Hallo,
wir haben Anfang des Jahres eine erfolgreiche ICSI gehabt.
Leider musste ich meine Tochter im 4. Monat still auf die Welt bringen, weil sie eine Trisomie 13 hatte und nicht lebensfähig war.
Meine Frauenärztin meinte, dass es Studien gibt, die herausgefunden haben, dass ICSI-Kinder häufiger mit Herzfehlern geboren werden als Kinder, die auf natürlichem Weg gezeugt wurden. Warum, weiß man nicht.
Sie hat auch noch gesagt, dass seit Januar dieses Jahres 5 Frauen mit Kindern schwanger waren, die einen Chromosomendefekt hatten oder haben. 3 davon waren schwanger nach einer ICSI.
Unser Humangenetiker hat die Theorie, dass Chromosomenanomalien häufiger bei ICSI-Kindern auftreten, weil erstens so stark in den Prozess der Eizellreifung eingegriffen wird, dass sich die "Fehlerquote" erhöhen kann und zweitens evtl. Spermien ausgewählt werden, die es aus gutem Grund auf natürlichem Weg nicht geschafft hätten. Zu dieser Theorie gibt es aber keine Studien, das ist nur seine persönliche Meinung.
Wurdet Ihr in der Kinderwunschklinik auf mögliche Risiken für die Gesundheit des Kindes hingewiesen, bzw. wurde darüber gesprochen?
Mich würde interessieren, ob es evtl. noch weitere Studien zu dem Thema gibt.
Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, nach einer ICSI ein gesundes Kind zu bekommen sehr groß und die Wahrscheinlichkeit, ein krankes Kind zu bekommen sehr gering (ähnlich wie bei jeder Schwangerschaft).
Ich würde aber trotzdem gerne wissen, worauf ich mich genau einlasse, und ob es irgendwelche erhöhten Risiken gibt.
Wer weiß da mehr als ich?
Liebe Grüße,
Sophie
ICSI - erhöhtes Risiko eines kranken Kindes?
hallo!
Schau mal hier:
http://www.wunschkinder.net/aktuell/wissenschaft/ivf-und-icsi/normale-entwicklung-von-kindern-nach-icsi-301/
Unter dem artikel sind dann auch noch Links zu weiteren Artikeln mit diesem Thema.
Das hilft dir bestimmt etwas weiter!
LG inez
Also uns wurde damals in der Humangenetik erzählt, dass es häufiger Fehlgeburten bzw. kranke Kinder nach ICSI gibt (auf 100 Kinder kommen 4,5 Kinder -bei normalen Schwangerschaften sind es 3 von 100), weil die Ursache bei den Eltern liegt!
So nach dem Motto: Mutter Natur macht nicht ohne Grund unfruchtbar, sondern schiebt einen Rigel vor.
Wir haben uns beide untersuchen lassen und haben keine auffälligen Chromosomen oder sonst irgendwas auffälliges.
Habt ihr schon eine Chromosomenanalyse machen lassen?
Wir haben unsere KiwuKlinik auch darauf angesprochen. Die Ärztin meinte nur, dass es tatsächlich eine leicht erhöhte Rate gibt an Behinderungen.
Nun ich denke, wie Du schon selbst schreibst, dass das ein Eingriff in die Natur ist - und evtl. beim regulären Schwangerwerden genau z. B. dieses eine Spermium, welches für die ICSI ausgewählt wird, nicht zum Zuge gekommen wäre....
Aber ich bin trotzdem froh, dass es die Methoden gibt und wir wenigstens eine Chance haben auf ein Baby.
glg
Hallo,
ich habe diese Informationen auch gelesen, sind aber wohl wissenschaftlich nicht fundiert.
Ich bin der Meinung, daß die Natur eine kranke Frucht vorzeitig aussortiert, egal ob ICSI oder nicht.
Wenn das eure einzige Chance ist, nutzt sie und laßt euch nicht verrückt machen.
Es gibt außerdem auch Methoden, mit denen man während einer SS herausfinden kann, ob alles okay ist.
