Wie fördert ihr eure Frühchen?

Frage steht ja oben.

Meine Kleine kam ja 8 Wochen zu früh und wäre korrigiert am Freitag 2 Wochen alt.

Nach meiner Erfahrung mit Babys ist sie in ihrer Entwicklung auch in etwa so weit wie sie als normales Neugeborenes mit etwa 2 Wochen wäre.

Ansonsten war sie bei Geburt ja gott sei dank gesund und brauchte nur Atemhilfe wegen der fehlenden Lungenreife.. Einfach nur zu früh, klein und leicht.

Wir waren jetzt paar mal zur Physio (Vojta) aber ich muss ganz ehrlich sagen ich übe das lieber mit ihr zu Hause.

Ich bin ja, wenn ich mich so nennen darf, erfahrene Mama und ich hab bei allen Kindern immer spielerisch Motorikförderung gemacht, ohne rumgebrülle und so feste drücken dass ich Angst habe, sie bekommen blaue Flecken davon.

Es gibt ja auch heutzutage genug Videos im Netz vo man sich Tipps und Übungen beschaffen kann.
Habe mir also vorerst kein neues Rezept geholt.
Findet ihr das falsch?

Was macht ihr so alles mit euren Frühchen? Ich habe jetzt schon häufiger SPZ gelesen.
Ich war bisher 2x bei der kiä und sie sagte nichts in diese Richtung. Ist das denn zwingend nötig?

Ich bin so unsicher wenn ich lese was manche alles an Therapie machen, Ostheopath, SPZ, Physio etc pp....

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Also SPZ natürlich nicht in dem Sinne als Förderung. Sondern als Anlaufstelle um Förderung zu bekommen.

Reicht da nicht auch der KIA?🤷‍♀️

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Hey,

Mein Sohn kam ebenfalls 8 Wochen zu früh. Wir wurden vom Krankenhaus aus gleich ans SPZ angebunden.
Das schöne daran ist das die sich bedeutend viel mehr Zeit nehmen können als der Kinderarzt, bei Bedarf Kollegen rufen können die mit drauf schauen etc.

Mein Sohn ist jetzt 15 Monate, korrigiert 13 Monate, und wir waren jetzt mal bei der frühförderung um uns eine zweite meinung zu holen. Motorisch braucht er keine Förderung bisher, nur sprachlich ist er hinterher.

Aber, er hat zuhause noch einen großen Bruder bei dem er sich einiges anschaut. Ich spiele mit ihm und zeige wie man Klötze stapelt etc und versuche ihn zu 'fördern'. Letztendlich macht er alles in seinem Tempo und wer weiß wie es sich entwickelt

Wenn der Kinderarzt das spz nicht empfiehlt und du sagst für dich ist alles normal dann warte und lass dein Kind die Zeit ansonsten hol dir eine 2 meinung, da du ja eh schon Kinder hast wirst du es bestimmt auch gut einschätzen können.

Lg

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Moin,

auf ein Frühchen prasseln schon Reize und Belastungen herein denen ein normals Reifgeborenes Kind nie ausgesetzt ist. Ich sehe daher die "Förderung" nicht mal so als Förderung im Sinne sie brauchen Hilfe weil sie zu klein waren, sondern eher als "Wiedergutmachen". Physio: Kommt drauf an, wenn es Probleme hat weil es durch die Belastung des Liegens im unreifen Zustand Probleme hat, Verspannungen, Blockaden, braucht es Physio.

Fakt ist nun mal dass sich das Gehirn von Frühchen auf Grund der vielen starken Reize denen es ausgesetzt ist in einem Stadium in dem sich das Hirn noch eigentlich sehr reizarm entwickelt anders entwickelt als bei normalen Kindern. Google mal MRT Aufnahmen von Fühchen, da sieht man deutlich dass sich die Anteile der Hirnmassen, die Ausprägung, selbst für einen Laien sichtbar unterscheiden.

Die Probleme die Frühchen haben kommen oft erst mit der Zeit zum Vorschein. Während die meisten noch die 2-Jahres Untersuchung die für Extremfrühchen Standard sein sollte ohne nennenswerte Befunde "überstehen" haben dann im späten Kindergarten- / Einschulungsalter auf einmal deutlich mehr als die Hälfte erkennbare Schwächen. Ich rede da jetzt von unter 28. SSW, mit den drüber habe ich mich nicht befasst. Die Krux ist in meinen Augen dass am Anfang viele vorsichtig sind, fördern, dann merken dass sich das Baby gut entwickelt und dann ein bisschen die Sache aus den Augen verlieren. Die Grundfähigkeiten erlernen fast alle Frühchen jedoch nahezu problemlos, der Teufel liegt wenn Du es so willst meist im Detail.

