Mein Erstgespräch in Tschechien/Pilsen

Hallo zusammen,

da mich viele angeschrieben haben und wissen wollten, wie es in Tschechien ist/war, schreibe ich es hier mal hin.

Das war ein Wochenende, sage ich euch

Ich sage mal so, hätte ich mich für eine Stadt entscheiden müssen, dann wäre es wohl im nachhinein doch Prag geworden und nicht Pilsen. Aber nicht wegen der Klinik, sondern rein von der Stadt und den Möglichkeiten. Denn man ist ja schon etwas vor Ort (zwischen PU und Transfer) und Pilsen hat mir nicht so gut gefallen. Man konnte nicht wirklich viel dort machen. Allerdings war ich auch fett erkältet - lag vielleicht auch daran.

Am Donnerstag Nachmittag sind wir los. Leider war es echt eine beschwerliche Fahrt. Es sind von uns aus ca. 600 km und wir waren über 7 Stunden unterwegs. Aber am Freitag Morgen ging es los. Wir hatten um 10 Uhr den Termin bei Dr. Svábek in der Natalart Klinik in Pilsen.

Wir wurden sehr herzlich von einer Schwester dort begrüßt. Sie nahm erst mal unsere Daten entgegen und prüfte unsere Personalausweise. Den Perso hätte ich beinahe nicht mitgehabt. Dann wurde mir Blutdruck gemessen und ca 10 Minuten später holte uns Dr. Svábek ab.

Die Praxis macht einen sehr neuen Eindruck. Aber nichts prunkvolles. Alles sehr einfach, aber gut.

Auch das Beratungszimmer machte auf mich einen einfachen Eindruck. Allerdings kann das auch einfach am Geschmack liegen. Aber nett waren sie wirklich alle. Auch Dr. Svábek. Er spricht wirklich sehr gut deutsch. Er sagte am Anfang zu uns, dass wenn wir ihn nicht verstehen, er das auch gerne nochmal auf Englisch versucht. Aber wir haben alles super verstanden.

Dr. Svábek machte erst netten Smalltalk mit uns, dann machte er eine Anamnese. Er fragte tausend Dinge. Vorerkrankungen in der Familie, bei uns, was wir schon versucht haben, etc. Also echt viel und ausführlich.

Dann brauchte er all die Unterlagen, die Blutwerte und Abstriche. Leider hatte ich gedacht, dass ich alles habe. War aber nicht so. Ich hatte die Blutwerte aus meiner Kiwu Klinik. Es wird ja jedes Mal vorher geprüft, ob man HIV, Hepatitis und noch was ??? hat. Ich dachte, genau das braucht er auch. Allerdings benötigt man in Tschechien noch Syphilis. Das wird in Deutschland gar nicht geprüft. Ich hatte das vorher auf meine Liste mit benötigten Daten nicht gesehen.

Dr. Svábek ist sehr sachlich. Aber das fand ich gut. Er ist direkt und sachlich. Er redet nichts schön und bringt die Dinge auf den Punkt. Das hat er dann auch bei uns gemacht.

Er hat gesagt, dass die Chance bei uns bei 10% liegt, wenn nicht weniger. Bei uns ist es halt so, dass das Spermiogramm schlecht ist, dann ist mein AMH Wert miserabel und dann kommt noch sowieso das Alter dazu. So sagte er das. Und ich bin froh, dass mal jemand klare Worte sagt. Denn meine Kiwu war da nicht so. Die haben alles schön geredet. Und er, ich weiß nicht, es kam mir nicht so vor, als wenn er nur Geld verdienen will.

Er sagte, und das fand ich jetzt zwar auch ein bisschen übertreiben, dass Frauen bis 35 die besten Chancen haben. Da kommt er auf eine Chance zwischen 40% und 50%, ab 40 Jahren ist dann sehr schwer und er sagt ab 43 Jahren ist es vorbei. Na ja, bei vielen wahrscheinlich, aber es gibt auch andere.

Dann erklärte er uns Behandlungsmöglichkeiten. Uns empfahl er eine PICSI. Bzw. schlug es uns vor. Blastos können wir wohl vergessen, da ich immer nur sehr wenig Follikel habe und meine Ausbeute bisher immer nur 2 befruchtete Eizellen waren. Da wird das dann nicht gemacht, weil die Gefahr zu groß ist, dass sie sterben.

Der Behandlungsplan läuft so:

Vor der Mens zu meiner Gyn in Deutschland und dort US, um eine Zyste auszuschließen

2. Zyklustag geht's los mit 150 Gonal und 150 Merional (kennt jemand Merional??)
in Deutschland habe ich zuletzt 350 Gonal und 150 Menogon gespritzt. Was echt extrem viel war. Und auch nie mehr gebracht hat. Ich hatte halt immer so eine schlechte Ausbeute.

5. Zyklustag US bei meiner Gyn und telefonischer Report an Pilsen und Rücksprache wann Orgalutran

10. oder 11. Zyklustag US in Pilsen

und da wird dann geschaut, ob noch weiter gespritzt wird oder ausgelöst wird ... oder abgebrochen wird

wenn ausgelöst wird, dann 2 Tage später PU und je nach Ausbeute 3 bis 5 Tage später Transfer

Der Einzige Unterschied zu Deutschland ist, dass ich von Anfang an der Stimu Clexane spritze. Was ja hier erst, wenn überhaupt, nach Transfer gespritzt wird.

Wir legen das halt alles in unseren Haupturlaub. Da ich meinen Urlaub jedoch schon fest planen musste, kann ich jetzt nur hoffen, dass ich keine Zyste habe oder irgendwas anderes meinen Zyklus verschiebt

Als Fazit kann ich aber nun sagen, dass ich zufrieden bin. Dr. Svábek gefällt mir und wir versuchen es jetzt einfach. Er hat sich 1,5 Stunden für uns Zeit genommen. Und das, obwohl ich nur am Husten war und am Naseputzen ... der arme Mann, sagte zum Schluß nur, er hoffe er wird jetzt nicht krank. Das hoffe ich auch, sonst hat er mich in schlechter Erinnerung und macht es nicht gut Quatsch!

Er war also sehr ausführlich, direkt, nett ... einen US hat er auch noch gemacht. Ich fands besser als in meiner Kiwu in Deutschland. Aber das wäre es wahrscheinlich auch hier in einer anderen Klinik gewesen.

Ob es irgendwas bring, weiß ich nicht. Es ist alles nicht viel anders als in Deutschland. Aber ich gehe eh davon aus, dass es auch diesmal nicht klappt. Aber 10% halt ... die Hoffnung stirbt zuletzt.