Ich weiß nicht ob es hier richtig ist aber ich vielleicht versteht mich hier jemand und kann mir helfen.
Bevor unsere Tochter kam hatte ich drei Fehlgeburten dann kam
unsere Tochter vier Wochen zu früh mit einem Gewicht von 1600 Gramm und 41 cm.
Sie kam direkt nach dem Kaiserschnitt auf die Frühchenstation nach drei Stunden konnte ich endlich zu ihr.
3 Wochen war ich dann mit ihr im Krankenhaus.Ich habe immer funktioniert alle 4 Stunden zu ihr sie fütter zeit mit ihr verbringen und nach ein paar Tagen konnte ich sie auch auf mich legen.
Sie ist ein echter Sonnenschein und bringt mich immer wieder zum lächeln.
Aber .....
ich dachte immer ich hätte das alles so weg gesteckt weil ich immer funktioniert habe in der Zeit und auch inzwischen alles gut ist.
Seit ein paar Wochen habe ich ganz plötzlich das Gefühl leer in mir zu sein und irgendwie traurig und meine Gefühle sind so durcheinander ich muss immer wieder an die Zeit im Krankenhaus denken und dann kommen mir die Tränen.Manchmal habe ich Angst das meine Bindung zu meiner Tochter nicht so groß ist wie bei anderen Müttern die das Kind sofort bei sich hatten......
Mein Mann versucht mich zu verstehen aber irgendwie klappt das auch oft nicht.....Ich habe mit Sport angefangen das tut auch manchmal gut aber halt auch nur manchmal....
Geht es einem von euch auch so oder ging es einem von euch auch so ???
Was habt ihr gemacht ??
Danke für eure Hilfe schon mal ......hier oder per pn .....
Lg Franzi
Frühchenstationszeit verarbeiten ?!
Hallo Franzi
Du sprichst mir aus der Seele.
Mein Sohn kam in der 29.ssw zur Welt und ich musste 6 Wochen im Krsnkenhaus bleiben.
Im Moment habe ich auch wieder eine sehr depressive Phase.
Ich schlafe kaum, obwohl Moritz schon seit Wochen durchschläft:(
Ich muss ständig kontrollieren ob er noch atmet und mir kommen gerade nachts immer wieder die Bilder der Geburt und der Neozeit in den Kopf.
Bilder kann ich ohne zu weinen nicht angucken und auch tagsüber kommen mir immer wieder Gedanken in den Sinn wie : warum kam er so früh und wie furchtbar wochenlang alleine in einem Inkubator zu liegen ...
Ich war täglich an seinem Inkubator und konnte lediglich seine Hand oder seinen Fuß streicheln... Oft halte ich immer noch nur seine Hand in meiner und mir kullern die Tränen übers Gesicht .
Heute ist er 6 Monate alt und fit ... Und ich hoffe einfach das die Zeit die Wunden heilt :(
Ich wünsche dir Kraft und hoffe du kannst die Zeit die du auch erlebt hast bald verarbeiten
LG
Das mit dem nicht schlafen können kenne ich im moment auch zu gut obwohl meine Maus auch durchschläft.
Die ganzen Gedankengänge kenne ich ....danke "gut" zu wissen das es jemanden auch so geht und ich nicht alleine damit bin.
Das kenne ich ich streichel auch oft ihre Hände....
Danke .....
Hallo franzi,
Mir geht es genauso wie dir.meine kleine kam in der 29 ssw. Wir waren sieben Wochen im Krankenhaus. Jetzt ist sie 6 Monate alt. Ich kann mir immer noch nicht die Bilder oder Videos von der Krankenhauszeit ansehen. Ich kann aber auch nicht darüber reden ohne das mir gleich die Tränen kommen. Es war so schlimm für mich sie Abends in ihrem Inkubator alleine zu lassen. Sie war so klein und musste schon so viel über sich ergehen lassen.
Ich habe aber bisher noch nie davon geträumt...bei mir muss dieses Erlebnis so weit hinten im Gehirn verschlossen sein...das ich komischerweise gut durchschlafen kann. Ich funktioniere Anscheins immer noch ganz gut.
Ich vertraue auch darauf das die zeit alle Wunden heilt. Und meine kleine macht sich so Super das sie mir über meine traurigen Gedanken hinweg hilft.
