Rooming-In nach Intensivstation - suche Erfahrungen anderer Frühchen-Mamas

Hallo liebe Mamis,

wie so einige hier, gehöre ich jetzt auch zu den Mamis, die noch gar nicht damit gerechnet haben. Meine Tochter kam in der 30 SSW per Kaiserschnitt zur Welt und ist jetzt 14 Tage alt. Sie nimmt zu (heute knapp 1300g) und die Ärzte sind zufrieden mit ihr, die Milchbildung bei mir hat auch gut geklappt.
So langsam gelingt es mir besser, mich mit der Situation anzufreunden. Das Abpumpen, die Protokolle zur Milchmenge, die Kaiserschnittwunde und die Hormonumstellung haben mir zu den Sorgen um meine kleine Maus ganz schön zugesetzt. Jetzt schaffe ich es für den Moment ganz gut, merke aber, dass mich die Angst vor dem nächsten Schritt zu sehr belastet. Deshalb schreibe ich hier, vielleicht kann mir jemand von euch die eigene Erfahrung da lassen. Es ist nämlich so, dass wir in einem babyfreundlichen KH sind, die das Ziel verfolgen, die Mamas und Babys stillend zu entlassen. Das finde ich grundsätzlich gut! Trotzdem ist es schon von Anfang an ein gewisser Druck gewesen, der durch die ständigen Besuche der Stillberater aufgebaut wird. Meine Kleine bekommt die Muttermilch jetzt natürlich über die Magensonde und bald soll sie schon zum ersten Stillen angelegt werden. Damit sie lernt, dass sie rund um die Uhr gestillt werden kann, wird es 1-2 Wochen vor der Entlassung so sein, dass ich mit ihr ins Rooming- In gehe. Darauf freue ich mich natürlich auch, aber ich habe auch sehr viel Angst vor dieser Zeit, weil sie sehr anstrengend sein soll. Oder habe ich die falschen Geschichten dazu gehört? Da sie ja ihre bestimmte Nahrungsmenge braucht wird wohl gerade zu Anfang ziemlich genau nach der Uhr agiert, auch nachts. Sie soll lernen, gestillt zu werden und dafür bin ich ja dann bei ihr. Aber es wird wohl nicht so sein, wie bei einem reifen Neugeborenen, das nach Bedarf gestillt wird. Es wird wohl sehr viel Struktur vorgegeben, vor allem in den ersten Tagen. Das heißt, wecken, wiegen, stillen oder sondieren, wieder wiegen, minimal schlafen und dann alles von vorne. Bis sie sich dann mal von alleine melden darf und gelernt hat, die Sonde nicht mehr zu brauchen. Diese Phase soll ein paar Tage dauern.
Wer von euch kann mir vielleicht etwas Mut zusprechen und hat Erfahrungen mit diesem Rooming- In nach der ITS? Wie soll das funktionieren, wenn noch eine andere Mama im Zimmer ist?? Ich bin jetzt schon an meiner Grenze und pumpe alle 3 Stunden ab, bin ans KH oder zuhause gebunden, möchte viel bei ihr sein aber habe noch einige Dinge zu erledigen, die ich gern im Mutterschutz geschafft hätte. Mit Baby dabei fällt mir das sicher leichter, als für eine Maschine allein zuhause den Wecker zu stellen. Nun fehlen mir aber positive Erfahrungen anderer Mütter. Vielleicht gibt es unter euch welche, die mir sagen können wie es bei ihnen abgelaufen ist. Wie lange hat das Rooming In gedauert? Natürlich ist jedes Baby individuell, aber ich freue mich über eure Berichte. War es vielleicht auch eine schöne Erfahrung ähnlich wie die Zeit nach einer normalen Entbindung? Ich kann es mir gerade einfach noch nicht vorstellen. Nach der Geburt der Kleinen hatte ich zwar ein Zweibettzimmer, das 2 Nächte so gut wie ein Einzelzimmer war, aber ich bin trotzdem ständig geweckt worden und war heilfroh, nach 3 Tagen zuhause schlafen zu können. Vielleicht habt ihr Tipps für mich, wie ich mich besser drauf einstellen und vorbereiten kann. Denn natürlich mache ich das für die Maus gerne!! Freue mich, wenn ihr berichtet! Lieben Dank :)

