Frühchen 27+6 Überlebenschance?

Hallo ihr lieben,
Ich bin so verzweifelt und ängstlich, ich hab keine Kraft mehr.

Meine kleine wurde vor 4 Tagen per Kaiserschnitt in der 27+6 Woche geholt. Davor Lg ich schon 2,5 Wochen im Krankenhaus wegen schlechtem Doppler, Gebärmutterhalsverkürzung, präeklampsie und alles was man sich vorstellen konnte. Die Lungenreife hatte ich bekommen und kurz vor dem Kaiserschnitt eine Magnesium Infusion.

Sie konnte direkt selbstständig atmen und brauchte dann doch später Hilfe beim Atmen über die Nase, das brauch sie auch immer noch zur Unterstützung. Dann hatte sie gestern Luft im Bauch und wurde geröntgt und die Ärzte sprachen sogar von einer Op ?? Danach gab die Ärztin aber Entwarnung dass man sie erstmal nicht operieren müsste.

Sie wiegt nur 860 Gramm und ist 35 cm groß und ich mache mir so sorgen das sie es nicht schaffen wird, die Ärzte sprechen auch keine Prognose aus außer „alles unverändert, man kann nichts sagen“ sie kriegt auch Ernährung über eine Sonde aber nicht so viel wegen ihrem aufgeblähten Bauch aber wie soll sie denn so zunehmen ?

Das nächste Problem ist das ich wegen dem Kaiserschnitt auch nicht solange zu ihr kann. Ich konnte sie erst am Mittwoch (am Montag war sie da) besuchen für gerade mal evtl 4 Stunden verteilt. Mein Mann ist zum Glück immer von 10/10:30 bis 23 Uhr (mit Pausen, wenn die Schwestern ihn wegschicken) da, konnte sie auch schon 4 Stunden auf die Brust nehmen.

Ich fühle mich so hilflos und dann hab ich auch noch keine Milch und fühle mich noch gar nicht so richtig als Mama?

Dienstag Nacht hatte ich angerufen um 3 Uhr und gefragt, ob alles okay ist da meinten sie sie bekomme ein Antibiotikum weil ihre Entzündungswerte zu hoch waren. Seitdem traue ich mich nicht mehr anzurufen und auch der Blick in den Inkubator ist so schwer für mich.. Ich Sitz da nur und heule und kann ihr gar keine Unterstützung sein….

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Hallo Blume,

Erstmal herzlichen Glückwunsch!

Dein Zext könnte von mir sein - mir ging es im November 2022 genau wie dir. Unser Kleiner musste bei 28+3 geholt werden wegen Unterversorgung, mit gerade mal 560 gr und 31 cm. Ich sag dir, wie es war: die Neo war die Hölle, auch wenn alle Ärzte und Pfleger nett waren.

Jeden Tag Sorgen, jeden Tag Angst, dass es der Kleine nicht packt oder was Schlimmes passiert... Ich hab mich jeden Morgen bei der Ankunft auf das Schlimmste gefasst gemacht.

Kaiserschnitt hatte mir auch zu schaffen gemacht und das mit der Milch dauerte ebenfalls. Du bist in einer Extremsituation mit viel Stress, da hilft nur Geduld und versuchen, etwas Erholung zu bekommen, auch wenn es schwer fällt. Ich habe abends z.B. nicht mehr angerufen, um einfach Abstand vom Krankenhaus gewinnen zu können.

Gibt es vor Ort einen psychologischen Dienst? Ich würde dir empfehlen, dich an diesen zu wenden, einfach, damit dir jemand zuhört und für dich da ist, am Anfang funktioniert man einfach nur und hat sonst gar keine Möglichkeit, das zu verarbeiten.

Jetzt aber zum Positiven: deine Kleine macht das bestimmt super! Frühchen sind Kämpfer, Mädchen haben bessere Chancen als Jungs, und nach der ersten Woche tief durchatmen, diese wird oft als kritisch angesehen. Also, Kopf hoch, positiv denken! Versuche, so viel wie es geht mit der Kleinen zu kuscheln. Nach einer Woche sollte der Kaiserschnitt auch besser verheilt sein, dann holt ihr das alles nach.
Zur Milch, gibt es eine Stilberatung oder zumindest eine Person, die dir nochmal mit der Pumpe helfen kann? Versuche, dir den Druck rauszunehmen, du bist keine Maschine, das braucht alles Zeit.

Und dann denk auch an dich. Gönne dir Pausen. Versuche zu schlafen. Es wird bestimmt eine Weile dauern, bis ihr raus dürft, du brauchst deine Kraft. Danach wird es auch mit dem Muttersein. Alles Gute für euch!