Bei uns war es so dass im ersten Jahr seine Entwicklung als "sensationell" für die SSW halt, im 2. Jahr gab es schon einige Sorgenfalten mehr, wobei wir immer noch deutlich "über Durchschnitt" waren. Und je älter er wird umso mehr Baustellen ploppen auf. Die man alle beheben kann, aber gefühlt ist es so kaum ist die eine erledigt kommt die nächste. Deswegen wäre langes "Abwarten" in meinen Augen zu riskant, denn ich will entspannt fördern und nicht unter Zeitdruck und nicht an x Sachen auf einmal. Das Problem ist dann dass Du wenn du merkst dass da was sein könnte monatelang wartest. Wir haben zum Glück einen sehr kompetenten Kinderarzt und den Luxus dass wir ein Kann-Kind haben. Ich glaube müsste er nächstes Jahr eingeschult würden wären wir trotz eigentlich schon gutem Förderkonzept vielleicht "zu spät" dran. Es dauert ja auch alles seine Zeit.

Es gibt halt für alle Entwicklungen auch ein Zeitfenster in dem das Gehirn am "empfänglichsten" für Förderung ist. Das Fenster ist nahe am "normalen" Entwicklungszeitpunkt. Es ist immer so ne Frage, abwarten, hoffen dass es noch kommt, oder im Ernstfall dann in einer Zeit mit der Förderung anzufangen in der die "beste Zeit" schon vorbei ist und alles viel länger dauert und vielleicht auch nicht mehr den Erfolg bringt. Und oft ist es ja so dass man nicht schnippt und mit der Förderung anfangen kann sondern erst auf nen Termin bei irgendeinem Spezialisten wartet, und auch die Therapeuten oft Wartelisten haben. Bei Logo ist die Wartezeit bei guten Therapeuten bei uns bei mehreren Monaten!

Dazu kommt dass ihm die Förderung Spaß macht, wir haben gerade Stress weil er bei Logo Pause machen musste und er mir in den Ohren liegt ich solle doch bitte endlich wieder ein Rezept für "die Spielerin" holen :-) Ich hab ihn da mit 3 schon weinend rausgetragen :-)

Ich hab jetzt allerdings keine Ahnung wie die Wahrscheinlichkeiten auch bei einer 33. Woche aussehen. Es ist natürlich auch ein Unterschied ob Du ein Kind aus der 25. Woche hast bei der die Wahrscheinlichkeiten astronomisch sind (Aufmerksamkeitsdefizit bei fast 70% z.B um nur eines zu nennen) oder ob du bei 10 oder 20 % und nur wenig über normal bist.


SPZ ist nicht verkehrt, Dein Kind wird halt auf den Kopf gestellt. Da musst du genau hinhören und dich auch genau mit den Leuten da auseinandersetzen was jetzt noch nicht unbedingt gefördert werden muss und was schon.
Ich wünsche Dir alles Gute!

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Meine Enkelin kam mit 980 Gramm Ende der 29. Woche auf die Welt und hat nie ein SPz von innen gesehen - war auch nicht nötig. Sie hatte unausgereifte Hüften, die mehrfach operiert wurden bis zum 2. Lebensjahr, danach bekam sie noch fast zwei Jahre KG, das war's. Sie hatte keinerlei andere Defizite - außer, dass sie immer zu klein und zu leicht war, aber da konnte man ohnehin nichts daran ändern.
Mit 2 Jahren redete sie bereits wie ein Buch und hatte keinerlei motorische Auffälligkeiten, sonst hätte die Kinderärztin, die sehr frühchenerfahren war, schon reagiert. Es gibt sicher Kinder, die einige Therapien brauchen, aber nicht alle.
Heute ist Leonie 12 Jahre alt, im Gymnasium und ist sportlich ohne Ende. Also - hat die Mama alles richtig gemacht ;-)
Wenn euer Kinderarzt keinen Handlungsbedarf sieht, ist es sicher in Ordnung.
LG Moni

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Nachtrag: Damals auf der Frühchenstation lagen Zwillingsjungs im Nachbarbettchen aus unserer Stadt, auch 29. Woche. Die Mamas sind noch in Kontakt. Auch die beiden Jungs waren nie in einem SPz und sind ebenfalls im Gymnasium und gesund. Auch der Sohn meiner Nichte, heute 18 und ebenfalls Frühchen aus der 29. Woche, war nie in einem SPz und ist heute in der Ausbildung zum Elektroniker. Er hatte nie eine KG oder Ergo oder ähnliches. Nicht alle Frühchen haben Spätfolgen.
Aber wie geschrieben, es gibt sicher auch andere Fälle.
LG

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Man darf nicht einfach über "Frühchen" reden. Die Heidelberger Uni hat da umfassendes Material, gerade mal 5 Jahre alt. Da sieht man immense Sprünge von Woche zu Woche. Ich hatte mir das mit den Konzentrationsstörungen genauer angeschaut, aber die Zahlen für LRS und "das mit Mathe" ich bin jetzt zu faul zum googlen :-) ähnlich waren. Da war die Wahrscheinlichkeit dass sie Konzentrationsstörungen haben bei 25. und 26. SSW bei fast 70%, ab der 28. SSW war es unter 30!

