Wir waren die Nacht in der Notaufnahme

Hallo ihr Lieben

Man, haben wir ne Nacht hinter uns.

Felix hatte sich gegen 0 Uhr dazu entschlossen den Ärzten und Schwestern der Kinderklinik einen Besuch abzustatten :-(
Eigentlich ist es ja Marie, meine Große, der es nicht so gut geht. Sie hat sich einen schönen grippalen Infekt zugezogen. Letzte Woche saßen sie in ihrer Kindergartengruppe mit 4 Kindern, der Rest war krank (Husten und Fieber). Darum war sie auch nur am Dienstag hin. Hab sie dann, als ich es erfahren hatte Zuhause gelassen, damit Felix und sie sich nicht anstecken. Tja, am Donnerstag bekam sie dann Fieber, Freitag bis Sonntag war nichts mehr und seit Montag hat sie nun wirklich alles, vom Husten über Fieber, Schnupfen, nasenbluten, Durchfall, Kopf- und Gliederschmerzen. Nur aufs Erbrechen warten wir noch.

Felix ging es eigentlich blendend. Gestern Abend dann fing er angleicht zu Husten. Gegen 0 Uhr dann plötzlich Kruppte er. Es begann von jetzt auf gleich, ohne vorherigen Hustenanfall (Marie hustet immer erst stark bevor sie kruppt). Ich hab direkt ein Rectodelt geschoben, ihn eingepackt und ab auf den Balkon. Leider keine Besserung. Er hatte richtig schlimme Atemnot. So schlimm hatte Marie (noch?) nie gekuppt. Also hab ich meinen Mann geweckt, ihn mit Felix vor der heißen Dusche platziert und mich in Windeseile umgezogen. Felix atmete nun etwas leichter, so dass wir uns gegen den Krankenwagen entschieden. Ich bin dann mit ihm los in die Kinderklinik, während mein Mann auf Marie aufpasste. In der Klinik angekommen empfing uns eine Schwester, die uns gleich ins Behandlungszimmer lotste. Sie ging dann die Ärztin holen und kam mit ihr zu uns. Im Flur hörte ich noch "schwerer Kruppanfall mit Atemnot. Die Mutter scheint sich aber auszukennen. Ist ganz ruhig und auch der Kleine ist nich in Panik". Hab also wohl alles richtig gemacht.

Felix wurde dann abgehört, durfte inhalieren, seine Sättigung wurde gemessen, die war Super. Dann müssten wir 20 Minuten warten, die Ärztin hörte ihn nochmal ab und fragte ob wir bleiben möchten oder lieber nach Hause wollen. Ich erkundigte mich, was denn alles gemacht werden würde. Sie meinte wir würden nur ein Zimmer bekommen und nach der Visite morgen früh dann entlassen werden. Von ärztlicher Sicht aus könnten wir ruhig fahren. Da ich mich ja auskenne und weiß was zu tun ist und auch abschätzen kann ob wir einen Krankenwagen rufen müssen oder es reicht selber zu fahren, müssten wir nicht bleiben. Ich entschied dann nach Hause zu fahren. Als ich ihr das Krankenkassenkärtchen gab meinte sie "Felix Pascal ..., bist du etwa der Lausbub, der sich selbst entlassen wollte?". Sie fragte mich dann, ob er das Frühchen ist, das sich damals Zugänge, Sauerstoff und Magensonde selbst entfernte. Ich bejahte. Sie rief dann seine Akte auf und meinte "Tatsächlich. Mein Freund, groß bist du geworden! Und du kleiner Großer willst ein Frühchen sein? Was geben sie dir denn zu Essen, das du so gut gewachsen bist?" tja, das hätte von denen wohl keiner gedacht, dass Knöpfchen sich so toll macht!

