Hallo,
aufgrund eines auffälligen Präeklampsie-Labors soll ich am Samstag zur Kontrolle kommen und wahrscheinlich wird auch eingeleitet.
Ich hab große Angst vor der Einleitung und noch mehr davor eventuell einen Kaiserschnitt zu bekommen.
Hatten eure Kinder in der 35. Woche noch arge Probleme oder konntet ihr sie ganz normal nach 3 Tagen mit nach Hause nehmen?
Welche Kleidungsgröße haben eure Kinder dann getragen?
lg
Eventuell Einleitung bei 34+4 / 34+1 - Was würde uns erwarten?
Liebe Amor-odio, die meisten Kinder haben in der 35. SSW keine argen Probleme mehr, man würde ja ab dieser SSW auch keine Geburt mehr aufhalten. Aber das ihr nach drei Tagen nach Hause könnt ist sehr unrealistisch.
Ich persönlich würde mich darauf einstellen, dass euer Kind auf jeden Fall zur Überwachung auf die Kinderintensiv/Frühchenstation muss. Jedes Baby dort ist in der Regel zur reinen Überwachung verkabelt (Herzschlag, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Temperatur). Das kann im ersten Moment schon heftig aussehen, gehört aber einfach dazu. In der Regel gibt es drei Baustellen die Kinder in dieser SSW haben und meistern müssen:
1. Temperatur halten:
Oft kommen die Kinder zunächst in einen Inkubator , der nächste Schritt wäre das Wärmebettchen und dann das sie die Temperatur selber halten können.
Meine Tochter (34+3) lag gute 24 Stunden im Inkubator, kam dann für ein paar Tage ins Wärmebettchen und dann ging es schon ohne. Ihr Zimmerkamerad aus der gleichen SSW hatte diesbezüglich z.B. keine Probleme und lag sofort in einem normalen Bettchen mit einer Schicht Extrakleidung.
2. Nahrung:
In der Regel bekommen die Babys einen Zugang gelegt für Medikamente und für Infusionen die sie am Anfang mit den nötigsten Nährstoffen versorgt. Parallel dazu wird oft eine Magensonde gelegt, da das selbstständige Trinken für die Kinder am Anfang noch viel zu anstrengend ist. Wenn sie aber die Nahrung gut vertragen und regelmäßig Stuhl absetzen, wird als erstes die Infusion verschwinden. Stillen kannst du jederzeit probieren, aber mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du deine Muttermilch abpumpen müssen und per Fläschchen füttern. Alles was das Kind nicht von seiner Portion schafft wird sondiert. Dies war z.B. die größte Baustelle bei meiner Tochter, sie musste ca. 1 Woche Kräfte sammeln bis sie ihre Mahlzeiten geschafft hat.
3. Atmung / Herzschlag:
Fast alle Babys aus dieser SSW können schon selbstständig atmen, manchmal ist es aber noch sehr anstrengend. Damit sie nicht alle Energie dafür aufwenden müssen und dann total k.o. sind, werden sie manchmal noch mit etwas Sauerstoff unterstützt (nennt sich CPAP bzw. Highflow). Unsere Tochter brauchte auch hier ca. 24 Stunden CPAP und hin und wieder ein bisschen Sauerstoff vor der Nase wenn sie geweint hat. Nach wenigen Tagen hatte sich das aber gelegt.
Manche Babys haben aber auch noch kurze Atemaussetzer oder gehen mit dem Herzschlag runter (im Schlaf, beim Schreien oder Trinken). Das dürfen die Babys aus dieser SSW noch, aber entlassen wird man i.d.R. erst wenn 48 Stunden keim Vorfall war. Dann kann man davon ausgehen, dass sich das "verwachsen" hat. Das hatte meine Tochter z.B. gar nicht, dafür aber der Zimmernachbar.
Es hört sich jetzt nach viel an, aber im Grunde ist es alles nichts schlimmes. Es hängt einfach damit zusammen, dass den Kleinen wirklich nur Kraft fehlt und sie Zeit brauchen zum Aufpeppen.
Wir durften nach 10 Tagen nach Hause.
Die Zeit auf der Intensiv haben wir sogar genossen, da du zumindest vor Corona den ganzen Tag mit deinem Kind kuscheln konntest, beim Versorgen noch Hilfe hast, nachts dich ausruhen kannst um selber direkt wieder fit zu werden.
Vielleicht noch als Tipp, schau dir die Intensiv vorher an, dann ist zunindest die Atmosphäre nicht fremd. Ansonsten alles Gute für dich und dein Baby
Danke für deinen ausführlichen Text! Die Neonatologie habe ich mir einen Tag zuvor auf Instagram angeschaut, da sie komplett umgebaut und neu eröffnet wurde.
