Vorgesetzter grätscht mit Kollegen über meine Situation

Hallo Astrid,

Würde deinen Vorgesetzten auf den Vertrauensbruch ansprechen, sonst belastet dich das unterschwellig immer weiter, auch wenns schwer fällt.

Ich habe mich irgendwann entschieden meinen Kollegen und der Chefin reinen Wein einzuschenken. Seitdem ist es für mich viel entspannter und es gibt auch kein blödes Gerede warum ich "ständig " in der Arbeitszeit zum Arzt muss. Das geht natürlich nicht mit jedem Team. Aber meiner Erfahrung nimmt man den meisten den Wind aus den Segeln wenn man offen mit dem Kinderwunsch umgeht...

Ganz liebe Grüße 🌸
ZwillingsTante

Du sprichst mir aus der seele. Ich hab dem stellvertreter vom chef davon erzählt weil er für die urlaubsplanung zuständig ist. Und letztens sagt der chef zu mir: ich bin über deine situation informiert. Ich möchte dazu sagen dass ihm das zwischenmenschliche fehlt.. min kollege hat mir versprochen dass er nichts sagt zum chef.. letztens bin ich mittags nach hause gegangen weils mir nicht gut ging. War am nächsten tag aber wieder da. Aussage vom chef: du warst ja scheinbar nicht krank, sonst wärst du wohl heute nicht wieder da.. hab mich so geärgert über die aussage.ich bin eine die selten krank ist, und immer einspringt ich wenn not am mann ist. Aufgabn erledige die nicht zu meinem bereich gehören.. und dann sowas.. kann echt versteheb wie du dich fühlst. Einfach hintergangen.. da müssen wir drüberstehen.. 😒

Hallo,

Ging mir auch so ,( hatte es im Vertrauen erzählt weil ich die nächsten Wochen immer mal später kommen würde und ein paar Wochen später wusste es die ganze Abteilung.
Erst war ich sauer, dann war es aber egal. Sollen die doch reden...
Mein Chef hat 2 Jahren später die Abteilung gewechselt, ich bin in Mutterschutz gegangen. Als ich in meine Abteilung zurück kam, hat kein Hahn mehr danach gekräht

Grundsätzlich habe ich daraus gelernt... Chefs geht sowas nix an

Grüße

Hallo,
Du sprichst mir aus der Seele!
Ich kenne es auch! Und jetzt nach der FG wieder arbeiten gehen zu müssen wird schwer werden. Diese mitleidigen Blicke kann man nur schwer ertragen.

Mich hindert die Kinderwunschplanung auch daran den Job zu wechseln.
Nach der nächsten ICSI die im September ist, werde ich entweder erfolgreich schwanger sein oder dann definitiv trotzdem den Job wechseln. Ich kann das einfach nicht mehr. Dann wird halt immer so geplant das ich im Urlaub sein kann. So viele Versuche sind es ja leider auch nicht mehr🤷🏻‍♀️

Wir müssen schon so viel durch machen und leider ist es immer noch ein extremes Tabu-Thema. Und die ganzen Dummen Menschen die einfach nicht verstehen das man auf natürlichen Weg nicht schwanger werden kann...
Da hilft jeder Biologie-Unterricht nicht! Und erstaunlich: immer sind wir Frauen schuld! Ist echt zum brechen!
Ich versuche so offen wie möglich mit dem Thema umzugehen. Ich kann in meinem Job sonst nicht alles immer erklären. Warum ich kurzfristig frei brauch oder warum ich auf einmal nichts trinke. Warum ich auf einmal keine 12 Stunden Nächte machen kann...
Wir stehen definitiv nicht alleine mit diesem Thema da! Und wenn wir uns weiter so verstecken, dann wird es nur schlimmer.

Schnapp dir deinen Chef und sag das du es nicht in Ordnung findest, das es jetzt alle wissen.
Und! Gehe weiterhin stolz zur Arbeit! Du wirst dir deinen größten Traum erfüllen! Und dafür gehst du jeden Weg. Das zeugt von wahnsinnig viel Stärke und Mut. Wenn dir einer Blöd kommt, dann kehre demjenigen den Rücken zu❤️

Wir schaffen das! Ich glaube fest daran!❤️🍀❤️🍀❤️

Lg SiriSport mit ⭐️ nach 1.ICSI und ⭐️ nach 1.Kryo

Das finde ich wirklich schade, dass dein Vorgesetzter so reagiert!

Mir war es wichtig meine Chefs über meine Situation zu informieren, eben auch weil ich ständig später kommen muss, teilweise Ausfalle und insbesondere auch einige Außendienst Termine nicht planen oder wahrnehmen konnte.
Ich habe großes Glück dabei gehabt: einer meiner Vorgesetzter hat mir dabei erzählt, dass er seine Kinder auch nur durch Unterstützung bekommen konnte und der andere hatte Freunde bei denen er die Situation miterlebt hat.
Beide also sehr verständnisvoll.
Einer meiner Chefs hat mir heute sogar Blumen mitgebracht als Aufmunterung weil ich am Mittwoch mein negatives Ergebnis einer halten habe.

