KiWu Praxis Mittelrhein in Neuwied / Koblenz

Hallo zusammen,

habe einige Forumsbeiträge gelesen, in denen stand, daß das KiWu Zentrum Mittelrhein "nicht so toll sei, wie man aus vielen alten Diskussionen lesen könnte". Leider konnte ich aber entsprechenden ausführlicheren Diskussionen, auf die hingewiesen wurde, nicht finden ... (muss ggf. noch etwas mit der Suchfunktion üben :-D )?

Selbst war ich schon im KiWu Zentrum Mittelrhein und habe eher gemischte Gefühle. #kratz

Fachlich wird dort alles o.k. sein, menschlich ist es eher sehr dürftig. Moralische Unterstützung konnten wir nicht erwarten, dafür ist der Ton eher etwas ruppich, wenn man emotional mit sich kämpft. Alles in allem ist man eine Nummer, die abgearbeitet wird.

Was mich weiterhin stört, ist, daß man deutlich den Profitgedanken herausspürt. Medizinische Ursachenforschung wird kaum betrieben (lohnt sich wohl nicht), aber es werden einem sehr kostenintensive Zusatzbehandlungen "dringend empfohlen", die (wenn man sich woanders kundig macht) nicht zwingend oder gar nicht notwendig sind.

Das ist natürlich "Geschäft mit der Angst und Unwissenheit des Patienten", was ich als recht unseriös empfinde. Diese Vorgehensweise kommt den Befürfnissen des Patienten, der berechtigterweise ersteinmal wissen will, was die Ursache der Erkrankung ist und weiterhin eine psychisch, finanziell und körperlich kleinstmöglich belastende Lösung sucht, nicht so sehr entgegen.

Vielleicht könnt ihr ja mal eure Erfahrungen schildern.

Liebe Grüsse #herzlich

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Hallo,

es tut mir leid, dass du so schlechte Erfahrung im Kiwu Zentrum gemacht hast. Ich bin seit 2007 dort in Behandlung und gleich bei der ersten Icsi schwanger geworden.

Ben ist dann leider nach 12 Monaten nach schwerer Krankheit gestorben. Das hat nichts mit der Icsi zu tun. Seit Nov. 09 probieren wir es mit einem Geschwisterchen. Beim zweiten Versuch hat es wieder geklappt, leider hat uns dieser Krümel in der 7. Woche verlassen.

Fakt ist, dass ich bisher nicht eine einzige Zusatzleistung empfohlen bekommen habe, außer Assisted Hatching. Das wurde bisher auch nur 1x angewandt. Es wurde empfohlen wird aber nur gemacht, wenn es wirklich benötigt wird. Auch wird einem das einfrieren empfohlen. Aber die Biologen schauen sich die befruchteten Embryos an und empfehlen dann ob es sich wirklich lohnen würde. Ich habe nur einmal eingefroren, obwohl die Kiwu hier sehr viel Geld verdienen würde.

Ich fühle mich von meinem Arzt sowie von den Arzthelferinnen bestens betreut. Wenn mal kein Termin für ein Gespräch frei ist, bekomme ich innerhalb kürzester Zeit einen Telefontermin mit meinem Arzt. Jede Frage wurde mir bisher bis ins Detail beantwortet.

Lediglich die Aussage dass dort viel los ist, kann ich bestätigen. Das ist für mich aber eher ein gutes Zeichen. Die Gebühren für eine Icsi sind von 2007 bis heute auch nicht gestiegen, somit finde ich alles in allem wirklich gut!

Vielleicht versuchst du es mal bei einem anderen Arzt?!

Ich wünsche dir weiterhin viel Glück!

Liebe Grüße
DANI mit BEN im Herzen *29.06.08 +08.07.09 (Morbus Alexander)
http://www.ben-sternenkind.de

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Hallo danimitben,

danke für die Antwort.

Wschl. hast du Recht und es liegt in dem Fall einfach am "falschen Arzt" (manchmal passt die Chemie einfach nicht) und es wird bestimmt jeder Doc, je nach Persönlichkeit, anders sein.

