Hallo Mädls,
bin neu hier bei Urbia und wollte mich einfach mal mit "Gleichgesinnten" austauschen, da ich leider auf das Verständnis in meinem Umfeld nicht hoffen kann. Aber mal alles der Reihe nach...
...zuerst mal meine KiWu-Geschiche:
Wir versuchen seit 2 Jahren schwanger zu werden. Irgendwie merkte ich bald (keine Ahnung wieso?! Evtl. weibliche Intuition), dass irgendwas nicht stimmt und nach etlichen Untersuchungen wurde die Befürchtung wahr. Durch Clamydien geschädigte Eileiter - somit ohne künstliche Unterstützung schwierig bis unmöglich schwanger zu werden.
So landeten wir vor über 1 Jahr in einer KiWu-Praxis. Dort verlief es bisher folgendermaßen:
IUI - negativ
1. IVF - positiv
Abort 6. Ssw
2. IVF - negativ
Aktive Immunisierung in Heidelberg
Derzeit Vorbereitungen zur 1. Kryo
Soweit mal die kleinen Details.
Ich weiß nicht wie es euch geht oder ging, aber ich konnte anfangs außer mit meinem Mann mit niemandem über unser "Problem" sprechen, fühlte mich irgendwie als Versager und wollte alles geheim halten. Natürlich weiß ich, dass ich nicht minderwertig bin, aber trotzdem fühlte ich mich schlecht.
Als dann der psychische Druck für mich selbst immer höher wurde und ich dringend zusätzliche Unterstützung brauchte, habe ich mich meinen Eltern anvertraut. Die beiden haben es sehr gut aufgenommen und versuchen seitdem auch uns in jeglicher Hinsicht zu unterstützen . Mit der Zeit lernte ich besser mit der Situation umzugehen und fühlte mich wegen unseres unerfüllten Kinderwunsches nicht mehr "schuldig". Und auch wenn ich das ganze Thema nicht an die große Glocke hängen wollte, so haben wir dennoch beschlossen, es unseren engsten Vertrauten zu sagen.
Tja und was soll ich sagen? Es war eine einzige Katastrophe. Im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr, was ich mir davon erwartet habe... hm, eigentlich nicht viel, ich wollte einfach nur mit der Geheimnis-Krämerei aufhören!
Meine Schwiegermutter reagierte wie folgt:
"Naja, da kann man halt nix machen, is eben so" damit war das Thema vom Tisch!
Eine meiner lieben Tanten brachte auch einen Hammer: "Hm, ist zwar schon doof für euch, aber EURE Befruchtung geht doch mich nichts an" und wie meine Freundin reagierte kann ich bis heute auch nicht nachvollziehen: "Also ich weiß jetzt gar nicht, wieso du so nen Stress machst??? Du tust so als würde dein körperliches Verfallsdatum (ich bin 33 Jahre alt) ablaufen - du hast ja noch genügend Zeit. Entspann dich doch einfach, dann wird´s schon werden!"
Klar, ich fahr jetzt einfach mal in Urlaub, denk mir die kaputten Eileiter einfach weg, mach nach dem Sex für ne halbe Stunde eine Kerze und dann wird´s gaaaaanz bestimmt klappen!!!!
Bin ich überempfindlich oder verlange ich zuviel von meinem Umfeld? Ging es euch bei einigen eurer Freunde/Verwandten ähnlich?
Natürlich ist mir bewußt, dass es für Aussenstehende sehr schwierig ist, sich in so eine Situation hineinzudenken, aber ist es denn zuviel verlangt, wenn man es zumindest versuchen würde?
Umgekehrt: Wenn ich eine Freundin oder Verwandte hätte, die sich in einer Situation dieser Art befände, würde ich (selbst wenn ich mich ganz schwer hineinversetzen könnte) zumindest das machen, was garantiert nicht schwer ist und für jeden "NAHESTEHENDEN" möglich sein sollte. Ich würde diejenige in den Arm nehmen, ganz fest drücken und sagen: "Mensch Mädl, es tut mir so leid für dich, wenn ich irgendwas für dich tun kann, ich bin immer für dich da, wir stehen das gemeinsam durch!"
