Hallo!
Ich weiß nicht genau wie ich es formulieren soll, was mich beschäftigt... Ich war gestern im KKH und habe eine Bekannte besucht, die vor 2 Tagen in der 28+2 SSW entbunden hat. Mich beschäftigt das ganz nun sehr, bin selbst in der 25. SSW. Das kleine Würmchen da so liegen zu sehen, ich mußte mich echt zusammenreißen nicht los zu heulen.
Sie selbst geht mit der Situation sehr ,sagen wir mal gelassen um. Ich weiß nicht wie ich es schreiben soll ohne sie damit in ein schlechtes Licht zu stellen. Ich habe irgendwie den Eindruck das ihr nicht bewusst ist wie dramatisch es ist das Kind 12 Wochen zu früh geboren zu haben. Wie es genau um die Kleine steht weiß ich gar nicht, weil sie es nicht erzählt bzw. bei der Visite auch selbst nicht alles versteht oder nachfragt (ist mein Eindruck). Am Freitag möchte sie nach Hause, die Kleine soll wohl mind. bis zum eigentlichen ET am 3.10. im KKH bleiben.
Irgendwie weiß ich nicht genau wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich selbst wäre wahrscheinlich seelisch total am Ende und würde verrückt werden vor Sorge. Sie nimmt es so locker, dass es mir schwer fällt damit umzugehen. Ich denke mir dann einerseits auch ok, dem Baby wäre auch nicht geholfen mit ner Mutter wie mir, die halb stirbt vor Sorgen.
Ach man, ich mach mir irgendwie Sorgen wie es mit der Kleinen weitergeht, auch wenn sie irgendwann nach Hause entlassen wird. Meine Bekannte hat bereits zwei Kinder, die Große ist in einer Pflegefamilie und die Kleinere lebt beim Papa. Sie ist eine liebe Person, aber sie bekommt halt viele Sachen nicht so auf die Reihe und jetzt noch ein Frühchen...
Kennt ihr vielleicht ähnliche Fälle? Vielleicht von eurem Aufenthalt auf der Frühchenstation.
Wie soll man da am Besten helfen?
Lg Bea
Frühchen 28+2 SSW
Hallo Bea! Ich an deiner Stelle würde sie klipp und klar darauf ansprechen, weil dieses Verhalten von ihr ist nicht normal! Ich würde ihr raten solange wie es sein muss im Kh zu bleiben! Es ist nicht einfach mit einem Frühchen! Ich habe zwar nur 6 Wochen früher entbunden aber ich hatte so viel Angst um mein Kind! Und das nagt jetzt nach 12 Wochen immer noch an mir!
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was du hier für einen Rat bekommen möchtest.
So wie du deine Freundin schilderst wäre sie wohl mit jedem Kind überfordert!
Vorwürfe oder Ratschläge helfen sicher auch nicht.
Sei doch einfach für Sie da, wenn Sie das möchte.
Und wenn es dir selber nicht gut tut in deiner Situation, dann denk an dich und zieh dich erstmal zurück.
Aber in so einer komplizierten Situation ist es meiner Meinung nach schwer zu helfen bzw. Ratschläge zu erteilen.
Alles Gute
Hi,
also ich habe mein Frühchen bei 24+5 SSW entbunden.
Ich war fix und fertig. Er war 4 Monate im KH.
Neulich hat mich ein Arzt drauf angesprochen (wir waren zur Kontrolle im KH), wie es uns geht.
Er erinnert sich noch an uns, weil wir so positiv eingestellt waren, das habe ihm imponiert.
Ich habe mich selber aber überhaupt nicht als positiv eingeschätzt. Wir standen erst mal neben uns und ich hatte viel Angst, habe viel geweint.
Also wirkt man wohl manchmal auch anders, als es einem zu Mute ist.
Was ich noch weiss, aus der KH-Intensiv-Zeit, das KH ist angehalten dem Jugendamt Bescheid zu geben, wenn der Kontakt zwischen Kind und Eltern nicht stattfindet oder sie Bedenken haben, dass Eltern mit der Situation nicht umgehen können.