Ich glaube die Empfehlung bei uns lautete vor 28. SSW "unbedingt" ins SPZ, 28-32 ca "kann, muss nicht" und ab 32. nur unter speziellen Umständen.

Was ich bei der SPZ Frage halt immer sehe ist dass wir mindestens ein halbes Jahr auf die Termine warten.

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Hallo,
Mein kleiner kam auch 8 wochen zu früh. Mit ihm waren wir auch nur ganz normal zu den U-Untersuchungen beim KIA. Bei der U 4 sagte er das der kleine etwas Hypoton in den Beinen ist ,er aber erst mal abwarten wolle da es sich vermutlich allein regelt. Und das war auch so , diesmal war alles gut. Er ist jetzt gut 7 Monate alt und von der Entwicklung so ca. auch so weit, vielleicht noch ein bisschen hinterher aber nix dramatisches.

Mit dem großen (geb. Bei 27+1) waren wir regelmäßig im SPZ; und haben auch bis er mit 19 Monaten frei laufen konnte. Er hatte aber auch mehrere Baustellen:Hypertonie in den Beinen, Koordinationsstörung und eine ziemlich starke Seitenbevorzugung.
Die Physio war auch nach Voijta und wenn es dir richtig gezeigt wird brauchst du keine Angst vor blauen Flecken zu haben oder davor deiner kleinen weh zu tun.....leider habe ich schon öfter gehört das das nicht überall so gut klappt;allerdings werden bei uns im SPZ Therapeuten ausgebildet und Eltern kommen von weit weg um ihre Kinder dort behandeln zu lassen. Wir hatten da also scheinbar riesen Glück.....

Warum sollst du denn zur Physio? Nur weil sie 'erst' ihrem korrigierten Alter entsprechend entwickelt ist ? Dann müsste das wohl nicht unbedingt sein ;sie hat ja noch zeit aufzuholen und wenn ihr&und der KIA ein Auge auf die Entwicklung hat sollte das eigentlich reichen.....

Bei dem kleinen hat übrigens auch während seiner KH-Zeit ein Arzt von SPZ eine Untersuchung gemacht um zu schauen ob etwas auffällig ist.
War alles ok und daher war das Thema durch......

Gruß Sandra

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Der große kommt übrigens im Sommer in die Schule und bisher ist bei ihm alles unauffällig. Wir haben nach der Physio keine weiteren Therapien gebraucht.
Wir waren letzten Sommer noch zu einer Untersuchung des GNN (haben damals zugestimmt bei einer Langzeitstudie mitzumachen) die zwischen dem 5&6 Geburtstag gemacht wird. Das ganze ging gute 2 Stunden und auch dort wurde nichts auffälliges festgestellt.

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Ehrlich gesagt keine Ahnung. Im Krankenhaus auf intensiv kam halt jeden Tag die physio und das stand dann eben im Brief drin.
Meine Kinderärztin (zu der ich schon seit 13 Jahren gehe und meiner Meinung nach in vielen Bereichen sehr kompetent ist) sagte höchstens 1 mal die Woche mehr fände sie nicht gut (die physio wollte 2-3 mal, aber vielleicht auch weil sie sah frühchen juhu- kann ich langfristig gut Geld verdienen 🤷‍♀️ keine Ahnung)...
Jedenfalls setzte ich das erstmal aus, meiner Meinung nach ist sie ganz normal entwickelt

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Huhu,

zunächst muss Du unterscheiden, Frühchen ist nicht gleich Frühchen. Ein Frühchen mit 35+6 ist etwas ganz anderes wie eines mit 24+2. Das Gewicht und die Entwicklung der Organe spielen dann auch eine entscheidende Rolle. Nimmst Du diese drei Faktoren dann können Welten dazwischen liegen, auch was den Förderbedarf angeht.

