Icsi, wie. Geht es euch vorher/nachher?

Wir sind auf eine icsi angewiesen(schlechtes spermiogramm), für uns stand sofort fest wir machen das. Man liest viel das es vor allem für die Frau belastend ist. Mich würden eure Geschichten interessieren,vll hat ja eine von euch so ne Art Tagebuch geführt oder möchte einfach so mal erzählen. Von den Abläufen liest man ja oft aber mich interessiert eben wie es euch körperlich/seelisch ging.bis es zu unserem ersten Versuch kommt wird noch etwas dauern, müssen erst noch die kk wechseln. Danke schon mal.

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Wir sind grade in der vierten ICSI. Immer Antagonisten-protokoll, also in einem Zyklus alles abgehandelt. Das Spritzen war Anfangs ungewohnt, aber für mich nicht schlimm. Es war manchmal nervig Ausreden für die ständigen Arzttermine zu finden. Zum Ende der Stimulationsphase ziehen und zwicken die Eierstöcke schon sehr, obwohl ich nie übermäßig viele Eizellen hatte. Die Punktion an sich finde ich Schrecklich, weil ich auf Narkosen sehr stark mit Übelkeit reagiere. Der Rücktransfer ist wirklich nichts dramatisches, und danach sage ich immer, jetzt bin ich "ein bisschen schwanger". Erfahrungsgemäß bin ich die erste Woche nach dem Transfer eher positiv/hoffnungsvoll, und in der zweiten Woche schlägt der Warteschleifn-Koller dann voll zu. Ich achte auf jedes ziehen und zwicken, und versuche es zu deuten. Ich kann es nie bis zum Bluttest abwarten, und verbrauche ab Pu+11 ca 3-4 Tests. Als ich nicht schwanger war hatte ich meine Mens immer schön trotz Progesteron vor dem Bluttest.

Man sollte versuchen positiv zu bleiben, aber es ist schon eine hohe physische und psychische Belastung. Zwischen Hoffen und Bangen.

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Wie ist das bei dir mit der krankschreibung? Gehst du lieber arbeiten und hast Ablenkung oder bleibst du Zuhause? Ich habe ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis zu meinem Abteilungsleiter und werde ihm die Wahrheit sagen. Ich bin mir sicher er wird mich unterstützen.

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Von Pu bis Tf bin ich krank geschrieben. Da geht es mir auch meist nicht so gut. Danach gehe ich normal arbeiten, und ich sehe auch keinen Grund warum man nicht gehen sollte. Außer bei einer starken Überstimulation natürlich. Die Eierstöcke sind zwar vergrößert und drücken/zwicken manchmal, aber die Beschwerden werden nicht unbedingt weniger wenn man schwanger ist, und keiner bleibt deswegen neun Monate Zuhause ;-)

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Hallo Nicemice,

ich finde deine Frage sehr interessant und bin schon gespannt was andere Frauen dir antworten.

Psychisch gesehen ist der Kinderwunsch für mich definitiv belastender als die ICSI selbst. Über die Behandlungen hatte ich mir allerdings vorab auch immer viele Sorgen gemacht, aber letztendlich finde ich sie gar nicht so schlimm.
Ich befinde mich jetzt gerade in der Warteschleife der 2. ICSI. Gestern war ich zum Transfer. Meine 1. ICSI war definitiv aufregender, weil man nicht wusste, was auf einen zukommt. Die größte Angst hatte ich vor der Punktion, bzw. vor der Narkose. Es war für mich die erste Narkose. #zitter
Diesmal lief alles irgendwie schon ganz beiläufig ab und ich habe mich schon fast auf die Narkose gefreut. ;-)
Natürlich gibt es weit aus Besseres, als sich selbst spritzen zu müssen und evtl. Überstimulationen durchzustehen, aber ich habe diesbezüglich nie so schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich sagen würde "Oh Gott, ich mache nie wieder eine ICSI".

Da gibt es schlimmeres.

Letztendlich weiß man ja auch, dass man darauf angewiesen ist und man weiß, wofür man das alles macht. Ich denke, das relativiert das Ganze etwas.

Ich wünsche dir für deine erste ICSI auf jeden Fall ganz viel Erfolg! :-) #klee

LG Lisbeth #winke

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Danke für deine Antwort, wie lange warst du krank geschrieben? Ist es für dich besser arbeiten zu gehen und eventuell Ablenkung zu haben oder Zuhause deine ruhe zu haben?

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Gute frage, interessiert mich auch! Vor allem auch das mit dem arbeiten? Geht man ganz normal weiter arbeiten oder?

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Während den Versuchen ging es mir immer gut, man ist natürlich aufgeregt... Aber sonst voller Hoffnung!

