Hallo ihr Lieben!
wir haben 5-jährige Zwillinge, die mit einer ICSI entstanden sind.
Nun stellt sich uns immer wieder die Frage, wann wir es den beiden am besten erklären, dass sie anders entstanden sind, als andere Kinder.
Werdet ihr das machen und wenn ja, dann schon im Kleinkindalter und dann kindgerecht oder erst, wenn sie das ganze Thema vollständig erfassen können?
Ich denke, dass unsere Tendenz dazu neigt, dass wir es jetzt kindgerecht andeuten werden in den nächsten zwei Jahren und dann im Laufe des Erwachsenwerdens der beiden näher auf das Thema eingehen werden.
Ich hoffe, dass es ok ist, dass ich in diesem Forum danach frage, denn ich denke, dass man sich auch bereits im Entstehungsprozess unserer kleinen Wunder schon Gedanken über dieses Thema macht. Zumindest war es bei uns so
Ich wünsche euch allen, die gerade diesen manchmal sehr schweren Weg gehen, einen mehr als positiven Ausgang und dass all eure Wünsche in Erfüllung gehen werden.
Danke, dass ihr meine Frage beantwortet.
LG Melli mit Marie und Hanna
Wann erzählt ihr es euren Kindern, dass sie mit Unterstützung entstanden sind?
Wann erzählt ihr von eurem besonderem Weg?
Ich wüsste nicht, warum ich meinem Kind das sagen sollte!? Denn was ändert es? Ich liebe es genau so als wenn es "normal" entstanden wäre...wahrscheinlich noch mehr da wir lange drauf warten mussten.
Verstehe aber nicht, wieso man seinem Kind sagen sollte wie es entstanden ist???
Also wir denken, dass es schon wichtig ist, dass Kinder von ihren Ursprüngen erfahren, denn der Rest unserer Familie weiss es ja auch und wir fänden es mehr als unpassend, wenn es jemandem anderes rausrutschen würde und unsere Kinder darauf zu uns kommen und ggf. erschüttert sind, weil ihnen darüber nie etwas erzählt wurde von uns.
Es ändert ja auch nix, WENN sie es erfahren.
Ja ich finde auch, dass die künstliche Befruchtung kein Tabuthema werden sollte. Ich denke auch, dass Kinder das verstehen... Und man kann ihnen ja erklären, dass es eben einfach nicht funktionieren sollte/wollte und, dass man sich aber so sehr ein Kind gewünscht hat, dass man nachgeolfen hat. Was soll daran schlimm sein?
Also ich wüsste nun spontan auch nicht wieso genau ich das meinem Kind sagen sollte spielt doch letztens endlich keine Rolle ob natürlich oder mit Unterstützung
Solang ich sage ich mal die Gene die selben bleiben würde ich wohl nichts sagen
Also ich kann verstehen was du meinst. Ich habe mich aber noch nicht so mit dem Thema beschäftigt, habe also noch keine wirklich Antwort darauf.
Ich finde schon das man dieses Thema offen behandeln sollte. Ich denke aber eher, dass ich es irgendwann mal erzählen würde, wenn die Kinder schon etwas älter sind.
Liebe Grüsse
Hallo Melle,
wenn mein Kind irgendwann fragen würde wo es herkommt, dann denke ich auch, dass ich offen damit umgehe.
Zumal keiner bei diesen Kindern von Unfällen sprechen kann , es sind zu 100% Wunschkinder, nur das der Weg ein anderer ist.
Mein Bruder und ich waren z. B. Unfälle, wie meine Mutter es mir mal erzählt hat ^^.
Also offen damit umgehen! Ich denke jeder! fragt mal bei seinen Eltern nach, wie er entstanden ist.
LG Wowhexe
Ich finde das einen sehr guten Gedanken!
Wir haben noch keine detaillierte Lösung.
Aber ich denke schon, dass man es irgendwie irgendwann ansprechen sollte. Wie sehr man ins Detail geht, ist die Frage, aber auf jeden Fall soweit, dass da Hilfe von Ärzten im Spiel war, würe ich schon sagen.
Mal schauen!
Vielleicht irgendwie bei der allgemeinen Aufklärung, also der Frage, wie die Babys in den Bauch einer Frau kommen.
Hallo, ich finde es nicht besonders, wie sie entstanden sind.
Klingt vielleicht komisch, aber wo ist denn der große Unterschied?
Also wenn die fragt, würde ich es ihr einfach sagen.
Aber wenn es allgemein ist, also zB wie wird eine Mama Mama, erzähl ich ihr, wie es “normal“ wäre.erst mal Grund schaffen.