Viel Glück!
nilifer
Hallo,
uns wurde auch gesagt, dass es eine leicht erhöhte Fehlbildungsrate bei ICSI-Befruchtungen gibt, bei der man aber noch nicht wisse, ob es mit der Befruchtungsart zusammen hängt oder damit, dass halt viele Paare, die das machen, einfach auch schon älter sind und damit sowieso eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, ein Kind mit Fehlbildungen zu zeugen.
Aber wie gesagt: die Wahrscheinlichkeit ist im vergleich zu natürlich entstandenen Schwangerschaften nur leicht erhöht. Die Erfahrungen deiner Ärtzin, dass drei von fünf Frauen mit ICSI-Befruchtungen Kinder mit Chromosomendefekten bekommen haben, sind nicht repräsentativ .
Alles Gute,
Susi
hallo,
laut unserer Infomappe damals haben ICSI Kinder ein kleines erhöhtes Risiko auf Fehlbildungen. Haben den Arzt daraufhin aber nicht angesprochen. Konnte ich mir schon vorstellen, da ja Spermien genommen werden, die es sonst wahrscheinlich nicht geschafft hätten.
Haben Dank ICSI Zwillinge bekommen. Einer der beiden hat einen angeborenen Herzfehler, der aber zum Glück vor zwei Wochen erfolgreich korrigiert wurde.
Ob dies mit der ICSI zusammenhängt, kann ich nicht sagen, da der Fehler so in der 6. SSW auftritt. Hätte auch so passieren können. Keiner der Ärzte hat sich in diese Richtung mal geäußert, nach dem Motto: Sie hatten eine ICSI- kein Wunder das das eine einen Herzfehler hat.
Haben ja auch ganz natürlich gezeugte Kinder.
Ich kann nur sagen, wir würden uns immer wieder für eine ICSI entscheiden(obwohl der KIWU jetzt erstmal abgeschlossen ist). Keine Schwangerschaft ist ohne Risiko. Man muß halt darauf vertrauen, daß alles gut wird.
Ich denke auch, daß das alles Schicksal und vorbestimmt ist. Nur weil es einmal nicht gut gegangen ist, glaube ich, daß es gerade beim nächsten mal besser wird und gut geht.
Laßt euch nicht entmutigen und versucht es erneut!
Wünsche euch alles Gute!
lg
birgit
„... Die ICSI-Methode wird aufgrund unterschiedlicher Standpunkte diskutiert. Der häufigste Diskussionspunkt ist, dass durch den direkten Eingriff in die Natur die komplizierten Wechselbeziehungen und die biologische Selektion zwischen Spermium und Eizelle außer Kraft gesetzt wird (so zum Beispiel die Vermeidung der Entwicklung von Embryonen mit Erbkrankheiten).
Eine erhöhte Rate von schwerwiegenden Fehlbildungen konnte bisher nicht abschließend bewiesen werden. Studiendaten weisen jedoch auf einen Zusammenhang zwischen Infertilitätsbehandlung und die Rate angeborener Fehlbildungen hin, wobei bisher unklar blieb, ob es an der Behandlung oder der Störung an sich liegt. (1)
In der Fachliteratur sind in den letzten Jahren zum Beispiel erste Hinweise auf eine erhöhte Inzidenz von - vergleichsweise seltenen - Syndromen aufgetaucht, wie z.B. Beckwith-Wiedemann-Syndrom, Angelman-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom.
Alle diese Syndrome stehen in Zusammenhang mit epigenetischen Phänomenen wie Imprinting oder (unüblicher) DNA-Methylierung von Genen. In manchen Fällen kann eine ICSI zu einer Digynie führen, bei der zwei maternale (mütterliche) Chromosomensätze gemeinsam mit einem paternalen (väterlichen) Chromosomensatz in einer Zygote vorliegen. Der Fötus hat dann eine Triploidie Typ II.
Bis zu einer abschließenden Beurteilung dieser Frage wird noch einige Zeit vergehen, da die Syndrome vergleichsweise selten sind. ...“
(1) J. Farhi, B. Fisch: Risk of major congenital malformations associated with infertility and its treatment by extent of iatrogenic intervention.. In: Pediatric endocrinology reviews 2007 Jun; 4(4):352-7; PMID 17643083
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Intrazytoplasmatische_Spermieninjektion&stable=0&shownotice=1#Diskussion
Liebe Grüße
Sabine