Frühchen, Virus und Kita

Ihr lieben erfahrenen Frühcheneltern, ich bitte euch um eure Meinung.
Folgende Situation: Meine Jungs sind 4, geboren bei 28+1. Sie hatten nach der Geburt einige Komplikationen, mussten auch jeder eine Woche intubiert werden, v. a. einer von beiden hatte große Probleme mit der Atmung, brauchte insgesamt 10 Wochen CPAP. Sie sind 3 Wochen nach ET entlassen worden. Insgesamt haben sie sich sehr gut entwickelt, aber ganz reibungslos lief es nicht.
Zwilling 1 war mit knapp 2 Jahren wegen RSV und schwerer Lungenentzündung für eine Woche auf der ITS, in der Folge hat er eine chronische Bronchitis entwickelt. Seit ein paar Monaten hat er sich diesbezüglich aber deutlich stabilisiert, das letzte Mal mussten wir vor ca. 4 Monaten inhalieren. Er ist sonst fit, relativ wenig krank.
Zwilling 2 ist seit Kitabeginn mit 1 Jahr praktisch dauerkrank, er nimmt wirklich alles mit, 2018 hatte er z. B. 18 (!) fieberhafte Infekte. Er war fast 2x pro Monat krank, jeweils mit hohem Fieber und mind. 4-6 Tage. Im September 2018 lag er mit einer Lungenentzündung für 1 Woche im KH. 2019 hat er sich zumindest in den Sommermonaten etwas stabilisiert. Seit Oktober bis jetzt war er aber wieder 9x krank (Angina, Magen-Darm etc.)
Tut mir leid für die lange Vorrede, nun zu meiner Frage:
Aktuell sind die Kitas ja noch geschlossen, aber irgendwann werden sie ja wieder aufmachen. Mein Mann ist der Meinung, wir sollten die Kinder nicht mehr in die Kita schicken, bevor nicht ein Medikament oder ein Impfstoff gefunden wurde. Ich finde das übertrieben, mal ganz abgesehen davon, dass wir das betreuungstechnisch gar nicht hinkriegen würden. Anererseits bin ich nun schon verunsichert.
Wie macht ihr das mit euren groß gewordenen Extremfrühchen? Habt ihr Angst? Bringt ihr sie dann wieder in die Kita?
Bin für jede Meinung dankbar.

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Einen Radschlag kann ich dir nicht geben. Aber ich teile eure Sorge. Meine Tochter kam bei 24+1 auf die welt. War über einen Monat intubiert und danach noch einige Wochen am cpap. Sie war 16,2 Wochen auf der intensiv Station. Sie geht noch nicht in die Kita, aber wir gehen nirgendwo hin und empfangen auch keinen Besuch. Ich weiß einfach nicht, wie sie auf eine Lungenerkrankung reagieren wird. Meine Verwandten verstehen das nicht, weil sie ja sonst fit ist und selten krank. Aber man macht sich einfach Sorgen und ist lieber vorsichtig.
Bleibt gesund 🙏🏼

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Ich danke dir für deine Antwort. Wie alt ist denn deine Kleine? Ich verstehe, dass du Angst hast und wäre an eurer Stelle auch vorsichtig. Es heißt zwar, dass Kinder das Virus in der Regel gut wegstecken, aber wie ist das bei unseren besonderen Kindern? Man weiß es nicht.
Alles Gute auch für euch!

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Sie wird im Juni 3 🥰 ja eben, dass weiß man nicht so genau. Ich habe damals so oft um ihr Leben bangen müssen und ihre Zwillingsschwester ist damals nach ein paar Wochen verstorben, deswegen will ich einfach kein Risiko eingehen.
Wünsche dir ebenfalls alles Gute ❤️

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Meine zwillinge sind keine extremfrühchen (34+1) aber mit Kita Start trotzdem dauerkrank.

August 2018 haben wir mit etwas mehr wie 2 Jahren gestartet und waren bis März 2019 vllt 2-3 Wochen beide gleichzeitig im kiga.
Über Bindehautentzündung (mehrfach)..Scharlach
..Bronchitis..Mittelohrentzündung.. 2x pro Monat fieberhafter Infekt ohne wirklicher Ursache.. 3tage Fieber..Schnupfen/,Husten ist dauerhaft..handmundfuß und Influenza haben wir glaube alles was so typisch ist gehabt. Magen darm haben wir generell kurz vor/an Weihnachten.

Beatmet wurden meine nicht. Allerdings standen wir mit der Influenza kurz vor stationärer Aufnahme.

Von gleichaltrigen Kindern die +/- am ET geboren wurden weiß ich dass davon auch einige dauerkrank seit kita start sind.

Meine werden nächsten Monat 4. Aufgrund meines Berufes gehen sie trotzdem aktuell in den kiga. Wir sind auf die Betreuung bzw auf beide Gehälter angewiesen. Legen aber bei der Genesung lieber nochmal einen Tag zusätzlich frei ein. Und nicht "ah ganz knapp 24std kein Fieber und zack wieder kita". Ob es was bringt weiß ich nicht:/

Impfstoff für corona? Gibt es frühestens Anfang 2021.. und ob ich damit sofort (ohne Erfahrungen)meine Kinder impfen würde..wohl eher nicht..

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Ja, das mit dem dauerkrank gibt es natürlich bei anderen auch. Um dieses dauerkrank geht es mir auch nicht in 1. Linie, sondern dass es meine Söhne (v. a. Zwilling 2) oft so schwer erwischt. Er musste schon 2x wegen Infekten ins KH. Das ist ja nicht unbedingt die Regel. Deshalb frage ich mich eben, inwiefern meine beiden auch jetzt gefährdet sind. Wir dürften unsere Kinder auch in die Notbetreuung geben, arbeiten beide im KH. Genau wegen der FRühchengeschichte wollen wir das aber im Moment vermeiden und arbeiten versetzt. Aktuell geht das.
Mit dem Impfstoff hast du sicherlich recht. Keine Ahnung, ob ich den dann gleich geben lassen würde.

