Kein wirkliches Frühchen aber trotzdem Intensiv - wie kommt man klar?

Hallo ihr Lieben!
So richtig gehöre ich nicht zu euch, aber auch zu keinem anderem Forum hier. Also schreibe ich mal kurz einen Abriss und vielleicht hat ja jemand ein paar Tipps wie ich besser damit klar komme. :-)

Meine Tochter wurde bei 37+3 am 16.06. geholt, da bei mir beginnendes HELLP Syndrom diagnostiziert wurde. Es ging alles sehr, sehr schnell und das was dabei gewesen ist, ist eine andere Baustelle an der ich arbeiten muss.
Die kleine wurde also etwas unsanft per KS ins Leben geholt mit den folgenden Werten: 49cm, 2.480g und Ku 34 cm.
Nach der Geburt kam sie auf die Kinderinteniv und wurde am ersten Tag etwas beim atmen unterstützt. Seitdem nicht mehr und sie hat ein eigenes winziges Zimmer auf der Station. Das Wärmebettchen ist seit einigen Tagen aus und es geht darum, dass sie noch zunehmen muss. Heute morgen hatte sie 2.300g eine Zunahme von gestern zu heute von etwas über 10g. Sie wollen für die Entlassung laut Auskunft des Arztes (den ich dafür verlangen musste!!!) 3-4 Tage lang eine kontinuierliche Gewichtszunahme von jeweils über 20g je Tag sehen. Wie sind da eure Erfahrungen und wie geht man am besten damit um, damit das Baby den eigenen Stress nicht so mitbekommt?
Heute hat sie zwar wieder gut getrunken, aber leider auch einiges wieder ausgespuckt. Ich habe einfach die Angst, dass es noch lange dauert. Bin selber noch ziemlich angeschlagen und wir fahren 5 mal am Tag zu ihr ins Krankenhaus weil als Belegmutti zu bleiben für mich keine Option darstellte.

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Erstmal herzlichen Glückwunsch! Ich weiß, das kannst du dir grade gar nicht vorstellen: Aber auch diese Zeit geht vorbei und mit Abstand kannst du das auch verarbeiten.
Mich hat damals auf der Intensiv ein sehr netter Arzt getröstet, als er mir sagte, ich soll mich nicht so fertigmachen wegen der Umstände, unter denen unser Sohn auf die Welt gekommen ist - für den wäre es jetzt einfach so und gut, er wüsste ja gar nicht, wie es sonst sein sollte. Den Frust über den Start, der so ganz anders war als erhofft, hatte ja "nur" ich. Wenn du fünfmal am Tag bei deiner Kleinen bist, ist das doch super. Ist sie an der Überwachung? Falls ja, kannst du ja ganz deutlich sehen, wie sich die Werte verbessern, sobald ihr Körperkontakt habt - das ist jetzt das, was du für sie tun kannst. Hadern nützt ja grade gar nichts.

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Hattest du ein Glück mit dem Arzt. Unseren musste ich anfordern um ihn mal zu sehen und eine Auskunft zu bekommen. Ansonsten gibt es immer nur Infos über die Schwestern und die weichen doch teilweise voneinander ab. Für mich ging auch gar nicht, dass der Arzt meinte er hätte mich ja schon mal gesehen und zwar an dem Tag als ich selber von der Intensiv kam.
Meine Tochter wird nur noch per Monitor beim Schlafen überwacht. Ansonsten versorgen wir sie quasi selber, aber ständig kommen die Schwestern rein und gucken und geben Ratschläge. Manche sind gut und manche sind na ja. Bei einigen merkt man doch, dass es denen nicht passt, dass ich selber nicht mehr im Krankenhaus bin oder das ich nicht Stille.

Aber danke für deine Worte!

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Viele Neo-Schwestern neigen dazu, über "ihre" Kinder bestimmen zu wollen - mir hat damals eine tatsächlich untersagt, den Kleinen im Tragetuch zu tragen. Und ich war erstmal so perplex, dass ich gar nicht widersprochen habe. Es ist halt eine blöde Situation, wenn man bei der Versorgung des eigenen Kindes so sehr auf andere angewiesen ist, das sollte nach Plan ja eigentlich ganz anders laufen.
Wie geht es ihr denn jetzt? Nimmt sie zu?

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Hallo :-)

Ich habe mich damals auch an dieses Forum gewandt, weil man hier am ehesten Erfahrungen mit Neo-ITS usw. bekommt. Meine Tochter wurde damals bei 37+2 wegen einer Narbenruptur geholt und hatte danach das sog. "Atemnotsyndrom", sie brauchte einige Tage Atemhilfe. Nutze die Zeit, die sie noch in der Klinik ist. Warum fährst Du fünf Mal am Tag hin? Das stresst Dich furchtbar und der Kleinen bringt es nicht viel. Ich würde einmal am Tag abgepumpte Milch hinbringen und zwei Stunden bleiben und mich ansonsten ausruhen, Du brauchst Deine Kraft!

