Hallo ihr Lieben,
Mein Mann und ich basteln seit 2 Jahren an unserem 1. Kind. Als PCO bei mir festgestellt wurde, sind wir in eine KIWU Klinik gewechselt, in der ich mich auch sehr wohl fühle. Nach Clomi-Versuch haben wir es mit GVnP & Puregon Spritzen versucht und siehe da - ich konnte es nicht glauben - hielt ich bereits nach dem 1. Zyklus damit meinen langersehnten positiven Schwangerschaftstest in Händen.
Leider wurde in der 6. SSW festgestellt, dass es sich um eine ELSS handelt. Wir beschlossen, abzuwarten was jedoch in einer Not-OP und dem Verlust meines rechten Eileiters endete. Während der Bauchspiegelung wurde in meinem linken Eileiter ebenfalls etwas entdeckt. Entweder war es eine 2. Schwangerschaft, was sehr, sehr, unwahrscheinlich ist oder ein Hämatom. Was es genau war, weiß ich bis heute noch nicht & die Ärzte sind sich uneinig. Die psychische Komponente nach der Nachricht, dass beide Eileiter quasi nicht mehr zu gebrauchen sind (zusätzlich zu meinem PCO), lass ich erstmal weg, da sie nicht in das Forum "Kinderwunsch" gehört.
Ich hatte nach der OP Blutungen (inkl. Gewebe) und nun weiß ich natürlich nicht, obes die 2. SSW war oder das Hämatom oder nichts davon. Mein HCG wurde überwacht und war nach 2 Wochen negativ.
Nun wurde mir geraten, es beim nächsten Versuch gleich mit einer IVF zu versuchen, da vermutet wird, dass bei der Transportfähigkeit meiner EL etwas nicht stimmt - auf beiden Seiten blieb "etwas stecken". Außerdem bestünde die Gefahr, dass das Hämatom immer noch im EL sitzen würde. Von einem EL-Ultraschall wurde mir abgeraten, da er nichts über die Transportfähigkeit aussagt.
Mein FA meinte nun, man könne es ohne Weiteres nochmal "normal" (mit Puregon Unterstützung) versuchen. Das Schlimmste was mir blühen würde, wäre eine erneute ELSS. Nun denke ich aber, dass ich eine erneute ELSS & den Verlust des zweiten, letzten Eierstocks psychisch nicht verkraften würde. Natürlich bin ich auch nach einer IVF weder vor einer FG noch einer ELSS gefeit, jedoch möchte ich keine ELSS "mit Ansage" provozieren. Auf der anderen Seite ist eine IVF finanziell natürlich ein anderes Kaliber (auch wenn es darum nicht in 1. Linie geht, es geht mir auch darum, unser Kind vielleicht doch noch mit GV zeugen zu können - ich weiß, dass das manche vielleicht komisch finden...)
Hat irgendjemand von euch Erfahrungen in diesem Bereich gemacht oder kann irgendwas zu meiner Situation sagen? Ich freue mich über jeden Beitrag!
Danke & Liebe Grüße
2. ELSS riskieren oder gleich IVF? (Vorsicht lang)
Huhu!
Zu der Eileiterproblematik kann ich dir leider nichts sagen, auch wenn ich für mich sagen würde, dass ich keine erneute Eileiterschwangerschaft riskieren würde.
Was ich dir aber sagen kann ist, dass ich wirklich nie darüber nachdenke, dass mein Sohn nicht auf die herkömmliche Weise gezeugt wurde, sondern durch eine ICSI entstanden ist. Erst jetzt, wo es um ein Geschwisterchen geht, ist das überhaupt wieder ein Thema, trotz unserer wirklich sehr langen Kiwu-Geschichte.
Ich wünsche dir alles Gute!
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast mir zu antworten!
Wahrscheinlich hast du recht! Momentan ist es wahrscheinlich einfach noch die Enttäuschung darüber, dass im Umfeld jeder gefühlt auf romantisch & spontanem Weg sofort schwanger wird und wir diesen Weg gehen "müssen".
Ich habe auch Angst, dass der Druck mit einer IVF ss werden zu müssen steigt.
Danke für deine Gedanken & Alles Gute für euer 2. Wunder!
Woher bist du dir so sicher, dass alle aus deinem Umfeld ohne medizinische Hilfe schwanger werden? Die meisten reden da nicht drüber, weil es ein Tabuthema ist.
Wenn man selbst etwas offener damit umgeht bzw. tiefere Gespräche führt und mal genau hin hört, dann findet man im eigenen Umfeld viele andere, die auch betroffen sind. Das ist zumindest meine Erfahrung.
1. mach dich mal davon frei, dass Kinder nur mit Luft und liebe gezeugt werden. Das ist Wunschdenken einer spiessigen Gesellschaft. Es ist doch völlig egal, auf welchem Wege eine Schwangerschaft entsteht. Sehe die fortschrittliche Medizin doch eher als Chance!
2. ich würde es nicht riskieren.
Bei mir wurde während der Gebärmutterspiegelung festgestellt, dass die Ausgänge der Eileiter in die Gebärmutter anatomisch zu klein sind. Eine befruchtete Eizelle würde da vermutlich nicht durchpassen. Wir hatten uns eh schon auf eine ICSI eingerichtet, haben die freien Zyklen aber definitiv NICHT mehr genutzt.
