Erfahrungsbericht: Plazenta praevia totalis, Insertio velamentosa, hoher Widerstand in A. Uterinae - guter Ausgang

Weil mir die Erfahrungsberichte in diesem Forum viel Halt während meiner Schwangerschaft gegeben haben, möchte ich nun einen positiven Erfahrungsbericht schreiben, damit andere in einer ähnlichen Situation eventuell ebenfalls ein bisschen Hoffnung schöpfen können.

Bei mir wurde bereits beim Ersttrimesterscreening in der 14. SSW eine Insertio velamentosa bei Plazenta praevia totalis diagnostiziert. Zusätzlich war der Perfusionswiderstand der A. Uterina beidseits stark erhöht (96. Perzentile). Außerdem war ein Blutmarker (PAPP-A) auffällig (lag bei 3,074 IU/l), sodass ein stark erhöhtes Risiko für eine Trisomie 21 errechnet wurde. Ich bekam ASS 150mg verschrieben und sollte jegliche körperliche Anstrengung vermeiden, kein Sport, kein Fahrrad fahren, kein Heben, kein Baden etc. (nannte sich modifizierte Bettruhe). Ich bekam auch ein Beschäftigungsverbot.

Es wurde direkt dazu gesagt, dass sich die Plazenta praevia noch vom Muttermund wegbewegen kann, aber falls sie dort bleibe, könne es zu Blutungen kommen, die teils lebensbedrohlich sein können. Aufgrund der Insertio velamentosa bestehe zusätzlich ein Risiko, dass bei einem Blasensprung Blutgefäße der Nabenschnur verletzt werden und hierüber das Kind verblutet. Wegen des hohen Widerstands in den A. Uterinae könne es zu einer IUGR kommen, sodass alle 2 Wochen nach dem Wachstum geschaut wurde. Aus all diesen Gründen hieß es von Anfang an: das Kind wird nicht bis zum errechneten Termin im Bauch bleiben können und als Frühchen zur Welt kommen.
Eine Trisomie bestätigte sich zum Glück nicht im nach dem ETS durchgeführten harmony Test.
Der auffällige PAPP-A kam vermutlich von der Durchblutungsproblematik, da soll es wohl auch einen Zusammenhang geben.

Leider verzog sich die Plazenta praevia nicht im Verlauf, sie blieb direkt vor dem Muttermund liegen. Ich erfüllte übrigens keine der klassischen Risikofaktoren (vorangegangener Kaiserschnitt, künstliche Befruchtung), hatte nur direkt im Zyklus davor einen natürlichen Abgang in der 7. SSW.

In der 21. SSW hatte ich dann nach leichtem Husten das erste Mal leichte Blutungen und ich bin direkt in die Klinik gefahren. Da ich mich vorher telefonisch angemeldet habe, standen direkt alle da und haben schon mit den Hufen gescharrt bzgl Bluttransfusion. Da die Blutung dann aber stoppte, wurde ich nur zur Beobachtung da behalten und sollte eigentlich 72h bleiben. Ich entließ mich einen Tag eher selbst. In der 25. SSW kam es erneut zu nun stärkeren Blutungen, diesmal mitten in der Nacht ohne jegliche Anstrengung vorher. Es blutete auch am nächsten Morgen noch, sodass ich dann wieder in die Klinik gefahren bin. Hier gleiches Spiel, wie beim ersten Mal, nur dass ich diesmal, da theoretisch ja Lebensfähigkeit des Kindes bestand, über einen Kaiserschnitt und mögliche Risiken einer Frühgeburt aufgeklärt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich mit den Nerven wirklich am Ende und las dieses Forum hier rauf und runter, schaute mir die Neo ITS an und machte mir Gedanken, wie es mit Kleinkind daheim und Extremfrühchen im Krankenhaus denn werden solle. Die Ärzte ordneten an, dass ich mich nun maximal 15 min von der Uniklinik entfernen sollte, da es im Falle von schweren Blutungen schnell gehen müsse. In den Winterurlaub fuhr meine Familie deshalb ohne mich.
Ab da an blutete es allerdings nicht mehr. Auch das Wachstum des Babys war unauffällig und der Widerstand in den A. Uterinae normalisierte sich unter dem ASS etwas. Die Ärzte sagten zunächst, wenn alles ruhig bleibt, würde der Kaiserschnitt in der 35. Ssw gemacht werden. Dann hieß es irgendwann 37. SSW und schließlich bin ich in der 35. SSW stationär aufgenommen worden und durfte bis 37+1 unter Beobachtung weiter brüten, um aus der Frühgeburtlichkeit raus zu kommen. Der Kaiserschnitt war leider alles andere als schön, ich verlor 1,3 Liter Blut, weil es auch noch eine Vorderwandplazenta war, durch die durchgeschnitten werden musste.
Mein Sohn kam aber mit 2970g gesund zur Welt und zeigte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten (Apgar 9/10/10). Wir durften 3 Tage nach der OP ganz normal nach Hause.

Also trotz des ganzen Kummers in der Schwangerschaft ist am Ende alles gut gegangen. Die Hebamme zeigte uns nach der OP die Plazenta, die wirklich abgefahren aussah. Die Insertio velamentosa verlief ca. 20 cm über die Eihäute.

Ich habe übrigens, weil ich es nicht anders ausgehalten habe, entgegen der Empfehlungen leichtes Schwangerschaftsyoga gemacht. Ganz ohne Bewegung bin ich fast verrückt geworden. Ich hatte ab der 25. SSW auch sehr viele Übungswehen (20-30 am Tag). Beides hat letztlich keine weiteren Komplikationen mit sich gebracht. Und als kleiner Tipp: im Falle einer solchen Risikoschwangerschaft hat man, falls schon ein weiteres Kind im Haushalt lebt, Anspruch auf eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse. Diese habe ich für 3h/ Tag bewilligt bekommen und war eine wirkliche Erleichterung bei der Versorgung meiner Tochter, beim Einkauf und beim Putzen.

Ich möchte also allen Mut zusprechen, die vielleicht ebenfalls gerade diese Diagnose(n) erhalten haben oder aufgrund von Blutungen bangen müssen: es kann auch trotz früher Blutungen am Ende noch ziemlich lange alles stabil bleiben. Nur den Mut nicht verlieren!

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Danke für deinen Posts :)

Bei mir wurde in der 19 ssw eine Plazenta praevia totales festgestellt aufgrund 5 Tage lange schmierblutungen , also es war gar kein frisches sondern sehr altes Blut , aktuell befinde ich mich in der 21 ssw , und habe keinerlei Beschwerden, schonen brauche ich mich auch nicht, außer Gv und schwer heben darf ich soweit alles machen , habe zwar Angst das es die nächsten Wochen anders wird aber ich gebe die Hoffnung nicht auf das am Ende alles gut gehen wird