Ich fürchte es wird etwas länger...
Ich habe im Vergleich zu vielen von euch keine schwere Geschichte hinter mir: Kinderwunsch seit 09/2014, ich hatte ein großes Myom, das aber vermutlich nicht der Grund für die Unfruchtbarkeit ist und im Februar operiert wurde. Jetzt dürfen wir es seit letztem Monat auf natürlichem Weg für vier Monate versuchen, anschließend käme eine Hormonbehandlung, dann die künstliche Befruchtung.
Wie schafft ihr es optimistisch zu bleiben? Ich bin einfach nervlich total am Ende. Mir ging es vor der Myom-OP so schlecht mit dem unerfüllten Kinderwunsch. Tage, an denen ich mal nicht geweint habe, waren schon gute Tage. Die Monate nach der OP, in denen ich nicht schwanger werden durfte, ging es mir so gut. Kein Warten auf Eisprung oder Blutung, einfach nur Alltag. Ich war wieder richtig glücklich. Letzten Monat ging es auch gut, wir haben geheiratet und ich hatte keine Gedanken für den Kinderwunsch. Seit gestern (Eisprung) bin ich aber wieder total fertig. Die Tage zuvor hatten wir wegen eines Trauerfalls nicht den Kopf für Sex und gestern hatte mein Mann Spätdienst. Ich hasse diesen geplanten Sex mit dem Druck zu wissen: jetzt oder erst wieder nächsten Monat. Ich kann es einfach nicht und mache mich nun fertig, weil ich die Gelegenheit habe ziehen lassen. Ich denke mir halt, warum machen wir uns so einen Stress, es klappt doch eh wieder nicht. Mein Körper kann das einfach nicht.
Ich glaube, ein grundsätzliches Problem ist, dass ich von Anfang an ein Adoptivkind oder auch ein Langzeitpflegekind als gleichwertige Option zu einem eigenen Kind gesehen habe und die Kinderwunschbehandlung meinem Mann zuliebe mache. Er hat Angst, einem fremden Kind nicht die Liebe entgegen bringen zu können, wie einem leiblichen. Das ist ein Argument und ich habe erstens (gefühlt) die Schuld daran, dass es nicht klappt und zweitens kein richtiges Argument gegen eine medizinische Behandlung. Ich gehe einfach nicht davon aus, dass die Behandlung jemals zu einer Schwangerschaft führen wird und zähle nur die Zeit, bis ich es hinter mir habe (unsere Grenze ist die dritte künstliche Befruchtung).
Wir haben leider keine Zeit, den Kinderwunsch aufzuschieben, da mein AMH-Wert niedrig ist. Daher meine Frage: woher nehmt ihr eure Zuversicht, wenn sie doch wieder und wieder enttäuscht wird?
Danke für's Lesen!
Wie bleibt ihr optimistisch?
Morgen clarahimmel,
Ich hab ordentlich Probleme, optimistisch zu bleiben. Ich versuche mir immer einzureden, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass ich niemals schwanger und ein Kind bekommen werde. (Ich hab PCO und da heißt es oft, dass man nur Geduld haben muss. )
Ich muss aufpassen, dass ich nicht quasi- depressiv werde. Das passiert schnell, wenn ich zu viel mit Schwangeren oder Babys zusammen bin.
Meistens falle ich danach in ein richtiges Loch. Mir hilft dann autogenes Training. Zumindest zum Einschlafen. Und ich bereite mich immer mental drauf vor, wenn ich weiss dass ich Babys treffe : nicht zu sehr die Babys anhimmeln, nicht zu oft auf den Arm nehmen. Und vor allem halte ich mich dann von meinem Mann fern, wenn er zB unsere 3monate alte Nichte auf dem Arm hält. Das ist seeeehr herzzerreißend :D
Im Alltag versuche ich mich immer wieder daran zu erinnern, dass ich mit meinem Alltag zufrieden war, bevor ich dir Pille abgesetzt hab.