Du hast schon eine ziemliche heftige Geschichte hinter dir #liebdrueck, ich drücke dir die Daumen, daß du bald #baby im Arm halten kannst #klee

Liebe Grüsse

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Hallo,

ich war auch in Neuwied in Behandlung, das Ergebnis ist jetzt 1,5 Jahre alt ;-). Während der Behandlung habe ich mich eigentlich sehr gut aufgehoben gefühlt, man war dort immer freundlich und hat gerne alle Fragen beantwortet.

Man hat uns eigentlich auch nie irgendwelche Zusatzbehandlungen empfohlen. Im Gegenteil. Wenn man der Meinung war, daß die Eizellen für eine Kryo nicht geeignet sind, dann hat man das auch ganz klar so gesagt.

Du wirst hier wahrscheinlich viele unterschiedliche Aussagen hören, im Endeffekt ist es aber am wichtigsten, wie Du Dich in der Klinik und beim behandelnden Arzt augehoben fühlst. Vielleicht führst Du nochmal ein Gespräch mit einem Arzt in Neuwied? Es gibt ja soviel ich weiss zwei oder drei im Kiwu-Zentrum. Wenn Du natürlich grundsätzlich Zweifel hast, würde ich mir vielleicht doch nochmal eine andere Klinik anschauen.

Ich wünsch Dir alles alles Gute auf Deinem Weg und viel Erfolg! #klee

Olle

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Hallöle...
also ich bin auch in Neuwied in Behandlung und fühle mich wohl. Die Ärzte sind vielleicht ein wenig "wortkarg" , trotzdem nett und ich finde die Arzthelferinnen alle äußerst lieb und einfühlsam. Vielleicht solltest du dir den Arzt, der dir von den dreien am liebsten ist, aussuchen. Denke schon, das man das äußern kann. Meinen 2. ICSI Plan hat auch ein anderer Arzt gemacht wie den 1. Ich wurde gefragt, zu wem ich nun möchte. Ergebnis kommt aber erst nächste Woche ;-)

Ich mag es lieber etwas "heimelich", das wird es vielleicht in einer Uni Klinik nicht sein. Außerdem fände ich vor der Arbeit für US oder Blutabnahme immer weit zu fahren eher stressig, da bleibe ich lieber in der Heimat. Und Zusatzleistungen habe ich auch keine angepriesen bekommen. Da wir Selbstzahler sind, gucken sie eher, was nötig ist und was nicht.
Aber man muss sich wohl fühlen, ist schon wichtig bei unseren Geschichten.

Du musst es für dich entscheiden.
Viel Erfolg #winke

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Hallo!

Ich war auch lange in Neuwied in Behandlung und habe recht unterschiedliche Erfahrungen:
- Ich habe mich immer gut informiert gefühlt. Wenn ich detailierte, weitere Fragen hatte, konnte ich auch immer noch telefonisch mit einem Arzt oder einer Biologin sprechen.
- Die Arzthelferinnen waren immer super nett und mitfühlend!!!
- Die Ärzte waren oft etwas wortkarg und ich hätte mir oft mehr seelische UNterstüzung gewünscht, die es aber dort nicht gibt. Von anderen Kliniken hört man gelegentlich, dass dort auch Psychologen beschäftigt sind.
- Ich hatte NIE den Eindruck, dass mir zusätzliche Behandlungen aufgeschwätzt wurden... Im Gegenteil: Ich habe mich zusätzlich akkupunktieren lassen, dazu meinte der Doc ganz klar "ob es wirklich was bringt weiß ich nicht!" Assisted Hatching wurde nur gemacht, wenn es notwendig war...einmal wurde sogar eine EZ gehatched und die andere nicht!
- Wir haben allerdings einmal eine falsche Rechnung bekommen. Die war fast doppelt so hoch wie sie sein sollte. Da es die einzige war, die wir als Selbstzahler übernehmen mussten, dachten wir zuerst "Oh Schreck, das wird doch wohl hoffentlich nicht stimmen!". Wir haben nachgefragt; die REchnung war falsch - ein Entschuldigung haben wir jedoch bis heute nicht gehört...

