Hi,
ich schreibe immer mal wieder und ich bin sehr froh das ich diese möglichkeit habe. Meist sind es wirklich nur die , die es selber betrifft, die verstehen was es bedeutet ungewollt kinderlos zu sein.
Eigentlich wollte ich auch schon viel früher schreiben und erzählen wie unser erster ICSI Versuch gelaufen ist, aber ehrlich gesagt war ich zu geschockt als das ich irgendwas schreiben konnte.
Ich habe gedacht das ich so eine Standard Nummer mache. Rein in die Klinik, spritzen,Punktion, transfer und schwanger. Yaeh. Aber so sollte es nicht sein. Ich habe nicht so auf die Medis reagiert wie es hätte sein sollen. Ich habe nach 6 tagen spritzen ein einziges MOnsterfolikel gehabt und die Vertretuung meines Arztes hat zu einem Abbruch der behandlung geraten. Sie meinte nach allem wäre die Warscheinlichkeit gegen null und im Grunde verschwenden wir nur einen Versuch.
Wir sollten mit Anfang der Mens wieder hin und das haben wir gemacht. Mein Arzt hat mir gesagt das sowas nicht ungewöhnlich ist für PCO Patientinnen, das ich nur noch eine Überstimulation machen kann, oder es mit einem folikel versuche. ( da wo es im Grunde keine Hoffnung gibt)
Nun habe ich eine Freundin , die eine Freundin hat ,die sowas schon mal mit gemacht hat. Und sie hat sich furchtbar erschrocken und mir dringend abgeraten. Und mich gewarnt das es die Hölle wird.
ich sollte vielleicht noch erwähnen, das mein einer Monsterfolikel so angeschwollen ist das er meinen Darm abgedrückt hat. Ich hatte tagelang Schmerzen und konnte aus keinem Sessel allein aufstehen. Das mal 20... Ich bin mir nicht sicher.
Auch mein Gyn hat mir gesagt das es sehr schmerzhaft wird und ich mir das gut überlegen soll, was ich mache möchte.
Ich bin jetzt zwei Zyklen nach dem Stimulieren und habe noch immer ab und an Schmerzen, weil mein Eierstock noch immer vergrößert ist. Ich trau mich kaum mir vorzustellen was da passiert wenn...
Ach und weil das alles so hefitg ist würden so gewonnen Eizellen eh in die kryo kammer kommen, weil es sonst für mich zu gefährlich würde.
Das heisst aber auch das ein transfer für uns anstatt 35 % Chance auf eine Schwangerschaft nur 20 % Chance hat.
Wir sind diese Woche in einem Büro für Adoptionen gewesen. Ich dachte auf dem ein oder anderen Weg muss ich mir doch den Traum einer Familie verwirklichen können. Dort wurden wir höflich aber sehr kühl empfangen. Sie wollen niemander der sich noch nicht vom dem Thema leibliche Kinder verabschiedet hat. Sie finden das zu schwierig. Ich kann die argumente verstehen, aber ich bin nicht bereit mit 32 Jahren , nach 8 Jahren rumprobiererei einfach so aufzugeben. Ich kann das noch nicht.
Aber ich möchte auch ein Leben mit einem Stall voller Kinder. wie man so schön sagt.
Ich weiss nicht was ich tun soll. Ich bin ganz durcheinander und ich bin so traurig, weil ich mich so unfair behandelt fühle. Ich hab so eine Spritzenphobie und ich kämpf mich durch alles so stark durch wie ich kann, aber ich muss das Gefühl haben, das ich irgendwann mein baby im Arm habe. Momentan ist keine Hoffung mehr da. Momentan ist da nur trauer und Wut und hass auf schwangere Frauen.
Ich mag keine dicken Bäuche mehr sehen und es sind grad zwei freundinnen schwanger. Irgendwie passt es mal wieder grad gar nicht.
für alle die das hier bis hier her gelesen habe, danke für euer durchhaltevermögen. Und vielleicht habt ihr ja ein Patentrezept...
gruß Nicky
Hoffnungsloser fall
Hi Nicky,
lass dich erst mal ganz doll und lass den Kopf nicht hängen . Ich kann das total nachvollziehen...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du aus diesem Tief wieder herauskommst...
Und das schaffst du auch, da bin ich mir ganz sicher
Jetzt hab ich zunächst ein paar Fragen: Wie schwer ist dein PCO und welche Ursachen hat es? Bekommst du außer Hormonen auch andere Medis?
