Null befruchtete Eizellen bei erster ICSI - wie kann das nur sein?

Hallo alle zusammen,

ich muss hier leider mal meinen Frust loswerden. Gestern war meine erste Punktion im Rahmen unserer ersten ICSI. Klar wir sind schon älter (ich 42, er 43), wir haben aber einen Sohn, der spontan gezeugt wurde (geb. 2012) und laborieren jetzt schon zweieinhalb Jahre am Geschwisterchen herum. Seit einem Dreivierteljahr in der KiWu. Zunächst wurde es mit IUI versucht, da bei mir so weit alles in Ordnung war. Mit homöopathischer Clomifendosis hatte ich prima Follikelwachstum und Eisprünge, die Hormonwerte waren wohl dann auch in Ordnung, für mein Alter Top AMH-Wert und organisch augenscheinlich auch alles bestens. Ich bin zwar durchaus übergewichtig, 100kg bei 176, mein Mann etwas besser, aber das war während der gesamten KiWu überhaupt kein Thema. Bei meinem Mann fiel auf, dass seine Spermienkonzentration extrem schwankte und auch deren Beweglichkeit (zwischen 5 und 15 Mio Spermien) also nicht ganz schlecht, aber dennoch kam nach fünf erfolglosen IUIs die Empfehlung ICSI. Dank unserer Konstellation war auch seine PKV dazu zu bewegen einen Versuch komplett zu finanzieren.

Nun war also gestern die Punktion. Vergangene Woche waren 8-9 gute Follikel zu sehen. Gestern wurden 6 Eizellen gewonnen. Die Laborantin erklärte mir im Anschluss, dass eine nicht zu gebrauchen sei, eine weitere sei grenzwertig, vier seien jedoch reif. Heute Vormittag durfte ich anrufen und sollte das weitere Vorgehen erfahren. Doch da gab es nichts zu erfahren. Denn, null befruchtete Eizellen stehen zum Transfer zur Verfügung. Zwei waren degeneriert und zwei liessen sich gar nicht erst befruchten.

Er und ich sind wie vor den Kopf gestossen. Damit hatten wir nun gar nicht gerechnet. Hat jemand von Euch was Ähnliches erlebt und später Erfolg gehabt oder wars das jetzt?

Woran kann es liegen, dass keine Eizelle überlebt hat?

Klar suche ich jetzt nach Aufhängern, es der KiWu in die "Schuhe zu schieben", aber ich weiß, dass jetzt auch die Enttäuschung ist, die mich nach "Auswegen" suchen lässt. Nichts desto trotz, hab ich das Gefühl, dass unser ICSI-Versuch nicht optimal betreut wurde.
Ich hatte gerade einmal zwei US am 8. und 12. Zyklustag, Blut wurde mir in diesem Monat gar nicht abgenommen - die drei Monate davor war ich dort nun gar nicht vorstellig, weil die Kostenanfrage bei der KV erst mal erledigt werden musste. Und jetzt wurde ich 12 Tage mit 225 I.E. Gonal f stimuliert, mit Cetrotide 0,25. Ausgelöst wurde 36h vor Punktion mit 5000 IE Brevactid. Meine Punktion war dann am 15. ZT 30 Minuten später als angesetzt, was ich auch etwas seltsam fand, wo mir doch gesagt worden war, dass da ja keine Verzögerung eintreten dürfe ...

Das alles ist ein Riesenlsch*!'*!!!! Wir wünschen uns so sehr ein zweites Kind und ich hatte so große Hoffnung, dass die ICSI nun quasi ein Heimspiel sein würde, nachdem ja quasi alles in Ordnung sein soll... Mit dem Ausgang haben wir einfach gar nicht gerechnet.

Ich bin für Eure Erfahrungen und Einschätzungen dankbar!

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Ohje, du arme, tut mir total leid, dass eure erste icsi so verlaufen ist:/

die betreuung eurer kiwu hört sich wirklich ein bisschen dürftig an. ich musste ungefähr alle 3 tage zum kontroll-us und dort wurde auch immer blut abgenommen...mein tipp an dieser stelle: wenn du dich dort nicht wohl und gut betreut fühlst, dann wechsel lieber die kiwu. ich finde, dass man sich bei diesen prozeduren unbedingt in guten händen fühlen muss.
ansonsten zum thema nullbefruchtung: wir hatten letzten oktober unsere erste ivf, da war ich 29, und das endergebnis war: totales befruchtungsversagen. wir haben dann vom kurzen zum langen protokoll gewechselt und es konnten 18 eizellen gewonnen werden, letztendlich waren von denen "nur" 6 reif, 3 davon haben sich befruchten lassen. 7 sind noch nachgereift, aber da hat die befruchtung nicht geklappt. von den 3 befruchtet hat sich "nur" eins weiterentwickelt, so dass wir unser kämpferlein an pu+3 als 8 zeller zurück bekommen haben. am montag ist bluttest und wir sind gespannt:)

langer reder kurzer sinn: kopf hoch, fokussiert euch auf euer kind, um euch auf positive gedanken zu bringen, wechselt evtl. die kiwu und probiert vielleicht ein anderes protokoll. ich bekomme zur hormonstimulation neben puregon immer noch luveris, das soll sich positiv auf die eizellenqualität auswirken.