Ich wünsche dir alle kraft der Welt das erlebte zu verarbeiten.alles gute
Lg anja
Hallöchen,
ich habe mich auch sofort angesprochen gefuhlt. Die lange Krankenhauszeit sitzt auch bei mir noch sehr stark in den Knochen. Mein Sohn kam in der 28 SSW zu Welt und musste elf lange Wochen auf der Neo Station verbleiben. Diese Zeit ist ein Ausnahmezustand für alle Eltern, die Sorgen um das Überleben, danach um die Entwicklung des Kindes, sind lähmend und unvergesslich. Das Team der Ärzte und Schwestern, denen man aus tiefsten Herzen dankbar ist und die man gleichzeitig nicht mehr sehen will.
Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass es mir seht gut tut, abends, wenn der kleine Prinz schäft, mir die Bilder anzuschauen, das Tagebuch zu lesen und auch einfach zu weinen und traurig darüber zu sein, dass es eben so war, wie es war. Danach komme ich immer wieder zu dem überwältigendem Gefühl der Dankbarkeit und Demut.
Was die Ängste angeht, kann ich ein Lied singen. Habe noch keinen Weg gefunden, damit gesund umzugehen. Ihr kennt doch sicherlich alle Monk?! So fühle ich mich in Bezug auf meinen Sohn. Mache mir bei jeder Kleinigkeit die größten Sorgen und befürchte immer Katastrophen. Auf Dauer, wünsche ich mir sehr, wieder mehr zu vertrauen...
Vielleicht hilft uns allen aber vor allem, der Austausch und das Gefuhl nicht alleine damit zu sein..
Franzi, toll, dass du es gepostet hast..
liche Grüße
Lena
Das tut gerade (auch wenn es mir beim lesen tränen in die Augen treibt) echt gut das Gefühl zu haben sich mit euch austauschen zu können.Ja Zeit heilt Wunden das stimmt und vielleicht muss man lernen sich die Zeit zu geben.
Ich habe überlegt mich tätowieren zu lassen das habe ich nach den Fehlgeburten auch machen lassen.ein Herz vielleicht für die Liebe und das froh sein das sie Gesund ist und es ihr gut geht oder habt ihr ein tolle Idee was dafür spricht mit der Frühchenstation u.s.w.?
Im moment denke ich aber das es nicht schlau ist den einen Schmerz mit einem anderen zu betäuben.
Danke erst einmal für die tollen Antworten von euch das tut meinem Herzen gerade echt gut da ihr mich am besten versteht.
Lg
Das mit der Tättowierung hatte ich auch schon überlegt ...ist nur echt schwierig ein geeignetes Motiv zu finden.
Vielleicht sollte man es als neue Frage hier ins Forum stellen. Kommen vielleicht doch gute Ideen zu stande
Guten Morgen,
unser Sohn war nur knapp drei Wochen auf der Neo, aber ich habe trotzdem über ein Jahr gebraucht, um das für mich abschließen zu können. Noch an seinem ersten Geburtstag (und da ging es ihm top, wie auch schon die ganze Zeit vorher) habe ich viel geweint und immer wieder an den miesen Start gedacht. Das dauert einfach.
Ich bin auch heute (er ist jetzt vier) manchmal noch traurig, dass wir keine Familienbilder von den ersten Tagen haben und wir uns nicht alle drei direkt nach der Geburt kennenlernen durften, auch wenn das inzwischen mehr ein wehmütiges Gefühl ist und nicht mehr die pure Verzweiflung wie am Anfang.
Ich bin sicher, du kommst auch an den Punkt, an dem es besser wird - gib dir ein bisschen Zeit. Und lass dir bloß von niemandem erzählen, das sei irgendwie nicht normal.
Guten morgen,
ich glaub diese Gedanken und Ängste und die Zeit zum verarbeiten, das macht jede durch. Jede hat sich gewünscht, eine schöne SS zu erleben, sein Kind nach der Geburt gleich in den Armen halten zu können. Es ist eine harte Zeit die man durchlebt, das schlechte Gewissen ist der ständige Begleiter. Tim kam in der 27 SSW zur Welt, er lag über 12 Wochen auf der Neo, ich konnte damals nur Vormittags bei ihm sein, weil er noch Geschwister hatte die im Kiga waren. Die erste Zeit war es für mich schwer zu ertragen und jede Bilder die ich mir angeschaut habe, ging nur unter Tränen.
Tim ist jetzt 2,5 Jahre alt und er entwickelt sich sehr gut. Es gibt zwar noch kleine Baustellen, aber im großen und ganzen ist er ein gesunder Junge! Die Erinnerung schmerzt immer noch, aber es ist erträglicher geworden.