Alles Gute,
corny

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Tja warum fahre ich so oft hin. Ich habe das Bedürfnis so oft wie möglich bei ihr zu sein. Zum einen weil mir mehr als 24 Stunden mit ihr durch meinen eigenen intensiv Aufenthalt fehlen und dadurch auch eine gewisse Bindung und zum anderen, weil es einfach dazu gehört.

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Das verstehe ich total. Ich bin damals trotz 2jähriger daheim als Begleitperson dort geblieben, weil mein Hormonchaos mir befohlen hat, beim Neugeborenen zu bleiben. Mit etwas Abstand hat es meiner Großen wirklich geschadet und der Kleinen nichts gebracht.

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Hallo meine beiden wurden bei 34+0 wegen Wehen geholt. Die Kleine wog bei der Geburt 1.440g. Uns wurde auch zu erst gesagt, dass sie nur mit 2.500g entlassen werden kann. Als wir dann aber auf der Kinderstation waren, hat der Chefarzt gemeint wir können auch früher, sie müsse halt nur gut trinken. Jedes Krankenhaus hat da seine anderen Kriterien. Stress dich bitte nicht so doll! Das merkt dein Baby. Ich bin auch jeden Tag einmal hingefahren. Erst als sie auf die normale KInderstation kam, habe ich mich mit aufnehmen lassen. Hat sie denn außer dem Zunehmen irgendwelche Abfälle bei Temperatur, Herzfrequenz oder Sauerstoff? Ich wiege meine beide täglich zu Hause und sie haben nie eine so kontinuierliche Zunahme! Mal nehmen sie zwei Tage garnicht zu, dann wieder 50-80g an einem Tag. Wenn sie gut trinkt und alles andere klappt, würde ich nochmal mit einem Oberarzt sprechen und ihnen alles schildern. Habe ich auch getan und wir durften dann auch bald gehen. Jetzt zu Hause nehmen sie viel besser zu und trinken vor allem besser!!! Manchmal ist es leider auch Geldmacherei von den Kliniken, ist zumindest mein Eindruck.

LG

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Nein sie hat keine anderen Probleme. Temperatur hält sie und alles andere war schon in Ordnung. Diese trinkvorgaben machen mir schon zu schaffen, wobei sie das echt gut macht und wir mittlerweile auch eine Taktik entwickelt haben, die natürlich von dem "normalen" klinikprozedere abweicht.

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So ähnlich haben wir es auch gemacht. Ich habe nach ein paar Tagen einfach meißt 10ml mehr angegeben als sie wirklich getrunken hat. Sonst wären wir heute noch nicht von der Magensonde los. So richtig das trinken hat sie erst zu Hause angefangen. Wir sind jetzt seit einer Woche zu Hause und heute hat sie sogar schon ihre Flasche komplett leer getrunken (70ml). Meine Hebamme meint auch das mit den Trinkvorgaben ist quatsch. Jedes Kind ist einfach anders! Meine zum Beispiel ist ein echter total Verwerter. Sie hat bis jetzt immer sehr wenig getrunken, auch hatte sie wenig Stuhlgang. Dafür hat sie aber im verhältnis zu der Trinkmenge bestimmt 1/3 komplett als Gewichtszunahme umgesetzt.

LG

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Hallo!
Ich kann dich gut verstehen. mein Wonneproppen wurde in der 39.SSW ,mit fast 4000g per Sectio geholt. Hatte nach Blasensprung eine Wehenschwäche.
Einen Tag nach der Geburt wurde er wegen Unterszuckerung auf die Neointensiv verlegt. Dort wurde festgestellt, dass er eine Neugeborenensepsis hat und eine Antibiotikatherapie braucht. Das brachte mich schon völlig aus der Fassung, da ich schon einen Sohn habe und so schnell wie möglich nachhause wollte.
Am 3. Tag hatte er plötzlich Atemaussetzer mit Sättigungsabfällen auf unter 50%. Es war die Hölle. Die Angst um meinen kleinen Schatz und gleichzeitig auch die Ungewissheit, da uns keiner sagen konnte woher es kam und wann wir unter diesen Umständen entlassen werden war einfach furchstbar.
Jeden Tag hatte ich Angst, dass wieder etwas dazukam und es wieder länger dauert.

