Wie verhalten sich eure Männer?

Hallo zusammen,

vor etwas über 1 Woche haben wir erfahren das meine Fast-Schwägerin schwanger ist.

Für mich war das nach unserern bisher 7 Jahren Kinderwunsch ein herber Schlag. Seit dem bin ich froh wenn ich von der ganzen Familienseite meines Mannes nicht höre...

Mein Mann allerdings kann gar nicht verstehen warum mich das so sehr trifft. Ihn nervt es richtig wenn ich traurig bin.

Zitat:

Stell dich nicht so an. Das nervt langsam echt. Wo liegt der Unterschied ob ein Fremder ein Kind kriegt, oder mein Bruder? Denkst du, die stellen ihre Pläne wegen uns zurück? Würd ich auch nicht tun! Also hör auf so ein Gesicht zu ziehen und zu flenn.Ich kann das echt nicht nachvollziehen.

Und dann der Satz: "Wir werden dich auch noch irgendwann schwängern."

Übertreibe ich wirklich so?
Ich habe das Gefühl gerade ganz alleine mit meiner Meinung zu stehen....

Mir graust es davor, sie mit Babybauch zu sehen...zu hören das sie ihr Kind gekriegt hat...und das Kleine dann ggf zu sehen....

Sie hat schon 1 Tochter (Nicht von meinem Schwager) die vernachlässigt wird. Sie kann mit ihren 5 Jahren kaum richtig sprechen und ist erst seit 4 Monaten im Kindergarten. Zuhause muss sich die kleine immer selbst beschäftigen.
Meine Fast-Schwägerin hat auch direkt nach dem positiven SST gesagt das sie sich das Rauchen nicht verbieten lässt.

Da soll ich begeistert sein?????

Wie reagiert ihr wenn ihr von einer Schwangerschaft in der Familie/Freunde erfahrt? Und wie euer Mann?

lg
Saiya

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Guten Morgen,

ich finde, Dein Mann hat Recht. Du übertreibst wirklich. Und eigentlich muss man zwischen mehreren Dingen differenzieren.

1. Dein eigener Kinderwunsch: klar, es mag nach 7 Jahren schmerzhaft sein, kein Kind zu haben, während andere Menschen schwanger werden. Dennoch finde ich es fragwürdig, anderen ihr Glück nicht zu gönnen und neidisch zu sein. Ich finde, Du versteifst Dich zu sehr auf dein eigenes Schicksal in diesem Punkt. Es gibt hundertausend andere Frauen, denen es genauso geht wie Dir. Genauso könnte man jahrelang neidisch und mißgünstig sein, weil man selber in einer Mietwohnung lebt und andere in einem freistehenden EFH, der eine fährt einen schrottigen Opel, der andere einen fetten Daimler. Am Thema Kinderwunsch hängt sich dann doch wieder vieles auf. Das scheint man dann anderen nicht gönnen zu wollen.

2. Die Erziehung der anderen: nicht nur im Bezug auf Deine Fast-Schwägerin: jede Familie hat das Recht, ihre Kinder so zu erziehen, wie sie es für richtig halten. Es gibt Kinder, die können sich gut alleine beschäftigen und andere nicht. Dann ist noch die Frage: was heißt "muss sich immer alleine beschäftigen"? IMMER? Liest die Mutter nie ein Buch? Spielt sie nie Bauklötze mit ihr? Geht sie nie auf den Spielplatz? Vielleicht fehlt Dir der Einblick, wieviel Zeit sie tatsächlich mit dem Kind verbringt. Ich kann Dir soviel aus eigener Erfahrung sagen: keine Mutter sitzt stundenlang am Tag mit dem Kind auf dem Boden...

3. Die Entwicklung des Kindes: das ist erstmals ebenfalls Aufgabe der Eltern und dann im weiteren Verlauf vielleicht die des Kinderarztes. Wenn es Dir schon so lange aufgefallen ist, daß die 5-jährige nicht richtig spricht: hast Du es schonmal an der richtigen Stelle (Eltern des Kindes) angesprochen? Im Internet läßt sich leicht darüber herziehen, was andere falsch machen. Wenn es Dir schon auffällt, daß das Kind nicht ausreichend sich entwickelt, dann tu etwas. Und dann kannst Du es Dir auch sparen, hier über andere herzuziehen.
Das Kind ist erst seit 4 Monaten im Kindergarten? - Na und? Früher (und ich bin deutlich Ü 30) gingen die Kinder nur 2, manchmal 3 Jahre in den Kindergarten. Meine Generation ist nicht durchweg minderbemittelt, sozial inkompetent und mangels Frühförderung doof. Der Kindergarten mag ein tolles Umfeld für Kinder bieten. Aber er ist nicht alleine für die Entwicklung eines Kindes zuständig. Meine Kinder werden übrigens auch erst 2 Jahre vor Schuleintritt in den Kindergarten gehen. Auch wenn ich damit sehr alleine dastehe, weil viele ihr Kind heute schon mit 2 Jahren in den Kindergarten bringen. Ich werde mein Kind so erziehen, wie ich es möchte.