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Hallo,

das ist natürlich immer der Supergau. Man freut sich so auf die Behandlung und dann das.
Allerdings sehe ich keinen Fehler in der Vorgehensweise der Kiwu.
Man macht meist die PU etwas später als 36h. Ich hatte sie sogar schon nach über 37h. Das liest man häufiger.
Oftmals ist die erste Behandlung aber doch ein Probelauf um zu sehen, wie die Medis wirken.

Was man machen könnte wäre, das nächste Mal zusätzlich mit LH zu stimulieren. Das verbessert oft die Qualität. Also entweder mit Pergoveris oder mit Gonal+Luveris.

An allem anderen würde ich nichts ändern.
Es gibt noch andere Protokolle, aber ob die nun besser sind, glaub ich gar nicht.

Du könntest noch was tun und zwar im Vorfeld schon anfangen mit Omega3, Q10 und B12. Und im Falle eines Mangels auch unbedingt D3.
Das soll alles gut sein für die EZ-Qualität.

LG

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Oje....das tut mir sehr leid und ich kann es komplett nachvollziehen wie es dir geht. Bei uns ist auch alles top.

War 4x spontan schwanger. 3x leider Eilleiterss aber dann normal wo unser Sohn entstand.

Hatte bei der letzten ivf 23 Eizellen die entnommen werden konnten. 17 waren reif und trotzdem nullbefruchtung.
Wir waren am Boden zerstört. Da wir die punktion in einer anderen Klinik machen mussten als in unserer da die Krankenkasse nur mit dieser zu 100% abrechnet konnte selbst unsere behandelnde Ärztin es absolut nicht verstehen. Den Grund wieso weshalb warum haben wir nie bekommen.

Man fühlt sich da wirklich als ob einem der Boden unter den Füßen weg gerissen wird.

Nun sind wir in der stimmu für die icsi und hoffen das diesmal alles gut geht.

Drück euch weiterhin auch die Daumen

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Erst einmal, das tut mir sehr sehr leid.

Ich finde allerdings nichts Seltsames am Vorgehen Deiner Klinik bis evtl auf den fehlenden Bluttest.
Ich hatte auch nur 2 US während der Stimuphase, das reicht ja eigentlich auch. Und die PU Uhrzeit hat sich bei mir auch an dem Morgen verzögert.
Allerdings hatte ich immerhin einen Bluttest zwecks Hormonbestimmung zum Zyklusbeginn.

Es wurden 7 Eizellen entnommen, von denen sich 6 befruchten liessen. Leider war keine gut genug zum Einfrieren, deshalb habe ich die zwei besten zurückbekommen, der Rest wurde verworfen. Die Qualität aller war sehr unterschiedlich. Immerhin hat sich eine der beiden eingenistet und schläft jetzt momentan friedlich im Bettchen nebenan. :-)

Ich denke, es kann viele Gründe haben, warum sich keine befruchten liess. Ob es die Klinik war... keine Ahnung... Ich wünsche Euch vieel Erfolg bei Eurem nächsten Versuch.

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Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten mit Euren Einschätzungen und eigenen Erfahrungen. Mittlerweile sind ja ein paar Tage ins Land gezogen und ich hab auch noch etwas recherchiert. Nicht dass ich jetzt sehr viel entspannter wäre, schließlich tickt die Uhr sehr laut, aber immerhin relativieren die sehr vielen ähnlichen Erfahrungen anderer unser negatives Ergebnis ein wenig. Immer wieder habe ich jetzt gelesen und gehört, dass die erste ICSI so was wie ein Ausprobieren der Therapie sein soll. Es wäre sehr schön gewesen, das so im Vorfeld von meiner behandelnden Ärztin zu erfahren. Dann wäre der Absturz vielleicht nicht so tief gewesen. Nun denn. Nächste Woche habe ich einen Termin zur Beratung bei ihr und wir werden sehen, was Ihre Meinung ist. Außerdem habe ich nun erst mal für Ihn und mich einen Termin bei einem für seine erfolgreichen KiWu-Behandlungen bekannten Heilpraktiker und TCM-Mediziner in HH abgemacht. Vielleicht können wir ja von unserer Seite mehr tun. Vor allem auch vielleicht der liebe Mann, dem ich sogar täglich seine Vitaminpillen nachtragen muss.

Wie ist das bei Euch mit Euren Männern, interessieren die sich für die Details des Themas, werden sie selbst aktiv? Meiner macht zwar alles mit, aber Eigeninitiative oder eigene Recherchen brauche ich von ihm nicht erwarten. Er hat nicht mal die ganzen Aufklärungsbögen für die ICSI gelesen. Nur unterschrieben. Das fand ich schon etwas schräg. Als ich sagte, ich möchte zum Heilpraktiker, ob er sich das vorstellen könne, kam zurück, klar, solange ich mich nicht piksen lassen muss .... Manchmal frage ich mich schon.... Ich hau mir hier jeden Tag zwei Spritzen in den Bauch und futtere munter mehr oder weniger wilde Hormone und er will davon am liebsten nichts wissen. Tsssssss. Ihm graust es vor so "Frauensachen" und vor Nadeln und Spritzen ohnehin.

Wie ist das bei Euch so?

LG

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Darf ich dich fragen in welcher Klinik du bist? Wir wechseln jetzt von Lübeck nach Hamburg. Gerne PN.