Ich frage nur, weil bei mir auch PCO festgestellt wurde. Mit Homongabe kommt es auf jeden Fall zum Eisprung..., jetzt nehme ich zusätzlich noch Metformin und hab ne Galgenfrist von 6 Stimu-Zyklen bekommen, bevor eine BS gemacht wird....
Steck den Kopf nicht in den Sand
Ganz liebe Grüße
Karen
Hi Karen,
Ich nehme seit einiger Zeit schon Metformin, Thyranojod und natürlich all solche Sachen wie Folsan etc. Um den Zyklus wieder zu regulieren nehme ich momentan für ein oder zwei Zyklen die Pille. PCO habe ich wohl schon immer gehabt, aber mit meinem Übergewicht habe ich das alles noch verschlimmert. Seit November habe ich 12 Kilo runter und bin darauf sehr stolz. Es müssen aber noch 15 mehr runter.
Bauchspiegelung habe ich schon lange hinter mir und einen Eisprung habe ich ja auch. Ich habe selsbt ohne medikamenten gabe normale Eisprünge gehabt. Aber das Spermiogramm meines Mannes ist zu schlecht. er kann auf natürlichen weg so keine Kinder zeugen. Durch das PCO kommen die Hormone aber nicht gleichmässig bei allen Folikeln an, sondern werden von einem abgesaugt das dann doppelt so stark wächst wie normal. Wir haben einfach eine blöde Kombination , mein MAnn und ich.
Danke für Deine Aufmunternden Worte. jeder Zuspruch und jedes Intresse tut mir momentan gut.
Nicky
12 kg sind eine beachtliche Leistung , darauf kannst du richtig stolz sein !
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei euch auch noch klappt! Ich denk an dich und drück euch alle Daumen
Karen
Hallo Nicky,
es tut mir wirklich leid, so viel Hoffnungslosigkeit aus deinen Worten heraus zu lesen. Und ich kann dein Gefühl so gut nachvollziehen. Man fühlt sich hilflos und ohnmächtig, würde gern alles tun, um endlich eine "vollständige" Familie sein zu können und ist am Ende doch irgendwie machtlos.
Die Aussichten, die dir dein Arzt macht, klingen auch eher erschreckend. Die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzten - so weit würde ich nicht gehen. Denn du bekommst keine Garantie, dass es klappt. Vielleicht holst du dir noch die Meinung von einem oder zwei anderen Ärzten ein. Möglicherweise gibt es doch noch einen sanfteren Weg zum Kind.
Die Reaktionen zum Thema Adoption sind mir bekannt. Ich konnte sie lange Zeit auch nicht verstehen, denn die meisten Familien entscheiden sich doch für eine Adoption, weil sie ungewollt kinderlos sind. Aber es ist doch etwas völlig anderes. Das ist mir auch erst bei einem Gespräch mit meiner Frauenärztin so richtig klargeworden, die selbst ein Kind adoptiert hat.
Ich befinde mich übrigens gerade in psychologischer Betreuung nach den vielen erfolglosen Versuchen..... und es hilft mir unheimlich. Ich habe auch Angst vor einer Zukunft ohne Kinder, aber manchmal muss man sich der Realität stellen, sonst macht man sich kaputt. Das heisst nicht, dass ich aufgegeben habe - ganz im Gegenteil. Aber es hilft uns nicht, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Ich habe auch mit meinem Mann darüber gesprochen, wie unser Leben ohne Kinder aussehen könnte. Und ich muss sagen, so schlimm ist es gar nicht.
Liebe Nicky,
ich hoffe für dich, dass es doch noch einen Weg gibt und du deinen allergrößten Wunsch erfüllt bekommst!
sei lieb gegrüßt
von Silke
Hallo..
Es is' echt so, dass nur die, die's am eigenen Leben erfahren (haben) nachvollzieh'n können wie man sich dabei fühlt. Ich musst' das auch immer wieder erfahren. Es gibt zwar welche, die wenigstens 'versuchen' einen zu versteh'n, doch au denen kann's gar nicht richtig gelingen. Ganz schlimm sind aber all jene, welche sich nicht mal die Müh' machen und noch blöde Sprüche klopfen oder Dir Vorwürfe machen. Hab' ich alles zur Genüge erlebt und bin deswegen immer heilfroh über dieses Forum hier gewesen.
