Hey ihr lieben,
Mein Sohn kam im März bei 32+2 mit 970g zur Welt.
Ursache war eine Plazentainsuffizienz,
nachgeburtlich kam noch HEELP dazu.
Er bekam noch die Lungenreife vor der Geburt, hatte aber absolut kein fruchtwasser mehr. Die fruchthöhle lag wie eine Haut an ihm.
Er lag 6 Wochen auf der Neo, hatte aber keinerlei Probleme, brauchte keine Beatmung und musste eigentlich nur an Gewicht zu legen.
Mittlerweile ist er 4 Monate alt (korrigiert 2) und ich mache mir nur noch wahnsinnige Gedanken wie die Zukunft wohl aussehen wird..
Er wiegt jetzt 4300g (+-) und entwickelt sich eigentlich toll. Fängt laaaangsam an seine Stimme auszuprobieren, lernt das greifen.
Bauchlage ist nicht so seins aber das üben wir.
Also eigentlich haben wir noch keinen Grund um uns Sorgen zu machen.
Nächsten Monat müssen wir ins spz und davor hab ich auch Angst, was wenn die was finden. Was könnten sie spät folgen dieser frühen Geburt sein
Wir haben noch ein Kind zuhause (reif geboren). Und es alles einfach nicht einfach. Die Ängste vor der Zukunft bestimmen allmählich meinen Alltag, jede Veränderung wird stark beäugt, leider kann ich es auch nicht ausschalten.
Die letzten Wochen der Schwangerschaft waren wirklich schwer, die Geburt hat es nicht verschönert und das danach noch weniger. Ich hab meinen Sohn erst 3 Tage später sehen können da ich nicht in der Lage war aufzustehen, innere Blutungen und miserable, lebensbedrohliche Blutwerte haben mich ans Bett gefesselt. Ich habe jeden Abend geweint und war wirklich fertig mit den Nerven.
Worauf ich hinaus will, ich kann die Zeit momentan überhaupt nicht genießen.
Ich hoffe einfach auf Erfahrungswerte mit Mamas deren Kinder sowas wie unserer erlebt hat.
Sorry für den langen Text.
Lg
Mum15.18 mit Paul (2 1/2 J) & Jonas (4M)💖
Zukunftsängste :(
Hallo liebe Mum,
ich sag mal einfach: mach Dir keinen Kopp, das wird schon. Dein Sohn hat alle Vorraussetzungen für eine ganz normale Entwicklung und wirklich schlimme Sachen hätte man längst entdeckt. Er mußte nicht einmal beatmet werden! Na, wo gibts denn sowas? Was für ein kleiner Streberfrühling! 😁😘
Ich weiß, wovon ich Rede, denn meine Zwillinge kamen in der 27. SSW mit 770g und 1100g zur Welt. Sie mußten beide wochenlang voll beatmet werden und das Mädchen hatte sogar noch eine Herz-OP, da wog sie nicht mal 1000g. Heute sind sie 16 Monate alt (unkorrigiert) und laut SPZ topfit. Die Ärzte erklärten uns, daß alle Statistiken, die es so gibt (Wie sind Frühchen mit 18 Jahren drauf? Machen Sie Abitur? etc.) schon sehr veraltet seien. Daher solle man sich nicht an Reportagen oder dem Internet orientieren, sondern sein Kind anschauen und aufs Bauchgefühl hören. Und das sagt Dir doch, daß alles gut ist. Das entnehme ich den Zwischentönen in Deinem Text. 😊 Geh ruhig ganz offen ins SPZ. Die finden vielleicht ein paar Kleinigkeiten und schicken Deinen kleinen Mann zur Physio. Laß Dich aber nicht verunsichern, wenn die Ärzte zu übervorsichtig sind. Leider haben das die SPZler manchmal so an sich, daß ein schiefer Kopp (verwächst sich!) oder eine schiefe Hüfte (jedes Kind ist irgendwo schief!) gleich als sehr bemerkenswert rausgestrichen wird. Dann rennt man völlig nervös zum Physiotherapeuten und der verdreht die Augen und renkt alles wieder ein. Du wirst sehen, Du lernst, Deinem Bauchgefühl und Deinem Kind zu vertrauen und die Angst wird sich ganz langsam und unbemerkt in Stolz verwandeln. Denn Dein Sohn war ein Frühling und wird ein toller junger Mann. Wirste sehn. 😉
Danke für deine lieben Worte
Da hatte deine Maus aber auch einen schweren Start ins Leben bzw beide. Aber eine Herz OP ist natürlich nicht schön.