SPZ ist, wie schon richtig hier dargestellt, eher eine Instanz die feststellt, ob Defizite vorliegen oder nicht. Ich kann nicht beurteilen, ob ab der 32 SSW+ das SPZ nicht mehr empfohlen wird, unser Zwerg kam mit 24+2 und da war es absolute Empfehlung. Meiner Meinung nach sollte zumindest ganz genau bei einem Frühchen geschaut werden, wo es Defizite gibt. Wenn der Neonatologe das SPZ empfieht dann sollte man auch hingehen. Wenn man sich unsicher ist, im Zweifel einmal zu viel ist besser als einmal zu wenig. Wenn dort dann gesagt wird, alles in Ordnung, dann müssen m.E. nach keinen sinnlosen Therapien gemacht werden, aber zu sagen, wird schon gut gehen, ich geh mal nicht hin, ist für mich einfach unverantwortlich, auch wenn es dann hinterher gut geht. Bei uns war es allerdings auch relativ eindeutig, mit 24+2 hast Du leider überall Förderbedarf, insofern musst Du meine Meinung aber auch als die eines Papas von einem Extremfühchen sehen.

By the way, bin ich eigentlich hier der einzige Papa im Forum?

Unseren Zwerg brachten wir am Anfang zum Osteopathen (wollte nur auf einer Seite schlafen, der Kopf war deformiert, hat sich gegeben, den Osteopathen sind wir los), dann natürlich Physio (diverse Motorikstörungen, Fußfehlstellung), Frühförderung und Logo (Ess-Kau und Schluckprobleme). Im Krankenhaus gabs noch irgendeine Musikförderung, naja das war aber nur, weil die gute Frau eh immer auf der Station rumwuselte und er im Wärmebettchen die Musik mochte. Ansonsten sind bzw. waren alle Förderungen dringend nötig, ich kann Dir sagen, es wird nach einer Weile ziemlich lästig 3-4 Tage die Woche die ganzen Stationen abzuklappern.

Daneben sind wir dann noch einmal die Woche in einer Krabbelgruppe, also eigentlich ist bei uns fast jeden Tag etwas anderes. Zeit fürs Toben, die Welt erkunden etc. muss aber auch mit dem Zwerg sein, das fördert auch.

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Wow! Ein Papa! Welch seltenes Geschöpf! 😀

Ich weiß nicht, ob Du der einzige bist, aber Du gehörst hier definitiv zur kleinsten aller Minderheiten. 😉

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Ja, das sehe ich ich auch so.
Und natürlich kann ich mein Mädchen in keinster Weise mit einem 24+ Baby vergleichen.

Meine Tochter war bzw ist bis auf anfängliche Atemprobleme ein kerngesundes Kind.
Eben nur nicht als wäre sie 10 Wochen, eher 2.

Während der Intensivzeit hat sie sich rekordmäßig entwickelt.
Seit wir zu Hause sind (morgen 6 Wochen) hat sie fast 2kg zugenommen und wiegt jetzt fast 4,3 kg (1 Tag nach Geburt waren es 1,7 kg).

Sie hat keine Fehlhaltung/Stellung, zumindest sehe ich keine und es hat auch kein Arzt, nicht im KH und nicht die Kiä, was gesagt.
Ihr Köpfchen ist immer noch schön rund, sie trinkt alle 4 Stunden 160-180 ml, macht schläft sie 8 Stunden durch. Sie ist aufmerksam, schaut sich ihre Umwelt an, weint so gut wie nie.
Was will man mehr erwarten.

Ich hatte wirklich schlimme Sorgen zu Anfang, aber sie macht das wirklich toll.

Wenn es irgendwie einen Anlass gäbe, würde ich natürlich keine Sekunde zögern einen weiteren Arzt oder Therapeuten aufzusuchen.
Aber momentan sehe ich einfach auch keinen Anlass für Physio.

Ich war jetzt einfach verunsichert weil man soviel liest, ob ich das vielleicht zu locker sehe und meinem Kind so Förderung entziehe, die es vielleicht haben könnte bzw sollte.
Man hat ja einfach keine Erfahrung mit sowas wenn man immer gesunde, reif geborene Kinder um sich herum hatte.

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Also eine trulla kam bei 34+2..... sie ist mitlerweile 11 Jahre alt ... und wir haben nix , null Komma gar nix gemacht 🤷‍♀️
Das einzige , sie war
Mal für 2 Rezepte beim Logopäden ... etwas Probleme mit den „sch“ aber alles erledigt 👍

Sie ist nun 11,5 Jahre alt, gehts aufs gym, schreibt gute Noten und ich habe sie nicht von einer Förderung zur nächsten geschliffen , sondern mich einfach ganz normal (so wie man es immer tun sollte ) mit meiner Tochter beschäftigt, mit ihr gespielt und Zeit mit ihr verbracht 🤷‍♀️