Nun zu Deinem Fall..
Es tut mir echt total leid, dass Ihr sowas durchmachen müsst.
Ich hab' zum Glück noch nie eine ICSI machen müssen, doch ich kenn' es, wenn man voller Hoffnung auf ne Behandlung setzt, viel Geld investiert, sich psychisch reinsteigert, vieles über sich ergeh'n lässt, Hormone 'frisst' und spritzt, und es dann heisst, dass abgebrochen werden muss weil irgendwas nicht stimmt. Man fühlt sich dann nur noch leer und hat das Gefühl, dass es eh nix mehr bringt.
Nur sag' mal, warum gibt's keine Chance mit nur einem Follikel? Normal reicht ja genau ein und ein um zu werden? Klar, die Chance steigt natürlich mit jedem weiteren , doch man kann deswegen nicht sagen, dass die Chance gleich null sind. Find' das ein bisschen krass ausgedrückt.
Aber sag' mal, wie gross war der Follikel denn, wenn er Dir den Darm abdrücken konnt'?! Ich hatte ja auch Überstimus, hatte sogar mal nen 10cm-Follikel (entwickelte sich dann zur Zyste), doch Darmprobleme hatte ich zum Glück nie..
Aber versteh' Deine Angst.. Denk' Deine Freundin und der Arzt werden nicht grundlos gesagt haben, dass es kein Spaziergang wird. Und doch.. entweder musst Du da durch oder es mit dem einen Follikel versuchen. So wie ich das seh' is' der KiWu zu gross um aufzugeben, oder? Ich denk', Du würdest Dir dann ewig Vorwürfe machen, wenn Du's nicht probiert hast. Also ich hätt's so.
Find's krass, wie die beim Jugendamt reagiert haben.. echt daneben. Das sind jetzt wohl genau solche, die keine Ahnung haben wie das is', wenn man so lang' vergeblich auf ein Kind wartet..
Deinen Hass auf schwangere Frauen kann ich auch gut nachvollzieh'n, den hatte ich irgendwann auch, vorallem wenn's einfach so geklappt hat, die nix dafür tun mussten, es dann oft auch gar nicht schätzten und mich noch blöd anmachten oder mir dauernd US-Bilder unter die Nase hielten.
Ich hoff' Du hasst mich jetzt nicht, wenn ich Dir sag', dass ich mittlerweilen auch bin.. Ich hab' aber auch keine einfache Zeit hinter mir und bin deswegen immer noch viel in diesem Forum drin. Ich möcht' hier helfen, wenn ich kann, unterstützen. Und ich will Hoffnung machen. Wenn es mir auch nur bei einer Frau gelingt, bin ich schon happy.
Ein Rezept, das alles erledigt, gibt's leider nicht, doch gib nicht auf, kämpf' weiter!
Ich wünsch' Dir viel Kraft!
Alles Liebe!
Nicky
gruß Nicky
liebe nicky,
ich hab leider kein patentrezept für dich aber ich möchte dich trotzdem mal und dir extrem viel kraft und wünschen.
kann dich sehr gut verstehen..bin gerade momentan selbst oft am zweifeln..
schick dir ganz viel grüsse
india 74
Hi,
nachdem ich mich so ausgekotzt hatte konnte ich erst mal nicht weiter hier sein. Daher habe ich Eure Antworten auch nicht beantwortet.
Aber ich danke Euch allen dafür. Mir geht es schon viel besser, zumindest psychisch. Wir haben unseren Sommerurlaub gebucht und mein kleiner Hund Leo bringt mich so zum lachen das es nicht mehr ganz so hoffnungslos scheint. Ich werde mich noch einmal in die Hände einer Heilpraktikerin begeben und hoffe das sie mir vielleicht ein wenig helfen kann.
ich bin noch nicht soweit mich mit einem Leben ohne Kinder zu beschäftigen egal wie realistisch das wäre. mein Hang zum realismus hält sich eh in Grenzen. Ich lebe einfach schon so lange mit dem Gedanken wie ich selber mal mit Familie leben möchte, da ist es schwer umzudenken.
Ich habe auch schon seit zwei Jahren einen Fachmann für meine Psyche und daher bin ich nie wirklich allein mit meinen Problemen egal was ist. So eine Kinderwunsch ist schon harter Tobak und ich hoffe für Euch alle das es gut ausgeht und ich wünsche mir das selbe.
liebe grüße
Nicky