zu schnell aufgegeben? zu spät? Angst vor der Punktion? Addoption eine Wahl?

Halloechen,

ich bin zwar schon eine weile registriert, habe aber erst heute den Mut was zu schreiben.

Ich bin 44 und habe endliche einen Mann gefunden mit dem ich ein Kind bzw. Kinder will. Aber scheinbar ist mein Körper nicht der gleichen Meinung. Wir haben uns letztes Jahr in einer IVF Praxis erkundigt und erst mal eine kalte Dusche erhalten. Ich war entsetzt, dass man als Antwort bekommt: ich habe den Zeitpunkt verpasst, manchen ist halt Sport und Karriere wichtiger. ... Dabei war es mir gar nicht wichtiger. Es hat halt nur nie geklappt.
Und jetzt weiss ich auch warum, mein AMwert ist sehr niedrig und wahrscheinlich war er das schon immer. Aber ich gab nicht auf, bin einfach zu einer anderen IVF-Praxis und dort hat man uns zwar auch keine großen Aussichten gegeben, aber die Möglichkeit es zu versuchen. Im März startete ich ein langes Protokoll mit Nasenspray und Merional. Das Spray ging, aber die tägliche Spritze war für mich nicht leicht. Vielleicht bin ich einfach zu zimperlich. Leider hat die Ärztin festgestellt, dass nur eine Eizelle zu sehen ist und ein Eingriff dafür eigentlich zu risikoreich und eigentlich auch zu teuer (ich muss alles selbst zahlen) ist. Jetzt hab ich erst ein paar wochen gebraucht und weiss nicht ob es sinn macht, das ganze Procedere nochmal durchzustehen. Wieder täglich spritzen, die Freizeit so gestalten, dass die Spritze immer zeitgleich ist. Merional hab ich noch übrig. Ich weiss nicht ob das nochmal schaffe. Geb ich zu schnell auf? Habt ihr keine Angst vor der Punktion? Wie ist eure Erfahrung. Ich denke wenn man die Kosten von der Kasse bekommt ist es sicher leichter, aber den Eingriff hat man trotzdem. Was kann ich mit den restlichen Medikamenten machen? Hatte sie günstig aus ungarn, aber ich glaube nicht, dass sie diese zürücknehmen. Ich würde mich freuen, eine Meinung oder Antwort zu bekommen. Am meisten interessieren mich natürlich die Erfahrungen von Frauen ab 40. Wie hoch ist die Chance, dass es bei einen zweiten Versuch mehr eizellen gibt? Wie viele haben es geschaft ein kind zu gebähren. Hat schon jemand Erfahrung mit Addoption gemacht? Vielen Lieben Dank. Maria

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Hallo Maria,

im unterstützten Kiwu kann man dir sicher besser weiterhelfen #liebdrueck

VlG
xoey

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oje, jetzt bin ich auch noch im falschen Forum gelandet, kann ich den Beitrag dorthin verschieben oder soll ich ihn nochmal einsellen? Danke für den Tipp.

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Ach kann doch jedem mal passieren ;-)
Du kannst im Bereich Intern bitten deinen Beitrag zu verschieben.

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Ich bin ganz ehrlich ok ;-)

Also ich finde 44 nicht zu alt um ein Kind zu erziehen. Aber leider ist es so, dass das Alter einem irgendwann einen Strich durch die Rechnung macht. Bei dem einen früher, beim andern etwas später. Sicher ist aber, das die Qualität der Eizellen im Alter eher schlechter wird und eine SS erschweren. Der Körper ist eben nicht mehr darauf fixiert ein Kind auszutragen. Natürlich gibt es aber immer Ausnahmen. ich spreche mal aus meiner Sicht. Ich denke ich würde mein Schicksaal akzeptieren und keine Versuche starten. Soweit ich nämlich weiß, muss man sie ab 40/42?? alle selber zahlen. Und wie die Ärztin gesehen hat, war es ja auch risikoreich! :-(

Eine Adoption wird im Inland auch nicht mehr gehen (zumindest kein Säugling). Der Altersabstand von Kind und Adoptiveltern darf nicht mehr als 35 Jahre???? (meine ich) betragen. Wenn dann käme vielleicht ein etwas größeres Kind in Frage, aber die sind dann eher Pflegekinder.

In Deutschland ist das alles ein wenig schwieriger geregelt.

Wenn ihr euch ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen könnt, bleibt euch wohl nur der Weg ins Ausland. Ich weiß nicht wie die einzelnen Länder Adoptionsverfahren von Babys regeln, meist haben diese aber etwas mehr Spielraum. Auch in der Reproduktionsmedizin gibt es in diversen Ländern weitaus mehr Spielraum, vor allem auch was das Alter betrifft, allerdings wird das halt auch eine Kostenfrage.