Klar, keiner ist der Nabel der Welt und ich schon gleich gar nicht, aber mit so gefühlskalten Reaktionen habe ich NULL gerechnet!
Ich weiß gar nicht ob ich wütend, enttäuscht oder geschockt sein soll.
Wenn man eine Kinderwunschbehandlung durchmacht - egal welcher Art - und die mühsamen Versuche dann auch noch negativ ausfallen ist man sowieso am Boden zerstört und weiß, dass man den größten Teil - sei´s körperlich oder psychisch - selbst durchstehen muss, auch wenn man die liebevolle Unterstützung seines Partners hat.
Dass man sich durch solche Reaktionen aber dann noch zusätzlich belasten muss, finde ich schrecklich. Momentan fühle ich mich innerlich soooo leer und bin enttäuscht, so wenig Verständnis zu bekommen. Ja, ich bereue sogar sehr, mich ihnen anvertraut zu haben!
Ging oder geht es euch ähnlich?
Würde mich total über all eure Erfahrungen freuen.
Antwortet zahlreich
Liebe Grüße
Melli
Künstliche Befruchtung - ein steiniger Weg... und wenig Verständnis
Hallo Melli,
von unserer IVF wissen nur meine Eltern, mein Bruder und zwei gute Freundinnen. Sie sind alle sehr lieb und unterstützen uns toll.
Von meinen bisher 4 fehlgeschlagenen Schwangerschaften wissen mehr Leute in unserem Umfeld und es gibt Leute, die haben noch nix zu mir deswegen gesagt, wohlgemerkt seit über 2 Jahren.
Bei einigen denke ich mir: sie wissen vielleicht nicht, was sie sagen oder machen sollen. Hätte ich vor dieser ganzen Misere vielleicht auch nicht gewußt.
Traurig, enttäuscht und wütend bin ich auch über einige in der Verwandtschaft, die sich auch nicht "trauen", etwas zu sagen. Ist ein: "Wie geht es Dir????" so schwer über die Lippen zu bringen??????
Eine Schwägerin hat sogar nach meiner ELSS zu einer Freundin von mir gesagt, warum ich denn immer noch so traurig bin, schließlich war es doch noch gar nicht richtig!!! Nein, nur daß sich mein Baby falsch eingenistet hat und mein Eileiter dadurch geplatzt ist, aber sonst ist alles gut ..... Es gibt einfach blöde Leute!!!
Ich kann Dich sehr gut verstehen, man ärgert sich, wenn man nicht die Reaktion bekommt, die man erwartet. Ich habe in der Zwischenzeit einigermaßen gelernt, wem ich was erzählen kann.
Es ist immer sehr einfach etwas zu sagen, wenn was tolles passiert, aber wenn was Schlimmes passiert, dann können es nicht alle. Ärger Dich nicht, das sind einfach schwache Menschen, denn auf was Negatives was zu sagen ist deutlich schwieriger als auf etwas Positives.
Wünsche Dir noch einen schönen Abend und alles Gute, LG MOlly
Hallo!
Da bist Du bei Urbia genau richtig.
Habe auch die Erfahrung gemacht, dass man sich wirklich hier am besten darüber austauschen kann.
Mein Mann redet nicht viel drüber und sowieso nur mit mir. Ich habe das schon auch bei anderen angesprochen und festgestellt, dass die meisten über sowas nicht sprechen möchten zudem haben die wirklich wenig Verständnis. So meinte ein befreundeter Arzt z.B., dass ich einfach zu gestresst bin und mich nicht so unter Druck setzen soll (bei denen hat es bei beiden Kindern im ersten ÜZ geklappt...). Klar, ohne Druck werde ich bestimmt sofort schwanger
Die Ärzte geben uns eine Chance von einem Prozent, dass es auf normalem Weg klappt, da nur 1% der Spermien beweglich sind und diese nach 24 Stunden leider alle absterben. Naja, manche Leute verstehen eben nichts - nichtmal, wenn sie Medizin studiert haben
Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe, dass es Dir hilft, hier ein wenig Zuspruch zu bekommen. Drücke Dir die Daumen, dass es jetzt bald klappen wird.