Tja, was soll ich sonst sagen...
ich war bisher nie schwanger.
Sollten wir irgendwann im Leben nochmal eine ICSI wagen (was ich eher nicht glaube) würden wir vielleicht eine andere Klinik aussuchen, einfach um mal eine andere Meinung zu hören.
An sich denke ich aber, perfekt gibt es nicht und die zigfache Fahrerei nach Bonn oder Köln oder oder hätte mich nur unnötig gestresst.

Alles Gute,
liebe Grüße

Johanna #klee

P.S.: Einer Freundin von mir wurde in Bonn bspw. mitgeteilt "Bitte fassen Sie sich kurz. Pro Patient haben wir nur 5 Minuten eingeplant"... Das Gefühl hatte ich nie!!!

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Hallo :-)


Auch wir haben uns da nicht sehr wohl gefühlt und Anfang des Jahres mitten in der Behandlung abgebrochen. Wir sind Selbstzahler und ich hatte das Gefühl, dass mein Geld dort nicht gut angelegt ist.

Letzten Endes entscheidend war aber der Ton. Es hat wirklich nicht gepasst zwischen uns, und für mich ist das so ein sensibler Bereich der Medizin, dass ich auch ein bisschen Einfühlungsvermögen erwarte...

Nun ja. Wir gucken uns vielleicht nochmal Bonn an :-)

LG,

Katja

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Wir sind auch dort in der Betreuung, die medizinische Versorgung scheint in Ordnung zu sein, aber das Verhalten der Ärzte in emotionaler Hinsicht ist erschreckend.
Das Gefühl was einem vermitelt wird, ist dass es auf rechtzeitige und ausreichende Zahlungen der Patienten ankommt.

Die erste Rechnung "durften" wir sofort nach dem Erstgsepräch mitnehmen, die weitern Rechnungen folgten und mittlerweile müssen wir dort Vorkasse leisten, und das nicht weil wir als zahlungsschwache ingeschätzt werden.

Das hatten wir so zwar schon gehört, jedoch nicht glauben (wollen).

Ob die Betreiber es so finanziell so nötig haben???

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Hallo zusammen,

meine Erfahrung möchte ich auch noch weitergeben. Auch wenn der Originalthread schon eine Weile her ist.

Ganz ehrlich. Aus medizinischer Sicht können wir keine Aussage machen.

Es gibt nur die subjektive Sichtweise und die ist so entstanden:

Anfangs standen die Beratungstermine, bei denen mein Mann ansich skeptisch war.
Ich war fast euphorisch und wollte keine mahnenden Stimmen hören.
Im Nachhinein sehe ich es aber auch so, dass wir sehr dürftig informiert worden und nur unsere Fragen und ein ja, sagen wir, weiterbohren zu den gewünschten Informationen führte. Antworten nach Fragen zu Erfolgsraten wurden leider immer nur grob gegeben.

Uns fehlte es einfach an Erfahrung muss man dazu sagen. Heute hätten wir sie.

Ok. Wie gesagt, ich wollte unbedingt das Kind und dachte, um so positiver ich an die Sache gehe, umso erfolgreicher werden wir sein. Was ja an sich nicht falsch ist.

Nun ja, es war der Wahnsinn als wir einen positiven SST hatten. Ich war das erste Mal in meinem Leben schwanger.

