HILFE!Suche Frühchen-Mama mit Erfahrung-> 1 Jahr Schulrückstellung (Einschulung - NRW)

Hallo! (Bitte lesen...auch wenn es so lang ist...bin am verzweifeln gerade.)

Ich bin Mama von einer normal geborenen Tochter (14) und 2 Nachzüglern die als extreme Frühchen zur Welt kamen (6 + 4 Jahre).

Beiden geht es eigentlich, gemessen an ihrem Start ins Leben, relativ gut.

Meine Tochter (um die es in diesem Thread geht) hat durch die Sauerstoffgabe, in den Wochen wo sie beatmet werden musste, einen Sehfehler inklusive Strabismus konvergenz zurück behalten (Okklusionstherapie seitdem sie knapp 2 ist und wohl noch in diesem Jahr wird das Auge operiert).

Des weiteren ist sie extrem zart gebaut, hat starke graphomotorische (leichte grobmotorische Schwierigkeiten und etwas stärkere feinmotorische) ist sehr infektanfällig, sehr schwaches Selbstbewusstsein (das kommt bestimmt daher weil sie halt dann doch igdwann gemerkt hat, daß viele Kinder mehr können als sie ... also körperlich und eben vor allem basteln und malen im KiGa) und ist halt generell einfach in der motorischen Entwicklung ziemlich weit zurück.

Sie bekam in den ersten 1 1/2 Jahren Physiotherapie und bis heute Frühförderung.

Des weiteren besucht sie als integratives Kind den KiGa.

Ich hab schon ziemlich früh die Vermutung gehabt, daß es meiner Tochter auf jeden Fall gut tun würde und es auch einfach von ihrer Entwicklung nötig ist, daß sie 1 Jahr später zur Schule geht.
Von allen Seiten (KiGa, Frühförderung, Kinderarzt, Neuropädiaterin....) wird das auch so gesehen.

Nun ist es in NRW ja angeblich, im Gegensatz zu früher, sehr schwer sein Kind für 1 Jahr zurückstellen zu lassen. Ich hab das auch schon im KiGa mitbekommen daß da sogar Anwalt eingeschaltet werden musste seitens der Eltern, etc.!

Eigentlich müsste sie diesen Sommer in die Schule, aber ich habe bei der Einschulung direkt erwähnt, daß ich es für unabdingbar empfinde sie 1 Jahr zurückstellen zu lassen.

Meines Wissens muss man das auch bei der Schule erwähnen, die dann einen Antrag auf Rückstellung stellt. (Hat mir die Schule selbst so mitgeteilt.)

Arztberichte habe ich dort hingeschickt, nur habe ich bis jetzt nichts mehr davon gehört. Das letzte mal daß ich von der ganzen Sache etwas gehört habe war von der Schule, als die mir den Originalarztbericht zurück gesendet haben, mit dem Vermerk, daß die lieber eine Kopie geschickt haben an das Schulamt, da diese bestimmt reichen würde.

Jetzt bekam ich Anfang der Woche dann Post vom Schulamt, in dieser stand, daß ich (bzw. die Schule) einen Antrag auf Feststellung des Förderbedarfs (und des Förderortes) beim Schulamt gestellt hätte, und sich eine Lehrerin einer Förderschule bei mir melden würde, um das ganze Prozedere mit mir durchzugehen, daß meine Tochter Tests mit dieser Lehrerin machen muß (zusammen mit einer Lehrerin der Schule wo ich meine Tochter angemeldet hab), etc....

Ich bin davon ausgegangen, daß das alles was mit meinem Antrag auf Rückstellung zu tun hat und dies einfach dazu gehört um festzustellen, ob meine Tochter besser in einer Förderschule aufgehoben wäre, auf einer normalen Schule oder ob es halt wirklich besser für sie ist, daß man sie noch das 1 Jahr in den KiGa gehen lässt.

