Immer wieder traurig

Hallo,
wir haben vor fast fünf Wochen unseren Kleinen Jungen bekommen.Er wurde bei 36+6 geboren,also nur knapp ein Frühchen.Unser bisher jüngster Sohn kam über sechs Wochen zu früh.Auch er ist ganz gesund,aber seit der Geburt bin ich immer wieder traurig,dass es wieder zu zeitig war(spontaner Blasensprung).Die beiden letzten Geburten waren ganz schlimm und ich könnte immer noch weinen,wenn ich daran denke.

Ich suche gerade nach den richtigen Worten....einerseits bin ich wahnsinnig dankbar,das nach den schwierigen Schwangerschaften die Kinder gesund zur Welt kamen,anderseits kann ich damit so schwer abschließen,weil auch die Geburten so schwer waren,dass ich kaum darüber sprechen kann.Diesmal sollte doch alles, alles anders werden.
Der kleine Kerl sollte zum Termin kommen-ich hätte auch ohne Not übertragen,die Geburt sollte ein schönes Erlebnis werden und uns allen sollte es hinterher gutgehen.Nichts davon hat sich erfüllt.Ich weiß,dass es kleine Probleme sind,aber es belastet mich,macht mich traurig und auch irgendwie neidisch auf andere,bei denen alles problemlos klappt.
Ich will diese Gefühle nicht,möchte einfach glücklich sein,dass es jetzt wieder allen gutgeht,aber es fällt mir unglaublich schwer.
Kann das jemand nachvollziehen?

LG,Anja

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Liebe Anja, ja das kann ich sehr gut verstehen. Unser Baby kam 34+0 zur Welt und ich habe diesen Schock bis heute (fast 9 Jahre her) nicht verkraftet. Es sollte doch perfekt sein. Es sollte doch diesen magischen Moment geben. Und dann bum war alles anders! Auch mein Kind ist gesund und dafür bin ich dankbar. Auch weiß ich, dass es so viel schlimmere Schicksale gibt. Aber hin und wieder kommt die Traurigkeit über den verlorenen Traum zurück. Finde das alles oft nicht fair. Oder reagiere extrem auf Postings wie: Oh bin 37 SSW und habe keinen Bock mehr... Baby soll jetzt sofort kommen. Am besten per KS.

Aaaaahhhh da denke ich immer warum sind die nicht zufrieden und genießen jeden einzelnen Tag dieses unglaublichen Glücks?

Vielleicht solltest Du Dir einen Therapeuten suchen, mit dem Du einen Weg findest den Verlust Deines Traums nicht mehr so schwer zu nehmen?

Alles Liebe Jana

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Hallo Jana,
sorry,dass ich erst jetzt schreibe..aber der Tag müsste mehr als 24h haben.;)
Ich bin auch immer sauer,wenn solche Sprüche kommen. Gerade beim letzten Kind war ich heilfroh um jeden Tag den ich geschafft habe und hätte unser Kinder so gerne bis zum Schluß getragen.
Es würde wahrscheinlich schon helfen,wenn man darüber sprechen dürfte ohne komisch angesehen zu werden. Die allgemeine Meinung ist ja-Hauptsache es ist gut augegangen.Was ja im Prinzip auch richtig ist,aber darum geht es ja nicht.
Wir sind ja alle dankbar,wenn unser Kind gesund und munter zu Welt kommt.
Es gibt eben Tage,da kommen die Gefühle verstärkt hoch und manche Tage hat man garkeine Zeit sich damit zu beschäftigen.

Ich wünsch dir mit deiner Familie noch ein schönes Rest-WE.
LG,Anja

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Hallo Anja,

genau das ist dass was ich immer wieder höre: Warum bist Du traurig, es ist doch alles gut geganngen?!
Ja, mein Baby lebt, bzw. ist heute ein Riese, aber der Weg dahin, all die Sorgen, das Erlebte, die Erlebnisse auf der Frühchenstation, die verlorene Romantik a la: Schatz ich glaub es geht los..., oder auch nur der Punkt, dass ich lange das Gefühl hatte versagt zu haben, mein Mann könnte nicht stolz auf mich sein, weil ich das Kind weder lang genug getragen habe noch selber auf die Welt habe.