Wie mit anderen Dingen auch.erstmal dass einfache verstehen, dann kann man die Ausnahmen erzählen.
hi! - warum sollte man das erzählen? - ich hab meine eltern auch nicht gefragt wie ich gezeugt worden bin (und würde es auch nicht tun)
lg
Wenn es sich ergibt.
Momentan weiß mein Sohn (6) auch noch nicht wie der normale Weg wäre.
Allerdings hat er schon mal nach der Geburt gefragt. Da hab ich ihm ja auch erklärt, dass er per Sectio geboren wurde. Kinder sehen die Dinge zum Glück sehr viel lockerer als die Gesellschaft.
Wir hatten ein Bild vom 6-Zellen auf der Geburtsanzeige.
Wer hat schon ein Bild von sich als Zellhaufen ; -)
Ich sehe kein Grund es nicht zu erzählen.
LG
Hallo,
ich würde da auf jeden Fall offen und ehrlich drüber sprechen, schauen ob es Bilderbücher oder irgendwas ähnliches gibt, was eine kindgerechte Erklärung liefert.
Da ich selbst Pädagogin bin, weiß ich aus praktischer Erfahrung das Kinder/ Jugendliche sehr schnell etwas als Vertrauenbruch empfinden und es die Beziehung zu den Eltern sehr traumatisieren kann, eine wichtige Begebenheit nicht erzählt oder (bewusst) verschwiegen zu haben bzw. erst durch das Schweigen entsteht das "ich bin anders"- Gefühl und wird dadurch genährt!
Noch viel dramatischer ist es für ein Kind/ Jugendlichen "nebenbei" durch Verwandte& Co. die eigene Entstehungsgeschichte zu hören und dann fangen die Fragen erst an, wieso und weshalb habt ihr mir das nicht erzählt?Meint ihr ich bin so dumm und verstehe das nicht? Vertraut ihr mich nicht? Traut er mir nicht zu damit klarzukommen? Sieht man häufig auch dein Adoptivkindern, die über Umwege ihre Herkunft rausfinden....oft hilft es auch sich in die Situation des Kindes/Jugendlichen hinzuversetzen, wie würde ich mich fühlen? Was würde ich denken? Wie würde ich es mir für mich wünschen? Was würde ich denken, wüsste ich, ich bin durch medizinische Unterstützung entstanden? Im Grunde ist doch daran nichts verwerflich, mein Gefühl würde erst komisch, wäre es ein offenes Geheimnis und ich wüsste nicht wie darüber sprechen, wie damit umgehen...
Ein offener Umgang entspannt sehr und ist nicht zu unterschätzen und in heutigen Zeiten in denen Aufklärung bereits in der Kita beginnt sind die Bedingungen dazu gut. Außerdem finde ich es schon alleine auf dem Hintergrund das manche Funktionsstörungen vererbbar sind und regelmäßiger präventiver ärztlicher Versorgung bedürfen nur verantwortungsvoll und fair, mit meinem Kind(ern) darüber zu sprechen und ihnen ihren Weg dadurch vielleicht vereinfachen zu können.
Meine persönliche Überzeugung ist das Schweigen in den allerwenigsten Fällen unseres Leben eine tatsächliche Lösung ist
LG
Danke
Das ist eine sehr gute und auch aussagekräftige Meinung, die ich zu 100% unterschreiben würde.
Toller Text. Sehe ich ganz genauso . LG
Hallo Melle,
wir sind zwar gerade noch in Kiwu-Behandlung, aber ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, ob ich es meinem Kind - so es denn irgendwann einmal klappt - erzählen würde oder nicht.
In meiner Familie weiß es keiner. Nur einer Freundin habe ich es erzählt, so dass die Gefahr, dass sich jemand verplappert ziemlich gering wäre. Allerdings denke ich schon, dass ich meinem Kind erzählen werde, wie es entstanden ist... zumindest, wenn es nachfragt. Ich denke, gerade bei noch jungen Kindern lässt sich so etwas spielerisch gut erklären und sie wachsen dann gleich mit dem Wissen auf. Ich würde es wahrscheinlich so erklären, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt ein Kind zu zeugen und nicht auf die Art "Kind, höre zu, du bist anders als andere Kinder entstanden ... ." So fühlt es sich dann bestimmt auch nicht anders oder ausgeschlossen.
Gerade wenn die eigenen Kinder dann später auch mal in die Situation kommen sollten, fällt es ihnen vielleicht leichter sich zu öffnen und zu entscheiden, welchen Weg sie genau einschlagen wollen.
LG
Yvonne