Davon bin ich, wie gesagt, einfach ausgegangen, denn ich habe von meiner Seite aus nur den Antrag auf Rückstellung gestellt und sonst keine Anträge.

Den Test hatte sie heute, ich hatte ein Gespräch mit den Lehrerinnen und heute abend gegen 18Uhr rief mich die Lehrerin aus der Förderschule sogar nochmal an, weil sie mit mir kurzfristig einen Termin zur Besichtigung der Schule machen wollte.

Dabei erwähnte ich nochmal das mit der Rückstellung (was ich heute Morgen schonmal angesprochen hatte, nachdem meine Tochter getestet wurde).

Da sagt die plötzlich, daß das alles gar nichts mit einem Antrag auf Rückstellung zu tun hat. Sondern, daß die Schule (wo ich meine Tochter angemeldet habe und Antrag auf Rückstellung gestellt habe) von sich aus halt einen Antrag auf Festellung des Förderbedarfs (+ Förderortes) beim Schulamt gestellt hätte und einfach darum geht es.

Da dieses Gespräch ja am Abend war konnte ich die Schule auch nicht mehr erreichen, die den Antrag auf Rückstellung angeblich gestellt hat (wie die mir selbst sagten und weswegen ich ja auch Arztberichte dahin geschickt hatte. etc.).

Nun bin ich fix und fertig nach dem Telefonat, weil ich jetzt total verunsichert bin, und totale Panik habe, daß da gar nix mit einem Antrag auf Rückstellung gelaufen ist. Daß vielleicht igdwas untergegangen ist oder missverstanden wurde oder sonstiges.
Ich habe diesbezüglich ja auch noch nix gehört.

Meines Wissens wäre es jetzt schon absolut zu spät um dann den Antrag nachträglich zu stellen, die Schule selbst hat mir damals beim 1.Gespräch (im Oktober 2011) gesagt, daß ich so schnell wie möglich alle Arztberichte ranholen soll, damit die diese einschicken können, etc. denn sonst ist es schnell zu spät dafür.

Es wäre wirklich eine Katastrophe, wenn das alles nicht so gelaufen ist wie abgemacht und meine Kleine dies Jahr noch zur Schule müsste, bzw. wenn im Endeffekt dann nedmal was dafür getan worden wär, daß sie zurück gestellt wird.

Ich hoffe so sehr, daß es hier Mamas (aus NRW wegen den unterschiedlichen Regelungen) gibt, die mir sagen können, ob es normal ist, daß man da so lange nix von hört (also wegen der Rückstellung). Denn ich hatte mehrmals im KiGa nachgefragt, und die meinten zwar, daß es normal ist...aber ich bin mir da nicht mehr so sicher.

Ich werde zwar Morgen sowieso in der Schule anrufen, aber ich muss das jetzt einfach irgendwie wissen, weil ich kann sonst echt nicht schlafen. Meine Tochter würde untergehen, würde sie 2012 schon zur Schule müssen.

Ich hab schon wie blöd gegoogelt aber immer nur sehr allgemeine Infos gefunden. :(

Bitte..wenn da jemand igdwas zu sagen kann...dann mach das bitte.

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Also das was du schreibst ist die wirklich die Überprüfung zwecks Förderschule...so war es auch bei meinem Sohn. Er wurde überprüft, um festzustellen ob Regel- oder Förderschule.

Wie das mit der Rückstellung funktioniert weiß ich nicht.

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Ja aber daß die das einfach so beantragen dürfen...ohne das überhaupt mit mir abzusprechen und letztendlich ist doch immernoch ausschlaggebend was die Eltern möchten? Weil bei meiner Tochter ist es ja wirklich so, daß alle Seiten sagen, daß sie unbedingt eine Rückstellung braucht um ein weiteres Jahr im KiGa zu verbringen und ihre Ärzte, KiGa und Frühförderung..also alle Seiten sind der gleichen Meinung wie ich, daß sie nicht auf eine Förderschule gehört. Vor allem ich hab mir die angeguckt. Da gehen nur körperlich schwerstbehinderte hin, Rollstuhlfahrer und noch beeinträchtigter. Ist ja nichts schlimmes. Aber meine Tochter hat nunmal andere Defizite und ist nicht körperlich schwerstbehindert.

