OAT-Syndrom

Huhu Leute,

ich bin momentan wieder in so einer Depressionsphase! Bei meinem Verlobten wurde im Juli diesen Jahres OAT festgestellt, wie sagte die Andrologin... Also die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf natürlichem Wege schwanger werden, ist sehr gering bis überhaupt nicht möglich. Für sie kommt defintiv nur eine ISCI in Frage!

Jetzt haben wir in zwei Tagen (Mittwoch) unser 3. SG sowohl er als auch ich sind schon relativ am #zitter

Na ja noch dazu, geb ich iwo nicht die Hoffnung auf, dass es doch klappen könnte und bin dann jedes Mal aufs neue down, wenn der Kundendienst kommt

Wie war das bei Euch? Habt ihr euch iwann damit abgefunden, dass es anders nicht geht?! Ich muss dazu sagen, sein letztes SG war echt miserabel 1 % gute Formen und 99 % schlechte (pathologische), die restlichen Werte waren (Menge i. O., Konsistenz i. O.) gut die Beweglichkeit war a bissi mau, aber des macht bei den Zombie-Schwimmer glaub ich eh keinen Unterschied mehr! Ihn belastet des natürlich extrem ich versuch nach außen hin immer die Starke zu sein, aber innerlich zerfrisst es einen natürlich! Spielt ja auch iwo die Angst vor der Hormonbehandlung nie riesen Rolle!

Waren sogar schon bei ner TCM waren nach der ersten Rechnung aber so geschockt, dass wir das haben wieder bleiben lassen!

Iwo Gleichgesinnte da draußen?

Lg
Miss Dragon

1

Hallo,

ja du wirst hier sicherlich eine Menge Gleichgesinnte finden ;-) Bei meinem Mann wurde auch ein OAT III diagnostiziert und wir waren geschockt #schock Doch irgendwie muss man sich ja damit abfinden und arrangieren, sonst geht es ja gar nicht weiter. Mittlerweile haben wir unsere erste ICSI schon hinter uns.
Der Befund unserer Männer ähnelt sich sehr (bei meinem Mann: zu geringe Menge, bescheidene Aktivität aber dafür auch nur 1% normal geformte #schwimmer ).

Als erstes müsstet ihr beide euch zusammensetzen und mal darüber sprechen wie und ob es denn weitergeht.

Gruß Barrik

3

Hallo Barrik,

na ja ob es weitergeht steht für uns außer Frage :-) wir stehen zueinander wie Pech und Schwefel!! :-) wollen nächstes Jahr heiraten.

Wie war diese ICSI für dich wenn ich fragen darf? Wie ging's mit den Hormonen und wurde bei Euch ne Ursache festgestellt!

Lg

5

Hej,

also ich weiß nicht ob ich die Richtige bin um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern wie die ICSI so war. Ich habe doch einiges an Problemen und Komplikationen mitgenommen auf dem Weg der ersten ICSI und möchte hier niemand abschrecken. Aber wenn du Fragen hast dann kannst du gerne ne PN schreiben und ich antworte nach bestem Wissen und Gewissen ;-)
Eine Ursache für das schlechte Spermiogramm haben wir nie bekommen.

Gruß
Barrik

2

ich war nach der diagnose ehrlich gesagt erleichtert, dass wir endlich wissen woran es liegt und es etwas gibt was wir tun können und uns geholfen wird.

hoffnung hatte ich da keine mehr, dass es natürlich klappt.

bei uns ist die morphologie auch so schlecht wie bei euch. allerdings die menge, mit 700.000 gesamt, auch nicht so der renner. von der beweglichkeit ganz zu schweigen.

4

Wir hatten die Hoffnung, da bei ihm vor fünf Jahren eine Krampfader festgestellt wurde! Leider hatte er dann a bissl Bammel wieder hinzugehen! Erst als er mich dann kennengelernt hat und uns klar war, dass wir Kinder wollen und wir erst so gebastelt hatten und dann mit dem clearblu Monitor und es immer noch net geklappt hat is er wieder hin :-(

Das SG war dann leider genauso schlecht wie vor der Krampfader :-(

Wie verkraftet ihr die Hormonbehandlung?

6

ich bin inzwischen schwanger. aber ich hab beide male total überreagiert bei der stimu. woran es lag weiß aber bis heute niemand.

hatte beide male eine überstimulation, aber ich würds immer wieder genau so machen. und am ende lohnt es sich und alle steine und der schwere weg ist vergessen.

weitere Kommentare laden
9

Liebe Miss Dragon,

ich habe dir gerade auf deinen anderen Beitrag (Suche nach Kinderwunschklinik in München und Umgebung) geantwortet.