4. Das Verhalten einer Frau während der Schangerschaft: ich würde mir auch nichts verbieten lassen. Schon gar nich von besserwisserischen, neidischen Frauen. Ich hab in der Schwangerschaft das gemacht, was ich und mein Mann für richtig gehalten haben. Es ist auch nicht Dein Recht, irgendwelche Ratschläge zu geben (zumal Du vermutlich kein hervorragendes Verhältnis zu ihr hast) Deine Fast-Schwägerin ist eine erwachsene Frau, hat einen Partner, einen Frauenarzt und ist vermutlich sonst auch allgemein aufgeklärt. Also: halte Dich zurück.

5. Wie mein Mann reagieren würde? Genauso wie ich: ich freue mich für jede Frau in meinem Umfeld, die schwanger wird. Und das solltest Du auch. Du weißt nicht, wie lange und schwer der Weg oder die Entscheidung war, noch ein Kind zu bekommen.
Nachdem Du hier im Forum bist und selbst seit Jahren einen Kinderwunsch hast, solltest Du eigentlich an dem Punkt sein, wo Du weißt, dass es ein Geschenk ist, wenn man ein Kind bekommt. Ich finde es traurig, wenn man nur aufgrund seines eigenen Schicksals, das Glück anderer nicht teilen kann, und das über Jahre hinweg.

Ich muss mein Leben und meine Situation annehmen, wie sie ist, unabhängig davon, wie meine Mitmenschen (und da mache ich keine Unterschied zw. Freunden und Verwandten) ihr Leben gestalten, unabhängig was bei anderen läuft und funktioniert oder auch nicht.

Es erwartet keiner von Dir, begeistert zu sein. Aber man kan durchaus erwarten, daß Du Dich nicht reinsteigerst.

Vielleicht könntest Du mal für das, was Du hast und das was andere geschenkt bekomen, dankbar sein. Das würde Deinen Blickwinkel (dauerhaft) verändern.

Alles Gute Dir,

Pureheart

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Hallo Sajya
Mir ging es vor ein paar Monaten genau gleich wie dir, ausser dass es mein Bruder war und nicht der von meinem Mann.
Vor 6 Monaten hatte er und seine Freundin damals (nun seine Frau) uns mitgeteilt, dass sie schwanger ist. Sie waren damals nicht mal ein Jahr zusammen und wir schon über 1,5 Jahr am probieren.
Sie wussten es von uns und kaum hatten wir ihnen gesagt, dass wir es versuchen, haben sie auch begonnen. Für mich war es ein riesiger Schock, vorallem wohnen wir auch direkt nebeneinander und ich sehe sie fast täglich und man sieht natürlich, wie der Bauch wächst und wächst und bei uns hat sich in der ganzen Zeit nichts getan.
Ich habe mich zu Beginn total zurückgezogen ihnen gegenüber und mein Mann hatte totales Verständnis dafür (vielleicht war es aber auch einfacher, weil es meine Familie ist). Mir ist aber auch bewusst, dass sie nicht wegen uns warten müssen. Mittlerweile komme ich besser damit klar, aber natürlich ist es weiterhin sehr schwierig für mich. In 3 Wochen ungefähr ist bei ihnen Termin und leichter wird es bestimmt nicht. Für mich war es aber bei ihm viel schwieriger, als bei meinen Kolleginnen, die mir auch erzählten, dass sie schwanger sind.
Also ich kann dich ganz gut verstehen.