Wie war das denn bei Euch? Wurdet ihr gefragt...in alles mit einbezogen oder habt Ihr auch einfach irgendwann Post bekommen mit Termin für die Tests, wo schon alles gelaufen war mit dem Antrag sozusagen?

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Bei uns war die Überprüfung mit Absprache...weil halt offen stand Regelschule oder Förderschule.

Ich bin mal gespannt wie es später bei meiner Tochter wird.
Sie ist auch ein Extremfrühchen...erstmal kommt nächstes Jahr die Kindergartenfrage.

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Hallo kliklaklu,

ich komme zwar aus RLP, aber möchte dir dennoch von unseren Erfahrungen berichten.

Unsere Tochter ist im April 2005 in der 34. SSW geboren, also ein spätes Frühchen, weißt aber dennoch, genau wie deine Tochter, starke Graphomotorische Schwächen, Konzentrationsschwäche und Grobmotorik-Schwäche auf.

Bei uns in RLP ist es aber so, dass Muss-Kinder definitiv eingeschult werden müssen, da sie hier nicht im KiGa bleiben dürfen. Wir haben hier jetzt einen sogenannten Schulkindergarten, der in der Grundschule mit integriert ist und Isabel wurde auf Grund der Schuluntersuchung und der Frühgeburtlichkeit, sowie der Befunde der Ergotherapie und auch des KiGa´s zurückgestellt bzw, eben in die Vorschule aufgenommen. Eine Förderschule kam für uns Eltern auch nicht in Frage und ehrlich gesagt bezweifele ich, dass sie deine Maus einfach so in die Förderschule "stecken" dürfen, ohne euer Einverständnis.

Gibt es bei euch denn keine Möglichkeit einer Vorschule?? Hier werden die Kinder ganz normal eingeschult, es ist eine kleine Klasse von ca. 10-13 Kindern, die eben nicht schulfähig waren und werden hier sanft in den Schulalltag eingeführt. Isabel bekommt ganz normal Hausaufgaben auf (Graphomotorik-Blätter etc.) hat Musik- und Sportunterricht, hat von 08-12 Uhr Schule, hat nen Ranzen etc. Auch die Konzentration wird hier gefördert. Das ganze passiert halt noch auf eine spielerisch Art, weil es ja einen Grund gibt, dass die Mäuse noch nicht eingeschult wurden in die 1. Klasse.

Ich würde mich mal beim Jugendamt eurer Stadt erkundigen, ob es nicht eine Art Vorschule gibt, sich gegebenenfalls auch dort beschweren, über die Vorgehensweise der Schule und letztendlich alle Möglichkeiten ausschöpfen...wenn das bedeutet, dass du einen Anwalt einschalten musst...dann ist es eben so, würd ich ganz klar und deutlich sagen. Keiner kann dir vorschreiben, in welche Schule dein Kind gehen soll. Das habt ihr als Eltern zu entscheiden. Unsere Maus sollte auch einfach in die Förderschule gehen, aber wir haben uns dagegen entschieden weil wir gesagt haben, dass unser Kind zwar Defizite hat, aber dass sie noch aufholt, alle Fördermöglichkeiten von Therapien durch Ergo etc. bekommt und siehe da: Isabel wird dieses Jahr regulär in die 1. Klasse der Regelgrundschule eingeschult...

