Hallo,
ich habe meine Punktion gestern gut überstanden! Es konnten zehn Eizellen gewonnen werden. Gerade eben habe ich erfahren, dass sich fünf befruchten ließen. Ich hätte mir ein oder zwei mehr erhofft aber wir sind trotzdem absolut zufrieden!
Ich habe schon gelesen, dass der Eingriff je nach Klinik/Praxis sehr unterschiedlich abläuft. In meinem Fall wurde das auf einem richtigen Operationstisch gemacht. Zuerst saßen wir noch ziemlich lange in einem normalen Wartezimmer weil wir schon so früh dort waren. Als erstes wurde dann mein Mann abgeholt, um seine Sache zu erledigen. Ungefähr 10 Minuten später wurde dann ich in den Operationstrakt aufgerufen und gleich in eine Umkleidekabine geschickt. Ich habe von der Schwester ein Hemdchen und so blaue Überzieher für die Füße bekommen (mit diesen Plastik-Dingern habe ich bei jedem Schritt geknistert). Darunter durfte ich nur BH und Socken anbehalten. Anschließend wurde ich zu meinem Bett gebracht. Ich lag aber nur kurz dort, weil die Schwester gleich wieder kam und fragte, ob meine Blase leer ist. Nachdem sie leer war, weil ich erst im Wartezimmer nochmal auf der Toilette war, sollte ich gleich eine OP-Haube aufsetzen und alle meine Haare darunter verstauen. Bei meinen langen Haaren war das schon schwierig. Wie macht ihr das? Haargummi? Hochstecken? Als nächstes wurde ich in den OP Vorraum gebracht. Dort hat mir die Anästhesistin die Infusion gelegt und ich konnte mit ihr und meiner Frauenärztin nochmal kurz über den Eingriff sprechen. Anschließend durfte ich gleich nach nebenan in den OP mitgehen. Der Raum sah nicht wie ein Operationssaal aus, deshalb dachte ich zuerst, es wird nicht viel anders als bei einem normalen Vaginalultraschall. Aber dann lag ich praktisch flach auf dem Operationstisch, die Anästhesitin hinter meinem Kopf und die OP Schwester hat mich an den Hüften gehalten, bis ich wirklich ganz unten an der Op-Tisch-Kante lag. Die Beinhalterungen haben dabei meine Knie nochmal weiter nach oben und nach außen gedrückt. Das waren keine Beinhalterungen wie in der Arztpraxis sondern lange, tiefe Schalen. Das hat meine Vorstellungen vom Dienstag (siehe meine Frage im Forum) sogar noch übertroffen. Ich lag wirklich mit der Kniekehle und dem ganzen Unterschnkel bis zum Knochel in diesen Dingern! Ähm - eigentlich war es ganz bequem... Aber es war gleichzeitig auch sehr unangenhem. Man liegt ja doch vor einigen Leuten im OP... Nachdem ich in der OP Position lag passierte irgendwie alles gleichzeitig: Von oben haben mich die Anästhesistin und eine Schwester verkabelt und super nett mit mir geredet, ich wurde zugedeckt und bekam Gurte über beide Unterschenkel und den rechten Arm. Kurz darauf spürte ich eine leichte Hitzewallung im Kopf. Als nächstes erinnere ich mich daran, dass ich im Aufwachraum lag und unbedingt was trinken wollte.
Im Nachhinein betrachtet war es eigentlich halb so schlimm. Ich habe die Narkose gut vertragen und war schon mittags wieder fit, es hat nach der OP nichts geblutet und ich hatte nur im Aufwachraum etwas stärkere Schmerzen. Bis Abends war es nur noch ein dumpfes Gefühl im Bauch. Im Moment finde ich nur diese Vaginaltabletten, die ich nehmen muss, etwas ekelig. Ich fühlte mich auch die ganz Zeit über super betreut und ich hatte immer das Gefühl, dass ich medizinisch optimal versorgt werde. Es ist zwar nicht so angenehm auf dem Operatinstisch aber es ist auch beruhigend, wenn man weis, dass der Arzt optimale Bedingungen für den Eingriff hat. Ich würde die Eizellentnahme jederzeit wieder so machen lassen und ich würde es sogar weiterempfehlen!
Ein bischen nervös bin ich aber trotzdem schon wieder, weil ich jetzt sicher weis, dass der Transfer auch wieder im selben OP stattfinden wird. Das heißt, ich werde wieder auf dem "Tisch" liegen... natürlich ohne Narkose.