Also sie wird auf keinen Fall "allein" gelassen.
Grüsse
Julia
Kenne das auch von der Frühchenstation hier,da waren Eltern mit schon 3 vorhandenen Kindern.
Das 4. war dann ein Frühchen und sie konnten halt nur 1mal am Tag zum Baby.
Das war der Station wohl nicht genug und so wurde gleich das Jugendamt informiert.
Was hier wohl zu viel war kann für deine Bekannte aber ja genau richtig sein.
Hallo,
ich würde auch fast denken, dass der Schein der Gelassenheit trügerisch sein kann.
Wenn man sich so eine Situation vorstellt, denkt man, man würde so oder so reagieren. Aber wenn man in so einer Situation ist, dann denkt und handelt man eventuell anders als man es von sich gedacht hätte.
Gruß Lucccy
Hallo,
vll ist sie auch nur nach aussen hin so gelassen? Also bei mir war es so, das ich sehr gelassen war und sehr positiv eingestellt - nach aussen hin. Hier hab ich schon öfter von meinen Sorgen geschrieben und mit ganz engen Freunden auch darüber geredet. Mit Bekannten oder entfernteren Freunden, hatte ich ganz einfach kein Bedürfnis meine Sorgen zu teilen. Ich hab da auch immer gesagt, das es nicht so schlimm ist und das alles ok ist. ;)
Nach ein paar Tagen dann, als klar war, mein Baby überlebt und es sieht gut aus, war ich auch glücklich. Ich war glücklich Mama zu sein und mich hat es enorm verletzt das es Leute gab, die sagten:"Oh Gott wie schrecklich, ein Frühchen, wie kann man da nur so glücklich drüber sein??? ".
So oder so ähnlich sind die Reaktionen gewesen. Im Nachhinein verständlich, aber in dieser Situation hat mich das gekränkt. Es ist mein Baby, was da im Brutkasten liegt. Mein kleiner Schatz das für mich von Anfang an das schönste Baby der Welt war. Ich habe es zur Welt gebracht, in welcher Woche erstmal zweitrangig, weil sie nun einfach da war und mich unheimlich erfüllt hat - von Anfang an.
Ich selbst bin auch nach vier Tagen heimgegangen, mein Baby lag sieben Wochen in der Klinik. Hätte es keinen Tag mehr länger ausgehalten auf Station und lauter glückliche Mütter zu sehen, die ihre Babys bei sich haben dürfen. Außerdem warteten zuhause auf mich zwei kleine Kinder, die mich in dem Moment nötiger gebraucht haben, als mein Frühchen das super auf Station versorgt wurde. Ich bin natürlich trotzdem jeden Tag ins KH gefahren. Um halb acht die Kinder in den Kindergarten gebracht, danach die 30 km in die Klink gefahren, nachmittags um halb drei wieder zurück, die Kinder wieder von der KiTa geholt... Ich war fix und fertig. Angesehen hats mir niemand. Bzw. ich hab mir nichts anmerken lassen. Klar enge Freunde, Familie und mein Mann, wussten es schon wie es mir geht.
Aber Bekannte oder Kindergarten Mütter hab ich nicht zu nah an mir rangelassen. Wenn ich gefragt wurde, hab ich gelächelt und gesagt, das alles gut ist.
Vll. ist es bei deiner Freundin auch so?
LG S.
hallo
also ich muss auch sagen, nach außen hin war ich viel positiver und gelassener als es innen in mir aussah
damals hab ich auch psychische hilfe im kh abgewießen. Im nachhinein hätte ich sie mal lieber angenommen. ABer jeder geht anders mit der situation um..
und jeden tag beim kind zu sitzen und zu heulen bringt ja nix. Man muss ja auch stark fürs baby sein.Es bekommt ja mamas gefühle auch mit..
Und vor allem muss ich sagen, hat es bei mir ein paar tage gedauert bis die muttergefühle aufgetaucht sind.
Lg yvonne
Mmmh jeder geht mit dem Schicksal anders um. Ich war nach aussen hin auch relativ gelassen. Aber es hat "nur" ca. 1 Woche angehalten. Danach hatte ich teilweise einfach nur geheult (Hormone?).