Kämpfe für dein Kind...nichts gegen Förderschulen, aber ich arbeite in einer Personalabteilung einer großen Firma. Wenn dort Bewerbungen eingehen, in deren Lebenslauf steht, dass die Bewerber eine Förderschule besucht haben, ist das schon fast ein K.O.-Kriterium....den "Stempel" bekommst du aufgedrückt und man hat es in der heutigen Gesellschaft einfach schwer damit. Bitte steinigt mich jetzt nicht für diese Äußerung#schwitz, ich sage nur, wie es ist und nicht, wie ich es sehe. Für mich persönlich ist es egal, welche Schule irgendjemand besucht hat. Wie gesagt, die Gesellschaft sieht es anders...#schock

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Hallo!

Ich habe das gleiche Theater durch. In NRW gibt es keine Rückstellung. Dieses kommt nur in betracht wenn im letzten Jahr vor der Einschulung etwas gravierendes passiert ist, wie z.B. Beinbruch, Krebserkrankung, schwerer Unfall mit mehrwöchigen KH Aufenthalt.

Wir wollten unseren Sohn damals auch ein Jahr zurückstufen lassen, aber das geht leider nicht.

LG fraukeule

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Hallo,

wir haben das auch hinter uns und kommen auch aus NRW!

Meine Tochter hat am 14.7.2004 Geburtstag, hätte also 2010 eingeschult werden müssen.

Da aber der eigentliche Entbindungstermin der 11.10. gewesen wäre, konnte die Grundschule DIREKT von sich aus der Rückstellung zustimmen, weil Paula dann sowieso ein Kann-Kind gewesen wäre.
Gibt es auch Paragraphen zu im Schulgesetz.
Und obwohl in unserem Fall die zuständige Amtsärztin vom Gesundheitsamt gegen eine Rückstellung war, ging es so beim Schulamt durch.

Die Begründung gegen eine Rückstellung war übrigens, daß eine Aufholung der Entwicklung nicht zu erwarten sei, was auch stimmte.
Aber es ging auch bei uns um das "körperliche" Aufholen, um nicht unterzugehen.
Im Jahr darauf sind wir dann wieder zu der Grundschule, und es wurde der Förderbedarf festgestellt und die Gutachter eingeschaltet usw.

So ist auch das "normale" Procedere.

Also entweder die Schule hat bei Euch wirklich geschlampt und ist einfach den Weg der Förderbedarfsfeststellung gegangen, oder sie waren wirklich dagegen und haben einfach nicht mit Euch gesprochen.

Würde auf jeden Fall beim Schulamt noch mal auf den Tisch hauen und auch bei der Schule.
Zu spät ist es auf keinen Fall, hier kommen die Bescheide erst ab Mai.

Hoffe, Dir weiter geholfen zu haben.

Viele Grüße, Supermaus

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Hallo,

sie ist jetzt schon 6? Du kannst eigentlich schon von ausgehen, dass eine Rückstellung abgelehnt wird. Das hätte man dir aber auch sagen können.

Mein Sohn ist Ende Juli 2002 geboren, Stichtag ist der 01.08. und ihn konnte ich auch nicht rückstellen lassen.

Du kannst natürlich alle Hebel in Bewegung setzen, aber mach dir nicht zu große Hoffnung. Ich kenne sogar eine Familie, die deswegen das Bundesland extra verlassen haben, damit das Kind ein Jahr später zur Schule kann.

lg Maja

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Hallo kliklaklu,

also ich habe selber in einem Integrativen Kindergarten in NRW gearbeitet und kann dir folgendes Berichten. Der Kiga stellt mit den Eltern zusammen den Antrag auf Rückstellung und dann wird dies noch geprüft und wenn es dann keine Einwände gibt, gibt es eigentlich keine Probleme. Was sehr wichtig ist und auch ausschlaggebend ist die Ansicht zu diesem Fall vom Kindergarten. Wenn er es begründen und befürwortet sollte es eigentlich keine Probleme geben.
Was ich bei dir nun lese, ja dein Kind soll auf eine Förderschule. Nun ist es aber sehr schwer dort wieder raus zu kommen.
Ich an deiner Stelle würde als erstes auch mal beim Kiga auf den Tisch hauen und beim Schulamt!