Sorry wurde etwas lange

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Hallo,
ich kann dich gut verstehen. Man ist dann total traurig. Man will sich zwar für den anderen freuen, aber es fällt einem echt schwer.
Mein Kusine hat so etwas erlebt, aber sie war schwanger und ihre Fast-Schwägerin hatte seit 5 Jahren unerfüllten Kinderwunsch. Und was soll ich sagen: die positive Stimmung hat dann auf die Schwägerin so gewirkt, dass sie zwei Monate später selbst schwanger wurde. Der Kleiner ist gerade 3 geworden. :-)
Versuche dich irgendwie zu freuen auch wenn es einem schwer fällt. Wenn du dich etwas darüber freuest und positiv denkst, kannst du auch deine Hand an ihren Bauch halten. Soll wohl Wunder erbringen :-) Ich weiß nicht ob es tatsächlich stimmt, aber man sagt, dass wenn man die Hand hält das Glück auf sich nicht mehr lange warten lässt. Vielleicht klappt es :-)

Zumindest wenn du dich versucht für die beiden zu freuen, verändert sich die Stimmung in der gesamten Familie. Und die positiven Gedanken ziehen positive Ereignisse nach :-) Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan. Ein Versuch ist es wert und vielleicht kannst du bald auch eine freudige Nachricht verkünden :-)

Ich wünsche dir alles Gute! Und sei auf deinen Mann nicht sauer. Unsere Männer haben es wirklich nicht leicht. Im Gegensatz zu uns versuchen die mit der Situation im Stillen klar zu werden. Meiner versucht ständig stark zu wirken. Er hört mir immer zu und versucht positiv zu denken, aber ich sehe, dass es ihn genau so belastet wie mich. Vielleicht geht es deinem Mann ähnlich. Liegt wahrscheinlich an der Natur des Mannes :-)

Ganz liebe Grüße
Naty

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Hallo!

Auch wenn Dir das jetzt nicht hilft, aber die Gelassenheit kommt erst mit den Jahren, oder aber wenn man anfängt sein eigenes Verhalten selbtkritisch zu reflektieren.

Es geht nicht darum das Du Begeisterung heucheln musst, aber trotzdem kann man sich für das Glück andere auch freuen und seinen Glückwunsch aussprechen!

Was Du empfindest ist schlichtweg Neid - nicht mehr nicht weniger und das macht Dich ganz sicher auch nicht zum schlechteren Menschen, aber er gibt Dir persönlich ein viel schlechteres Gefühl zu Dir selbst.

Es hilft Dir nicht darüber zu grübeln, ob es jetzt diese oder jene Frau überhaupt "verdient" hat nun schwanger zu sein, wenn die ersten Kinder z. B. vernachlässigt werden (aber kann man da wirklich zu 100 % beurteilen, wenn man nur sporadisch Kontakt hat?) oder schon 5 Kinder die Familie bereichern etc. Das ist einfach nicht deine Baustelle und Niemand kann etwas dafür das Du nicht schwanger wirst, also kannst Du auch nicht erwarten (wie dein Mann schon richtig erkannt hat) das dein Umfeld darauf Rücksicht nimmt und eigene Pläne hinten anstellt!

Prüfe was Du aktiv für deinen Wunsch machen kannst und dann fang an.

Und wo Du auch aufpassen solltest deinem Mann zusätzlich Knüppel zwischen die Beine zu schmeißen, könnte schwierig werden mit der Zeit!

Alles Gute
netty

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sorry, aber hattest Du das nicht vor ein paar Tagen schon einmal gefragt?

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Kommt nie wieder vor....

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Ich habe mir gerade deine Visitenkarte angesehen...

Du selbst bist es und Du musst an deiner Einstellung arbeiten, dringend!

"Es nimmt kein Ende.... immer was neues was uns den Weg zum Baby verbaut."

August 2015 Es wurde eine Gerinnungsstörung und schwerer Vitamin D Mangel festgestellt. Vit D muss ausgeglichen werden und es muss ggf in der Stimuphase der 3. ICSI Heparin gespritzt werden.

Das ist nichts was man verbaut nennt, sondern es gibt Befunde die eine Erklärung liefern und eine Chance sind das die 3. ICSI erfolgreicher sein kann, als die vorangegangenen - Du musst das natürlich auch erkennen und annehmen und nicht jaulen und Dich selbstbemitleiden!

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Übrigens, wie schon beschrieben ist es mir zu Beginn ähnlich gegangen wie dir und dass man sich am Anfang erwas zurückzieht, finde ich auch nicht schlimm. War bei mir auch so.
Das hat mir aber auch geholfen und ich gönne es meinem Bruder nun sehr (obwohl es nie einfach ist, wenn man selber auch den Wunsch hat). Ich hatte zuerst ein neugenautes Zuhause, zuerst geheiratet und ihm tut es nun gut, dass er jetzt zuerst ein Kind bekommt.
Wir haben auch viel darüber gesprochen und haben nun wieder ein normales Verhältnis und bin gerade daran, ihnen eine Patchwork-Krabbeldecke zu nähen.