Es geht also auch anders. Ich persönlich finde es schwierig diese Situation auf der Arbeit zu verheimlichen. Ich würde aber auf jeden Fall auch nochmal mit deinem Chef sprechen und sagen, dass du sein Verhalten nicht angemessen findest. Auch Chefs müssen mit Kritik umgehen können. Und mal Kontra zu geben hilft in den meisten Fällen mehr nur alles über sich ergehen zu lassen!
Ich hoffe jedenfalls sehr, dass sich dein Chef dass zu Herzen nimmt 🧡

Ich habe meinem Chef nichts von der Behandlung erzählt, weil er dafür kein Verständnis hätte (er hat noch nicht einmal selber Kinder und für ihn sind das nur lästige kleine Biester). Ich hab allerdings den Fehler gemacht, dass ich als ich das erstmal schwanger war und in der 8. SSW krank geschrieben wurde, ihm erzählt habe, dass ich schwanger bin. Nach dem Abort in der 10.ssw (das war letztes Jahr im Januar) war ich dann wieder zurück im Büro und das erste was er gemacht hat, ist einen neuen Kollegen einzustellen, ohne dass jetzt so viel zu tun wäre, was man zu zweit nicht schaffen könnte. Seit dem meidet mich mein Chef auch und bezieht mich in viele Themen nicht mehr ein. Sei's drum.
Jedes mal wenn ich krank bin geht er davon aus, dass ich schwanger bin und erwartet von mir eine Erklärung weshalb ich krank geschrieben wurde. Dass man mal Magen Darm oder ne Grippe hat, ist anscheinend abwegig, wenn man nen Kinderwunsch hat.
Dazu kommt, dass ich meine Termine zum Glück immer vor oder nach der Arbeit machen kann also da bekommt er eigentlich nichts mit. Und für die Punktion und den Transfer nehme ich in der Regel Urlaub oder mein Hausarzt schreibt mich krank. Eine AU von der Gyn oder der Kiwu lege ich nicht mehr vor.
Ich finde es so schade, dass keiner der Chefs über Konsequenzen für uns nachdenkt und was das für starke Charaktäre die Situation aus uns macht. Wir kämpfen für unseren Traum und engagieren uns teilweise mehr als die Kollegen, allein weil wir nicht auf unserem Kinderwunsch reduziert werden wollen. Ich arbeite sogar aus dem Homeoffice um den Kollegen nicht auch noch meine Fälle aufs Auge zu drücken. Aber danken tut es uns keiner. Ich habe für mich daraus gelernt. Das nächste mal erzähl ich erst das es geklappt hat, wenn die 12. SSW vorüber ist. Die 2. und 3. Schwangerschaft hab ich nicht erzählt und war normal zum arbeiten im Büro, obwohl Stress ja kontraproduktiv ist.
Echt schade, dass wir Frauen im 21. Jahrhundert so was erleben müssen.

Liebe Astrid,

endlich kommich dazu meinem Ärger Lust zu machen.... Es tut mir echt leid, was dir da widerfahren ist. Das ist meiner Meinung nach ein absolutes No-Go. Daher meine Frage: gibt es noch einen weiteren Vorgesetzten, der über dem steht, der jetzt deine Privatsachen weitergetratscht hat. Wenn es so jemand gibt, würde ich diesen - also quasi den "Ober-Chef" aufsuchen und mich massiv beschweren. Ich finde es geht gar nicht, dass ein Vorgesetzter ihm anvertrautes weitertrascht. Zum einen ist es schäbig aber vielmehr noch, verstößt der meiner Meinung gegen Arbeitsrecht. Es kann doch nicht sein, dass man seinem Vorgesetzten etwas anvertraut und der das munter rumposaunt. Wie gesagt, wenn es irgendwie möglich ist, dass du dich beschwerst, würde ich das machen.

Ganz liebe Grüße und alles Gute für den nächsten Versuch

Hier wird ja so oft darüber beraten ob man „mit offenen Karten spielt“ oder nicht. Und die Story gibt mir mal wieder recht es für sich zu behalten. Persönliches hat bei der Arbeit nichts verloren und kaum wird den Leuten langweilig plaudert noch die verschwiegenste Person. Das ist leider so! Da lasse ich mir lieber ein paar schlüssige Ausreden einfallen oder mache im Gegenzug freiwillig Überstunden als meine Situation zu erklären. Nur wir machen uns da so viele Gedanken zu unseren Kranktagen o.ä. und haben permanent ein schlechtes Gewissen, dabei sind andere vermutlich öfter krank.

Gut, in meinem Fall war es auch einfach es zu arrangieren, KiWu-Klinik in der selben Stadt und gehobene Position mit Vertrauensarbeitszeit (weil eh unbezahlte Überstunden nötig).

Zum Thema AG-Wechsel: Ich kann nur raten das nicht wegen des KiWu auf Eis zu legen. Es gibt nichts schlimmeres als wegen des unerfüllten KiWu unzufrieden zu sein und dann auch noch weil man beruflich auf der Stelle tritt. Womöglich klappt es mit dem KiWu nicht, dann hast du dir gleichzeitig noch die Karriere versaut. Ich habe gewechselt und bin dann bei der neuen Firma nach genau 4 Jahren erst in den Mutterschutz gegangen. Es kann halt leider lange dauern. Hätte ich beim alten AG noch so lange „durchgehalten“, wäre ich jetzt vermutlich depressiv.