Ich wünsche Dir viel Erfolg!!!

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HAllo,

und hast du auch miterlebt, dass eine Rückstellung von einem Pflichtkind erfolgreich war?

Gerade in NRW ist eine Rückstellung für Pflichtkinder sehr sehr schwer durchzubekommen.

Dass Kinder, die auf eine Förderschule sind, schwer wieder runterkommen kann man pauschal nicht sagen.
Mein SOhn wechselt jetzt von der Förderschule auf eine Regelgrundschule. Und er hatte bei der Einschulung die größten Defizite

Lg

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Ja, ich habe die Rückstellung von einem Pflichtkind erfolgreich beeinflusst!

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Hallo ,

das klingt fast so ähnlich wie unsere Geschichte - Ärger und Ungewissheit mit Ärzten, Lehrern, Ämtern usw....

Das hier kann ich Dir zu diesem Thema als Frühchenmama berichten:

Mein Frühchen (24+6 SSW, 610 g) ist mittlerweile 12 Jahre alt - ich kann also schon einiges zum Thema Frühförderung und die Erfahrungen mit Ärzten etc. berichten.

Unser damaliger KiA meinte immer nur, dass Felix entwicklungsverzögert sei, aber er wird das alles aufholen. Und es bestünden keine Gründe, dass er nicht in einen ganz normalen KIGa gehen könne. Uns wurde auch keine sinnvolle Förderungen empfohlen, sondern immer nur gesagt, dass wir Geduld haben müssen und Felix sich bis zur Einschulung normal entwickeln würde - heute kann ich sagen ALLES QUATSCH !!! Wir haben zu diesem Zeitpunkt kostbare Zeit verloren !!!

Die KiGa-Zeit verging, aber hier wurden die Kinder auch nicht sonderlich gefördert - eben ein ganz normaler Kiga. Die Kinder spielten, bastelten, etc. und waren viel draußen an der frischen Luft - für uns ok, denn wir hatten ja keinen Vergleich, da Felix unser erstes Kind war.

Die Jahre vergingen und es kam die 1. Einschulungsuntersuchung im Alter von 6 Jahren. Die Amtsärztin fiel fast vom Stuhl, als wir ihr berichteten, dass unser KiA für Felix keine Förderung (Logopädie, KG wg. Motorikproblemen, etc.) befürwortete . Sie empfahl uns ganz, ganz dringend, so schnell wir möglich damit zu beginnen, um noch zu retten, was zu retten ist. Gesagt, getan - wir bekamen zum Glück auch schnell einen Platz im SPZ und mußten 3x pro Woche mit Felix hin. Außerdem wurde er von der Schule 1 Jahr zurückgestellt, was superwichtig für ihn war.