Aber toll das es beiden so gut jetzt geht
Werden sie von der Entwicklung noch korrigiert?
Naja, nicht wirklich. Nur ich sage das hin und wieder dazu, falls sich jemand wundert, weshalb sie mit 16 Monaten noch so klein sind. Sie sind ja biologisch betrachtet erst ein gutes Jahr alt. Der Kinderarzt (Frühchenspezialist, er hat sie mit auf die Welt geholt) meinte, er mache da keine festen Grenzen. Manches ist frühchenbedingt, manches nicht. Aber mit ner Fünf in Mathe nach Hause kommen und sagen, man sei halt ein Frühchen, is nich! 😉
Da meine Tochter hier nicht mehr mitschreibt, kriegst Du von der Oma eine Antwort
Meine Enkelin kam Ende der 29. Woche mit 980 Gramm auf die Welt und musste drei Monate auf der Frühchenstation bleiben. Sie hatte leider das Pech, sehr unausgereifte Hüften zu haben, die im Zeitraum von 2 Jahren mehrere Male operiert wurden und sie einige Gipse und Schienen-Behandlungszeiten hinter sich brachte.
Ansonsten - keinerlei Einschränkungen, weder in der Motorik noch geistig.
Sie war nie in einem SPz, brauchte lediglich noch eine Weile KG wegen der Hüften.
Heute ist sie 11 1/2 Jahre alt, geht in die 5. Klasse eines Gymnasiums und pubertiert fleißig vor sich hin - alles paletti.
Gleiche Erfolgsgeschichte beim Sohn meiner Nichte, der zwar etwas mehr wog, aber auch in der 30. Woche auf die Welt kam. Auch er sah nie ein SPz (ist bei uns über 100 km weit weg und man überlegt sich, ob man da unbedingt dauernd hin muss) wurde letzte Woche 18 Jahre alt und ist geistig wie körperlich topfit.
Ach ja, ziemlich schiefen Kopf hatte meine Enkelin auch - sie bekam ein spezielles Kissen und ca. ein Jahr später sah man schon nichts mehr.
SPZ ist sicher nicht schlecht - aber letztendlich ist Dein Kinderarzt der Arzt Deines Vertrauens, der das Kind kennt - und nein - nicht jedes Frühchen muss über Jahre zu Therapien. Hat der Kinderarzt das SPz vorgeschlagen?
LG Moni
Hallo Moni,
Dich lese ich schon ewig im forum und finde deine Worte immer wahnsinnig aufbauend. Danke dafür
Das Krankenhaus hat uns damals dem Termin fürs SPZ gegeben. Unser Kinderarzt hat dem zugestimmt. Ist wohl bei uns hier Routine das jedes Frühchen da hin muss(?)
Wahrscheinlich mache ich mir mehr Gedanken als nötig
Gedanken macht man sich bei den kleinen Mäuslein immer - nur verrückt machen darf man sich nicht.
Wie sagt der Rheinländer? "Et kütt wie et kütt"
Bei uns "muss" kein Frühchen ins SPz, auch heute noch nicht. Es wird evtl. mal vom KrHs/Kinderarzt empfohlen, aber was die Eltern machen, ist ihre Sache. Fahr hin, hör Dir an, was gesagt wird - und besprich es dann mit dem Kinderarzt - dann sieht man wieder weiter.
Unsere Leonie ist ja ziemlich klein und leicht - und ein Vertretungskinderarzt meinte mal, sie "müsse" wohl Hormone bekommen. Die Eltern waren strikt dagegen - und das war auch gut so. Wo soll eine Länge herkommen bei einer Mutter mit 1,60 und einem Vater mit ca 1,75 m?
Sie ist immer noch kein Riese aber auch nicht alleine in der Klasse mit der Größe. Sie hat noch einige Jahre Zeit zu wachsen Der Sohn meiner Nichte machte seinen Hauptschub mit ca 16-17 Jahren, da hat er dann seine Mutter überholt
LG Moni
Liebe mum,
herzlichen Glückwunsch zum kleinen Kämpfer !
Beim Lesen Deines Beitrags kam mir der Gedanke, daß DU womöglich viel stärker an der Situation zu knabbern hast als Jonas.
Die letzte Zeit der Schwangerschaft und die Umstände der Geburt haben Dich stark mitgenommen, was absolut verständlich ist.
Auch wenn Euer Sohn mit sehr geringem Geburtsgewicht geboren wurde, ist dennoch die Ausreifung der Organe in der 33. SSW schon recht weit. Du sagst, daß er sich toll entwickelt- ich meine, innerhalb von 4 Monaten sein Gewicht mehr als zu vervierfachen, ist echt eine prima Leistung und es klingt, als ob er auf einem richtig guten Weg ist.
Unsere Tochter kam in der 28. SSW zur Welt. So wie du konnte auch ich sie erst am 3. Tag sehen - sie lag friedlich im Inku und mein Mann hat sich gekümmert und sie kam recht gut zurecht; aber MIR ging es schlecht.
Mein Rat an Dich wäre, Dir selbst Zeit zur Heilung zu geben. Bei mir hat es ein Jahr gedauert, bis ich mit dem Thema innerlich Frieden geschlossen hatte. Der 1. Geburtstag war noch mal sehr emotional, weil alles nochmal durchlebt wurde - aber dann war es gut. Bis dahin habe ich wirklich jede Nacht die Ereignisse rund um die Geburt durchlebt und geholfen hat nur reden, reden, reden.
Vor dem SPZ mußt Du keine Angst haben. Du bekommst dort Hilfestellung (auch für Dich!!) und vor allem eine wirklich kompetente Einschätzung, wie es Jonas geht. Dort wird meiner Meinung nach viel mehr geboten, als jeder Kinderarzt leisten kann.
Wir sind zur Frühchennachsorge eingeladen worden und waren letztlich nur 2mal da. Zum 2. Geburtstag wurden wir mit den Worten "kein Förderbedarf erkennbar, alles aufgeholt" verabschiedet - das war nochmal ein richtiges Highlight.
Es wird sich alles fügen, glaub mir. Trau dich, ein bißchen loszulassen !
Liebe Grüße, tatzel
Eines muß ich allerdings verwundert anmerken, weil ich es hier öfter lese. Was sind das für Krankenhäuser, die es einer Mama nicht ermöglichen, ihr Kind zu sehen? Ich wurde noch am selben Tag nach meiner Notsectio in das Zimmer meiner Frühchen gerollt. Samt Überwachungselektronik. Ich durfte so lange bleiben, wie ich wollte. Die Inkus wurden ganz heruntergefahren, so daß ich meine Kinder vom Bett aus liegend sehen und anfassen konnte. Ich konnte so lange zwischen ihnen liegen, mit je einem Händchen um die Zeigefinger. Das hat mich nach dem Geburtsstreß richtig runtergebracht.
Hallo entralgo,
ich war nach meiner Notsectio noch 2 Tage auf der Intensivstation, da wollte / konnte ich echt garnix, außer in wachen Momenten um mehr Schmerzmitteltropf bitten und die Bluttransfusion reinlaufen lassen.
Zudem gibt es auf der (sehr guten) Kinderintensivstation der hiesigen Klinik 2 Räume, in denen jeweils 6 Inkubatoren untergebracht sind - dort wäre für ein Erwachsenenbett mit Überwachungsgedöns einfach kein Platz, schon gar nicht, wenn ein Frühchen plötzlich notversorgt werden müßte und Hektik ausbricht.
Ich habe mich da also keinesfalls "übersehen" gefühlt.
Am 3. Tag durfte ich sie dann sehen (vom Rollstuhl aus) und am 4. Tag endlich kuscheln, das war dann wie im Himmel .
Krass! Sechs in einem Zimmer? 🤨 Die Klinik hier (Perinatalzentrum Level 1) steckt grundsätzlich auf der Neo ITS nur eine Familie in ein Zimmer. Wenn es nur ein Kind ist, dann eben nur eins. Das ist einfach eine Frage der Hygiene, Keimübertragung, Privatsphäre. Dafür gibt's Liegestühle für die Eltern, Musikanlage und ganz viel Platz. Waschbecken, Wickeltisch, Schränke gehörten über Monate nur uns. Wenn man mag, ist auch Platz für ein Krankenbett. Auch bei Notfällen ist man so nicht im Weg (und in unserem Zimmer gab es einige! 😖).
Aber ich verstehe, daß Du in Deinem Zustand da eh nicht hin wolltest. Dieses Betteln um Schmerzmittel kenne ich. Nichts hilft und man kann nur brabbeln und sabbern. Ist schon krass, was Frauenkörper so aushalten.
Ich kann dir auch nur sagen das du dir keine sorgen machen sollte...
unsere kam in der 25 ssw mit 950 Gramm.. Beatmung... Bpd etc.. dass volle Programm & nun ist sie topfit !! 7monte (unkorrekt.) die U Kontrolle hat sie super bestanden !! Bauchlage üben wir auch noch ;))
Mach dir keinen Kopf was die Entwicklung angeht !! Ich habe auf der Pränatal Station (5 Woche vor Geburt --> Baby lag auch auf dem trockenen) viele Frauen kenngelernt die selber eine Frühgeburt vor der 30ssw waren !! und alle haben sich super entwickelt und einen super beruf... und die kamen vor 30 Jahren zur Welt ! :)
Hi!
Dein Kind zeigt aktuell absolut keinen Grund Folgeschäden durch die FG zu bekommen!
Er war "nur" zu klein (halt wirklich sehr klein) und nichtmal das trocken liegen scheint ihn was ausgemacht zu haben. Oft haben nämlich diese Kinder massive Startschwierigkeiten mit der Lunge, hat dein Kind locker weggesteckt 👍
So ziemlich jede Level 1 Klinik lädt Frühgeborene unter 1500g zu regelmäßigen Nachsorgeterminen ein, meist übers SPZ. Die Termine sind freiwillig, aber für die Klinik wichtig zu schauen wie die Kinder sich entwickeln. Mach dir keinen Streß, dein Kind besteht den Termin 😉
Sorgen machst DU mir! Bitte such dir Unterstützung die traumatischen Erfahrungen aufzuarbeiten. Gibt es bei euch "Frühe Hilfen"? Es ist absolut okay mit den Erlebnissen zu hadern, aber Hilfe solltest du dir suchen.
LG, Hermiene
Erstmal drücke ich dich ganz lieb.
Das was du fühlst, habe ich auch gefühlt. Am Anfang kommt einfach so vieles zusammen, mit dem man erstmal zurecht kommen muss. Für mich war es ganz arg schlimm, dass ich meine beiden nicht auf den Arm nehmen konnte die ersten paar Tage. Wo diese erste Nähe doch so wichtig ist für Mama und Kind.
Was du jetzt brauchst, ist ganz viel Geduld! Es kommt alles, dauert aber länger... Und da dein kleiner Schatz es bisher alles so super gemacht hat, versuch einfach, dir keine allzu großen Sorgen zu machen und vertrau in dein Kind!
Alles Liebe
Liebe Mum15.18,
zum Thema Frühchen kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, ich lese sonst in anderen Foren.
Ich denke aber du solltest Dir Hilfe holen zum Verarbeiten der Traumatischen Umstände. Ich hatte bei meiner ersten Geburt ein nachträgliches HELLP, mit Intensivstation, beginnendem Leberriss. Zum Glück ging nach ein paar Tagen alles gut. Doch daheim hatte ich nach ein paar Wochen das Gefühl nichts mehr auf die Reihe zu bekommen, meinem Kind nicht gerecht zu werden. Es gibt gute Netzwerke für psychologische Betreuung von Wöchnerinnen. Meine Hebamme hat mich zum Glück gedrängt Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich bin ihr sehr dankbar. Auch wenn der Verdacht zunächst auf Wochenbettdepression lief, hatte ich eine posttraumatische Belastungsstörung durch die Umstände der Geburt und das HELLP die mit psychologischer Hilfe gut verarbeitet werden konnte.
Dein Sohn hatte einen schweren Start ins Leben, aber er wird sicher gut versorgt. Versuche dich auch um dich selbst zu kümmern.
Alles Gute!
Samanda