Klar wissen wir das es nicht unsere Schuld war, aber was kann man schon gegen das Gefühl machen?
Ich wollte immer ein weiters Kind haben, zum einen weil ich immer mehrere Kinder wollte und zum anderen, weil ich hoffte einmal zu wissen wie es richtig laufen sollte. Leider bin ich nicht mehr schwanger geworden... Sollte halt nicht sein.

Alles Liebe

Jana

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Hallo,
auch ich kann dich sehr gut verstehen,
mein erster Sohn kam in der 36. Woche, nach über 22 Std.Wehen, dann Not-Ks
mein zweiter Sohn spontan, zwar 39. Woche, aber OP Team stand bereit, weil sein Herzschlag zu hoch war.
Meine Kinder sind Sternengucker gewesen, der zweite der spontan kam, war unter sehr anstrengender Geburt zur Welt gekommen, Dammschnitt, diese war hinterher durch einen Pilz entzündet und offen bis aufs Fleisch( so höllen schmerzen hatte ich selbst beim KS nicht)
Bei meinem dritten Sohn stand fest, das er zu 95% wieder ein Sternengucker sein würde und habe mich zu einem Wunsch KS entschieden, das war bei meinen geburten die allerbeste geburt.
Ich frage mich auch oft, warum ich, warum bin echt nicht fähig, ein Kind normal zu bekommen. Man sagt doch so oft, Sternengucker sind so selten und ich habe gleich drei davon.
Mein zweiter Sohn ist zudem noch Entwicklungsverzögert und die Therapeuten meinen noch, das es sein kann, das er unter der Geburt zu viel Stress hatte. Da frage ich mich auch, hätte ich KS gehabt, wäre er dann normal?
Keine Frage, ich liebe meine Kinder, sie sind toll wie sie sind, aber so ein paar Gedanken schwirren einem doch im Kopf rum.
Lg

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Hallo,
das ist schon hart und da war ein KS sicher die beste Entscheidung. Wir denken noch darüber nach ob wir in ein paar Jahren noch ein Kind folgen soll,aber das ist noch nicht sicher.
Ich weiß nur,dass ich dann auch einen KS haben werde oder aber eine PDA so bald es geht.
Mach dir nicht zuviele Gedanken wie du deine Kinder auf die Welt gebracht hast.Es ist ja nicht so,dass du es nicht probiert hast.Dass dein Sohn entwicklungsverzögert ist,ist sicher nicht so leicht für euch,aber ihr gebt euer Bestes um ihm zu helfen.
Was genau fehlt ihm?

LG,Anja

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Hallo, unser Sohn wird Sonntag 4 J. aber er ist vom Verstand her erst ende 2 J.. Er lernt jetzt langsam zu sprechen, hat schlafstörungen, ist schnell überfordert, besonders wenn es zu laut wird.
Oft ist er überdreht, da findet man keinen ausknopf, dann ist es schon mal das er stillt dasitzt und Gegenstände in den Mund nimmt, er darf daher auch keine Kleinteile, die könnte er verschlucken , halt wie ein 2 jähriges Kleinkind.

Lg

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Hallo!

Ich kann Dich verstehen .
Habe mir immer ausgemalt, wie schön es sein kann schwanger zu sein und eventuell spontan zu entbinden.Leider war meine letzte SS katastrophal und die Frühgeburt endete mit dem Tod eines meiner Kinder.
Die aktuelle SS ist auch nicht schön und ich habe wieder Angst vor einer Frühgeburt. Ein Kaiserschnitt wird es auf jeden Fall, da bei der letzten SS ein T- Schnitt der Gebärmutter gemacht werden musste.
Ich hätte mir endlich mal gewünscht meine SS geniessen zu könne, meine Babybauch überall in toller SS- Kleidung zeigen zu können und keine Angst zu haben.
Aber es fing wieder in der 16 SSW an mit Problemen und seither muss ich liegen.
Keine Ausflüge.....nix.#schmoll

Aber ich nehme es hin, wenn ich dafür einen kleinen Bub im Arm halten darf im März
(vorher soll der Zwerg lieber im Bauch bleiben).