Ehrlich gesagt klingt das alles so schlimm. Genau das, was ich nicht wollte. :(
Mir ist es sooo wichtig direkt zu stillen und vor allem keine Flasche, damit es keine Schwierigkeiten wie bei unserer Tochter gibt.
Ich hab es nun nicht einmal geschafft das Kolostrum auszustreichen. Durch meinen Diabetes war mir das sehr wichtig.
Ich hoffe wir kommen deutlich schneller nach Hause. Selbst die 3 Tage waren damals schon Horror und jetzt wartet ja meine kleine Maus zu Hause, die uns nicht besuchen darf.
Es fällt mir so schwer mich damit abzufinden :(
Danke nochmal!
Lg
Hallo,
unsere Zwillinge kamen bei 35+1 auf die Welt, spontan nach Lungenreife und Tokolyse bei 32+x.
Sie wurden weder mittels Sonde ernährt noch brauchten Sie eine Atemunterstützung. Sie wurde direkt nach der Geburt mit den ersten Tropfen Muttermilch an der Brust versorgt. Sie benötigten nur Clukose und ein Wärmebettchen. Und das obwohl Sie nach der Geburt reanimiert werden musste.
Leider haben Sie mehrfach die Höhensonne gegen die Gelbsucht genossen, wir waren 1,5 Wochen auf der Neo.
Unsere erste Tochter war auch länger auf 2 verschiedenen Neos. Drum haben wir uns bei den Zwillingen die Kliniken davor genau angeschaut.
Erste NEO war eine MassenNeo (3-8 Betten pro Zimmer), die zweite mit Einzelzimmern und RoomingIn. Auf der ersten NEO lagen alle Fälle im gleichen "Intensivbereich", d.h. man hat als Eltern alles Glück und Leid mitbekommen. Da war auf der zweiten dank EInzelzimmer nicht der Fall. Ebenso war bei der Zweiten der Alarm nicht im Zimmer aktiv sondern wurde von einem zentralen Raum aus überwacht. Was bedeutend angenehmer war.
Drum suche dir ein Haus, dass zu dir passt. Im zweiten Haus mussten Mama und Papa aktiv die Kleinen mitversorgen, im ersten hat man das die Pflegekräfte machen lassen und ist nachts Heim.
Wir drücken die Daumen
Danke für deine Rückmeldung.
Bei uns in der Uniklinik gibt es nur noch 1- und 2Bett Zimmer.
Bei Kindern die nur noch Überwachung, aber keine intensivmedizinische Betreuung benötigen, gibt es auch eine Rooming-In Möglichkeit. Das klingt erstmal gut.
Huhu
Meine Zwillis kamen bei 35+2 mit 2620g und 2480g und 49cm. Sie waren beide zum Glück echt fit, atmen und trinken war gar kein Problem. Einer war sofort mit mir auf dem Wochenbett, der andere musste wegen Temperatur halten anfangs ins Wärmebettchen auf die Überwachungsstation, kam dann aber auch zu uns ins Zimmer nach und am 5.Tag sind wir alle zusammen nach Hause 🥰🥰 die große Schwester hat uns schon sehnsüchtig erwartet!!
Sie hatten Kleidergröße 50 an, war ein kleines bisschen groß aber nicht weiter schlimm 😄
Alles Gute für die Geburt und die Zeit danach!
Danke für deine Nachricht. Das klingt sehr positiv. Hoffentlich läuft es bei uns ähnlich ab!
Hallo,
Meine Tochter kam (nach vorzeitigen Blasensprung) bei 33+6 also gerade noch 34.Woche.
Sie konnte zum Glück von Anfang an Selbstständig atmen und war top fit. Sie hatte eine Trinkschwäche und musste das Trinken erst erlernen, hatte anfangs eine Magensonde. Die Blutzuckerregulierung klappte auch noch nicht perfekt die ersten 3 Tage, weshalb sie glukose brauchte (hatte kein SS Diabetes).
Und auch das Wärmebett brauchte sie noch ein paar Tage, welches aber schon am 2. Tag oben offen gelassen wurde.
Nach 1 Woche etwa musste eine Gelbsucht behandelt werden, aber das machen ja auch viele Reifgeborene Babys durch.
Wenn man das so liest klingt das erst einmal alles viel und angsteinflößend. Aber das war es gar nicht. Bei uns in der Klinik wird kein Frühchen vor 36+0 entlassen und so war es auch bei uns. Aber meine kleine Maus hat in dieser Zeit alles gelernt was sie brauchte... und 15 Tage später habe ich ein kerngesundes, vollgestilltes, quietsch fideles kleines Baby mit nach Hause genommen. Jetzt ist die fast 11 Monate alt und super entwickelt 💝