Hallo zusammen.
Mein Mann und ich können ziemlich sicher nur durch eine ICSI schwanger werden. Es ist uns allerdings letztes Jahr auch so gelungen, war aber ein Windei. Unser erster ICSI-Versuch war im Mai/Juni diesen Jahres, und er war gleich positiv. Ich bekam zwei Blastozysten eingesetzt, beide haben sich einenistet, bei einem hat sich aber nie ein Embryo entwickelt, der zweite blieb - bis zur 18. Woche. Ich hatte einen Blasensprung und wir mussten unseren Kleinen für zwei Wochen still zur Welt bringen.
Jetzt meine Frage: wann sollen wir wieder einen Versuch starten? Jetzt sofort, das würde ich psychisch glaube ich nicht schaffen. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass der Versuch schief gehen würde. Habe jetzt einen Termin für Mitte Januar, für ein neues "Erstgespräch". Meine KiWu will die Blutuntersuchungen etc nochmal neu machen.
Wie wahrscheinlich ist es, dass unser zweiter Versuch gleich wieder klappt? Ich habe jetzt schon die volle Panik, dass er schief geht. Wir sind dazu auch noch Selbstzahler, ist also auch irgendwo eine Geldfrage...
Ach, alles scheisse grade. Die Trauer um unseren Kleinen ist noch so groß, aber am liebsten wäre ich sofort wieder schwanger... Ich möchte meinem Mann so gerne ein Kind schenken, und wir sind auch irgendwie etwas unter zeitdruck, da mein Mann schon 52 ist und natürlich auch noch gerne viele Jahre von seinem Kind haben möchte...
Hat jemand von euch selber schon mal eine späte Fehlgeburt erlebt nach einer künstlichen Befruchtung, und wie seid ihr damit umgegangen, beim zweiten Versuch? Hattet ihr eventuell vielleicht sogar psychologische Hilfe?
Danke für eure Antworten!
Neuer Versuch nach später Fehlgeburt 18. Ssw
Hallo,
das tut mir sehr leid, eine für eure(n) Kleine(n)!!
Eine späte Fehlgeburt hatte ich nicht, "nur" eine in der 8. und eine in der 10. SSW. Trotzdem kenne ich das Gefühl sich nicht bereit zu fühlen und doch weiter machen zu wollen. Körperlich ist es natürlich ganz wichtig, dass der HCG Wert um 0 liegt und dass sich die Gebärmutter rückgebildet hat. Also jetzt sofort ginge es allein schon aus körperlicher Sicht nicht. Bis Januar wird aber ja körperlich wahrscheinlich alles gut sein. Falls du aber 1 Woche vor dem Termin merkst, dass du dich nicht bereit dazu fühlst, sage doch ruhig ab. Macht das erst wieder, wenn der größte Schmerz verarbeitet ist und ihr auch stabil genug seid die Prozedur und ggf. auch ein negativ zu verkraften. Ich denke du wirst selbst am besten merken, wann du wieder bereit bist nach vorn zu schauen. Vorher würde ich keinen Versuch starten. Nehmt euch die Zeit die ihr braucht, auch bei einem etwas älteren Papa kommt es auf 3-4 Monate nicht an.
LG und alles Gute
Zur Ergänzung meines Beitrags bzw eine weitere Frage: ich leide (vermutlich) unter PCO. So richtig wurde das aber noch nicht untersucht. Ich hab einen Zyklus über 40 Tagen, und starke Behaarung im schambereich sowie Übergewicht und eine Schildrüsenunterfunktion. Macht das überhaupt Sinn, das genauer zu untersuchen bzw untersuchen zu lassen? Da wir ja vermutlich sowieso eine ICSI haben werden? Beim letzten Versuch hatten wir nur 8 Reife Eizellen, was ja wieder gegen PCO spricht, da es bei PCO ja meistens zu eher viel mehr reifen Eizellen kommt...
Bin gerade unschlüssig, ob ich noch einen Termin beim Endokrinologe machen soll oder ob ich mir damit viel zu viel Stress mache
Hallo Fischli,
es tut mir sehr leid, was dir passiert und ich kann deine Gefühle sehr gut nachempfinden! Ich habe meine Drillinge selbst letztes Jahr im Mai in der 19. SSW durch einen vorzeitigen Blasensprung verloren.
Ich kenne den Wunsch am liebsten sofort wieder schwanger zu werden. Man will einfach dort weiter machen, wo man aufgehört hat. Und die Warterei macht einen wahnsinnig. Meine Frauenärztin hat mir damals geraten 6 Monate zu pausieren. Das habe ich aber nicht ausgehalten. Es hat 2 Monate gedauert, bis ich wieder einen Zyklus hatte. Dann habe ich noch einen Zyklus pausiert und es wieder probiert. Ich wurde auch direkt wieder schwanger. Wir sind ebenfalls ICSI-Kandidaten.
Ich denke, man muss einfach auf seinen Körper hören und dementsprechend selbst entscheiden, wann man wieder bereit für einen neuen Versuch ist.
Und die, die einem sagen, man soll doch erst mal damit fertig werden und seine Trauer überwinden, haben keine Ahnung. Die Trauer wird man nie überwinden. Euer Sohn bleibt euer Sohn und dass ihr ihn verloren habt, kann man nicht einfach aus seinem Leben ausradieren. Nicht nach 6 Monaten und auch nicht nach einem Jahr.
Ich kann dir auch nur raten dir psychologische Hilfe zu suchen. Das habe ich damals auch getan. Es tat einfach gut, mit jemandem neutralen darüber zu sprechen und meinen Mann wollte ich mit meinem Schmerz nicht auch noch belasten, denn er hatte ja selbst mit seiner Trauer zu kämpfen.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es bald wieder klappt und wünsche dir alles Gute!