Aber nach jedem negativ ging es mir schlechter... Nach dem dritten negativen TF war's sehr schlimm.

Aber der nächste TF war erfolgreich! :-)

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Ich drücke dir die Daumen! Danke für deine Antwort.

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Ich empfand die zwei Wochen vor der Punktion immer relativ schön. Man kann aktiv sein, sieht im Ultraschal immer die Eier. Andererseits hat man halt auch viele Termine, muss oft in die Kiwu fahren. Ich habe mich bezüglich anderen Hobbys etwas zurückgenommen, habe den Sport etwas zurückgefahren etc. Die letzten paar Tage sind schon immer relativ schmerzhaft. Wie starke Mensschmerzen.

Die erste Punktion war der Horror für mich. Es war meine erste Narkose und ich hatte ziemlich Panik. Inzwischen freue ich mich da drauf. Ist wie eine Droge. Das macht super glücklich. Danach liege ich noch zusammen mit meinem Mann in einem schönen Aufwachraum.

Der Tag nach Punktion ist der schlimmste. Dann ruft die Biologin irgendwann an und erzählt, wie viele reif waren, wie viele befruchtet sind etc.

Der Transfer ist okay. Ich mache mir danach immer einen schönen Tag.

Dann fängt die schlimmste Zeit an. Ich bin da psychisch gesehen schon ziemlich gestresst und es ist wirklich keine schöne Zeit. Ich lasse mich von meiner Hausärztin noch zwei, drei Tage nach dem Transfer krank schreiben und schaue viel Fernseher und versuche halt nicht so viel dran zu denken.

Je näher der Urintest kommt, desto mehr Horror wird es.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich nach meinem ersten negativ relativ schnell wieder erholt habe. Ich bin dann ziemlich schnell wieder in die Kiwu gefahren und habe die zweite vorbereitet. Man braucht eben mehrere Versuche und naja ... nach dem Versuch ist vor dem Versuch.

Für meinen Mann ist es im Übrigen auch nicht immer leicht. Er muss schon einiges ertragen und reagiert manchmal auch gestresst, wenn ich zu traurig bin.

Aber es schweißt auch sehr zusammen. Also unserer Partnerschaft hat es eher Vor- als Nachteile gebracht. Sowas zusammen zu erleben, da wird man zu einem Team.

Wünsche euch viel Erfolg!

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Danke für deine Antwort. Ich drücke dir die Daumen das es bald klappt!

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Danke :) Haben morgen unseren zweiten Transfer.

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Ich bin gerade in der Warteschleife der 1. ICSI. Mein BT ist am 16.2.
Das Spritzen war gewöhnungsbedürftig, aber gut zu ertragen und gut mit der Arbeit zu vereinbaren. Manchmal musste der Wecker sehr früh klingeln, weil ich einen Tag, an dem ich ein Medikament spritzen musste kurz nach 5 das Haus verlassen musste und die anderen Spritzen mussten ziemlich exakt im 24h-Takt folgen. Aber das habe ich als Übung für die Zeit mit Kind gesehen: Aufwachen, tun, was zu tun ist, weiterschlafen ;-)
Kontrolltermine in der Klinik sind bei mir mit Gleitzeit einigermaßen machbar.

Körperlich ging es mir die ganze Zeit ziemlich gut. Zwei Stunden vor der PU fing es an zu kneifen, aber auch nur wie ein heftigerer Mittelschmerz. So blieb es auch einen Tag nach der PU. Ich war von PU bis einen Tag nach Transfer (weil der eigentlich einen Tag später geplant war) krank geschrieben.
Seelisch ging und geht es mir irgendwie besser als bei den drei IUIs vorher. Am meisten aufgeregt war ich vor dem Anruf aus dem Labor. Ansonsten bin ich erstaunlich ruhig (noch?).

Ich wünsche euch viel Kraft und Ruhe und vor allem Erfolg auf eurem Weg! #klee

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Hallo nicemice,

also mir ging es vor den ICSIs immer ganz gut, aber ich habe auch nicht stimuliert, sondern die ISCIs im Spontanzyklus durchgeführt. Das ist ziemlich schonend für den Körper und man fühlt sich recht wohl dabei, da man keine Hormone spritzen muss außer das Brevactid zum Auslösen des ES. Die PU wurde bei mir dann immer ohne Narkose gemacht, was auch ok ist, aber nach 5 Versuchen hat man auf das gepieckse keine große Lust mehr. Seelisch ist die ganze Sache schon sehr belastend. Das erste Negativ ist sehr schlimm und das 4. war auch ganz böse. Man zweifelt schon sehr an sich und verliert auch ein bisschen die Hoffnung. Man wird aber auch ruhiger und routinierter von Versuch zu Versuch, was ich positiv finde. Viele empfinden die Wartscheife auch als sehr belastend. Ich fand das eher entspannend. Die Zeit ging auch immer schnell vorbei. Meine Klinik testet immer schon 10/11 Tage nach TF, aber meist hat vorher schon meine Periode eingesetzt, was immer sehr schlimm war. Belastend ist auch immer Ausreden auf der Arbeit für die Termine in der Klinik zu finden und dann natürlich die Zeit nachzuarbeiten. Alles in allem ist das kein Spaziergang und ich hoffe, es lohnt sich irgendwann für uns alle hier, die Strapazen aufsich genommen zu haben. LG Müsli

