Trinkverhalten bei Extremfrühchen

Hallo zusammen,

unsere Kleine kam vor einem halben Jahr unterversorgt mit 33cm und 740g in der ssw 29+5 zur Welt. Nach einem langen Weg sind wir nun soweit glücklich sagen zu können, dass Sie gesund ist und dafür sind wir auch dankbar.

Dennoch zieht sich bei uns ein für frühchentypisches Trinkproblem durch. Wir sind noch mit Sonde vom KH nach Hause, diese ist mittlerweile weg. Dennoch...jedes Essen ist ein Kampf und das zehrt extrem an den Nerven. Die von den Ärzten erhofften 1/6 des korpergewichts sind utopisch. Nach anfangs 150g p.W, 120....90...sind wir jetzt soweit, dass wir drum kämpfen im +Zunahmebereich zu bleiben.

Die Kleine schreit, macht die Zunge dick, dreht umd wendet sich und alleine ist es über den tag kaum auszuhalten, daher verteilen wir die Raubtierfütteurung es geht unter mama und papa. Wir haben mehrere milch, so ziemoich alle sauger usw usw ausprobiert. Auch mittags mal brei...allerdings schiebt sie diesen fast komplett mit der zumge raus.

Wenn man dann mal etwas drin hat, haben wir das "Glück" eines Refluxes und Speikindes...es kommt ein großteil wieder. DAS ist lt Ärzten nichtnschlimm,nur für die eltern frstrierend. Und in der Tat...irgendwie denkt man immer öfter es geht nicht mehr.

Die kleine ist ein halbes Jahr und sieht mit 55cm und 4.390g aus wie ein neugeborenes. Alle kinder um uns rum explodieren und wir , die eigentlich aufholen sollten, bewegen uns auf der stelle und die kleine verweigert was ihr helfen würde - das essen :-(

Habt ihr noch erfahrungen,ideen,tipps für uns...? Wir warten jetzt seit einem halben jahr auf den von den ärzten prognostizierten schalter der umklappt...aber es wird täglich schwerer geduld zu haben :-(

Danke für Tipps

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Hallo,
Ich kann davon ein lied singen. Unsere Tochter kam bei 24+5. Sie ist nun 9 Monate alt, 55cm und 4200g. Wie du siehst kein Unterschied zu deiner. Das einzigste, wir haben noch die Sonde. Luana ist sehr trinkschwach. Schafft gerade mal 40 bis 50ml, brauchen tut sie 115ml, 6mal am Tag. Sonst würde sie nicht zu nehmen.

Auch wir warten vergebens auf den besagten Schalter, der sich umlegen soll. Hahaha.

Sie nimmt nur sehr sehr langsam zu.

Manchmal weiß ich auch nicht weiter, ob das jemals ein Ende hat mit der Sonde.

Du bist nicht allein, auch wenn dir das jetzt nicht weiterhilft.

Lg Nancy, die absolut nachempfinden kann wie du dich fühlst.

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Hallo!
Mats ist zwar nie ein guter Trinker gewesen, aber mit dem Brei hat es dann besser geklappt. Gut isst er allerdings erst, seitdem er sich alles alleine in den Mund steckt...
Er hat zwischen dem 5 und 9 LM nicht mehr zugenommen. Es ging erst wieder bergauf, seit er sich quasi selbst versorgt ;-).

In der aktuellen Eltern-Zeitschrift ist ein guter Bericht über das Thema Sonde/schlecht Esser/... drin, der einen Ansatz aus einer Klinik in Graz darstellt. Die nehmen Kinder ab 6 Monaten und es hat sich sehr erfolgreich angehört: food lab an der Uniklinik in Graz. Da kommen laut Artikel sogar Patienten aus Australien...

Vielleicht kann Euch das auch helfen!