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Hallo erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby.
Meine Zwillinge kamen bei 30+2 auch per Kaiserschnitt und waren im ganzen 7,5 wochen auf its bis zur Entlassung. Die letzten 6 Tage mit mir im Mutter Kind Zimmer. Durch die Zwillinge hatte ich ein Zimmer für mich alleine da nur zwei Baby Betten rein passen. Du bist dann in dieser Zeit für dein Kind komplett alleine verantwortlich wie zu Hause dann auch. Das ist die Eingewöhnungsphase wo du halt noch die MonitorÜberwachung hast. Ich fand die Zeit teils toll weil ich endlich meine Babys versorgen konnte und teils anstrengend durch diese ganzen Geräusche auf der Station. Dann kommt es auch noch drauf an wieviel Rücksicht gegenseitig in einem 2 Bettzimmer genommen wird. Das kann auch anstrengend sein. Ich war im März mit meiner Maus zu einer Mrt Kontrolle 2 Nächte auf its und hatte eine Mutter die sich den Wecker zum Versorgen gestellt hat und den dann nie gehört hat oder weiter gedrückt hat. Die Schwestern kamen dann sehr oft und haben das Kind nachts versorgt.

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Hi, also bei uns war es so, dass es kein klassisches Rooming-In gab. Die IMC war direkt der ITS angeschlossen, heißt: fließender Übergang, gleicher Gang, gleiche Station.
Es gab Mutterzimmer auf der gleichen Etage. Ünernachten durfte man direkt beim Baby nicht. Stillen war unter den Schwestern unterschiedlich gewichtet. Die Einen unterstützten es sehr, Andere (zum Glück wenige) behinderten es sogar viel mehr mit ihren voreiligen Zufüttern und Co. Aber die Stillberaterin war eigtl immer gleich stets zur Stelle, sobald es ihr möglich war.

Als unser Kleiner nach rund 4 Wochen PNZ und weiteren 6 Wochen ITS endlich auf IMC kam, durfte ich viel mehr selber machen und entscheiden. Ich nahm mir auch ein Mutterzimmer, pendelte aber wegen unserem anderen Kind daheim dennoch täglich hin und her. Aber über Nacht war ich damals dann überwiegend in der Klinik.

Unser Kleiner wurde NICHT mehr nach Stechuhr geweckt, sondern ihm wurde zugetraut sich selbst zu melden. Das KKH fand das sogar wichtig, weil es eine Vorbereitung für Zuhause sein sollte und Mutter und Kind ihren Rhythmus finden sollen und ganz ehrlich: das war gut so.

2 Nächte war es sogar so, dass mkr angeboten wurde nochmal richtig Schlaf zu tanken und eine Stillmahlzeit nachts übernahmen Sie mit Fläschchen. Da konnte ich dann mal 8 Std durchschlafen, das tat unheimlich gut. Geweckt wurde er nicht mehr, sie riefen mich auf mein Mutterzimmertelefon an, sobald Junior wach wurde und dann eilte ich los und übernahm. Es wurde auf IMC nicht mehr gewogen und kein Protokoll mehr geführt. Es wurde sogar strikt abgeraten Probe zu Wiegen, da man sonst dazu neigt, viel zu sehr dem Papier zu vertrauen als ein Gespür fürs Kind zu entwickeln.

Heute ist unser Frühchen 3 1/4 Jahre und wir Stillen immer noch. Ich muss rückblickend wirklich sagen, dass die Zeit auf IMC ohne Wecken nach Plan und ohne solche Bevormundung gut getan hat Vertrauen in die Stillbeziehung aufzubauen und innere Sicherheit für die Zeit nach Entlassung zu gewinnen.

Ich finde in eurem Fall das Rooming In zwar super, aber die Umsetzung sagt mir persönlich gar nicht zu.
Früher hätte ich wohl einfach nichts gesagt und es so hingenommen. Heute würde ich sagen: Nö! Ich bin die Mutter. Wenn es keine medizinische Notwendigkeit gibt (medizinsche Notwendigkeit heißt: dass irgendwas vorliegt, wie eine ausgeprägte Trinkschwäche, Reflux, etwas mit den Nieren, Sauerstoffpflichtigkeit oder sonst was, das es wirklich medizinsch notwendig macht und begründet), dann wird er ad libitum gestillt und so behandelt, wie ein gesundes Neugeborenes auch. Solange es abzusehen ist, dass man ein "gesundes" Kind mit nach Hause nehmen darf nach Entlassung, würde ich wollen, dass man mein Baby auch so behandelt. Denn daheim wecke ich mein - als gesund entlassenes Baby - auch nicht alle 3-4 Std nach Wecker.


LG

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Ach und entschuldige: Selbstverstãndlich wollte auch ich dir noch zur Geburt eures Frühchens gratulieren #herzlich

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Da du fragst schoene Erfahrung. Mein 4. Kind kam per sehr dringlichen ks zur Welt. Meine ersten drei vaginal. Es war das 1. Mal dass das baby direkt im kh im babybay neben mir lag. Das hat mir viel gegeben. Die Nähe. Ich glaube wenn du nicht daheim noch andere kinder zu versorgen hast wuerde ich es probieren. P.s. mir haben bockshornkleesamen kapseln immer gut getan zur milchbildung. Ich druecke dir die Daumen dass du bald deine Kleine uneingeschraenkt geniesen kannst.

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Lieben Dank für Eure Antworten und eure Erfahrungen!! Das ist schön, davon zu lesen. Könnt ihr mir vielleicht noch schreiben, bei welchem Gewicht ihr nachts miteingebunden wurdet? Ich weiß, es ist total individuell. Wir haben ein zartes Baby, ich frage mich, ob es dann deswegen noch mehr Zeit bekommt über die Magensonde zuzulegen oder das Stillen dann irgendwann sogar besser für sie ist, um zuzunehmen. Ich bin echt gespannt :)
Danke nochmal!!
LG

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Ich habe ab den 2.Tag alles gemacht (meine kamen 18:30/18:55 und am folgetag war ich dann mit als begleitperson im Zimmer).. Auch nachts. .

Evtl muss ich dazu sagen, dass ich Krankenschwester bin und die Monitoranlage..sonden legen etc mir vertraut war. Entsprechend waren die Schwestern froh dass ich weitestgehend alles selbst gemacht habe. Aber für mich war von Anfang an klar (wo ich auch noch schwanger war): egal was kommt..solange mein Körper es kann (hatte keinen Kaiserschnitt) werde ich sofort mich komplett um meine Kinder kümmern. Das hat mir auxh vieles vereinfacht, da ich direkt bei der Therapie mitgewirkt habe. Ansonsten hätten sie wohl ewig eine magensonden gehabt weil aus zeitfaktor dass natürlich viiiel schneller geht..

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Erstmal herzlichen Glückwunsch 😍

Ich kann dir nur vom Rooming in und der Zeit danach erzählen, da ich „nur“ 2 späte Frühchen habe die von Anfang an bei mir sein konnten.

Vorweg: man schafft es. Wenn man ein kleines Wesen versorgen will, dann leistet der Körper viel um mit dem Schlafmangel umzugehen!

Unsere Große kam 2013 bei 34+0 (1980g)
ich hatte sie immer bei mir, sie hatte nur 10 Tage eine Sonde. Ich hab alle 3 Stunden abgepumpt. Bis sie aus der Brust trank vergingen fast 4 (!) Monate (sie hats vorher einfach nicht gecheckt und ich bin so stolz dass es dann doch noch klappte! 😌). Bis dahin hab ich im 3-4 Stunden Rhytmus gepumpt und gefüttert, was mir teilweise nur 1-2 Stunden Schlaf am Stück erlaubte. Ab und an hat sie auch von meinem Mann Pre bekommen, damit ich zumindest 1x pro Woche länger schlafen konnte.
Hab sie dann noch ein Jahr völlig Stressfrei gestillt.

Unsere kleine Madame war gestern 8 Wochen alt und kam bei 35+1 (2400g).
Riiiesen Unterschied! Stillen klapte sofort, wir waren nach 4 Tagen zu Hause. Meine Hebamme und der Arzt meinten dass ich sie alle 3 Stunden wecken soll bis sie ca 3000g hat, da die Kleinen dann kräftig genug sind um sich bei Hunger zu melden. Körperlich war es auch diesmal kein Problem.

Du schaffst das!!! Und Muttermilch ist das beste für Kinder - und für unsere Früch(t)chen sowieso ❤️

Liebe Grüße
Uzi mit Olivia und Helene 🌼🌼

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Hallo darf ich fragen wie lang du mit deiner großen im Krankenhaus warst,bis sie entlassen wurde? Alles Gute weiterhin 👍

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16 Tage!

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Meine frühchen kamen bei 34+1.. und ich war von Anfang an bei ihnen im Zimmer- auch auf der frühchen Station.

Da mein Körper keine Milch produziert (familiär bedingt) gab es bei uns die Flasche. Auf der frühchen Station hatte ich also den Luxus dass ich einen Zwilling hatte..und die Schwester einen übernommen hat.(weil sie ja immer gleichzeitig essen sollten und ich mir finger feeding das saugen anregen sollte hat es auxh ewig gedauert).

Tatsächlich habe ich die ersten Tage gefühlt gar nicht bzw den ganzen Tag geschlafen. Meine waren zum Essen wach für ca 1-2std (quasi bis sie fertig waren mit essrn).. dann hab ich mich wieder hingelegt. Nachmittags kam oft Besuch, da war ich dann wach. Man schläft auf der Station niemals so tief wie zu Hause.. daher war es nicht immer erholsam.

Nach 11 Tagen sind wir auf Kinderstation verlegt wurden. Wieder Einzelzimmer bzw ein Zimmer ist für 2 Kinder ausgestattet
..und mit Zwillingen ist man quasi alleine ;)

Da habe ich dann alles alleine gemacht. Es war schon nicht immer einfach. Ich war oft müde.. aber im krankenhaus macht man auch nicht sehr viel nebenbei.

Als wir nach 18 Tagen zu Hause waren, hatte ich nebenbei das Haus.. Einkaufen etc. Mein Mann war arbeiten. Kurz vor Entlastung hatten sie aber ihren Rhythmus, dass sie alle 3-4std zum Essen automatisch wach wurden.. leider hat es sich iwann verschoben dass es nicht mehr parallel der Fall war.

Ich kann dir nur mut zusprechen.. alles spielt sich nach einer gewissen Zeit ein. Mit einem Kind ist es auxh noch ein Stück einfacher, da kann man schlafen wenn das Baby schläft:)

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Hallo und herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deines Kämpfers!

Ich habe da eine teilweise andere Einstellung als meine Vorschreiberinnen.
Stillen ist nicht alles und eine Frühgeburt ist für Mutter und Kind nicht mit einer normalen vergleichbar. Frühchristlichen leisten viel mehr als ihr Kollegen im Bauch alleine für die selbständige Atmung und Verdauung verbrauchen sie ca 90 % ihrer Energie. Mit ein Grund warum Frühchen in ihrer Entwicklung teilweise Gleichalten hinterher hinken.
Auch Mütter leisten mehr, man darf den Stress den Komplikationen und die Situation auf einer ITS verursachen nicht unterschätzen.

Eine gute Mutter ist nicht unbedingt die es mit aller Gewalt schafft zu stillen. Eine Gute Mutter haushaltet mit ihren Kräften und wenn es zuviel wird ist es zuviel. Oft versagt auch der Körper einfach weil es einfach zuviel ist. Eine gute Mutter kann man durch so viel Dinge sein die man eh nie alle bewerkstelligen kann, also kann man auf anderen Gebieten ausgleichen. Sollte dich gie Situation zu sehr belasten brich an. Es ist auch ganz wichtig dass Du stark bist, good Vibrations rüberbringst. Wenn man es z.B. vor Übermüdung nicht mehr schafft sein Kind regelmäßig anzulächeln sollte man sich überlegen was wichtiger ist. Ich finie es grauenhaft dass so viele Mütter im ersten Jahr meinen alles geben zu müssen und dann nach einem Jahr sagen sie wären froh wieder arbeiten zu gehen sie hätten jetzt genug um das Baby herumgeschwänzelt. Mutter sein ist ein Marathon und man muss mit seinen Kräften haushalten. Nach dem Stillstart kommen Schübe, Zähne, wenn man Pech hat EntwicklungDefizite .... Ich habe heute nach vier Jahren oft noch das Gefühl dass ich nicht mehr die Kraft habe wie vor der Geburt, die Akkus seitdem nie wieder voll aufladen konnte. Ich bin heilfroh dass ich die Baustelle Stillen irgendwann abgelegt habe.

Es gibt nicht Mütterfreundlich oder babyfreundlich, es muss für beide passen. Eine glückliche kraftvolle Mutter ist das Beste für ein Baby und dazu gehört dass man sich eingesteht wenn etwas zuviel wird.

Alles Gute Euch und mach dich nicht verrückt es gibt so vieles was man noch gut und besser machen kann nicht nur stillen.
WuschElke

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Du schaffst das! Ich hatte auch Angst, anfangs überfordert zu sein, aber gerade die vorgegebene Struktur hat es mir anfangs leichter gemacht, mit einem so kleinen Baby umzugehen und dann auch langsam aber sicher auf "Bauchgefühl" umzustellen.

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Hallo,
Verstehe deine Sorgen voll und ganz. Und alles wird gut :)
Ich habe nach 2 wochen KH, zuhause weiter abgepumpt, ja es war sehr stressig, habe meine Milch dann mit Flasche gegeben, so wusste ich genau die MilchMenge! Habe aber begleitend immer wieder mein baby an die brust angelegt, damit sie das lernt, ohne stress und ohne zwang. Es hat etwa.. 3 Wochen gedauert, dann hab ich das abpumpen weggelassen weil sie selber dann saugen/trinken konnte.
:)
Alles gute dir