Liebe Grüsse

Jasifrosch
mit Greta (30+4) #verliebtan der Hand
Anton ( 30+4 geb. und verstorben) und zwei#stern#stern im#herzlich
und Babyboy inside #ei( 28+1) im Kampf um jede SSW

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Hallo Jasifrosch,

ich habe deinen Beitrag gelesen und kann das, was du geschrieben hast völlig nachvollziehen.
Ich fühle mit dir und zünde eine #kerze für deinen Anton an.
Auch meine Schwangerschaft war katastrophal und meine Zwillinge wurden am 23.10.2011 per Kaiserschnitt geholt. Eines unserer Mädchen ist nach 5 Tagen gestorben - bis heute ist das für mich alles wie in einem schlechten Film. Wie soll man das verarbeiten? Auch die Seelsorge im KH konnte nicht viel weiterhelfen.
Auch ich bin neidisch auf meine Freunde, die eine super Schwangerschaft haben und alles reibungslos läuft.
So etwas was ich erlebt habe wünscht man keinem, aber wieso muss es einem selber passieren?
Normalerweise wollte ich einen schönen Gipsabdruck & ein Fotoshooting von meinem Bauch machen, einen Vorbereitungskurs machen und die Schwangerschaft genießen, doch es kam alles anders.....

Liebe Grüße
Schneckchen 2012

mit meinen #stern Amy (27+4) und Romy (27+4 und verstorben)

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Das tut mir sehr leid!:-(Deine Ängste bezüglich dieser Schwangerschaft sind sicher enorm und ich wünsch dir,dass dein Kleiner Junge bis zum Schluß in deinem Bauch bleiben kann.Vielleicht kannst du schon im nächsten Monat all das nachholen was du dir gerade erträumst,wenn die sehr kritische Zeit herum ist.
Jeder Tag bringt dich näher dem Ziel.#pro
Alles Liebe,Anja

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Hallo,

unser Kleiner musste in der 35 +1 zur Welt geholt werden.

Ich durfte ihn nur kurz sehen und dann verbrachte er die ersten Wochen auf der Intensivstation. Danach wurde noch ein Herzfehler diagnostiziert.

Wir bangten um unseren Kleinen und sind nun froh, dass es ein Herzfehler der "nicht so schlimmen Sorte" ist, wenn es sowas denn überhaupt git.

Dass er zu früh kam, habe ich schon vergessen, denn es geht ihm gut, er lebt und er ist bei uns und nur das zählt.

Tut mir leid, ich kann eure Sorgen nicht verstehen. Sie sind zu früh gekommen, ok, aber sie sind gesund. Nur das zählt.

Es ist doch nach so langer Zeit egal, wie sie das Licht der Welt erblickt haben, hauptsache sie sind gesund und bei euch.

Dafür solltet ihr dankbar sein!!

Sorry, ich kann eure Gedanken wirklich nicht verstehen.

Trotzdem liebe Grüße und

genießt die Zeit mit euren Kindern

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;) Auch mit solchen Antworten habe ich gerechnet.Wie gesagt,im Prinzip ist das auch richtig,aber es geht auch nicht nur darum,dass sie zu früh kamen.Meist hängt da ein ganzer Rattenschwanz von Problemen dran..langes Liegen,Blutungen,Ängste um das Kind etc und wenn es dann durch die zu frühe Geburt noch zu einer traumatischen Geburt kommt,das lässt sich eben nicht so leicht nebenher verkraften.
Ich bin dankbar,besonders bei den letzten beiden Kindern,dass alles gutgegangen ist,aber diese Traurigkeit wie es geendet ist und dem Vorangegangenen,kann ich nicht so einfach abschütteln.
Da kann ich nur sagen- sei froh,dass es dir so leichtfällt und doch,ich bin ein sehr realistisch denkender Mensch und mich haut so leicht nichts um.
LG,Anja

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Hallo Anja,

ich kenne die Sorgen, die nach einem Kaiserschnitt da sind.

Unser kleine kam 5 Wochen zu früh. Er lag lange auf der Intensivstation, ich bangte um sien Leben.

Ohne Kaiserschnitt hätte er und ich nicht überlebt.

Und auch heute machen wir uns noch Sorgen um ihn und müssen regelmäßig ins Krankenhaus, um ihn überprüfen zu lassen.

Klar sind normale Entbindungen schöner, unsere Tochter kam normal zur Welt.

Aber ich kann dir nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass es die Option Kaiserschnitt gibt. Ich würde sonst nicht mehr leben und mein Kind auch nicht.

Und wenn ich unser kleines Wunder neben mir liegen sehe, dann bin ich jeden Tag einfach nur dankbar!!!

Ich wollte dich nicht angreifen und ich kann dich irgendwo verstehen.

Aber es ist meiner Ansicht nach so unwichtig!!

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße