Hallo Zusammen,
ich suche Austausch....
Mein eigentlicher ET war der 22.6.2012, mein Sohn wurde jedoch bei 29+4 zur Welt geholt, da meine alte KS-Narbe fast komplett gerissen ist/wäre.
eigentlich war ich nur zum Geburtsplanungsgespräch im KH und keine 2 Stunden später war Marlon auf der Welt.
er wog 960 gramm, ging dann runter auf 755 gramm und wiegt jetzt mit 5 Monaten 5 kg ;)
Es war eine so harte und schwierige Zeit, vorallem auch weil wir noch eine "große" Tochter haben die als Marlon kam erst 14 Monate alt war.
Wir mussten oft um ihn kämpfen, hatten viel Theater mit Infektionen die er hatte, mit der Frühchenerkrankung in den Augen lange Zeit, einem kleinen Blutgerinsel im Kopf, Atemaussetzer etc... Einige kennen davon wahrscheinlich was.
Wir haben auch einen Monitor für ein Jahr mit nach Hause bekommen, als wir dann endlich nach 9 langen Wochen Neo nach hause durften.
Jetzt fängt es bei mir wieder an das ich oft weine, wenn ich angesprochen werde und erzähle hab ich einen Kloß im Hals und die Tränen laufen...
Wann hört das endlich auf???
Alles liebe für eure ganzen Würmer, auf das sie alle starke Kämpfer sind, so wie meiner ;)
Unser Frühchen 29+4
Hallo,
herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs! Ich habe kein Extremfrühchen, habe aber einiges in Schwangerschaft traumatisierend miterlebt und dies leider zweimal.
Ich wollte dir was die Erinnerungen betrifft sagen, dass falls du es nicht aufarbeitest, es schon in den Hintergrund rücken wird (mit der Zeit). Bei zwei kids hat man manchmal nicht mal die Zeit für großartiges Erinnern - dass es aber doch einen in bestimmten Momenten holt.
Wenn ein Telefon mit dem Krankenhausrugton klingelt, bleibe ich wie paralysiert stehen.
Ein krankenhaus kann ich nur mit äußrsten Magenschmerzen und dies nur auch im Notfall betreten, weil es mir sofort ,,schlecht´´ wird.
Bestimmte Situationen machen mich wirklich unglücklich.
Gott sei dank ist dies selten. Ich weiss, dass diese Situation nie wieder passieren wird und dies erleichtert es am meisten.
Wenn du im Urbia-Archiv suchen wirst, findest du einige schöne Beiträge von Usern zu diesem Thema, die dir auch eventuell helfen können.
LG und viel Glück auf deinem Wege
Guten Morgen...
erstmal wünsch ich euch weiterhin alles Gute für den kleinen Marlon!
Meine Tochter ist ein extrem-Frühchen aus der 26. SSW und nun 26 Monate alt. Und obwohl soviel Zeit vergangen ist, gibt es Phasen wo noch viel drüber nachdenken und auch weinen muss. Ich glaube man kann dir keinen Zeitpunkt nennen, wann es denn aufhört. Jeder verarbeitet sowas anders und geht anders damit um. Ich mache seit einem Jahr eine Psychotherapie und es tut mir echt gut die ganze Frühgeburt und alles drum herum aufzuarbeiten. Bei euch ist ja alles noch relativ frisch, aber vielleicht wäre das eine Option? Manchmal muss man einfach ganz viel drüber reden um zu verarbeiten. Man erlebt ja zum Glück nicht jeden Tag eine so frühe Geburt und hat da nunmal keine Routine drinne. Gib dir ein bisschen Zeit und hab etwas Geduld.
Wenn du magst, würd ich dich gerne in unseren Club für Eltern von extremen Frühchen einladen, dort kannst du dich in einer intimeren Atmosphäre mit anderen Mamis von so kleinen Frühchen austauschen.
http://www.urbia.de/club/Eine+Hand+voll+Fr%FChchen
Hallo Jessica,
erstmal möchte ich dir zu eurem Marlon gratulieren.
Du hast ein Trauma erlitten. Dein Kleiner wurde dir viel zu früh aus dem Bauch genommen. Die Zeit in der Klinik hast du vermutlich wie einen Alptraum erlebt und das schlechte Gewissen wegen eurer großen Tochter hat es nicht besser gemacht.
Ich kenne das, ich hab das alles auch durch. Meine Tochter kam bei 30+1, nach der Geburt musste sie erstmal reanimiert werden, der Apgar war sehr schlecht. In der Klinik hatte ich keine Unterstützung von meinem damaligen Partner, dem Kindsvater. Ohne die dort betreuende Psychologin wäre ich eine Wochenbettdepression gestürzt. Ich verstehe dich nur all zu gut.
Meine Kleine ist jetzt 2 Jahre alt, gesund, fröhlich und zeitgerecht entwickelt aber ich kann trotzdem nicht darüber reden ohne immer noch in Tränen auszubrechen. Wenn ich Zeit hätte für eine Therapie dann würde ich sie machen.
Wäre das keine Option für dich?
Sei lieb gegrüßt,
auch eine Jessica ; )
Hallo Jessica,
meine Mädchen (Zwillinge) sind jetzt 3 Jahre alt und wenn ich mir die Fotos von damals ansehe oder nur an die Zeit im KH denke habe ich auch immer noch Tränen in den Augen.
Es war eben eine schwere Zeit und jemand der es nicht durchgemacht hat kann es nicht verstehen. Ich sage immer dass ich mich Gefühlt habe als ob ich in einer "Parallelwelt" gelebt hätte...
Sie kammen auch bei 29+ 4 nachdem ich 1 Woche vorher einen Blasensprung hatte.
Eine mit 940 und die andere mit 1300 g. Ich war noch dazu in einer Uni-Klinik ca 400 km. von zu Hause weg und hatte auch schon eine 20 Monate alte Tochter die mich auch sehr gebraucht hat. Nach 8 Wochen KH kammen wir dann endlich nach Hause und langsam hat sich unser Leben "normalisiert".
Jetzt sind sie schon 3 Jahre alt: die Kleinere ist jetzt grösser als ihre Schwester und wiegt 14 Kg (bald wird sie auch scherer als ihre ganz grosse Schwester:) ). Sie entwickeln sich gut auch wenn sie nicht gerade die schnellsten sind.
Auch wenn jetzt alles gut läuft wird die Zeit nach der Geburt niemals vergessen werden.
Esar eine Erfahrung die unsere Familie stark geprägt hat.
LG Asia
Hallo,
mein Sohn kam letztes Jahr in der 26+4 SSW zur Welt mit 870g und 36cm grösse. Tim hatte auch sehr lange mit Atemaussetzer zu tun, hatte einen Leistenbruch, Hirnblutung 1. Grades, eine ausgeprägte Trinkschwäche und vieles mehr. Es war eine harte Zeit gewesen und keiner der die durch gemacht hat wird es verstehen. Tim ist jetzt 18 Monate alt und es tut immer noch weh wenn ich von der Geburt spreche oder auch die alten Bilder anschauen, was mein Kind doch alles mit machen musste, den Weg den er sich hart erkämpft hat. Ich weiss nicht ob es jemand besser wird, es ist ein Teil von uns und ich denke das was wir lernen müssen ist einfach damit umzugehen, lernen es zu akzeptieren, das es leider nicht anders ging.
Ich hatte zwei grosse Kinder zu Hause gehabt, sie mussten in diesen 12 Wochen viel verzichten und zurück stecken, weil wir als Eltern doch oft beim Kleinen waren, aber sie wurden immer mit einbezogen und durften glücklicherweise mit auf die Intesivstation worüber wir sehr sehr glücklich waren das dies möglich war.
Lg,
Hsiuying + May-Ling 6 J. & Nick 5 J. mit Tim 18 M. (geb. 26+4 SSW)
Ich will dir Mut machen. Es wird besser. E ist jetzt ziemlich genau ein Jahr zu Hause. Wir hatten vorher 5 Monate Kinderklinik, plus ich 2 Monate Frauenklinik hinter uns gebracht. Sie kam heim mit Magensonde, Sauerstoff und Monitor. Der Winter war schlimm, Lungenentzündung, KKH, der Große Magen Darm etc.pp.
Mittlerweile kann sie fast laufen, isst vom Tisch mit und ist zwar klein und zart aber ein sehr energische Persönchen. Wenn ich nicht die Fotos hätte, würde ich es manchmal garnicht glauben. Ich denke ich habe es gut verarbeitet. Mir ging es bis zum Frühjahr auch sehr schlecht. Mittlerweile hadere ich aber nicht mehr mit unserem Schicksal, sondern sehe nurnoch das Positive:
Ja, sie war ein extremes Frühchen. Aber sie hat es geschafft.
Ja, ich bin durch sie sehr ans Haus gebunden. Aber wir haben auch Zeit für lange, lange Spaziergänge im Wald und Feld, die uns beiden sehr gut tun.
Ja, ich hatte eine schrecklich Schwangerschaft. Aber es ist etwas sehr schönes dabei heraus gekommen.
Ich unterhalte mich viel mit den Krankenschwestern von der häuslichen Pflege, die immer noch einmal die Woche vorbei kommen, und weiß daher, WAS für ein Glück wir hatten.
Es wird besser. Versprochen.
Hallo meine Liebe,
Unsere Püppi wurde im letzten November auch genau bei 29+4 geholt. Hatte wegen Vasa Praevia Blutungen, und in der Klinik wurde dann innerhalb weniger Minuten entschieden, die Kleine per KS zu holen, bevor das Gefäß endgültig zu reißen droht und sie/ich vielleicht innerhalb weniger Sekunden verbluten.
Sicher war das in dem Augenblick die einzig vernünftige Entscheidung, aber ich knabbere noch heute an den Geschehnissen. Meine beiden Großen (jetzt 3 1/2 und 2) waren wunderschöne Spontangeburten. Das Geburtserlebnis fehlt mir bei Püppi total. Durch die Vollnarkose beim KS und weil Püppi dann gleich auf die Neo kam, habe ich sie erst gut 24h nach der Entbindung zu Gesicht bekommen. Wie sie da lag, das kleine 1220g Bündel, verdrahtet, verschlaucht, in diesem furchtbaren Kasten, das dunkle Zimmer mit den vielen blinkenden Geräten, ständig irgendwo Alarm in einem der Zimmer... ich konnte nur noch weinen. Das war alles so falsch. Jedesmal wenn ich nach meiner eigenen Entlassung auf die Neo musste um die Kleine zu besuchen, und am Kreisssaal vorbeilief, hätte ich schreien können. Da hätte ich nach 40Wochen reingesollt und glücklich mit gesundem Kind wieder raus. Stattdessen kämpfte unsere Kleine ums Überleben (wir hatten u.a. einen Pneumothorax, kleine Netzhauteinblutungn durch die Sauerstoffgabe). Entlassen wurden wir dann auch erst 4 Tage vorm eigentlichen ET, weil Püppi lange brauchte, um endgültig von der Magensonde wegzukommen. Auch nach der Entlassung waren wir noch 2x länger in der Klinik (Lungenentzündung, Bronchitis), wobei sie beim ersten Mal zwischen Leben und Tod schwebte (bekam Bluttransfusionen). Alles in allem eine unglaublich traumatische Zeit.
Wie gesagt, ich hadere immer noch damit, auch wenn unsere Madame mittlerweile ein properes gesundes Baby geworden ist, da soweit alles aufgeholt hat (lediglich kleinere motorische Defizite). Geburtsbeichte von andern Frauen, die stolz von ihren Wehen berichten und dem unglaublichn Gefühl, dann das Kind auf dem Bauch zu haben, verschaffen mir einen Kloß im Hals und ich werde traurig. Leide wird es diesmal wieder ähnlich laufen (auch wenn wir es bisher zumindest schon mal in die 31.SSW geschafft haben).
Wünsche euch für die Zukunft auf alle Fälle alles Gute.
LG
Hallo Jessica,
unsere Luise wurde bei 29+2 geholt, nachdem ich endlose 9 Wochen Bettruhe hatte, wir die Wehen durch starke Medikamente im Griff hatten , habe ich ein Hellp bekommen, alles ging dann sehr schnell.
Wir haben eine große Tochter von 4 Jahren, die in dieser Zeit sehr viel mitmachen musste und leider genau dann in der Uniklinik zu Besuch war, als ich mit einem Kollaps in den OP geschoben wurde.
Die Zeit auf der Neo war unglaublich schlimm, ich habe nur noch funktioniert, habe mich völlig ausgepowert um beiden Kindern gerecht zu werden.
Ich habe meine Große um 7 in den Kiga gebracht, bin zu Uni gebrettert, bin während der Übergabe nach hause , hab mein Kind abgeholt und wieder zurück zur Neo, im Schlepptau oft meine 4 jährige, die sich still neben uns beschäftigt hat, bis mein Mann aus dem Büro kam und sie abgeholt hat, manchmal konnte ich sie die 60 km zu meinen Eltern fahren und habe sie dann nachts abgeholt. Ich wurde meist zwischen 21 und 22 Uhr von der Neo "geschmissen", nach Hause, Haushalt, vorkochen usw, dazwischen abpumpen, sorgen, vorwürfe......