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Huhu,

ich hab keine Eileiter mehr und bin auf eine IVF angewiesen. Wirklich anstregend fand ich es immer Schwangerschaften zu verlieren und die dazugehörigen OPs. Ich hatte 3 ELSS und zwei FG. Das war psychisch immer extrem.

Ich stecke gerade in meiner dritten und letzten IVF. Hatte gestern PU und warte auf den Anruf vom Doc, wie die Befruchtungsrate ist. Wenn ich Glück habe, bleibt noch was für eine Kyo übrig aber einen Frischversuch gibt es definitiv nicht mehr. Mit Hilfe einer Psychologin habe ich mein Ende gefunden und fühle mich damit sehr wohl. Die Behandlungen finde ich ok. Ich hatte nie eine Überstimulation und alles lief auch relativ nach Plan. Das nimmt natürlich viel Stress. Mit den Spritzen habe ich überhaupt keine Schwierigkeiten und Schmerzen oder Nebenwirkungen habe ich auch keine. Mal drücken hier oder da aber nichts wildes. Manchmal bin ich schon am durch drehen aber lenke mich dann immer ab. Das hilft. Krank geschrieben bin ich immer eine Woche zwischen PU und TF. Das brauche ich aber dann gehe ich auch gerne wieder arbeiten, weil sich die Zeit bis zum BT sonst zieht wie Kaugummi ;-) Ich arbeite gerne und hab keinen körperlich anstrendenen Job. Darum geht das gut.

Viel ist immer von der eigenen psychischen Verfassung abhängig. Du solltest schon versuchen positiv zu sein und nicht zu viel rum googeln. Ab TF bis zum BT macht man schon eine ziemliche Achterbahn durch. Aber die Tage gehen auch rum. Sieh es immer als Chance Deinem Wunsch näher zu kommen.

LG und alles Gute

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Beim ersten Versuch hatte ich das kurze Protokoll. Wir waren voller Hoffnung und die Hormone waren nicht sonderlich schlimm. Die Eierstöcke stellten 4 Follikel zur Verfügung. Die Hormone zeigten an, dass Eizellen da waren. Alles super. Alles sah gut aus. Bei der Punktion fanden sie aber keine Eizellen!
Dieser Tag war ein Ausnahmetag! Ich habe noch nie so sehr im Jetzt und Hier gelebt. Was gestern war -egal, was morgen sein würde - egal! Der Moment war so schrecklich! Da gab es kein Verstellen und keine Freundlichkeiten. Ich war einfach pur. Mein Partner und ich waren fassungslos und geschockt. Wir haben gemeinsam geweint.

Dann hatte ich das lange Protokoll. Diese vielen verschiedenen Hormone haben mich total verändert. Ich war hin und hergerissen zwischen Hoffnung und so tiefer Verzweiflung, wie ich sie nie kannte. Es war eine Belastung für unsere Partnerschaft. Ich konnte meine Gefühle plötzlich nicht mehr kontrollieren und in gute Bahnen lenken. Wut, Angst, Hoffnung, Verzweiflung lagen ganz dicht beieinander und waren immer extrem. Irgendwie verrückt!
Bei der Punktion haben sie vier Eizellen gefunden und nach der Polkörperdiagnostik ein befruchtetes Eichen eingesetzt. Seit Montag bin also "ein bisschen" schwanger. Im Moment lassen mich die Hormone relativ normal sein. Ich habe Hoffnung, auch wenn die leicht zu erschüttern ist.

Ich finde diese Zeit anstrengend. Wenn ich sicher wüsste, dass alles gut wird, dann würde ich alles aushalten. Aber es ist ja nicht klar, ob es je funktioniert. Und mir läuft die Zeit davon, denn in meiner Familie kommen die Frauen früh in die Wechseljahre, so mit 39-42. ich bin nun 39. Aber ich will die Hoffnung nicht verlieren.

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Danke für alle eure Antworten. Ich wünsche euch viel Erfolg in der Zukunft.