Liebe Grüße
Sylvia mit Mats (29+0 mit 1130g und nun fast 15 Monate und auf die 8 kg zuschreitend)

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Hallo!
Unser Sohn hatte ähnliche Werte (700gr, 32cm bei 28+3) wie Eure! Welche Milch gebt ihr denn? Wir haben bis er etwa 4500 Gramm gewogen hat, spezielle Frühchenmilch gefüttert. Die hätten wir bis er 5kg erreicht, füttern können!
Davon hat er zwar auch keine Mengen getrunken, aber gut zugenommen ;-)
Danach hat er normale PRE Milch bekommen und natürlich nicht mehr so gut zugenommen...Da hatte ich aber auch schon gelernt, das sich nicht alles um die Trinkmenge drehen darf. Je mehr ich mir nämlich damals Streß gemacht hatte, desto weniger hat Junior getrunken #aerger
Schaut doch, ob ihr eine andere Milch geben könnt, die mehr Kalorien hat oder ihr gebt in Eure Milch immer ein bisschen Öl. Das soll auch helfen!
Was auf jeden Fall nicht hilft, ist verzweifeln darüber, das sie nicht trinkt. "Leider" lassen sich Babys nicht zwingen zu trinken und so muss man einen anderen Weg finden.

Und guckt Euch bitte keine anderen Babys zum Vergleich an. Unsere sind ja nicht nur zu früh geboren, sondern waren auch noch mangelversorgt!

Das ist auch noch mal was anderes! Mir wurde damals erklärt, das sich ihre Körper im Mutterleib schon dran gewöhnt haben mit wenig auszukommen!

LG
asira

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Wir haben das Thema auch durch. Meine Tochter kam vor 3 Jahren mit 430g bei 25+2 zur Welt und war auch sehr unterversorgt. Sie hat immer sehr wenig gegessen und getrunken.Sie kam selten auf ihre Mindestmenge, die schon niedirg angesetzt war.
Auch mir sagte man, dass sie schon früh im Mutterleib gelernt hat, mit wenig zu auszukommen/überleben.

Erst jetzt mit 3,3 Jahren kann ich sagen, dass sie sich auf ein einigermaßen normales Essverhalten zubewegt. Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus, da waren wir zur stationären Esstherapie, weil sie fast alles verweigert hat.

Sie wog mit einem Jahr 6400g, mit 2 8400 und nun mit 3 knapp 11kg. Immernoch zu wenig, aber wir sind auf einem gutem Weg. Sie beginnt langsam mit größeren Portionen und verlangt vermehrt nach Essen und Trinken. Zusätzlich bekommt sie jeden Abend einen Nutrini Drink (300 Kalorien auf 200ml). Das wäre später für euch vielleicht auch eine Möglichkeit.

Meine Tochter hat einen ausgeprägten Bewegungsdrang und ist den ganzen Tag in Bewegung, wie soll sie da nur zunehmen? Anfangs fand ich das auch ganz schlimm, das andere Kinder keine Probleme hatten mit dem essen und trinken, zunahmen und alles war gut. Und wir mussten um jede Mahlzeit kämpfen, jedes kg ist hart erarbeitet und das auch noch zu halten war schwer, weil sie oft krank war und erst recht nicht essen/trinken mochte... Auch heute noch wird sie eher auf 2 geschätzt als auf 3. Sie ist klein und zart und wird es wohl auch bleiben. Ich habe gelernt zu akzeptieren dass es so ist. Bis Anfang des Jahres hat sich alles ums Essen gedreht, aber nun bin ich lockerer geworden und sage mir, ich kanns nicht ändern. Zwingen würde nur das Gegenteil hervorrufen... Im Kindergarten isst sie nun manchmal 2 Teller Suppe hintereinander, unvorstellbar war das bis vor kurzem noch...

Ich würde euch zu einer stationären Esstherapie raten und das schnell. Wir waren im Werner-Otto-Institut in Hamburg und da waren einige die das Problem hatten wie ihr auch.
http://www.werner-otto-institut.de/werner_otto_institut__E4CCF4EBB0D3448BB09A5AA161422080.htm

Und wenn du dich in einem geschütztem Rahmen austauschen magst, möchte ich dich gern in unseren Club für Eltern von extreme Frühchen einladen:
http://www.urbia.de/club/Eine+Hand+voll+Fr%FChchen

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Hallo mama29.5,

zunächst einmal zählt dein Kind nicht zu den sogenannten Extremfrühchen.
Jene werden unter 28+0 geboren.