LG Christiane
Hey Melli,
von unserem Kiwu wissen meine Eltern, Schwieeltern, meine Geschwister und eine gute Freundin.
Alles reagieren sehr gut, mein Bruder und meine Schwägerin sind selbst in Kiwu Behandlung (ICSI)
Allerdings hab ich auch - wenn ich jemanden eingeweiht habe - alles erzählt, also auch den Behandlungsablauf, Aufwand usw.
Ich denke dass viele mit "Künstlicher Befruchtung, Kiwu-Klinik" nicht viel anfangen können und deshalb so oberflächlich reagieren. Vielleicht fehlt einfach das Hintergrundwissen und somit das Verständnis?!??
Halt dich an die Leute, die verständnisvoll reagiert haben (deine Eltern) und sonst hast du ja auch das Forum hier
LG
Hima (gerade im Kryo-Zyklus)
Hi,
ich habe folgende Erfahrung gemacht
ich war 7 mal schwanger.
1eine FG
dann wurde mein Sohn geboren
3 Elss
4 Elss
5 Frühabort
6Frühabort
7 ELss
dazwischen hatte ich noch eine IVF und 3 mal Kryo
(alles mit erstem Mann)
Damals hab ich meiner Mutter und Schwester immer von den Schwangrschaften erzählt.
Meine Mutter sagte jedesmal :Oh Gott hoffenlich geht das gut.Das hat mir nicht gerade Mut gemacht und es ging ja auch immer schief.
Jetzt habe ich wieder geheiratet und wir hätten noch gerne ein gemeinsames Kind.
Wir hatten eine IVF und die war negativ.
Meiner Mutter weiß davon nichts,denn den Kommentar will ich mir sparen.
Meine Schwester weiß davon und die ist total begeistert das wir es versuchen wollen.
Meine Freundin macht mir auch immer Mut und sagt das ich Geduld brauche und es schon noch klappen wird.Wenn nicht beim erstenmal dann eben bei zweitenmal.
Ich finde jedoch ,die wenigsten Menschen können das nachvollziehen wie es ist ,wenn man nicht auf natürlichem Weg schwanger wird.
L.G
Anja
Hi Melli,
ja solche Aussagen kenn ich auch nur zu gut,
meine schwiegerelter haben ziemlich krass darauf reagiert....aber auch sonst traut sich kaum einer darüber zu reden... und im Endefekt steht man doch alleine da.
Ich denke das die Leute einfach nicht wissen was sie sagen sollen und so halten sie lieber den Mund.
Ist zwar traurig und tut unwahrscheinlich weh, aber ich hab irgendwann den Entschluss getroffen, ich brauch meine Schwiegereltern nicht.... und so hab ich keinerlei Kontakt und fühle mich viel besser!!!
Lg
wir habens von vornherein ALLEN gesagt ... also es wissen eigentlich alle kollegen (naja obs der chef weiß weiß ich nicht), alle freunde (zumindest dass kiwu da und unerfüllt und jetzt kiwu klinik und so ominöse denkge wie " icsi diesen sommer"), meine eltern (meine mutter denkt wir sollten uns eingfach mehr zeit lassen (gute idee, kein es ohne med hilfe und mit 0% normal beweglichen, 90% pathologisch geformten spermien)), aber sie hört mir zu und unterstützt mich ("ich weiß ja was sie davon hält") ... meine schwiegereltern wissens nicht, die wissen weder dass wirs versuchen noch von der icsi - wenn die das wüssten, die würden das kind niemals akzeptieren (sie sind grundsätzlich gegen jede schulmedizin und außerdem super katholisch - das kind käm sicher vom teufel oder so!) ...
ich bereue es nicht mich irgendjemandem anvertraut zu haben ... außer jetzt vor der icsi, ich will mich eigentlich nicht krank schreiben lassen, weil dann alle af die 14 tage danach warten :-P
grüßles