Ich weis, viele von euch sagen, sie haben kein Problem im OP weil sie schon so oft nackig vor diversen (Frauen-) Ärzten lagen. Aber ich finde, auf einem gynäkologischen Operationstisch zu liegen ist schon nochmal ganz anders als auf einem normalen Frauenarztstuhl.
Jetzt habe ich euch mit meiner ganzen OP-Geschichte und meinen Erlebnissen und Gefühlen so zugetextet und dabei ganz die eigentlich Frage vergessen:
Wer von euch hatte die Punktion oder den Transfer auch auf einem Operationstisch?
Fandet ihr es auf dem OP Tisch auch unangenehmer als auf dem Frauenarztstuhl oder war es euch egal?
Gewöhnt man sich daran - empfindet man es beim ersten Mal vielleicht einfach nur unangenehm weil es ungewohnt ist?
Punktion überstanden! Wer von euch war dabei auch auf einem OP-Tisch?
Ich lag auch auf so einem Op Tisch mit Beinen dran. Fand es auch unangenehm ich war die komplette Zeit wach. Ob man sich daran gewöhnt hoffe ich nicht da ich auch wenn es nicht schlimm war muss ich das nicht nochmal haben und ich wünsche mir direkt schwanger zu sein. Der Transfer war auf einem normalen Gynstuhl wo auch sonst die Gespräche geführt wurden...
Da hast du natürlich recht! So gesehen ist "daran gewöhnen" wirklich keine gute Idee.
oh Mann, das macht mich jetzt nicht entspannter....
mir steht das noch bevor...
ich freu mich für dich, dass du es gut geschafft hast und wünsche dir noch gute Erholung!
und drücke natürlich die Daumen für den Transfer und dass es klappt!
Danke für die Daumen!
Das tut mir leid, wenn ich dich verunsichert habe. Ich habe da einfach meine ganzen blöden Gedanken so vor mich hin geschrieben und habe überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass das jemanden stressen könnte, obwohl es mir vorgestern noch wahrscheinlich genauso gegangen wäre.
Aber vielleicht kann ich dich auch etwas beruhigen? Der ganze Eingriff ist wirklich keine schlimme Sache. Und mir geht es ja heute schon wieder so gut, dass ich ewig lange Texte tippen kann.
Und falls du in deiner Praxis auch auf einen Operationstisch musst: Ich fand es zwar schon ungewohnt/unangenehm aber gleichzeitig auch vertrauenserweckend (ich weis nicht, wie ich das am besten sagen) weil so die optimale medizinische Behandlung möglich ist. Ich hoffe, du weist, was ich meine? Also bitte keine (unnötige) Panik wegen mir!
... ich versteh ganz gut, diese komische Mischung aus Vertrauen und dem unangenehmen Gefühl. Für mich ist der ganze Prozess gleichbedeutend mit ständigem Fokussieren, dass alles, was wir veranstalten für etwas Liebes und für Leben ist. Und dabei versuche ich, das, was nicht in meiner Macht steht, vertrauensvoll in die Hände zu geben, die dabei etwas bewegen können.
es macht mich nur gerade wieder etwas nervös... aber das legt sich auch wieder!
Danke für deinen Bericht - so wird das, was mich erwarten wird, etwas normaler.
das Beste für euch!
Danke für den ausführlichen Bericht. Das klingt ja alles sehr unangenehm, mit etwas Pech steht mir das auch noch bevor
Ich wünsche dir alles Gute, hoffentlich hat es geklappt! :)
Euch auch alles Gute!
Und bitte nicht von mir verunsichern lassen. Wenn ihr hier im Forum lest, gibt es auch ganz viele, die es so beschreiben: unten rum freimachen, auf den Stuhl, Narkose - fertig (ausschlafen). Vielleicht empfindet ihr das auch viel unspektakulärer. Kann gut sein, dass ich mir bei diesen Dingen einfach zu viele Gedanken mache und mich dann erst richtig reinsteigere (und mir die ganzen unangenehmen Dinge merke).
HI
zwecks Deiner "wie bringt ihr viele Haare unter die Haube" ...
ich mach entweder einen Zopf unten im Nacken und flechte sie dann (weil mich es nervt wenn sie nach der OP verknotet sind)
oder ich mach weit oben einen Pseudo dutt ... Haargummi aber ohne Metal verwenden.
VG
Danke für die Tipps! Ich glaube, ich muss mal vor dem Spiegel ausprobieren...