Ich konnte zum Glück die ganze Zeit über auf der Entbindungsstation bleiben und so immer zum Stillen zu ihm gehen und danach kuscheln.
Nach fast 2 Wochen wurden wir dann mit einem Monitor entlassen.
Ich weiß, dass 2 Wochen im Vergleich zu dem was einige von euch durchmachen ein Klacks ist (Ihr habt meine absolute Bewunderung. Ich hätte die Kraft glaub ich nicht.), aber es war für mich die Hölle. Da bekommt man termingerecht einen solchen Brummer und dann das! Ich war einfach völlig überrumpelt.
Mein Tip: Lebe von einem Tag zum nächsten. Es geht vorbei und dann genießt man die Zeit zuhause umso mehr.
LG

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Ich war in einer ganz ähnlichen Situation. Meine beiden wurden bei 38+2 wg. HELLP geholt und der kleinere wog da nur 1670g. Auch er war die erste Nacht auf der Intensiv, danach im Kinderzimmer der Wöchnerinnenstation und schließlich wir alle drei in der Kinderklinik (ich war mit dort). Entlassen wurden wir allerdings schon bei knapp über 2000g 14 Tage nach Geburt.
Einziger Rat: Durchhalten, nicht verzweifeln, Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen!
Unser Sohn hat auch wahnsinnig schlecht getrunken, jede Mahlzeit dauerte mind. 45 Minuten. Das Krankenhaus mit dem strengen "Trinkplan" hat uns eher verrückt gemacht. Im Nachhinein hätte ich uns etwas mehr Gelassenheit beim Thema Trinken gewünscht.
Auch die Hebamme hatte noch nie ein so leichtes Kind und war deshalb besonders aufs Wiegen und Zunehmen bedacht. Wir hätten da entspannter sein sollen.
Trotz allem... es wurde stetig besser. Inzwischen isst er sehr gut (ist allerdings auch schon fast 2,5 Jahre alt.)

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Hallo,

meine Tochter wurde bei 38+2 mit 2330g und 44cm geboren (spontan nach BS). Wir waren noch zwei Wochen auf der NeoITS und es war eine schreckliche Zeit. Ich war 24h dort, ich hätte es nicht übers Herz gebracht, sie allein zu lassen. Das stillen hat überhaupt gar nicht geklappt, sie war zu schwach und musste immer zugefüttert werden. Zusätzlich habe ich noch abgepumpt. Es war anstrengend und ich war fertig mit der Welt. So hatte ich mir das wirklich nicht vorgestellt. So einen Start wollte ich für meine Püppi nicht :-(

Klar gekommen bin ich da nur, weil mein Mann jeden Tag da war (Elternzeit), weil ich eine nette Zimmernachbarin hatte... wir hatten zufälliger Weise den gleichen Still-/Pumprhythmus (ihre Maus war bei 30+xx) geboren und die Schwestern dort waren uns eine echte Unterstützung. Ich hatte meine Tochter nicht mit auf dem Zimmer sondern sie war vorn wo das Wärmebettchen stand.

Ich würde sagen, du suchst dir jmd mit dem du sprechen kannst. Es ist einfach schwierig, dass allein durchzustehen, vollgepumpt mit Hormonen und den Geburtsverletzungen. Dann ist dein Kind noch per KS geboren... alles nicht so einfach.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und hoffe, dass deine Kleine bald richtig zunimmt. Meine Maus wurde im Übrigen mit 2482g entlassen (nachdem sie abgenommen hatte trotz Zufütterns auf 2100g). Also es ist einfach wichtig, dass sie zunimmt, ich glaube so richtig sagen kann man das nicht. Man weiß einfach, wenn es soweit ist. Wenn zugefüttert wird, sollen die halt das mal weglassen und einfach mal schauen... dieses ewige Wiegen macht einen auch ganz krank (mich zumindest). Ich war froh, als wir uns auf unser Gefühl verlassen konnten!!! Meine Tochter ist im Übrigen jetzt 16 Monate, 74cm groß und wiegt ca 9700g und ist völlig normal entwickelt!! Also, haltet durch!!!

Alles Gute!!

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Hallo,

unsere Maus war aufgrund einer Mangelversorgung im Bauch bei ihrer Entbindung (Notkaiserschnitt unter Vollnarkose) auch nur 2480 g und 45 cm groß, KU 32 cm.
Sie wurde zwei Tage vor ET geholt, war aber sofort fit und hatte keinerlei Anpassungsprobleme.
In den ersten Tagen hatte sie bis auf 2270 g abgenommen. Danach ging es langsam wieder nach oben.
Wenn es eurer Kleinen gut geht, und sie anfängt, wieder zuzunehmen, steht doch einer Entlassung nichts im Wege.

Bei uns wurde nie gesagt, sie müsse mindestens 20 g pro Tag zunehmen, damit sie nach Hause darf. Hauptsache der Gesamteindruck (Atmung, Herz, ...) war gut.

Und als Frühchen kam sie ja auch nicht zur Welt.
Ich würde noch mal mit den Ärzten sprechen.

GLG und alles Gute

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Hi :-)
Muss jetzt zu gestehen, dass HCV die Antworten auf deinen Beitrag nicht gelesen haben. Meine Mas kahm am 21.3 per Notkaiserschnitt wegen beginnendem HELLP zurwelt bei 36+0 und dann auch auf die NEO intensiv. Also haben das gleiche Schicksal , würde mich freuen, wenn man sich da austauschen könnte.

Lg Sanni