LG Hsiuying
Hallo,
ich glaube, Henrik kann die Meisten hier toppen mit 19 etlichen Wochen im Krankenhaus
Ich denke auch ständig an die Krankenhauszeit zurück und habe bei jeder kleinsten Erkältung schon Angst, wir müssten eventuell wieder hin. Hinzu kam, dass es auf der K4 (ab der 11. Woche) eine Schwester gab, die jeden Tag zum Horror machte. Einfach unfassbar **********, diese Frau. Das machte alles noch viel schlimmer.
Verarbeiten werde ich diese Zeit wohl nie können, aber wenn ich meinen kleinen Schatz sehe, wie er sich trotz Hirnblutungen 4. Grades und etlichen anderen schlimmen Diagnosen vollkommen zeitgerecht entwickelt, wenn er mich anstrahlt, mit mir schimpft, mit mir lacht, spielt, etc., -... dann ist einfach für diesen Moment alles vergessen und er ist ein völlig normales kleines Kind.
Ich kann nicht sagen, wie die Bindung wäre, wäre er zeitgerecht gekommen und hätte ich ihn gleich auf den Arm nehmen können. Oft frage ich mich auch "was wäre, wenn". Aber es bringt nichts. Ich denke sowieso, die Krankenhauszeit kann man nie 100% verarbeiten und man wird immer daran denken. Aber ich hoffe, dass ich irgendwann keine Angst mehr vor Krankenhäusern haben muss.
LG, Blaue-Ente
Hallo,
meine Kleine jetzt schon Große, die bei 29+1 geboren wurde und insgesamt 9 Wochen im KH lag ist heute inzwischen 8 Jahre alt gesund und munter und geht in die 3.Klasse!
Ich habe sehr lange gebraucht, diese Zeit zu verarbeiten und es gibt auch heute noch Momente in denen ich kurz traurig etc bin. Aber im Vordergrund steht natürlich der jetzige Stand und dass sie gesund ist, war damals nicht absehbar!
Ich habe viel mit Leuten gesprochen, es gibt ja auch Frühchenvereine, sicher auch in Deiner Nähe und wenn es nicht anders geht, hast Du auch die Möglichkeit Dir professionell bei einer Psychologin helfen zu lassen! Ich hatte mich damals schon informiert, es dann aber doch nicht gebraucht! Es gibt mancherorts sogar Psychologen die sich genau auf solche Traumata spezialisiert haben!
LG
Hallo ,
Mein kleiner ( heute knapp 10 ) war zwar kein Frühchen. Trotzdem musste er nach der Geburt für eine Woche ins Krankenhaus da er eine Infektion hatte. Diese Bilder..Überall waren Schläuche an ihn dran. Die Geräte waren nur am piepsen...und die ständigen Atemaussetzter...es war schrecklich. Wenn ich daran denke treibt es mir die Tränen in die Augen. Ich hätte ihn so gerne nach der Geburt bei mir gehabt, doch das ging nicht.
Wie muss es erst für euch gewesen sein? 6 Wochen oder länger im Krankenhaus? Die große Angst um eure Babys das alles gut geht?!....
Ich habe vollsten Respekt vor allen Frühchenmütter die diese Erfahrung gemacht haben.
Ihr seit toll...und ich wünsche euch und euren Babys für die Zukunft nur das Beste
LG sarah
Huhuuu,
ich glaube, dass man sicherlich immer mal wieder daran zurück denkt, aber es mit der zeit immer seltener wird.
ich denke eigentlich eher selten an die krankenhauszeit zurück. wahrscheinlich auch, weil unser sohn sehr wenig probleme hatte. er war einfach nur sehr zart, aber für mich ansonsten ein "normales" baby. eher haben wir später mit entwicklungsverzögerungen zu kämpfen, auch noch jetzt nach über 4 jahren. aber es wird ;)!
schlimmer sind bei mir die vorwürfe, ob ich ihm nicht einiges ersparen hätte können, denn ich bin der meinung, dass ich vor dem blasensprung schon vorher einen riss hatte und ihn nicht ernst genommen habe. bestätigt hat mir das keiner, aber ich denke das!
außerdem kommen bei mir eher wieder emotionen von damals hoch, wenn ich einen krankenwagen sehe. denn ich habe mich damals von einem abholen lassen und wir sind mit blaulicht los und ich war allein, denn mein mann war noch auf der arbeit :(. dieses angstgefühl kommt dann immer wieder hoch :(! aber damit muss ich wohl leben!
lg und kopf hoch, es wird bestimmt besser und irgendwann denkst du genauso wie ich nur noch sehr selten daran!