Die stetig Angst das etwas wieder passiert

Hallo in die Runde,

unser kleiner Sonnenschein musste am 19.03.2023 per Notkaiserschnitt zwei Monate vor seinem errechneten Termin geholt werden.
Von Anfang an wurde uns schon gesagt das eine natürliche Geburt nicht möglich wäre auf Grund der Lage der Plazenta.
Also wir zur Geburtsplanung in der 27. SSW im Krankenhaus waren wurde ich sofort eingewiesen. Aussage:"Setzen Blutungen ein schaffen Sie es nicht mehr rechtzeitig in die Klinik. Entweder sie, das Kind oder beide würden verbuten.". Ein Schock... Nun war ich im Krankenhaus. Mir ging es gut.
Am 16.03.2023 (33.SSW) bekam ich starke Blutungen. Ich wurde in den Kreißsaal gebracht und alles wurde untersucht. Fehlalarm.
Mittlerweile klagte ich öfter mal über Oberbauchschmerzen und angeschwollen Füsse. Mir wurde gesagt das sei normal in der SSW das die Füsse anschwellen. Gut... Ich bin ja im Krankenhaus... Alles ok dachte ich mir. Am 19.03.2023 gegen 1545 Uhr bekam ich solche starken Bauchschmerzen und hatte Glück das mein Mann gerade kam das wir sofort in den Kreißsaal geschoben wurden. Dort wurde ein CTG geschrieben alles safe... Nurein Blutdruck lag bei 212/180 sodass die Ärztin unseren Sohn sofort per Notop holten. Resultat... 1642 Uhr war er da... Akutes HELLP Syndrom... Ich in Vollnarkose mit anschließender Untersuchung auf einen Schlaganfall und späterer Intensiv... Und die letzten Worte zu meinem Mann waren von mir "Sorg dafür das es unserem Kind gut geht"... Mein Mann alleine im Krankenzimmer wartend was passiert.. Der Kleine auf der Neo...Einen Monat später durften wir nach Hause...

Unser Sonnenschein entwickelt sich prächtig und man merkt kaum das er zu früh unter diesen Umständen kam...

Nun sitze ich heute hier und melde mich bei diesem Forum an, weil es wieder einer dieser Tage ist an dem es dem kleinen Mann nicht gut geht.
Ja es sind wahrscheinlich die Zähne und vllt ein kleiner Infekt dazu. 8 Monat... Temperatur 38.5 und er ist quengelig, findet schlecht in den Schlaf aber sonst ist er top drauf.
Und trotzdem geht es mir schlecht und ich könnte vor Sorge weinen, dass es ihm schlechter geht. Die Angst ins Krankhaus zufahren... Dort zu sein... Alleine nach Hause zufahren... Ihn da zu lassen... Oder ihn gar zu verlieren... Übermannt mich in regelmäßigen Abständen...

Vielleicht kennt jemand von euch dieses Gefühl und wir könnten uns austauschen oder hat einen Rat für mich wie man besser mit dieser Situation umgehen kann?

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Fühl dich gedrückt ❤️

Mein Sohn kam in der 35. Woche unter weniger dramatischen Umständen (mir ging es gut, hatte nur vorzeitige Wehen) zur Welt und war 2 Wochen auf der Neo.

Ich fand es am Schlimmsten, ohne Kind aus dem KH entlassen zu werden.

Es gab nie eine wirklich kritische Situation, aber wir sind als Eltern wahrscheinlich besorgter als andere und waren schon ein paar Mal außer der Reihe beim Kinderarzt oder sogar in der Notaufnahme, obwohl es im Nachhinein übertrieben war.

Bei uns war am Anfang die Trinkschwäche das größte Problem, jetzt mit einem Jahr ist der Kleine top fit und gesund, aber immer noch sehr dünn.

Ich mache mir oft Gedanken, ob er genug isst und trinkt und zunimmt, wenn es mal einen Tag schlecht läuft, bin ich direkt in Sorge - auch wenn ich weiß, dass es ihm gut geht und dass es am nächsten Tag wieder besser ist.

So ganz wird man das wohl nicht mehr los.

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Fühle dich gedrückt. Ich hatte auch das Hellp Syndrom, allerdings etwas weniger dramatisch und mein Kind kam knapp nicht mehr als Frühchen zur Welt.

Ich habe lange gebraucht, um das psychisch zu verarbeiten. Im Nachhinein, hätte ich mir früher psychologische Unterstützung geholt. Ich habe das jetzt erst, wo ich mit dem zweiten Kind schwanger bin und die ganzen Ängste wieder hochkommen.

Ich kann deine Angst also nachvollziehen. Auch wenn es objektiv bei deinem Kind wahrscheinlich keinen Grund dafür gibt, geht diese Angst nicht von allein, oder nur durch Zeitablauf und Erfahrung weg. Ich würde mir jemanden suchen, dem du das erzählen kannst. Jemand der Erfahrung hat und deine Angst nicht kleinredet, wie viele, die es halt nicht nachvollziehen können. Ansonsten von meiner Seite noch herzlichen Glückwunsch! Schön, dass er sich so gut entwickelt.

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Hallo conny,
Schön, dass ihr es beide geschafft habt. Da hattet ihr echt gute schutzengel 😀 🍀
Wir hatten andere baustellen, unsere maus war ein extremfrühchen und es stand um sie die ersten 8 wochen nicht gut und es kam regelmäßig zu ganz kritischen situationen.
Eine bekannte hatte auch, genau wie du ein ganz schweres hellp.
Sie und auch ich hatten lange daran zu knabbern. Das wird dich vermutlich auch noch lange beschäftigen. Sprich darüber, so wie du es jetzt tust. Das hat ein trauma verursacht, eine grenzerfahrung, die dich zu tiefst verunsichert. Überlege ob eine psychologische beratung, oder eine therapie in frage kommt. Mutterkindkuren wären auch gut.
Deine gefühle sind zu 100% nachvollziebar, aber es war nur der anfang eurer gemeinsamen geschichte. Lass dir zeit und lass alles an tränen und gefühlen raus. Mit Unterstützung, egal von welcher seite, wirst du wieder vertrauen zum und fürs leben bekommen. Und dann wird es richtig schön.
Viele Grüße 👋

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Im Vergleich zu dir hatte ich eine harmlose Frühgeburt bei 33+0 mit einem fitten Baby. Und trotzdem hat es mehr als ein Jahr gedauert, bis ich das alles verarbeitet hatte. Gib dir Zeit, so eine Erfahrung steckt man nicht so leicht weg.