Hallo Mädels,
ich stehe kurz vor meiner ersten ICSI, habe heut mit Metrelef angefangen.
Was mich total verrückt und unsicher macht, sind die ganzen Zusatzleistungen die durch die Klinik angeboten werden. Is ja eh schon ziemlich teuer das ganze? Irgend ne Impfung, Embryo Glue usw.
Wir würden am liebsten nur 2 Eizellen zurückbekommen, da mir das Mehrlingsrisiko minimieren möchten. Und Blastozysten möchten wir nehmen. Meine Fragen:
Was für Voraussetzungen müssen für den Blastozystentransfer vorliegen? Welche Zusatzleistungen sind Eurer Meinung nach sinnvoll? Sollen wir Eizellen einfrieren? (wollen, falls es beim 1. Mal nicht klappt noch einen 2. und letzten Versuch starten). Leidet die Qualität sehr? Ist die Kostenersparnis hoch zum "normalen" Procedere?
Danke schon mal für Euere Ratschläge,
LG,
melleli
ICSI + Zusatzleistungen
Hey Melleli,
also ich würde im ersten Versuch keine Sonderleistungen nehmen, es sei denn dein Arzt rät auf Grund von Alter o.ä. zu bestimmten Leistungen.
Mein Arzt sagte immer, beim ersten Versuch sollte man nicht in blinden Aktionnismus verfallen.
Wenn ihr aber befruchtete Eizellen "über" habt, würde ich sie auf jeden Fall einfrieren lassen. Andernfalls würden sie ja "entsorgt" und vielleicht ist einer davon dann euer Kampfkrümel... Die Qualität leidet nicht. Wir hatten eine ca. 25% Chance bei den Kryos...
Ein Kryo-Zyklus ist in jedem Fall deutlich günstiger und es bedeutet für dich und deinen Körper einen weniger stressigen Zyklus, da nur wenig oder gar nicht stimuliert werden muss, du hast keine PU etc.
Und ansonsten würde ich mich in der KiWu-Klinik beraten lassen NACH der PU, dann sehen die ja deine Eizellen und können dir noch das Richtige raten.
Wir hatten bei der ersten ICSI keine Sonderleistungen, die war neg., bei beiden Kryos assited hatching, auch beide neg. und bei der 2. ICSI wollten wir gerne Blastos. Das Labor meinte jedoch die würden sich gut entwickeln und wir sollten lieber einen normalen TF am 3. Tag durchführen. Gesagt, getan und es hat geklappt.
Lg
Carry mit Krümel (9.SSW)
hi melleli,
tja, da steht man immer (wieder) vor einem Haufen Entscheidungen, die gefällt werden wollen und im Grunde gibt es keinen "Leitfaden" oder so, an dem man sich orientieren kann...
Bei den Zusatzleistungen müsst hier halt abwägen. Wir haben uns zum einen in der Klinik und auch parallel via Internet über die Erfolgsaussichten bei Anwendung dieser oder jener Zusatzleistung informiert und dann für uns entschieden: was plausibel scheint, haben wir gemacht, was nicht, haben wir weggelassen. Ob wir damit richtig fahren?? Keine Ahnung, ich hab übermorgen TF (Blasto, übrigens ).
In unserer Klinik rät man auch unbedingt dazu, nicht mehr als 2 Eizellen zurückzunehmen - eben wegen des Mehrlingsrisikos. Ich hätte gerne drei genommen, aber mein Mann und die Ärztin waren für zwei... so wurde ich halb überstimmt, halb überzeugt. Prinzipiell ist es aber wohl keine so falsche Etnscheidung, denk ich.
Voraussetzungen für einen Blasto-TF gibt es meines Wissens in dem Sinne nicht, die Embryonen müssen halt von ausreichend guter Qualität sein, dass sie sich in der Nährlösung bis zur Blasto / bis zum Tag 5 weiterentwickeln. Unsere Klinik beurteilt allerdings die Qualität und wenn sie wackelig ist, wird man schon eher zum TF einbestellt. So war es bei unserer ersten ICSI letzten Herbst: wir wollten einen Blasto-TF, haben aber schon am Tag nach PU und Befruchtung erfahren, dass wir an PU+3 zum TF kommen sollen - weil die Quali halt nicht so dolle war (was wir allerdings erst letzte Woche erfahren haben).
Über Sinn und Unsinn der einzelnen Zusatzleistungen lässt sich vermutlich trefflich streiten... Höhere Erfolgschancen sind meines Wissens nicht sicher nachgewisen (wobei ein Verfahren "sicher nachzuweisen" im medizinischen Bereich auch sehr schwer ist). Informiert euch, redet mit den Ärzten, lasst euer Herz oder den Verstand entscheiden... einen Rat kann man hier kaum geben.
(Wir haben uns wie gesagt für Blasto-TF entschieden mit vorherigem PN-Scoring und bei Bedarf Assisted Hatching).
Die Kryokosten variieren wohl von Klinik zu Klinik. Hier würde ich jedoch zwei Punkte beachten: 1 - habt nicht nur die finanzielle Seite im Auge, du wirst u.U. auch froh sein, einen Versuch starten zu können ohne eine Narkose und Punktion durchmachen zu müssen; 2 - frag in deiner Klinik, ob "alles" eingefroren wird, was da ist. Bei uns wird nur gutes Material eingefroren, um nach einem eventuellen Qualitätsverlust nach dem Auftauen keine schlechte "Ware" einpflanzen zu müssen.
Wir wollten z.B. bei dieser unserer 2. ICSI aus verschiedenen Gründen eigentlich keine Kryo, haben uns dann aber doch dafür entschieden, nachdem 16 Eizellen punktiert werden konnten. Ich wollte partout nicht (im dümmsten Fall) 14 befruchtete Eizellen verwerfen!!!! Die Ärztin versicherte uns, dass nur gutes Material eingefroren wird und am nächsten Tag erfuhren wir, dass sich von den 16 EZ nur 5 haben befruchten lassen. 2 werden mir übermorgen eingesetzt und bei den drei übrigen hat man uns von einer Kryokonservierung abgeraten.
Du siehst... wie ich eingangs sagte: viele Entscheidungen, die ihr treffen müsst, ohne dass man eine echte Entscheidungshilfe bekommen kann
Wichtig ist, dass ihr zu euren Entscheidungen steht und auch im Falle eines negativen Ausgangs nicht bereut, das ein oder andere Verfahren nicht angewandt zu haben...
Alles gute für euch und sorry, dass der Text so extrem lang wurde
LG
Conny
1000 Dank für die vielen hilfreichen Tipps. Jetzt seh ich alles etwas klarer. Ist sehr hilfreich und tröstend, dass es anderen Paaren genauso geht wie uns.
Vielen, vielen Dank!!
Im Internet findet man zu manchen Themen auch nicht so viele Infos und in der Klinik in der wir sind, wird auch nur Fachchinesisch gesprochen bzw. muss man echt alle Infos aus der Nase ziehen.
In ne andere Klinik zu wechseln ist für uns leider nicht möglich, da alle weiter weg liegen und sich das mit den vielen Terminen dort weder bei meinem Mann noch mir beruflich vereinbaren lässt.
Liebe Conny ich drücke Dir ganz, ganz fest die Daumen für übermorgen. Würde mich freuen, wenn Du mich auf dem Laufenden halten würdest (hoffentlich bald mit einem "positiven" Ergebnis.
LG,
Melanie