Und mir hilft es, mich mit anderen hier in Forum auszutauschen. Ich kenne nur Leute, bei denen es auf natürlichem Weg klappt. Hier komme ich dann wieder auf den Teppich ;) es gibt auch einen Club, der heißt so was wie "optimistischer durch die kinderwunschzeit" da kannst du ja auch mal vorbei gucken
Liebe Grüße
.Nora.
Das kenne ich: Schwangere und Babys sind ein Albtraum... Ich meide auch beides nach Möglichkeit. Zum Glück bin ich im Freundeskreis die einzige, die schon an Kinder denkt! Aber mir graut vor der Zeit, wenn meine Freunde Kinder bekommen...
Habt ihr schon einmal ein SG bei deinem Mann machen lassen? Vielleicht liegt es ja gar nicht an Dir! Wenn das SG schlecht sein sollte, hilft euch sowieso nur eine ICSI und ihr könnt euch die Warterei und den Sex nach der Uhr sparen (und statt dessen haben, wann IHR Lust habt! Alles Gute!
Klar, das haben wir längst machen lassen. Alles top. Bei mir aber ja eben auch. Gut, das AMH ist niedrig, aber ich habe (noch) einen regelmäßigen Eisprung. Wenn man so gar keine Diagnose hat, wird man verrückt.
Hallo
Ja, der Liebe Optimismus...
Ich bin ein Realist und setze große Hoffnung in die für uns drei machbaren ICSI's.
Mein AMH Wert ist so niedrig, dass ich keine Eizellen zum einfrieren habe. Somit bleiben uns die drei genehmigten Versuche der KK.
Ein Grund um traurig zu sein?! Nein, für uns war von Anfang klar, dass wir versuchen was möglich ist. Ich bin über jede Eizellen froh, die ich bekomme und jedes Sperma das gefunden wird...
Wir versuchen es zwar "erst" seit 2,6 Jahren, aber ich war eine Zeit lang wie "verrückt".
Ich habe mein Leben nicht mehr genossen, Sex nach Plan, Zyklus berechnen, Ovus und SST on Mass verballert usw.
Ich war unglücklich im Job, weil er mich zum Teil übelst belastet hat. Dann der Kinderwunsch und die Therapie-ich konnte nicht einfach kündigen-dachte ich!
Aber was ein Quatsch! Ich lebe Jetzt und Hier und ich bin im Moment nicht schwanger und keiner garantiert dass es überhaupt dazu kommt.
Deswegen fliegen wir in Urlaub und planen unser Leben im Jetzt
Also beginne ich bald einen neuen Job, trotz Kinderwunschbehandlung. Findet nicht jeder gut, aber mir tut es gut und da mir die biologische Zeit davon läuft, läuft Suchdienst Behandlung weiter. Ich pausiere nicht...
Und ich habe gelernt, dass mein Leben perfekt ist, auch ohne Kind. Ich habe den richtigen Mann an meiner Seite, ein schönes Haus, wunderbare Eltern, tolle Freunde und liebe Nachbarn...dass macht mein Leben aus
Ich wünsche mir ein Kind von ganzen Herzen, aber ich muss mich auch an den Gedanken gewöhnen, dass es evtl nie dazu kommen wird und dieser Realismus mit einem Funken Optimismus ermöglichen mir mein Leben zu lieben und meine Situation anzunehmen. Aber-die Hoffnung stirbt zuletzt
So, viel gebabbelt-sorry!
Alles Gute für dich toi toi toi
Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Denke auch immer wieder darüber nach zu kündigen und lasse mich dann vom Kinderwunsch abhalten. Mein Job wäre mit Baby einfach perfekt (flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Betriebskita), aber ohne Kind und Vollzeit füllt er mich nicht mehr richtig aus....
Bei Urlauben ist es anders, da habe ich eine Jahres-Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen, für den Fall, dass ich schwanger werde. Das sehe ich da mittlerweile ganz entspannt.