Ein Jahr später wurde er eingeschult und auch hier fehlte uns der Vergleich, wie gut oder schlecht er in der Schule ist. Ich habe immer wieder den Lehrer gefragt und der meinte nur, dass es so ok sei ! Zuhause bei den Hausaufgaben bemerkte ich aber, dass er sich schwer tat beim Lesen-lernen und beim Rechnen . Die Hausaufgaben-Erledigung war immer eine Katastrophe - ein richtiger Albtraum, der oft in Heulen von Felix und mir ausartete . Aber der Lehrer verneinte Probleme immer. Am vorletzten Schultag des ersten Jahres meinte besagter Lehrer dann auf dem Parklplatz zu mir, dass Felix ja massive Probleme hätte, aber sitzen bleiben würde er nicht - HALLO was soll das denn jetzt. Ich dachte, ich falle in ein tiefes Loch, war fix und fertig . Wir haben dann mit der an der Schule tätigen Förderlehrerin Kontakt aufgenommen und die meinte dann "Gott sei Dank melden Sie sich bei mir wegen der schulischen Probleme" , sie durfte sich NICHT auf Anweisung Felix´ Klassenlehrers mit uns in Verbindung setzten !!! Ich habe mich mit dieser Lehrerin dann privat getroffen und mehrere Stunden über unser Problem geredet und gemeinsam Lösungen gesucht. Wir haben dann einen Antrag auf Förderbedarf und den Wechsel an eine Montessorischule gestellt. Zwischenzeitlich war das 2. Schuljahr angebrochen und Felix litt sehr unter der neuen Lehrerin und seinen Mitschülern. Er wurde bloßgestellt, in dem er an der Tafel rechnen sollte, obwohl die Lehrerin wußte, dass er riesengroße Probleme hat - Endeffekt des ganzen, Felix wurde bockig und weinte viel, klagte über Bauchschmerzen und meinte irgendwann, dass es besser wäre, er würde nicht mehr leben !!! HALLO, ein 8 jähriges Kind - bei mir gingen alle Alarmglocken an . Dem Antrag auf Förderbedarf wurde dann nach Untersuchungen und Test stattgegeben und wir konnten zum Beginn des 3. Schuljahres zur Montessorischule wechseln. Die war der absolute Glücksgriff. Felix entwickelte sich mit der entsprechenden Förderung hervorrragedn, gewann wieder an Selbstvertrauen (das war ja total im Keller !!!) und wurde ein sehr beliebter Schüler bei Mitschülern und Lehrern. So verging dann auch das 4. Schuljahr und es stand der Schulwechsel an. Wir haben dann verschieden Schulen uns angesehen und uns dann für eine Integrierte Gesamtschule entschieden - wieder ein Glücksgriff !! Durch den bestehenden Förderbedarf bekommt Felix auch an der neuen Schule Nachhilfe und er hat sich mittlerweile so prima entwickelt, dass er ganz reguläre Arbeiten mitschreibt und auch Noten erreicht, die von 1 bis auch zur 5 reichen, aber durchschnittlich bei einer 3 liegt - für seine Geschichte ein toller Erfolg. Auch die Lehrer sind sehr zufrieden, zumal er auch gut sein will und sich als Ziel die Mittlere Reife gesetzt hat.

Felix ist jetzt ein durchschnittlicher Schüler und ein lieber, hilfsbereiter junger Mann, der geradewegs auf die Pupertät zusteuert - uff , ist ganz schön anstrengend...

Felix´Geschichte habe ich versucht kurz zu halten, sonst würde es ein ganzer Roman werden, wenn ich alle Gefühle und Tränen hier genau beschreiben würde...

Aber eines möchte ich Dir von ganzem Herzen empfehlen - KÄMPFE für Dein Kind, verlaß Dich nicht nur auf Ärzte, Lehrer etc., höre auf Dein Bauchgefühl und hole Dir lieger mehrere Meinungen ein. Die Zeit vergeht viel zu schnell bei Problemen und ein Frühchen sollte da schon Hilfen bekommen, um das zu frühe zur Welt kommen nach Möglichkeit zu kompensieren. Das ist für die Eltern sehr anstrengend und man muß sich manchmal ganz schön auf die Hinterbeine stellen - aber es lohnt sich.

Ich würde heute noch manchmal gerne die Zeit zurückdrehen, um damals gemachte Fehler wieder gutzumachen - ich bin oft zornig darüber, dass ich mich zu sehr auf Ärzte und Lehrer verlassen habe und mein Kind dafür die Zeche zahlen mußte.

Jetzt, bei unserer kleinen Maus bin ich viel aufmerksamer und bohre bei der Hebamme, KiÄ usw. immer nach, wenn ich meine, dass Handlungsbedarf oder Unklarheiten bestehen.

Klar ist man nicht davor gefeit, wieder Fehler zu machen, das ist das Leben. Aber die gleichen möchte ich nicht noch einmal machen und wenn nötig, werde ich wieder kämpfen...

Ich wünsche Dir alles gute und lass Dir nichts einreden, höre in Dich rein und entscheide für Euch...

Liebe Grüße Anja