Für mich ist es aber nie nur einfach, aber sie können ja nichts dafür, dass es bei uns nicht klappt. Aber eben, dass war/ist ein Prozess und stärkt mich und meinen Partner immer noch mehr und wir freuen uns einfach, wenn es bei uns auch endlich soweit ist, dass wir positive Neuigkeiten mitteilen dürfen (sind mitten in unserer 1. IVF)

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also mir ist das auch ständig passiert, das irgendwer um mich herum schwanger geworden ist. Freunde, Kollegen, Nachbarn und zuletzt meine kleine Schwester, die fast 10 Jahre jünger ist als ich. Klar ist das hart und sicher fand ich das Anfangs auch immer nicht so toll wieder eine dieser freudigen Nachrichten zu bekommen, weil man sich eben komplett als Versager fühlt. Aber ich habe mich immer aufrichfür meine Freunde/Familie immer gefreut, wenn wieder Nachwuchs anstand und war mit Ihnen auch auf die Babies gespannt, aber ich habe mich auch etwas zurückgezogen, wenn es mal wieder etwas zuviel wird und das ist denke ich auch völlig in Ordnung. Ich habe aber auch viel gelernt über das Kinderkriegen in der Zeit. Das möchte ich auch nicht missen und sollte es nicht klappen mit unserem Kinderwunsch, habe ich immer noch eine ganz süße bald 2-jährige Nichte über die ich mich sehr freue. Ich glaube, es ist einfach besser für einen selbst und den Kinderwunsch sich über ein neues Leben mit anderen zu freuen, statt Trübsal zu blasen. Negative Gedanken helfen uns nicht wirklich.

In diesem Sinne - viel Glück weiterhin...

Müsli

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Hallo,

ich kann keine meine Vorrednerinnen verstehen, die sagen "du musst dich auch für andere freuen und darfst dich nicht so reinsteigern". Mit welcher Berechtigung sagt ihr das? Jede von uns verpackt das hier unterschiedlich und man geht auch durch verschiedene Phasen. Nach meiner 2. ICSI war ich total deprimiert, mittlerweile geht es mir besser und ich bin positiver, obwohl schon 3 ICSIs und zahlreiche Behandlungen davor negativ waren, aber jede hier kommt zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich gut oder schlecht mit dem unerfüllten Kinderwunsch und vor allem der Angst, niemals Mutter zu werden, zurecht. Und ich finde ehrlich gesagt auch nichts dabei, neidisch zu sein auf andere - ich sehe da einen Unterschied zwischen Neid und Missgunst. Neid ist o.k., Missgunst nicht. Als eine meiner besten Freundinnen mir erklärte, dass sie schwanger ist, hab ich total geheult und sie hat es verstanden - diese Schwangerschaft hat in mir mal wieder hervorgerufen, was ich so gerne will und nicht bekomme, was ja aber nicht bedeutet, dass ich es ihr nicht gönne, aber neidisch bin ich trotzdem! Und dass man sich von denen etwas zurückzieht, die einem nicht guttun, auch wenn sie überhaupt nichts dafür können, finde ich auch richtig. Wir alle müssen schauen, wie wir gut durch diese Zeit kommen und diese Sprüche "du musst positiv denken", kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören.

Ich kann dich verstehen, ich halte deine Gefühle für normal und wünsche dir, dass du mit der Situation gut zurecht kommst, alles Gute!

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Hallo,

was ist bitte der Unterschied zwischen Neid und Missgunst? Für mich ist es erstmal dasselbe: es zerstört eine Beziehung zum anderen. Ich kann an Neid nichts Postivies finden, dass ich es o.k. finden soll.
(Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren)

Zweitens: Niemand hat geschrieben, daß sie sich freuen MUSS.

Der einzigen Person, der sie schadet, durch Neid, Missgunst, Reinsteigern etc. ist sie selber.
Sie verändert durch das Verhalten, ihre Gedanken etc. nichts. Weder ihre eigene Situation noch die ihrer Fast-Schwägerin.

Es ist verständlich und korrekt, traurig zu sein, zu trauern, sich Kinder zu wünschen.
Es ist die Kehrseite der Medallie daß manches im Leben nicht so klappt, wie man es sich wünscht. Und genau damit muß die TE lernen, umzugehen.

