Das SPZ verunsichert mich trotz guter Entwicklung bei 28+0 heute fast 2 Jahre

Achso und ich wollte noch sagen das meine Kinderärztin sehr zufrieden mit der Entwicklung ist.

Hallo!
Ich bin auch in Behandlung beim SPZ. Meine kleine kam bei 30+0. Mittlerweile ist sie 16 Monate. Beim Kinderarzt wurde schon eine Entwicklungsverzögerung festgestellt. War natürlich total verunsichert. Muss auch dazu sagen das ich mir immer schon sorgen gemacht habe da sie auch immer schon sehr leicht war und schlecht zugenommen hat. Dann waren wir im November beim SPZ. Da wurde die Verzögerung natürlich bestätigt. Meine kleine kann nicht krabbeln nicht sitzen nicht hoch ziehen. Sie kann nur robben. Uns wurde dann Physio empfohlen, das wir auch seitdem machen. Aber auch bezüglich Gewicht und das meine kleine noch nicht bei uns mit isst sondern nur brei, waren sie nicht begeistert. Aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl das sie mich verunsichern wollten. Sie haben einfach die Dinge angesprochen die nicht passen und das ist mir auch selbst aufgefallen. Aber die Aussage das alle Frühchen später dran sind kann ich nicht bestätigen. Ich kenne einige aus der Neo mit denen ich noch Kontakt habe. Und die sind ganz normal entwickelt. Da hat sogar das SPZ die Weiterbehandlung abgebrochen da die Hilfe nicht mehr benötigt wird. Jedes Kind ist anders. Dein Kinderarzt ist zufrieden. Hast du mit ihm schon mal über die Aussagen vom SPZ gesprochen?

Meine Nichte war kein frühchen und hat erst mit 3 oder so gesprochen. Ich würde mich da nicht verrückt machen!

Mein Mann ist übrigens 8 Wochen zu früh in den 80er geboren und ist heute fast 2m groß und außer eine Brille hat er keine Schäden aus der Geburt. Die Brille kommt nachweislich durch die Frühgeburt und damit ein räumliches sehen problem. Aber er lebt erfolgreich und selbständig :)

Hab nun extra mal im Tagebuch meiner Enkelin geblättert, welches ich für sie ab Geburt führte.
Geboren Ende der 29. Woche mit 980 Gramm und 34 cm.
Mit genau zwei Jahren wog sie 9 kg bei 78 cm Größe. Die Kinderärztin sagte auch bei jeder Untersuchung, dass sie "zu klein und zu leicht" wäre. Da sie aber sehr gut und abwechslungsreich aß, hakten die Eltern diese Bemerkung ab und gut.
In einem SPz war meine Tochter mit ihrem Kind nie, da sie von einer Bekannten erfahren hat, dass deren Zwillinge (Brutkastennachbarn meiner Enkelin aus der gleichen Woche) als "sehr entwicklungsverzögert" eingestuft wurden - der Kinderarzt und der Hausarzt fielen aus allen Wolken.
Gut, geredet hat meine Enkelin sehr viel. Nach Ansicht der Kinderärztin hat sie das evtl. schneller gelernt, weil sie keine Chance zum Krabbeln und Laufenlernen hatte. Sie hatte mehrere Operationen/Gips/Schienen aufgrund unausgereifter Hüften. Manche lernen dann andere Fähigkeiten wohl schneller.
Falsch ist, dass Frühchen generell verzögert sind. Ich habe Freunde mit zwei termingeborenen Jungs, 1. und 2. Klasse. Der Große war mit 4 Jahren noch maulfaul ohne Ende - der wollte einfach nicht. Verstanden hat er alles gemäß seines Ergotherapeuten - nur zum Reden war er strikt zu "faul". Erst als die Eltern und der Kindergarten nicht reagierten, wenn er nur wo draufdeutete, fing er zu reden an. Bis zur Einschulung war das dann kein Thema mehr. Gut, maulfaul ist er heute noch - aber er kann sehr gut reden, wenn er denn will.

Meine Enkelin ist heute 14 Jahre alt, Realschülerin und immer noch kein Riese (geht auch nicht bei den Eltern ) Meines Wissens nach ist sie 1.45m groß und wiegt um die 40 kg.
Die beiden "beanstandeten" Jungs sind auch beide nicht sehr groß, haben aber auch Eltern, die nicht groß sind - und gehen beide ins Gymnasium.
Der Frühchensohn meiner Patennichte ist nun 20 Jahre alt - mit sehr guter Schul- und Berufsausbildung - und war auch immer zu klein. Ich müsste sie jetzt fragen, wann er zu reden anfingt, meiner Erinnerung nach war er ziemlich spät dran. Eine besondere Förderung bekam er nicht. Seine Größe liegt bei ca. 1.75m - passt! Er machte mit 16 einen Schub nach dem anderen.