Bei meinem Mann wurde im August/September 2006 OAT III festgestellt. Wir hatten meist 0% gute Formen etc. - SS auf natürlichem Wege absolut unwahrscheinlich. Es war ein Schock - wir hatten uns schon ein Jahr lang ein Kind gewünscht, arbeiteten beide in Berufen mit Kindern und Jugendlichen.
Kurz zuvor starb mein Papa innerhalb von 5 Wochen an Krebs.
Dann noch die OAT-Diagnose bei meinem Mann... wir sagten uns dann dass wir es erst mal auf natürlichem WEge versuchen zu verbessern durch Zink etc.
Als Frist setzten wir uns Dezember. Wenn es bis Ende des Jahres nicht geklappt hat so wollten wir dann im Januar 2007 einen Termin in einer Kinderwunschklinik machen (wir waren zuvor beim normalen Urologen vor Ort in der Kleinstadt - das war aber ein Fehler - inzwischen empfehle ich nur noch gleich zu Spezialisten zu gehen).
Doch es kam ganz anders....
Zwei Monate später im November 2006 wurde dann bei meinem Mann Krebs diagnostiziert (Follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom - Stadium 4, unheilbar weil chronisch). Das ganze Lymphsystem betroffen, Knochenmark, Milz. Chemo sollte sofort beginnen, doch wir hatten Kinderwunsch - ja schon zuvor ein Jahr lang unerfüllt. Vor einer Chemo sollten sowieso Spermien eingefroren werden (weil danach wahrscheinlich vorübergehend oder für immer zeugungsunfähig). Wir hatten schon vor der Chemo ein Spermiogramm, mit dem man nur per ICSI schwanger werden kann. Wir haben die Chemo um eine Woche aufgeschoben und in dieser Zeit 3x Spermien einfrieren lassen (im Kinderwunschcentrum München - dort bekamen wir innerhalb einem Tag sofort einen Termin - sie waren weltklasse, aber das hab ich dir in dem anderen Beitrag schon geschrieben). Zudem haben wir spontan standesamtlich geheiratet - es war traumhaft und hat uns ganz viel Kraft gegeben.
Eine der drei Spermaabgaben war fast unbrauchbar, so schlecht... ist aber auch kein Wunder, denn die Psyche spielt auch mit rein. Man muss sich mal vorstellen: mein Mann musste Sperma abgeben mit dem Wissen schwerkrank zu sein und diese Spermaabgabe ist die letzte Chance in seinem Leben Kinder zu bekommen... ich bin ihm unendlich dankbar dass er all das gemacht hat - es war für ihn keine Frage, aber es war sicher auch sehr schwer für ihn...

Die Chemo- und Antikörpertherapie ging dann los - es lief alles ganz gut. Nach dem Chemos ging es meinem Mann ein paar Tage schlecht, aber sonst sehr gut - er war ein Jahr zuhause -widmete sich sehr seiner Kunst - sie half ihm sehr mit allem fertig zu werden.

Wir warteten nicht lange mit der Kinderwunschbehandlung. Wir wollten nach wie vor ein Kind und der Krebs änderte nichts daran (und man muss dazusagen dass mein Mann nicht todkrank im Bett lag und gepflegt werden musste sondern es ging ihm recht gut). Und so starteten wir ein Viertel Jahr später (also ca. 3 Monate nach Chemobeginn) zeitgleich mit der Kinderwunschbehandlung.

Bei mir ist alles in Ordnung, ich hab einen wunderbaren Zyklus. Das ist eine super Voraussetzung, denn unser Problem, nämlich "dass die Spermien nicht zur Eizelle kommen" wird ja mithilfe der ICSI überbrückt und dann muss sich nach dem Befruchten die Eizelle in der Gebärmutter einnisten. Und wenn dort alles optimal läuft, dann sind die Voraussetzungen gut. Es ist einfacher wenn das Problem an den Spermien liegt, als wenn es an der Frau liegt, so meine Erfahrungen.

Mir wurden bei der 1. ICSI 13 Eizellen entnommen, 7 konnten befruchtet werden (mit aufgetauten Spermien meines Mannes), davon entwickelten sich 4 weiter, 2 bekam ich bei PU+5 (d.h. 5 Tage nach Eizellentnahme) eingesetzt (1 Blastozyste - super entwickelt für Tag 5 nach Befruchtung und eine 1 Morula - entwickelt wie Tag 4 nach Befruchtung, hinkte also bissl hinterher). Eins nistete sich ein: meine Tochter! Sie wurde vor einer Woche 5 Jahre :-).
Die zwei anderen bereits befruchteten Eizellen ließen wir kryokonservieren (einfrieren).

Zwei Jahre später probierten wir es für ein Geschwisterchen. Ich hatte Kryotransfer im Spontanzyklus (komplett ohne Medikamente). Beide wurden aufgetaut, nur eins hat sich danach entwickelt, dieses eine bekam ich eingesetzt. Es hat sich eingenistet: meine Tochter ! Sie wird im Januar 3 Jahre :-).

Wir hatten beide Male ein rießen Glück.