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Huhu,

wir haben schlicht und ergreifend Kontakt sowohl mit unserem in Neonatologie erfahrenen Kinderarzt und mit einem unserer ehemaligen Ärzte in der Klinik aufgenommen und uns deren Rat eingeholt. Wenn ihr soviel Probleme hattet habt ihr ja denke ich auch Kontakt zu Spezialisten, in dem Fall Kinderpneumologe, ich würde den einfach anrufen und um eine Telefonsprechstunde bitten. War bei uns kein Problem, unsere Ärzte haben sogar einige Tage später nochmal angerufen weil sie was Neues in Erfahrung gebracht hatten.

Für uns heißt es "kein Risiko", allerdings hängt das ja auch stark von der Entwicklung ab. Allerdings sollen wir das Cortison das wir im Winter als Dauertherapie inhalieren erst mal weiter inhalieren obwohl da eigentlich die Zeit wäre es auszuschleichen. Bei Euch denke ich dass Zwilling 1 nicht mehr als Risikogruppe zählt, sein Werdegang klingt ähnlich wie unserer, aber bei Zwilling 2 wäre ich mit nicht so sicher. Ich würde mich aber nicht auf irgenwelche Forenaussagen da verlassen sondern wirklich beim Arzt anfragen der Euch behandelt.

Alles Gute!

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Danke für deine Antwort. Keine Sorge, natürlich werde ich auch mit der Kinderärztin darüber sprechen und um ihre Einschätzung bitten. Aber ich bin eben auch interessiert an euren Meinungen bzw. wie ihr das handhabt. Wir haben nächste Woche sowieso die U8, da werde ich das thematisieren.
Interessant, dass für deinen Sohn erstmal kein erhöhtes Risiko besteht nach Einschätzung der Ärzte. D.h. ihr würdet ihn dann wieder ganz normal zur Kita bringen?
Alles Gute für euch!

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Huhu,

der Fokus liegt laut unserer Info nicht auf dem was war, sondern was ist.
Er litt zwar an BPD und hatte lange mit Infektasthma zu kämpfen, aber es hat sich fast verwachsen, wir hatten dieses Jahr eigentlich keine Probleme mehr mit Bronchitis und co.
Er ist ein normales Kindergartenkind mit einem fitten Immunsystem das normale Infekte gut wegsteckt, laut Einschätzung vom Kindergarten her eher "ein Robuster", so geht man auch davon aus dass er Corona normal gut wegstecken würde.
Ja, er würde einfach wieder in den Kindergarten gehen. Er ist jetzt fast 6, kommt jetzt ins Vorschuljahr das auf Grund seiner Entwicklung schon sehr wichtig ist. Er vermisst seine Freunde sehr, und nachdem die Ärzte nix Gegenteiliges sagen werde ich mich auch nicht verrückt machen. Mein Mann und ich gehen beide arbeiten, die Gefahr langfristig das Virus einzufangen liegt bei ca 70%... ich sehe es als schier aussichtslos zu versuchen ihn vor einer Ansteckung schützen.

Alles Gute Euch!

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Stell die Frage doch mal im Expertenforum rein!

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Gute Idee, das werde ich tun. Danke!

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Ich würde mich mit dem Kinderarzt beraten oder mit dem Klinikum in dem die Kinder zur Welt kamen und bisher behandelt wurden.

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Das mache ich sowieso, danke. ich wollte einfach mal wissen, wie andere Frühcheneltern das handhaben.

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Hey ich verstehe eure Sorge auch sehr gut meine Zwillinge sind 1 Jahr und 2 Monate alt . Sie sind in der 27 ssw gekommen und mussten auch oft bangen. Momentan bin ich nur zuhause Physio Frühförderung usw alles abgesagt da ich einfach Angst habe was passiert wenn sie den virus bekommen würden. 3 Wochen nach dem wir erlassen wurden hatte Julia sättigungs Abfälle so das wir wieder ins kh mussten. Hatten dann ein Sauerstoff gerät für zuhause bekommen. Die Lungen sind ja eh schon vorbelastet. Ist nartührlich schwer bei euch das zu regeln wer dann auf die Kids aufpasst. Wünsche euch alles gute ❤

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Hy mein Sohn ist im Januar 3 geworden und kam bei 25+2 zur Welt.
Wir haben hier zum Glück noch nicht so viele Fälle. Aber wir machen nichts mehr. Seine ganzen therapien habe ich auf Eis gelegt und wir gehen nicht mal einkaufen, nur 1-2 mal am Tag mit dem Hund raus.

Er gehört zur risikogruppe da seine Lunge stark geschädigt ist und ich mir nicht sicher bin ob er den Virus überleben würde.
Kinder sind ja leider doch nicht so verschont wie angenommen bisher. In Frankreich und England sind schon einige Kinder/Jugendliche knapp dem Tod entkommen oder leider verstorben.

Ich empfange keinen Besuch mehr und besuche auch niemanden. Mir ist das Risiko einfach zu groß. Um Kiga brauche ich mir keine Gedanken zu machen, da er noch nicht in einen geht, aber wenn er gehen würde, würde ich noch lange warten bis ich ihn wieder hin lassen würde.

Es liegt halt immer an den Kindern selber. Vor allem wie fit sie sind.

Wünsche euch alles Gute und das ihr gesund bleibt.