Lass Dich nicht verunsichern. Wenn Du Vertrauen zu Deinem Kinderarzt hast, dann besprich Dich mit ihm. Sicher brauchen Frühchen für das eine oder andere evtl. länger - aber das ist absolut nicht generell der Fall. Gegen das Gewicht/die Größe kannst Du eh nichts machen. Wie wir immer sagten: "Mästen und Streckbank entfällt"
Lass Dich vom Kinderarzt beraten, wenn er meint, dass man Dein Kind beim Reden evtl. fördern sollte. Das SPz hat ganz sicher seine Daseinsberechtigung, aber das Maß aller Dinge ist es sicher nicht. Gibt Frühchen genug, die ganz ohne aufwachsen - und gedeihen.
LG Moni

Super dass Du so eine fitte Maus hast

Also das mit dem "langsamer" kann man nicht generalisieren, ist aber wirklich häufiger (Häufigkeit abhängig von der SSW) so und hat 2 verschiedene Hintergründe:

Frühchen verbrauchen in der Zeit in der sie zu früh geboren würden schon sehr viel ihrer Energie für ihre "Lebenserhaltung". Intrauterin können sie alle Energie zum Entwickeln aufwenden, extrauterin gehen über 90 % der Energie für selbständige Atmung und Verdauung drauf. Deswegen sind viele Extremfrühchen am ET nicht auf dem Stand eines Reifgeborenen Neugeborenen, weil sie eben viel Energie fürs "Leben" außerhalb des Bauches verbraucht haben die nicht in Entwicklung gesteckt wurde.

Hat die Ärztin einen Test gemacht? Im Bayleys Test kann die Entwicklung auf den Monat genau festgestellt werden, bei unserem der 4 Monate zu früh kam ist die Entwicklung eben in allen Test nicht nur die 4 Monate hinten dran, sondern es kommen noch 2-3 Monate dazu.

Ich finde Eure Ärztin sehr gut, denn die "Mär" dass Frühchen "aufholen" bis sie 2 Jahre alt sind ist längst überholt, wie sollen sie "aufholen". Dazu müsste die Natur ja sagen "ich entwickle mich schneller, ich muss ja aufholen" ... Käse. Irgendwann fällt nur der 3 Monate Unterschied nicht mehr ins Gewicht, bei einem Schulkind sagt keiner mehr "aber er ist erst nächsten Monat 8". Also gesteht sie ihr die 3 Monate Unterschied zu, ihr macht es eben nur Sorgen dass es mehr als die 3 Monate Rückstand sind. Kann aber gut sein dass das eben durch die am Anfang verbrauchte Energie auch ein Rückstand ist der sich durchzieht, bei unserem bleiben die 6 Monate mehr oder weniger über Jahre konstant und sind mit verschobener Einschulung weitestgehend kompensiert. Wobei er sprachlich und bei Konzentration noch Förderung hat.

Uns hat zb eine Ärztin auch erklärt dass man inzwischen glaubt den Grund dafür zu kennen warum Frühchen sprachlich oft hinterherhinken: Geschmack und Sprache werden in der selben Gehirnregion verarbeitet, und ein Baby im Bauch schmeckt durch das Fruchtwasser ja was wir essen. Essen wir Curry schmeckt das das Baby mit dem Fruchtwasser das es trinkt und es entstehen Verbindungen im Gehirn. Draußen mit Fertignahrung fehlen diese Reize über Wochen, so dass diese Verknüpfungen eben erst entstehen wenn sie mit Beikost anfangen.

Frühchen entwickeln sich oft etwas langsamer, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dass das bei einem Frühchen so ist liegt an der SSW in der sie geboren wurden. Du kannst dazu googlen, die Hirnstrukturen werden durch die frühe Geburt mehr oder weniger stark verändert. Wie sehr hängt von vielen Faktoren ab, die laute helle Umgebung verschlechtert es, Musiktherapie verbessert es, Känguruhen verbessert es ... Keiner kann vorhersagen wie sehr ein Frühchen beeinflusst wurde. Du kannst mal googlen Prof. Wolke und Frau Jäckel haben da sehr gute Infos im Netz. Man kann aber im Kleinkind- bis Schulalter mit geeigneten Therapien und Förderungen sehr viel erreichen. In unserem Bekanntenkreis kam kaum ein Extremfrühchen ohne Ergo oder Logo oder Physio aus, alle hatten irgendwo ihre Baustellen. Was aber nicht heißt dass sie nicht in der Schule gut klarkommen, man muss halt mehr dafür tun als manche andere Eltern ... Wobei ehrlich, wenn ich mir die Reifgeborenen im Umfeld anschaue könnten da auch eingige mehr Aufmerksamkeit seitens des Elternhauses vertragen. Auch die die mit 2 Jahren nicht auffällig waren sind jetzt im Vorschulalter wieder in der Förderung, weil viele Probleme erst im Schulalter auffallen. Man sagt auch dass Frühchen oft "anders" lernen, dass man Dinge anders erklären muss. Auch da können Ergotherapeuten und Lerntherapeuten oft mit kleinen Tipps wunderbar weiter helfen.