Es geht ja nicht nur um die Eileiterschwangerschaft sondern auch um eine erforderliche OP. Wenn da manipuliert wird, kann es immer zu Vernarbungen und Verwachsungen kommen, was sich vielleicht auch auf die Gebärmutter auswirken könnte. Wenn der Eileiter an sich gesund ist, dann wäre mir selber wichtig, dass das auch so bleibt, anstatt da neue Probleme mit zu provozieren.
Danke auch für deine Meinung & Antwort.
Mit dem Argument der OP hast du recht - so habe ich das noch gar nicht gesehen, dass dabei ja auch die Gebärmutter in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Danke dir!
Ich hatte ziemlich Angst vor unserer ersten ICSI nach drei vergeblichen IUIs, ABER ich muss dir sagen- es ist nur halb so schlimm wie ich es mir ausgemalt habe und uns ging es in der Beziehung in soweit wieder besser, dass wir Sex haben konnten, wann wir es wollten und nicht wann wir es mussten. Das hat uns und die Beziehung sehr belastet. Ich fühl mich auch wirklich von dem Druck befreit. Wie meine Vorrednerinnen würde ich es auch nicht riskieren.
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Das mit dem Sex kann ich mir sehr gut vorstellen - solche Gedanken habe ich auch kürzlich mit meinem Mann besprochen. Man muss überall versuchen das Positive zu sehen, nicht wahr?
Hallo,
ich kann Dir da ganz gut aus meinen Erfahrungen berichten: ich hatte auch eine ELSS, die wurde aber erst in der Klink festgestellt wegen krasser Schmerzen und ich wurde sofort operiert. EL erhalten, allerdings ging der hcg über Wochen nicht runter sondern weiter hoch (hatten wohl bei der Nacht- und Nebel-OP nicht alles erwischt) und am Ende musste ich dann auch noch Infusionen mit einem leichten Chemo-Medikament (MTX) bekommen.Eine schlimme Zeit.. ich hatte dann so Angst, dass ich freiwillig eine BS hab machen lassen um die Eileiter überprüfen zu lassen. Der eine total vernarbt und zu von der OP, der andere unauffällig. Also natürlich weiterprobieren, laut Arzt sollte nix schiefgehen. 3 Monate später war ich wieder in der 7.SSW und wurde im akuten Schockzustand mit der 2. ELSS eingeliefert, diesmal ging es beinahe schief, soviel Blut hatte ich schon verloren. Der EL war geplatzt und musste raus, ich war ehrlich gesagt froh drum. Ich muss dazu sagen, ich war zu dem Zeitpunkt schon 37 und hatte echt keine Zeit zu verlieren. Ich war total traumatisiert. Nach kurzer Erholungsphase direkt ab in die KIWU, beste Voraussetzungen für IVF, da alles in Ordnung war außer halt dem Transportweg. Was soll ich sagen, es hat bei der 1. Kryo geklappt (ich musste nach der Stimu einen Monat aussetzen wegen Überstimulation, hatte sehr viele EZ). Mein ET ist in 6 Tagen und ich denke kaum noch darüber nach wie der Zwerg entstanden ist. Aber die Erinnerung an die 2. ELSS und die psychische Erholung davon ist immer noch präsent. Ein bisschen hängt es natürlich auch von Deinem Alter ab, ob Du es nochmal riskieren magst, kann auch alles gut gehen. Aber mein Rat: sofort mit der IVF starten. Für mich hat es sich total gut angefühlt, in erfahrenen Händen zu sein und andere für einen planen zu lassen als wieder das Schicksal walten zu lassen. Da ich eine gute Klink gleich in der Nähe vom Büro hatte und es nicht so lange ging, hab ich die Zeit auch nicht als krasse Belastung empfunden. Es gibt sicher schöneres, aber die Spritzen und alles hab ich gut vertragen und es ging so schnell um. Der erste US, wo dann tatsächlich die Fruchhöhle in der GM saß - ich konnte es nicht glauben, unvergessliches Glücksgefühl..
Ich wünsch Dir alles, alles Gute! Jetzt hast Du ein paar Tipps von Leidensgenossinnen, aber entscheide nach Deinem Bauchgefühl.
Ich danke dir sehr für deinen ausführlichen Bericht! War die 2. ELSS wieder im selben, vernarbten Eileiter? Auch bei mir war es so, dass mein Eileiter geplatzt war und ich bereits innere Blutungen hatte - deswegen musste er auch raus. Auch zu mir meinten die Ärzte im KH, ich hätte die besten Voraussetzungen für eine IVF.
Mein Gefühl war von Beginn an mehr pro IVF - nur mein FA hat mich dann wieder verunsichert, da er meinte, ich könne es auf jeden Fall nochmal so probieren.
Nochmal vielen Dank!
PS: Wünsche dir Alles gute für die Geburt!!
Ich wollte noch ergänzen, dass die Kosten zur Hälfte von der Kasse übernommen wurden und es im Endeffekt natürlich schon teuer war, aber deutlich günstiger als wir befürchtet hatten. Klar kann man von der Kohle einen schönen Urlaub machen, aber im Endeffekt war es jeden Cent wert!
Ich hatte bei meiner 1. Ivf eine ELSS. Das kann es also auch geben