinik, die Herztöne waren auch schon schlecht und so wurde sofort Notsectio gemacht.
Mein Sohn hatte 1200 gund 40cm und wurde 5 Tage voll beatmet, dann noch etwas Sauerstoffgabe....mittlerweile ist er "fast" 7 Jahre und wurde gerade eingeschult.

***Wenn die Kleine überlebt, wie sieht es aus mit bleibenden Schäden und Behinderungen?***

Prognosen kann keiner abgeben, da muß man wirklich abwarten was kommt...so hart es auch ist. Ich weiß selbst wie schwer es ist nicht zu wissen was kommt. Bei meinem Sohn bekamen wir erst mit 5 Jahren eine klare Auskunft: er ist Autist.

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Liebe Julie,

ich denke ich kann Dir bzw. Deiner Schwester ein bischen Hoffnung machen.

Unser APGAR war bei 2/2/3.
Die Prognose der Ärzt bei der Geburt war mehrfach Schwerstbehindert.

Jetzt ist mein Sohn 4 Jahre alt. Er hat eine Entwicklungsverzögerung und eine anfällige Lunge, sonst nichts. Das hätte aber auch einem normalgeorenen Kind mit guten APGAR Werten passieren können.

Ich finde das wichtigste nach einer Frühgeburt ist sich dadurch nicht die Freude an seinem Kind nehmen zu lassen.

LG