Und das möglichst, ohne andere Personen in ihrem Umfeld mit einzubeziehen, denn die sind am Umgang mit ihrer Situation nicht verantwortlich.

Die TE ist alleine verantwortlich für Ihre Gedanken. Der Mensch selber entscheidet, was er denkt. Zitat: ich kann es nicht verhindern, daß mir eine Taube auf den Kopf sch... aber ich kann verhindern, daß sie auf meinem Kopf ein Nest baut.

Liebe Grüße,
Pureheart

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"Das solltest du auch" hast du geschrieben - okay, nicht "muss", aber im Grunde sagst du ihr, sie soll sich für jeden freuen, der schwanger wird und ich verstehe einfach nicht, warum sie das soll. Klar, das wäre wünschenswert, wenn wir alle so denken und fühlen könnten, aber ist es auch menschlich? Ich weiß, dass ich während der Zeit meines unerfüllten Kinderwunsches nicht immer rational und gerecht denke und ich finde gerade ggü meinem Mann und Partner kann ich doch auch mal äußern, wie frustrierend ich das finde, dass andere einfach so schwanger werden und ich nicht, oder? Wenn nicht ihm ggü, wem dann? Wenn ich von einer Schwangerschaft erzählt bekomme, äußere ich natürlich meine Freude und hinterher bin ich deswegen oft traurig - diese Gefühle hat man doch nicht so einfach unter Kontrolle. Und meine Freundinnen, die von meiner Situation wissen, erwarten auch gar nicht, dass ich so sehr Anteil an ihrer Schwangerschaft nehme, wie das vielleicht wünschenswert wäre, ich finde daran nichts Schlimmes. Über den Unterschied zwischen Neid und Missgunst mag man streiten, aber ich sehe da einen Unterschied - für mich ist Neid nicht negativ, klar bin ich neidisch auf andere Schwangere oder Mütter und dennoch missgönne ich meinen Freunden/Familie den Nachwuchs nicht.

Wie gesagt, ich finde es toll, wenn du es hinbekommst, immer positiv zu sein und kein Problem mit anderen Schwangeren zu haben, aber ich glaube tatsächlich nicht, dass das die Regel ist und es eine Einstellung ist, die man einfach anknipsen kann, wenn man sich dazu entscheidet - schön wäre es! Wenn jeder selber entscheiden würde, was er denkt, dann hätten wir wohl kaum so viele Depressive auf dieser Welt.

Dir alles Gute.

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Hi Du,
ich gehe damit mal so und mal so um. Für mich ist es meistens schlimm wenn ich gerade mal wieder eine Schwangerschaft verloren habe. Mein Mann hat sich da auch schon unsensible Dinge geleistet. Wir können das aber immer mit Gesprächen lösen. Er muss es einfach akzeptieren, nicht unbedingt nachvollziehen. Manchmal hat er gar nicht so auf dem Schirm was in mir vor geht und ich muss ihn daran erinnern. Meine Freunde versuchen so viel Rücksicht zu nehmen wie es geht aber ich gebe zu, dass man es mir manchmal auch gar nicht recht machen kann.

Ich kann gar nicht mehr Zählen wie viele Babys in meiner Familie und im Freundeskreis geboten wurden seit wir in 2010 angefangen haben aktiv zu üben.

Im Moment geht es mir gut und ich habe kein Problem mit schwangeren. Ich bin allerdings auch in psychlogischer Behandlung, fange demnächst eine neue IVF und kann auch langsam den Gedanken zulassen vielleicht nicht nochmal Mama zu werden. Ein Kind habe ich schon vor alldem bekommen. Wir genießen im Moment auch ausgiebig die Freiheiten die man ohne Baby im Haus hat.

Versuch für Dich einen Plan B auszuarbeiten - Adoption, Pflegekind z.B. Ich schätze je verbissen und hoffnungsloser man ist, je mehr belastet einen auch alles. Darum könnt ihr natürlich weiter daran arbeiten schwanger zu werden aber wenn Du Dir der anderen Möglichkeiten bewusster wirst weil Du sie gedanklich durchspielst kann es schon leichter für Dich werden.

Es wird immer Menschen geben die das Wunder nicht schätzen können. Damit müssen wir leben. Es würde uns aber auch nicht helfen wenn alle die gleichen Probleme hätten. Wenn bei Dir das Wunder eintritt wirst Du es schätzen können. Gib die Hoffnung nicht auf.

LG