Nun haben wir es heuer nochmal probiert. Ich wollte schon immer 3-4 Kinder haben. Habe selbst drei GEschwister und fand das sehr schön.
Wir haben wieder eine ICSI gemacht - alles nochmal von vorne...
Das Besondere: dieses Mal konnten wir frische Spermien nehmen. 5 Jahre nach der Chemo gab es wieder lebende Spermien (zwar immer noch so dass wir nur per ICSI ein Kind bekommen können, aber immerhin!). :-)
9 Eizellen wurden entnommen, davon konnten nur 3 befruchtet werden, aber diese entwickelten sich wunderbar. Zwei Tage nach Eizellentnahme / Befruchtung bekam ich zwei zurück. Wir entschieden uns für zwei, weil die Chancen mit nur einem geringer sind, dennoch wussten wir dass wir schon mal nur 1 Eizelle hatten und es geklappt hat. Es könnten also auch zwei werden. Als ich dann direkt beim Transfer auf dem Gyn-Stuhl hörte dass es zwei wunderbar entwickelte Achtzeller sind (super entwickelt für PU+3), dachte ic h mir schon dass sich auch beide einnisten (siehe Vorgeschichte). Den dritten ließen wir wieder kryokonservieren. Eigentlich wird eher nur ab zwei Eizellen kryokonserviert, aber da er super Qualität hatte meinten die Ärzte wir können einfrieren lassen wenn wir das wollen.
Zwei Tage nach Transer bekam ich dann plötzlich eine heftige Überstimulation. Im Bauchraum Wasser, Blut verdickt, musste 2,5 Tage stationär im Krankenhaus bleiben und bekam Infusionen. Bei der 1. ICSI hatte ich auch Überstimu aber nicht so heftig. Mir war schon wenige Tage nach Transfer klar dass ich schwanger bin. Ich hatte es im Gefühl, hatte schnell die typischen SS-Anzeichen und ich wusste innerlich dass es mit zwei Babys geklappt hat - alles war viel intensiver als sonst.... :-) - und so ist es nun auch - ich habe zwei Babys in mir - es ist ein rießen Glück. Bin jetzt in der 9. SSW - ic hhoffe es geht alles gut weiter, aber das wird es schon. ;-)

Wir sind immer sehr positiv an die ganze Sache rangegangen. Immer das Gute im Blick und mit der Überzeugung es wird gut verlaufen. Ich habe immer einen bestimmten Zyklustee getrunken. Der half mir auch psychisch, etwas dazu zu tun. Das Wichtigste aber ist, sich Gutes zu tun und seinem Körper das zu gönnen, was er braucht.

Bei der 1. ICSI ließ ich mich zwischen Punktion und Bluttest krankschreiben, das war genau richtig und die Ruhe tat gut. Dieses Mal bei der ICSI ging ich zur Arbeit (arbeite 20 Std.), weil genau das gut tat: Ablenkung. Wenn man sich wohl in der Arbeit fühlt, dann sollte man hingehen weil Ablenkung hilft, wenn man sich dort nicht wohl fühlt sondern viel Stress oder Negatives herrscht, dann auf jeden Fall krank schreiben lassen, denn positive Energie drumherum ist sehr wichtig - sich Gutes tun....

Jetzt hab ich einen Roman geschrieben, aber ich wollte dir damit zeigen dass OAT nicht so schlimm ist wie es erst scheint und dass man deswegen genauso Kinder bekommen kann - anders halt - mit mehr Aufwand - mit Tiefschlägen und Höhepunkten - voller Gefühle, alles sehr intensiv - aber besonders gewünscht - man schätzt das Glück, Kinder zu haben,dann umso mehr...

Ich wünsche dir ganz viel Glück und alles Liebe und Gute!!!!

Strawunzel
mit

Tochter #winke 5 Jahre (ICSI), Tochter #winke 2 (fast 3) Jahre und Zwillinge inside #huepf#huepf 9. SSW (ICSI)

10

Ach ja, hab noch was vergessen: meinem Mann geht es inzwischen wieder sehr gut! :-) LG

11

Oh man, jetzt hab ich soviel geschrieben und doch die Hälfte vergessen... ;-)

Zu deiner Frage mit dem Abfinden:

ja, ich hab mich irgendwann damit abgefunden. Die Krebserkrankung meines Mannes war im Vergleich dazu viel schlimmer. Allerdings hätte ich mir nie vorstellen können keine Kinder zu bekommen. Deswegen haben wir die Kiwubehandlung auch trotz Krebs gemacht - zusätzlich auch noch auf Kinder zu verzichten wäre zu hart gewesen...

Wir haben nach der Geburt unserer 1. Tochter nochmal ein Spermiogramm machen lassen und das sagte ganz klar dass ein Kind auf natürlichem Weg ein 6-er im Lotto wäre - das war wieder sehr hart, aber es war auch klar. Mir half es das von Ärzten zu hören. Die Hoffnung, die ich zuvor noch hatte, war weg. Ich hatte eine Klarheit in mir und wusste dass es so ist. Auch wenn ich sonst voller Hoffnung bin (wie auch bei der Krebserkrankung meines Mannes und der Kinderwunschbehandlung: da ging ich trotz allem immer voller Überzeugung vom Guten aus). Im Fall des Spermiogramms aber hatte ich keine Hoffnung mehr und das war gut so. Denn es macht einen sonst fertig. Ich hatte mich damit abgefunden - und ich wusste und erlebte ja: es geht auch anders - mit Hilfe der Medizin.

LG