Zu deiner Sorge:
Ich lese häufig, dass Eltern sehr gestresst sind was die Zunahme ihrer Kinder oder ihrer frühgeborenen Kinder betrifft. Ich lese häufig, dass sich Eltern und Kinderärzte streng an Normwerte halten und dabei die Bedürfnisse des Kindes komplett ignorieren.
Meine Erfahrung ist, dem Kind so oft wie es möchte und so viel (bzw. wenig) wie es möchte anzubieten.
Beim Stillen gibt es keine Kontrolle über die Milchmenge und Stillkinder werden so oft angelegt wie sie möchten.
Frühchen werden leider häufig nicht gestillt, so kann man aber dennoch diesen individuellen "Rhythmus" praktizieren.

Mein Kind wurde 24+3 Ssw geboren. Wenige Tage vor der Entlassung wurde die Sonde gezogen. Denn das Nachsondieren führte nur dazu, dass das Kind übervoll war und massenhaft erbrach.
Das war in der Klinik völlig egal, Hauptsache soundsoviel Milch war verabreicht.
Zuhause gab ich Milch wenn mein Kind wollte. Oft waren es nur 20-30ml.
Der Reflux begünstigte nicht unbedingt das Beibehalten der Milch. Bei den schweren Bronchitiden die mein Kind leider auch hatte, gab der Magen auch wieder sehr viel Milch her (durch den spastischen HUsten= Brechreiz).
Gewogen habe ich nicht.
Erst um den ersten Geburtstag herum, aß mein Kind erstmals Brei.
Um den ersten Geburtstag herum war das Gewicht verzehnfacht.
Das Erbrechen wurde erst mit fester Nahrung besser, also erst als mein Kind am Tisch mit aß.

Das Essverhalten unterscheidet sich heute noch sehr vom Essverhalten der Geschwister.
Mein Frühchen geht mittlerweile zur Schule und hat ständig Hunger, isst etwas- macht eine längere Pause und isst wieder etwas.
Mein Kind gehört zu den größeren Kindern, ist schlank (aber nicht dünn) aber sehr drahtig und sportlich.

Meine Empfehlung ist daher > seid weniger gestresst!
Denn euer Kind bekommt regelmäßig Milch und kann deshalb keinen Hunger leiden.

LG,belala

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Hallo!
Mal aus Neugier: warum muss Deine sonst wirklich tolle Antwort mit einer Belehrung anfangen?

*zunächst einmal zählt dein Kind nicht zu den sogenannten Extremfrühchen.
Jene werden unter 28+0 geboren.*
Da würde mich Deine Quelle mal interessieren!

Wikipedia schreibt:
"......als extrem kleine Frühgeborene bezeichnet man Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1000 Gramm"

LG

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Hallo asira,

meine Antwort beginnt nicht mit einer Belehrung!
Das ist eine Feststellung. Die Bezeichnung "Extremfrühchen"wird fälschlicherweise gern genutzt obwohl sie nicht gerechtfertigt ist.
"extrem klein" ist nicht gleichzusetzen mit "extrem unreif" und daher stammt auch die Kurzfassung "Extremfrühchen"

Ich hatte die Angabe aus dem Buch "Frühgeborene" von Dr. Jorch.
Hier wäre aber auch für dich und einige andere Interessierte nochmal ein link aus dem Netz http://fruehchengalerie.fr.funpic.de/Fruehchenthemen/Definition%20Fruehchen.htm

LG,belala

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Hallo ihr Lieben,
Erstmal DANKE fuer eure Antworten. Es ist beruhigend zu lesen, dass wir nicht alleine das Problem haben.

Nun zu euren Fragen:

Im moment bekommt die kleine noch eine spezielle Fruehgeborenennahrung humana o ha aus der Apotheke. Allerdings habe ich auch schon mal umgestellt da ich das Gefuehl hatte dass sie sich vor der Milch ekelt. Habe mich jedoch geirrt. Leider hat sie auch bei dieser humana1 nicht getrunken. Nun bin ih wieder zur alten milch zurueck da diese auch kalorienreicher ist. Sie benutzt die nuk sauger, da sie diese vom KH kennt. Welche habt ihr benutzt?
Karottenbrei bekommt sie seit 1Woche auch ab und zu. Ihr Verhalten zeigt jedoch dass sie dafuer noch nicht bereit ist.(Zunge dick, schiebt den Brei wieder raus.) Sie isst 5Loeffel dann folgt die Flasche.