Man gratulierte uns. Schon fast kindhafte, überschwengliche Freude wurde uns entgegengebracht. Ab dem Zeitpunkt bekam ich so meine Zweifel. Denn niemand sagte mir, an wen ich mich wenden könnte, sollte ich Fragen oder Probleme haben. Klar konnte ich in der Praxis anrufen. Das habe ich zweimal gemacht und wurde kurz abgewatscht. Klar, mit der SS hat die Praxis nichts zu tun. Dann sollten Sie einem aber die Möglichkeit eröffnen und Hinweise geben an wen man sich wenden könnte. Auch eine Angestellte, die sich den Problemen der Frauen stellt (Hebamme, Psychologin) wäre für die Praxis angebracht. Vermutlich scheut man aber die Kosten und hält es schlichtweg für nicht notwendig.
Ich als Patient wollte aber nicht gleichzeitig noch den Frauenarzt involvieren, weil in meinen Augen das Kiwu-zentrum meine behandelten Ärzte sind. Das würde ich das nächste Mal nicht mehr machen.

Im übrigen kam kein Hinweis darauf, dass meine Freude bitte mit Vorsicht zu genießen wäre, da ein gewisser Prozentsatz an Fehlgeburten auftritt. Klar kann man sagen, dass ich mir das denken kann. Die Angst hatten wir auch immer. Nur darf es in dieser Praxis wohl nicht ausgesprochen werden und somit hat man uns zu sehr im Glauben gelassen, dass das jetzt ne super, tolle Sache ist.

Der Schock folgte nämlich beim nächsten Test ... und der war heftig.

Das HCG war nicht hoch genug und zweitens sah der Arzt nichts (ok er hat sich nicht ausgesprochen, er hatte wohl was gesehen aber nicht das was er wollte).

Man bestellte mich ein paar Tage wieder ein und da bestätigte sich die Meinung des Arztes, die man mir so rüberbrachte:

"Also Frau ..., da ist nichts. Ich sehe nichts und die HCG-Werte sind auch nicht in Ordnung. Ich vermute, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelt und da haben wir nichts mehr mit zu tun. Wir raten Ihnen sich sofort in einer Klinik vorzustellen, damit so schnell wie möglich operiert werden kann."

So, jetzt kann sich jeder denken, wie geschockt ich war und da saß ich nun ich Häufchen Elend und der Arzt wartete darauf, dass ich das Zimmer verlasse.

Eine psychologische Betreuung fand nicht statt. Nicht mal ein Hinweis wie "wir helfen Ihnen gerne bei der Klinikssuche". oder "keine Hektik, gehen Sie erstmal zum Frauenarzt und klären sie das mit ihm ab". Nein, nichts dergleichen. Ich wurde regelrecht rausgeworfen.

Eben war ich noch sehr schwanger gewesen (fühlte mich auch so, vermutlich auch durch der Progesterongabe) und dann sagt man mir, da wäre nichts und das was da ist soll ich so schnell wie möglich rausholen lassen und vermutlich schwebe ich deswegen noch in Lebensgefahr, weil der Arzt von einer Eileiterschwangerschaft ausging.

Was ich auch nicht verstehe, dass niemand sagte: "Frau ..., bitte informieren Sie uns über den Ausgang. Ihr Schicksal ist uns wichtig." (Schließlich hat ja die Befruchtung mich in den lebensbedrohlichen Zustand gebracht.)

Und ist es nicht wichtig für die Statistik?
Bin ich schon eine *hat nicht geklappt*-Nummer?

Die Kosten waren auch um einiges höher, als die im Vorgespräche erwähnte Maximalsumme.

Also, was ist nun meine Erfahrung?
Medizinisch kannn ich es nicht einordnen, es hat ja nicht geklappt.
Die Betreuung ist im nicht idealen Fall miserabel.

Wenn es klappt sind die Paare natürlich happy.

Wäre aus dieser SS ein Baby entstanden, hätte ich vermutlich auch nicht gewagt negativ zu denken bzw. es wäre nicht relevant gewesen.

PS: es war keine EileiterSS. Mein Frauenarzt hatte eine Fruchthöhle gesehen. Ich habe auch ein schönes Ultraschallbild. Aber der Embryo hatte sich nicht entwickelt. Es wurde ausgeschabt. HCG-Wert sank rapide. Alles wieder in Ordnung.