Ja, manchmal kann man gegen sein Schicksal nicht wirklich was machen. Warum es dann so ist, weiß ich nicht, aber ich drücke dir die Daumen das auch zu euch ein Kind kommen möchte! Ich hoffe aber auch, das ihr ein erfülltes Leben habt?!

LG #winke

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Vielen liebe Dank für die lange Antwort. Uns geht es auch ohne Kind/er gut, aber mit wäre sicher noch schöner. Natürlich ist es eine Kosten und Gesundheitsfrage in meinem Alter, auch wenn ich mich noch wie 30 fühle ;) Ich weiß noch nicht wie es weitergeht. der letzte Versuch Ist ja noch nicht lange her und vielleicht hab ich nochmal mut dazu.
Jetzt wünsche ich dir aber ganz viel glück für deinen Kinderwunsch. maria

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Hallo Maria,
ich bin leider auch schon 43 und mein Kiwu besteht schon sehr lange. Im Mai haben wir nun die 1. ICSI gewagt. Leider war das Ergebnis negativ, aber wir starten nächste Woche in den 2. Versuch.
Bisher hab ich die Medis gut vertragen und auf die Stimu hab ich auch gut reagiert. Das mit dem Spritzen hat mein Mann übernommen, weil ich mich nicht dazu überwinden konnte.
Was ich aber damit sagen will ist, dass ich fast jedes Opfer auf mich nehmen würde, um noch einmal schwanger zu werden. Klar hab ich auch Angst vor den evtl. Risiken, aber der Wunsch ist dennoch größer.
Warum willst Du nach dem 1. Versuch schon aufgeben?
Auf den AMH-Wert sollte nicht zu viel geachtet werden. Es zählt schließlich Qualität und nicht Quantität.
Ich hatte 13 EZ und nur 1 Befruchtung. Vielleicht hab ich beim nächsten Mal mehr. Jeder Versuch ist anders. Wer weiß das schon. Versuch macht klug.
Vor der Punktion hatte ich keine grosse Angst. Warum auch? Wird doch unter Narkose gemacht. Bischen mulmig war mir zwar auch, aber es gibt weitaus schlimmeres.
Solange mein Arzt nicht sagt, dass es zu spät ist, machen wir weiter. Ich hab auch das Glück, dass die PKV 3 ICSIs übernimmt. Danach sehen wir weiter, wie lange das Geld noch reicht.

Mit Adoption hab ich keine Erfahrung, aber es wäre auch keine Option für uns. Genausowenig wie Eizellspende oder Fremdsperma.

LG
Kannst mich auch gerne über PN anschreiben.

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Hallo,

bin auch schon 42 und habe meine erste IVF hinter mir. Leider mit einem Abgang in der ca. 6 Schwangerschaftswoche, weil sich der HCG wert nicht gut entwickelt hat. Hatten vorher schon einige IUIs hinter uns (schlechtes Spermiogramm) und habe mich dann kurz vor dem 42 Geburtstag zur IVF entschieden. Ich bin der größte Schisser auf Erden, und ich sage Dir, wenn ich das schaffe, dann Du auch. Die nervliche Belastung ist natürlich nicht Ohne, obwohl ich eigentlich recht gelassen war. Natürlich war die Trauer/Enttäuschung auch riesig, als es letztendlich nicht geklappt hat.

Nur Mut!

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Hallo Maria,

ich bin 44 und stecke nach 3 erfolglosen ICSIs gerade in einer Behandlung in Barcelona. Leider habe ich erst nach drei Fehlversuchen von den Möglichkeiten gehört, die das spanische Recht bietet.

Meine Vorgeschichte: Mein AMH-Wert ist noch sehr hoch, ICSIs waren bei uns wegen des schlechten Spermiogramm meines Mannes notwendig. Es konnten dann auch bei jeder Punktion relativ viele Eizellen gewonnen werden, die sich angesichts der Rahmenbedingungen (mein Alter, schlechtes Spermiogramm) auch gut befruchten ließen. Eingesetzt wurden bei der 1. ICSI zwei Blastozysten, bei der 2. und 3. ICSI waren es jeweils drei Embryonen. Eingenistet haben sie sich leider nicht. Die Statistik hat uns wenig Hoffnung gemacht, die "Baby-Take-Home"-Rate ist bei 44jährigen leider sehr niedrig.