Grundsaetzlich muss ich ergaenzen dass sie eh nur im (Halb)Schlaf trinkt, sobald sie wach ist, kann man das Trinken vergessen. Se schiebt die Flasche raus, machtd die Zunge dick und faengt an zu wuergen. Echt grausam.. Hunger meldet sie auch kaum an, vielleicht mal nach 5 stunden. Allerdings ist sie dann nach 60 ml auch schon wieder satt. So schaffen wir nicht annaehernd die erforderliche Mindestmenge um überhaupt zuzunehmen.

Ich habe einfach nur Angst etwas falsch zu machen.

Bin dankbar fuer weitere tipps bzw. Erfahrungen

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Meine hat auch am besten im Halbschlaf und im liegen getrunken. Und so bekomm ich auch heute noch ne Portion Milch in sie rein mit der Flasche, wenn sie am Tage zu wenig zu sich genommen hat zb wegen Krankheit. Das klappt komischerweise dann sehr gut.

Lasst euch mal beraten. Manchmal kann Osteopathie auch helfen bei Trinkproblemen...

Ich habe irgendwann zum Nuk Bereisauger (standard) gewechselt, weil da mehr rauskommt und das trinken an sich wohl sehr anstrengend war. Sie hatte einfach schnell keine Lust mehr zu saugen. Mit dem Breisauger hat sie dann mehr getrunken. Letztendlich müsst ihr für euch rausfinden was das Beste ist...
Ich kann nur raten das trinken nicht zum Hauptthema zu machen. das setzt euch alle nur unter Druck.

Später fand ich dieses Buch sehr hilfreich und ich meine das da auch was für Babys/Flaschenkinder drinne steht:

http://www.amazon.de/Mein-Kind-will-nicht-essen/dp/3932022122/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1380552642&sr=8-1&keywords=mein+kind+will+nicht+essen

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Mittlerweile trinkt sie wach überhaupt nicht mehr und gg. das schlafen kämpft sie an,wahrscheinlich weil sie weiß was ihr "droht" :-/

Seit heute spuckt sie auch nicht mehr nur milch sondern auch schleim - abgenommen hat sie auch :-( googelt man das geht es Richtung Magenentzündung. Morgen gehts zum Arzt, nächste Woche ins Krankenhaus. Bisher haben beide immer wieder nur die GEDULD beschwört...Leider ist die irgendwann kein helfer mehr wenn es gefühlt weder mit dem wachsen,dem zunehmen oder dem Essverhalten bergauf geht :-/

Kann eine Magenentzündung durch das viele erbrechem kommen? Sie weint jetzt auch zunehmend bei schluckauf und nießt öfter? Danke

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Hallo zusammen,

leider hat sich unser Problem noch immer nicht spürbar weiterentwickelt.

Sie hat mittlerweile die 5 kilomarke erreicht und wir haben von der Humana 0-ha aus der Apotheke auf die Humana 1 umgestellt. Seit 3 Wochen und seitdem passiert gewichtsmäßig fast nichts mehr. erst 2x 50g die Woche zugenommen, dann garnichts mehr und jetzt hat sie sogar abgenommen :-(

Wir krebsen also seit 3 Wochen an der 5.000er marke (+/- 50g) herum und es tut sich nichts. Gefühlt wird das kind immer dünner :-( Der Kinderarzt redet weiterhin von meinem "Unwort 2013 - GEDULD" ... aber der Schalter geht und geht nicht um.

Mal trinkt sie ein bisschen besser, an manchen Tagen fast gar nichts. Fast jede Mahlzeit wird wieder erbrochen, entweder vom Reflux oder weil die Kleine so lange würgt bis "endlich" etwas kommt. Die Spuckerei kennen wir...damit komm ich mittlerweile auch klar. Allerdings nicht damit, dass sie nicht mehr zu nimmt :-(

Ich möchte Weihnachten im Krankenhaus gerne verhindern..nun meine eigentliche Frage:

Gibt es Erfahrungen mit der 0-HA über die 5.000g hinaus?

ich überlege wieder auf die 0-ha umzusteigen um wenigstens wieder ein bisschen Zunahme erzielen zu können. Oder Nachts die 1er und tagsüber wenn schlechter trinkt dann die 0-ha um fehlende Menge, durch mehr Kaloriengehalt zu ersetzen?

Macht sowas Sinn, ist die 0-ha über 5.000g überhaupt noch zielführend?

Danke für Tipps.