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Hey
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Wunder! 💜
Unser Sohn kam letztes Jahr bei 28+0 auf die Welt.
Ich verstehe so gut wie du dich fühlst.
Am Anfang geben die Ärzte nie Prognosen. Bei uns gab es nach 1 1/2 Wochen die erste und zwar das alles gut aussieht und in die richtige Richtung geht.
Es ist eine unfassbar Schwere Zeit, aber ihr steht das durch. Die kleinen Kämpfer sind so unfassbar stark und kämpfen sich ins Leben.
Ich hab versucht die Unterstützungen als hat nicht so negativ zu sehen, z.b bei der Atemunterstützung das sie ihm einfach Hilft, damit er nicht so viel erschöpft ist und mehr Kraft für anderes hat. Das der Inkubator ihm beim Wachsen hilft. Ich weiß das ist nicht leicht, aber mir hat es geholfen.
Auch das sie nur wenig Nahrung anfangs durch die Sonde bekommt ist ganz normal, das wird immer mehr gesteigert.
Und deine Milch wird ganz bestimmt mehr werden. Du stehst in so einer Stress Situation, da kann es leider etwas dauern. Gib nicht auf 🍀
Am Anfang sieht man kein Ende und weiß nicht wohin mit seinen Gefühlen, doch irgendwann kommt der Tag, an dem ihr das Krankenhaus verlassen werdet.
Unser Sohn ist jetzt 1 Jahr alt und super entwickelt.
Kuschelt ganz viel sobald deine schmerzen es zulassen und du bist eine ganz tolle Mama von einem ganz besonderen Kind 💜
Ich wünsche euch unendlich viel Kraft ! Und alles alles Gute 🍀 fühl dich gedrückt

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Hallo Blume,

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Wunder ♡

Mein Kleiner Mann liegt derzeit auch noch im Inkubator. Er kam bei 25+6 mit 715 g zur Welt. Morgen ist die Geburt 5 Wochen her. Ich kenne alle deine Sorgen und mache es jeden Tag mit. Aber... Es wird besser. Die erste Woche war für uns auch die schlimmste, weil für euch als Eltern einfach alles neu ist. Jeder Alarm erschreckt einen und man hat einfach nur Angst. Es wird besser. Aber ein Frühchen ist wirklich eine Berg- und Talfahrt.

Wieso wird denn von einer OP gesprochen? Was fehlt deiner Kleinen denn?

Bitte nicht verrückt machen lassen... wie du siehst war mein Kleiner noch 2 Wochen früher auf der Welt und er macht das bisher super. Und er hatte davor ca. 9 Wochen fast gar kein Fruchtwasser (vorzeitiger Blasensprung).

Also nur nicht den Mut verlieren. Die Kleinen halten mehr aus als wir denken ♡

Bearbeitet von Madrina90
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Achso... und zur Milch. Ich habe ca. 2 Wochen vielleicht so 15 - 20 ml AM TAG abpumpen können. Bei mir hat es auch nicht geklappt wie bei so vielen auf meiner Neostation.

Bleib dran und versuch es... aber wenn es nicht klappt, dann klappt es halt nicht. Nicht nur unsere Kleinen kamen zu früh auch für unseren Körper ist das alles viel zu früh. Mach dich bitte nicht kaputt deswegen :*

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"Wieso wird denn von einer OP gesprochen? Was fehlt deiner Kleinen denn?"

Der noch sehr unreife Darm von so kleinen Frühchen hat oft Probleme, die Nahrung zu verdauen und Stuhl abzusetzen. Das erklärt die Luft um Bauch. Eine OP muss dann erfolgen, wenn der Darm sich entzündet und droht, teilweise abzusterben (das nennt man nekrotisierende Enterokolitis). Die Ärzte versuchen aber immer, den Darm vor einer OP zu bewahren, etwa durch Antibiotika oder die zeitweise Ernährung über einen Venenzugang.


Ich drücke dem armen Mäusekind der TE alle Daumen, dass es diese schwere Zeit gut übersteht 🙏

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Hi Blume,

Herzlichen Glückwunsch zu eurer kleinen Kämpferin!
Mein Sohn wurde im Januar 23 ebenfalls bei 27+6 geboren. Ich kann gut nachvollziehen, wie absurd und fürchterlich die Situation für dich gerade wahrscheinlich ist. Ich konnte lang gar nicht glauben, dass das tatsächlich wir sind, denen dieser Albtraum passiert. Deswegen würde ich dir auch dringend empfehlen, mit den Seelsorgern/psycholog*innen in der Klinik Kontakt aufzunehmen.
Ansonsten ist der Klinikaufenthalt lang und anstrengend, aber ihr werdet es schaffen und könnt danach ganz arg stolz auf euch alle 3 sein. Leider ist es meiner Erfahrung nach „ganz normal“, dass es immer mal wieder schlechte Nachrichten gibt und die Ärzte werden euch euren Wunsch nach dem Satz „es wird sicher alles gut“ auch nicht erfüllen können, auch wenn man sich das als Eltern so wünscht zu hören.
Ich würde versuchen so viel körperkontakt wie möglich mit deiner Tochter zu haben und einfach bei ihr zu sein, das ist für euch beide so wichtig.
Mein Sohn ist heute 18 Monate und man merkt ihm nicht an, dass er so viel zu früh geboren wurde. Er ist gesund, fröhlich und ganz normal entwickelt. Ich konnte ihn vollstillen und er stillt heute immer noch. Wenn mir das kurz nach seiner Geburt jemand vorhergesagt hätte, hätte ich es nicht glauben können. Es kann also auch alles total gut werden, auch wenn du’s dir jetzt noch nicht vorstellen kannst!

Alles, alles gute & viel Kraft!

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& vielleicht noch als mutmachende Ergänzung: ab der 28. SSW sind die Überlebenschancen der Kinder bei über 90%. Zudem hat deine Tochter eine vollständige Lungenreife bekommen. Das sind doch den Umständen entsprechend gute Startbedingungen!