Gegen 1.30 Uhr lagen wir schon wieder in unserem Bett. Zwar atmet Felix noch schwer, aber er hat so wenigstens Ruhe. Sobald er wach ist werden wir zum Kinderarzt fahren und ihn nochmal untersuchen lassen. Dann kann er uns auch gleich wieder Rectodelt verschreiben, die hab ich gestern ja verschossen.

So, das nächste Mal gehen wir die Klinik aber lieber wieder tagsüber und in Ruhe besuchen.

Liebe Grüße

Bianca

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Hallo,

das war zwar kein schöner Anlass, aber ich lese die Komplimente von Eurem Klinikbesuch deutlich raus. Tolles Kind und tolle Mama.
Das mit dem selber ziehen von Zugängen und Magensonde scheint aber bei Frühchen ein gutes Zeichen zu sein... ich kenne zwar Eure Geschichte noch nicht, aber nachdem meiner seine Magensonde zog, hat er angefangen "vernünftig" zu essen.

Ich wünsche Euch, dass Euer nächster Besuch in der Klinik dann wieder entspannter ist.

Gruß Lucccy

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Hallo

Ja, die Ärztin war sehr stolz auf Felix, dass er sich so toll macht. Das hätte selbst bei seiner Entlassung keiner gedacht. Eigentlich hatte er nämlich (neben den ganzen anderen Problemen) eine Trinkschwäche. Stellte sich dann nach der Entlassung raus, dass er die nicht hat sondern einfach nicht aus Flaschen trinken kann. Das er als Stillkind mit 9 Monaten mal stolze 9 Kilo auf die Waage bringt hätte niemand gedacht. Generell hätte niemand gedacht dass ich ihn voll stillen könnte. Aber er hat ja schon recht früh einen recht starken Willen gezeigt. Das CPAP selbst weggemacht, dass mir beim Besuch fast das Herz stehen geblieben ist und die herbeigerufene Schwester weiß im Gesicht wurde. Kurz darauf kam ich morgens, da hing der Venöse Zugang am Kopf halb draußen. Die herbeigerufene Ärztin konnte es kaum glauben und zu guter letzt zog er sich dann die Magensonde (mit dem trinken klappte es dennoch nicht gut und ich befürchtete bei jedem Besuch, dass sie wieder gelegt wurde. Zum Glück ging es aber dann doch ohne, wenn auch schleppend). Er hat da ganz schön Eindruck gemacht mit seinem kleinen Dickkopf ;-) Jeder dort war der Meinung dass er mal Arzt wird und schon mal an sich üben wollte ;-)

Liebe Grüße

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Hallo,

mit welchem Gewicht wurde Felix denn geboren? Und wie habt Ihr festgestellt, dass die Trinkschwäche nur das nicht aus Flaschen trinken können ist?

Du kannst mir gerne auch per PN antworten.

Gruß Lucccy

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Magensonde selber ziehen............... das war auch bei meiner Kleinen so. und von den Tag an hat sie alles selber getrunken un wir konnten in der 34SSW (geboren 30+0SSW) nach hause. Waren auch letztes Wochenende in der Notaufnahme und mussten 2 Nächte zur Kontrolle bleiben weil meine Maus nicht genug getrunken hat und sehr schwer atmete. Hat sich aber schnell erholt von Husten Schnupfen Fieber und eitrige Augen. #baby
Sind seit gestern wieder daheim und sind froh alles gut überstanden zu haben. Die Krankenschwestern waren begeistert von einem so fröhlichen lachenden Engel trotzdem sie krank ist.#verliebt
Aber Frühchen sind halt Kämpfer#herzlich

Viele Grüße

Mama Joy mit Juliet(19)JeanMarc(15) und Joy 5,5 Monate

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Ja, das stimmt, Frühchen sind Kämpfer! Felix ist auch in (fast) jeder Situation fröhlich. Hauptsache Mama ist dabei, dann wird schon alles gut. Ich sehe auch täglich, wie er sich ins Zeug legt. Er hat so gut aufgeholt und entwickelt sich prächtig! Ich bin so stolz auf ihn.

Liebe Grüße