Die ICSIs sind nicht in erster Linie körperlich belastend, wenn man die Spritzen durchsteht, schafft man auch die Punktion. Man muss die Narkose verkraften und hat ein paar Tage Schmerzen, die man aber gut aushalten kann, wenn man nicht von einer Überstimulation oder anderen Komplikationen betroffen ist. Schlimmer war für mich die Wartezeit, die nervliche Anspannung. Mein Körper fühlte sich fremdgesteuert an, ich hatte irgendwie das Gefühl für die Abläufe in meinem Körper verloren. Und da ich ja auf eine Schwangerschaft hoffte, auf jedes kleine Zeichen des Körpers wartete, empfand ich jedes fremde Zwicken und Zwacken, den durch Utrogest aufgeblähten Bauch, die Spannung in den Brüsten als Zeichen, dass "es" endlich geklappt haben könnte. Ich wusste bei allen drei Versuchen schon vor dem Stichtag, dass es nicht geklappt hat - und damit muss man nach den körperlichen und seelischen Strapazen dann auch noch klarkommen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Schon während der 3. ICSI habe ich mich mit der Frage befasst, was ich mache, wenn ich nicht schwanger werde. Ich fand dann einen Bericht über Eizellspenden, die in Tschechien und Spanien möglich, in Deutschland aber unzulässig sind.

Die persönlichen und moralischen Grundsatzfragen muss jeder für sich klären, es gibt sehr überzeugende Pro- und Contra-Argumente. Wenn man für sich aber zu dem Schluss gelangt, dass dieser Weg grundsätzlich der richtige sein könnte, dann liegen folgende Vorteile in der Waagschale:

Die Eizellen sind wegen des Alters der Spenderinnen (18 bis 28 Jahre) in sehr gutem Zustand, woraus hohe Befruchtungs- und Einnistungsraten resultieren. Das Grundproblem des erhöhten Risikos für Krankheiten wie Downsyndrom etc. besteht nicht. Es gibt keine erhöhte Fehlgeburtenrate, da diese insbesondere durch das Alter der Eizellen hervorgerufen wird. Während in Deutschland eine 44jährige Frau in der Kinderwunschbehandlung mit nur einstelligen Erfolgsaussichten rechnen darf, liegt die Erfolgsquote in Spanien bei ca. 60% - wenn zwei Embryonen eingesetzt werden. Die Erfolgsaussichten pro Versuch verringern sich wegen der Rahmenbedingungen auch nicht, so dass man nach drei Versuchen kumulierte Erfolgsaussichten von 90% hat. Behandelt werden Frauen bis 50 Jahre - unabhängig davon, ob sie noch ihre Monatsblutung haben oder nicht.

Bedenken muss man natürlich, dass das Kind nicht aus der eigenen Eizelle entsteht. Für mich macht das keinen Unterschied, aber die Frage muss jeder für sich beantworten. Wir hätten auch gerne ein Kind adoptiert, aber das Unterfangen haben wir schnell aufgegeben. Die moralische Keule trifft hier fast noch härter, nicht mehr ganz junge adoptionswillige Paare werden einem Generalverdacht ausgesetzt, nicht mehr hinreichend für ihr Kind sorgen zu können. Auslandsadoptionen werden von vielen erhobenen Zeigefingern begleitet, ein Thema, das diesen Rahmen bei weitem sprengen würde. Im besten Fall ermöglicht es die ICSI-Technik, dass der Partner auch der leibliche Vater ist.

Für alle, die Stimulation und Punktion als Belastung empfinden, stellt es einen großen Vorteil der Eizellspende dar, dass beides nicht erforderlich ist. Natürlich muss man hormonell auf den Transfer eingestellt werden, aber das tägliche Spritzen und die Punktion entfallen.

Die Behandlung in Spanien haben wir als sehr angenehm, diskret und professionell erlebt. Wir sind mit der Klinik in einem sehr engen Email-Austausch. Die Betreuung ist mindestens so gut und engagiert wie in unserem Kiwu-Zentrum in Deutschland. Man spricht nicht nur ausgezeichnet deutsch, sondern arbeitet auf einem sehr hohen medizinischen Niveau.

Wir hätten uns - wie gesagt - gewünscht, schon vorher von dieser Option erfahren zu haben.Für die dritte ICSI hätte ich mich vermutlich nicht entschieden. Leider erschwert die Rechtslage in Deutschland es den hiesigen Ärzten, in schwierige Fälle die Behandlung im Ausland als eine Option zu empfehlen.

Ich bin gern bereit, unsere Erfahrungen zu teilen und Fragen zu beantworten. Die Entscheidung ist keine einfache, es sind viele Aspekte zu berücksichtigen und abzuwägen. Wir haben uns sehr bewusst für unseren Weg entschieden.

Viele Grüße
Mila 2012

P.S.: Ich hatte in meiner Ehe keinen Kinderwunsch, der entstand erst mit meinem neuen Partner - sehr spät also mit 42. Ich halte es für eine wichtige Errungenschaft für Frauen, auch in diesem Alter noch die Entscheidung für ein Kind treffen zu können. Mit einem "zu spät" jedenfalls sollten wir uns nicht zufrieden geben.