Bei unserem (allerdings 25. SSW) kann ich bestätigen dass er für vieles mehr Anlauf braucht und oft auch einen "Schubs" von der Ergotherapeutin, aber er lernt alles. Ich habe halt oft den Eindruck was bei anderen Kindern "von alleine" kommt, wo die Anreize im Kindergarten reichen, mit unserem muss ich mich zu Hause immer noch damit beschäftigen. Ich werde immer gefragt warum wir so viel zur Ergo gehen "er könne ja alles". Aber wenn wir es nicht tun, haben wir ausprobiert, hinkt er eben deutlich hinterher.

Ich würde sagen mach dich nicht zu verrückt, aber geht ruhig zur Förderung. Es macht Spaß und man weiß dann auch als Mutter druch die Besprechungen mit der Therapeutin wenn sie gut ist oft schon was man tun kann, welche Spiele man einsetzen kann um die Entwicklung zu fördern. wenn ich sage wir fördern viel heißt es im Prinzip wir spielen mehr Kinderspiele als man im Schnitt spielt, wir haben auch viel mehr Spiele als normale Familien, aber, genau betrachtet spielen wir auch einfach nur viel, halt das "Richtige".

Hey, unser sohn kam nicht ganz 2monate zu früh, er ist mittlerweile 10.monate wiegt knapp 10 kg und ist 82cm gross.
Wir wurden aus dem Spz vor einem monat entlassen weil er mit allem zu weit war (sass alleine, konnte sich hochziehen, ersten schritte an der hand ect).

Was ich dir aber sagen will ist das jedes kind anders ist und ja Frühchen entwickeln sich anders aber das ist auch ok.
Das SPZ hat klare linien wie ein kind sich entwickeln muss, es darf davon nicht abweichen sonst bekommt man sprachtherapie oder physiotherapie verordnet. Was natürlich wichtig ist aber es gibt kein standard für die entwicklung manche laufen mit 9 mpnaten manche erst mit 18 monaten, ob Frühchen oder normal geborene. Nur beim SPZ wird alles kontrolliert und beobachtet 😉
Mach dir keinen kopf nimm die angebote des SPZ an und genieße die zeit, konzentriere dich nicht auf das was dein kind können soll oder nicht. Natürlich ist sie klein und schmal aber sie war ja auch ein extremfrühchen, da ist das ja sehr häufig so. Solange sie gut trinkt und isst🤷‍♀️
Alles liebe und gute 🍀

Hallo
Ich bin Früchenmama (30+5) und Erzieherin. Bei unseren Terminen im Spz denke ich oft an Kinder die ich kenne und was die Ärzte wohl sagen würden, wenn sie dieses oder jenes Kind mal so durchchecken würden wie meine Kleine (auch fast 2).
Wir haben zum Glück keine großen Probleme. Sie ist altersgemäß entwickelt aber irgendwas gibt es immer was nicht perfekt ist. Beim einen mal war die orale Exploration noch zu stark ausgeprägt, beim nächsten mal ist das Gangbild noch nicht ganz rund.
Macht mich zwar auch immer wuschig, aber dann denke ich: "gut, dass wir sie so gut im Blick haben."
Macht auf jeden Fall die Sprachförderung. Schaden wird es sicher nicht.
Durch meinen Job kenne ich die unterschiedlichsten Kinder und es ist wirklich jede Entwicklung anders. Ich kenne reifgeborene Kinder die mit 3 nur "guck" und "da" sagen.
Deshalb versuche ich die (wirklich minimalen) Abweichungen meiner Tochter von der Norm, entspannt zu sehen.

Lg und alles Gute

Ich würde mir da keine Gedanken machen. Logopäden nehmen bei uns hier eh erst Kinder ab ca. 4 Jahre. Meiner hatte auch eine Sprachstörung.

Größe und Gewicht waren auch immer unser Thema. Er war immer ausserhalb der Perzentilkurven. Einmal ist er sogar nochmal nach unten gerutscht. Hatte zur Folge, daß das SPZ und zu einem Endokrinologen überwiesen hat. Ich habe mir immer gesagt: Schadet ja nicht. Und vielleicht hat man später mal tatsächlich ein /zwei kleine Defizite. Da war es für uns überhaupt kein Problem vom Kinderarzt ein Rezept z. B. für Logo, Pysio, Ergo oder so zu bekommen. Meistens war es dann so, daß wir keine Verlängerung brauchten, weil die Therapeuten sagen das es nicht so schlimm ist.
Mein Sohn war bei der U7 übrigens bei 9,9 kg und 83 cm. Kam aber auch "erst" bei 32+5.

Er war lange ausserhalb der Kurve. Erst mit ca. 9 ist er reingekommen und mit 10 liegt er jetzt auf der 25er. Kann also einfach alles etwas länger dauern....

Achso, meine Tochter (36+0) hatte zur U7 84 cm und 9,1 kg. Also ja, zwar etwas größer und schwerer als Deine, aber auch erst deutlich später zur Welt gekommen.

Bei uns hiess es immer nur, solange er/sie wächst ist alles noch o.k. Bei einem Knick sollte man nochmal genauer schauen.