Nach 11 Wochen durfte Luise nach Hause, auch mit Monitor, die erste Zeit war wunderschön, auch wenn Luise sich erst an ihr neues zuhause gewöhnen musste und sich ausschließlich bei mir beruhigen konnte. Dazu die Tatsache, die wahrscheinlich alle kennen : niemand hilft dir, denn du bist ja nun zuhause und hast zeit und ein Frühchen halten ? nein, das könnte spontan zerbrechen !
Nach 2 Monaten zuhause, alles lief gerade gut, hatten wir eine massive Serie an Bradikardien, Luise war mausgrau und nicht erweckbar....Diagnose Azidose !
Nach einer Woche Kardiointensiv wurden wir mit der Verdachtsdiagnose Mitrochondriopathie ( Morbus Leight ) entlassen, das Heidelberger Labor war auffällig.
fast 3 Monate lang mussten wir mit diesem bösen Verdacht leben, es war fast so schlimm wie die Neozeit, dann gab es die erlösenden Worte, ihr Kind ist gesund, keine auffälligkeiten in der zweiten Probe. Es war so erlösend, ich konnte weinen.
Ich habe nichts aufgearbeitet, mir geht es tws sehr schlecht. SEit wir entwarnung haben ( etwa 2 1/2 Wochen ) bin ich nicht mehr so antriebslos, muss mich nicht mehr zum lächeln zwingen, trotzdem bin ich ein anderer Mensch.
Wenn ich erzähle, schreibe, oder bilder schaue laufen die Tränen, endlich ! Eine lange Zeit konnte ich einfach nicht weinen, wenn mir danach zumute war und wenn, dann mit einer solchen Wucht, dass ich mich kaum beruhigen konnte. Dabei muss ich doch stark sein, gerade vor meinen 2 Mädchen, die sooo viel mitgemacht haben.
Ich weiß, dass ich eine starke Person bin, scheue mich aber nicht davor zu sagen, dass mich dieses traumatische Ereigniss verändert hat und ich noch einen langen Weg vor mir habe, jetzt ! wo es meiner Tochter gut geht.
Ich danke Luises Schutzengeln täglich dafür, dass alles so gekommen ist, es hätte uns mit ihrem schweren Start deutlich schlimmer treffen können. Wir müssen unendlich dankbar sein, dass sie gesund ist !!!
Ich kann dir nicht sagen, wann, oder ob es aufhört. Ich denke es wird immer ein Teil von uns bleiben, wir müssen uns damit arrangieren. An Austausch bin ich interessiert, gerne auch per PN
LG tanja
Hallo Jessica..
Dein Beitrag ist schon ne Weile her, hoffe, du liest meinen Beitrag dazu trotzdem..
Als ich deine Geschichte gelesen habe, wurde gleich Erinnerung in mir wach.
Mein Sohn kam damals, 2005, auch als Extrem-Frühchen in der 29+5 Ssw zur Welt. Völlig überraschend, da keiner so richtig wusste warum wieso und weshalb.
Mein Kleiner Kämpfer wog zum Glück damals schon 1.582 gr und war stolze 41 cm "groß".
Mit Atemaussetzer hatten wir auch so einige Male zu kämpfen, dennoch blieben uns "größere" und "schwerere" Sachen zum Glück erspart.
Nach acht Wochen KKH ( 3 Wochen N-ITS, 3 Wochen Kinderklinik und zwei weiteren Wochen im "unserem" KKh) durfte ich ihn endlich mit nach Hause nehmen.
Den Überwachungsmonitor hatten wir auch für 1 1/2 Jahre mit daheim, unser ständiger Begleiter.. Der zum Glück nie ernsthaft angeschlagen hatte.
Ich hatte mit der Gesamtsituation auch sehr lange zu tun, dennoch hat mir das Lächeln meines kleinen Prinzen immer wieder Mut gegeben, stark zu sein..
Auch du wirst es schaffen, dein Kleiner wird sich ganz normal entwickeln.. Ich drück euch ganz fest die Daumen...
Liebe Grüße, minebiene mit Sohnemann (7 Jahre) und Bauchzwerg 11+4 Ssw.