Was mit geholfen hat? Keine Ahnung. Hab mit meinem Mann geredet und es mit mir selber ausgemacht. Auf die Idee mit einer Seelsorgerin zu sprechen (gab es dort und hat mich in den ersten Tagen auch angesprochen) wäre ich nie drauf gekommen. Da bin ich einfach nicht der Typ zu. Auch in der Zeit nicht. Ich hab es immer ziemlich nüchtern gesehen. Meiner Maus ging es relativ gut. Man hat eben auch Kinder gesehen, denen es viel viel schlechter ging.
Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich hatte vor ein paar Wochen mit ihr telefoniert gahabt und da hatte sie mir eher nebenbei erzählt, dass sie einen Blasensprung hatte. Das war in der 22. SSW. Ich war total geschockt, weil sie nicht im KKH lag. Angeblich durfte sie nach Hause. Konnte mir das gar nicht vorstellen. Heute hat mich ein Bekannter angerufen und erzählt, dass er sie im KKH besucht hatte als sie den Blasensprung hatte. Sie wollte nicht im KKH bleiben und hat sich selbst entlassen. Die Ärzte wollten sie wohl bis mind. zur 32. SSW da behalten. Ich habe dann zu dem Bekannten gesagt, das bei einem so frühen Blasensprung das Risiko sehr hoch ist das Kind zu verlieren. Er sagte dann, er hatte den Eindruck, dass es sie nicht gestört hätte, wenn sie das Kind verloren hätte. Oh man, das hat mich echt geschockt. Das sie auch so leichtsinnig war sich selbst zu entlassen.
Warum es jetzt genau zu dem Notkaiserschnitt kam, kann ich mir auch nur zusammenreimen. Sie hat mit erzählt sie bekam Wehen und deshalb kam es zum Notkaiserschnitt. Mehr war aus ihr nicht rauszubekommen. Habe gefragt, ob was mit der Kleinen nicht ok war beim CTG. Angeblich gings ihr gut. Aber es muss ja noch irgendetwas anderes gewesen sein, da man doch sonst erstmal Wehenhemmer gegeben hätte, um Zeit zu haben für die Lungenreife.
Ich selbst war ja letztes Jahr schwanger und hatte eine Fehlgeburt und der Zeit war sie auch schwanger und hat abgetrieben. Das hat sie mir aber auch nicht selbst erzählt, habe ich von gemeinsamen Bekannten erfahren. Auch das ihre große Tochter in einer Pflegefamilie ist habe ich nur durch Zufall erfahren. Es ist halt schwierig weil sie Sachen nicht erzählt, bzw. verscheigt. Man erfährt sowas dann immer nebenbei. Für mich ist es halt sehr schwierig damit umzugehen. Sie sucht den Kontakt zu mir und ruft mich an, will sich gerne treffen usw. Und ich weiß manchmal gar nicht was ich mit ihr reden soll, weil sie kaum was erzählt. Und dann erfahre ich halt auch oft das sie in vielen Sachen nicht ganz die Wahrheit sagt. Unser gemeinsamer Bekannter hatte auch eine Weile den Kontakt abgebrochen, weil sie ihm eine größere Summe Geld schuldet.
Es ist also nicht gerade leicht damit umzugehen. Man sieht das vieles schief läuft bei ihr, aber man hat auch keinen Einfluss darauf. Viele Sachen muss man dann einfach mit ansehen und kann es nicht beeinflussen. Hilfe nimmt sie leider kaum an. Ihr Wohnung ist zum Beispiel auch total runter gekommen und mein Bekannter hat ihr eine neue Wohnung gesucht, aber sie hat sich dann wieder nicht drum gekümmert und wohnt jetzt immer noch dort. Also wir versuchen ihr oft zu helfen, aber wenn sie dann nur noch den letztens Schritt gehen muss, dann geht sie ihn nicht und alles war umsonst.
Sorry für das blahblah. Aber es belastet mich einfach und jetzt noch die kleine Maus dazu...