Und zwar gehe ich gleich noch zu einer Baby Party und ich weiß jetzt schon dass die Frage kommt: und wollt ihr eigentlich Kinder?
Wir waren vorgestern auf einem Konzert und da wurde uns von einer Bekannten genau die gleiche Frage gestellt. Es weiß aus diesem Freundeskreis nur die Mama und der Papa für die auch die Babyparty ist, dass wir zwei Abgänge hatten. Wir hatten fast den gleichen ET 😔
Wie reagiert ihr auf diese oder ähnliche Fragen? Sei es dass ihr schon sehr lange versucht schwanger zu werden oder Abgänge hattet?
Gleich geht’s zur Babyparty - das hätte auch meine sein können 😢 wie geht ihr mit Fragen zu eurem Kinderwunsch um?
Tut mir sehr leid :(
Wir hatten noch nie eine Einnistung und müssen uns auch ständig der Frage stellen. Wir ziehen bald zurück in die Heimat und teilweise antworte ich dann mit der Begründung, dass wir erstmal umziehen und in der Heimat ankommen wollen. Teilweise schiebe ich eine OP vor, die ich hatte und manchmal sage ich einfach auch die Wahrheit.
Ich glaube nicht, dass wir uns mit unseren Geschichten verstecken müssen. Es ist immerhin schon schwer genug. Aber es kommt natürlich immer auf die fragende Person drauf an, welche Antwort man geben möchte.
Vielleicht kann man auch einfach mal sagen: ja, das wäre auch irgendwann mal unser Wunsch...und es so im Raum stehen lassen (wenn’s irgendwie geht)
Ich drücke die Daumen ✊💪
Ja je länger es dauert (15. ÜZ) umso mehr Fragen kommen und umso nervige wird es. Nicht dass es mich verletzt, ich hätte gerne die Leute mit meiner Schwangerschaft überrascht. Meinte Mutter war so neugierig, dass sie weiter und weiter gebohrt hat und irgendwann hab ich es ihr erzählt. Aber Mitleid will ich auch keines oder blöde Tipps wie „kein Kaffee und mehr Sport, weniger Stress“ oder sie sagte dann „ich kenn ne gute KiWu Klinik“ ohne sich überhaupt meine Geschichte anzuhören. Und vor den andern nervt die Geheimnistuerei. Ich trink ganz gern mal Alkohol, aber mit Metformin und. Clomifen verzichte ich auf Alkohol. da fragt dann jeder „bist du krank“ „bist du schwanger“. Mein Chef fragt auch schon immer „wann heiratet ihr“ „wann wirst du schwanger“ eher aus Spaß aber da hab ich dann echt die Nase manchmal voll und wünschte man könnte einfach verkünden „ich bin schwanger“ - Überraschung hin oder her. Und heiraten wollte wir eigentlich nach einem Kind und jeder weiß natürlich von der Verlobung und fragt, wie weit wir mit der Planung sind. 🙄🙄
Ich kenne das zu gut. Wäre auch gestern ausgezählt gewesen. War auch fast gleich mit meiner Freundin. 2017 hatte ich auch schon eine AS.... habe langsam keine Hoffnung mehr, da ich auch nicht mehr die jüngste bin. Wenn ich gefragt werde antworte ich kurz: hätte gerne Kinder gehabt, ist mir aber nicht gegönnt.
Meistens hakt keiner mehr nach.
Oh ... ich kann das so gut verstehen. Ich hatte 4 Tage vor meiner Hochzeit einen spontanen Abgang und an meinem Hochzeitstag verkündete mir meine Schwägerin, dass sie schwanger ist und sie hatte fast den gleichen ET wie ich. Das tat weh ...
Ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr schwanke. Natürlich muss man nicht jedem Rede und Antwort stehen, besonders wenn einem die Wahrheit selbst ziemlich weh tut. Aber viele wissen gar nicht, wie sensibel diese Frage ist, weil niemand ihnen die Wahrheit sagt. Ich frage mich manchmal ob wir Frauen (zumindest im Freundeskreis) nicht ehrlicher sein müssten und von Schwierigkeiten und Fehlgeburten einfach mal frei reden sollten. Vielleicht wäre eine gute Antwort "Ja ... wir wünschen uns das schon, aber manchmal braucht es halt auch etwas."
Aber ich bin mir da selbst nicht sicher und man muss das wahrscheinlich immer wieder neu abwägen.
Ich hoffe du hattest trotzdem ein bisschen Spaß bei der Babyparty.
Je nachdem wie gut ich jemanden kannte, habe ich gesagt, dass ich keine Kinder will oder keine kriegen kann. Und schon war Ruhe.
Den Weg mit der künstlichen Befruchtung habe ich nur meiner Mutter und meiner besten Freundin erzählt. Alle anderen hätten mich mit ihren Fragen nur genervt, auch wenn es sicherlich nicht deren Absicht ist.
Wir sind einen anderen Weg gegangen und sind uneingeschränkt offen mit unserem Kinderwunsch umgegangen. Der Weg bis zu unserer jüngsten Tochter war steinig (Eileiterssw, unserer ersten Drillingstöchter sind früh verstorben, eine Fehlgeburt, eine biochemische SS und ein negativer Transfer). Es hat so nicht lange gedauert bis aus den Fragen a la “Wollt ihr Kinder?“, eher Fragen a la “Wie läuft's gerade?“ geworden sind. Letztere wurde dann aber aus echtem Interesse und Anteilnahme gestellt, habe darauf dann auch ehrlich geantwortet. War oft überrascht wer alles ähnliche Erfahrungen gemacht hat (auch wenn nicht in dieser Häufung). Klar kamen auch mal doofe “Tipps“, aber da konnte ich drüber stehen. Dafür tat es mir gut mich nicht verstellen zu müssen, wenn z.B.andere von ihrer SS erzählt haben oder ich einen schlechten Tag hatte. Auch meine Kollegen sind ohne zu murren für mich eingesprungen, wenn ich mal dringend weg musste während der Behandlung.
Früher hatte ich auch Angst vor der Frage, die teils von engen Freunden sehr unsensibel gestellt wurde ("Wann geht es denn endlich bei euch los? Du bist ja auch nicht mehr die Jüngste..."). Ich habe Anfangs auch immer was vorgeschoben, aber dann dachte ich mir: wieso eigentlich?? Wenn ich nicht drüber spreche, mache ich es genauso zu einem Tabuthema und das erzeugt bei uns allen doch nur noch mehr Druck und die Gefahr einer erneuten Befragung. Habe dann geantwortet, dass wir es probieren, es aber leider nicht klappt. Oft auch, dass wir in Behandlung sind. Bei den "Dreisten" herrschte dann awkward silence. Habe es auch angesprochen, wenn mich die Art und Weise der Frage verletzt hat. Da kamen oft sehr konstruktive Gespräche heraus.
Auf "schlaue Tipps" reagiere ich ebenso direkt. "Mach dir keinen Stress!", "Fahrt mal in den Urlaub!" und so. Da sage ich dann, dass ich es lieb finde, dass der andere mir helfen möchte, aber solche Ratschläge Menschen mit med. Problem nicht helfen. Wer ne Lungenentzündung hat, braucht nicht weniger Stress (also auch, aber reicht oft nicht zur Heilung), sondern Antibiotika, wer schlecht sehen kann, ne Brille etc.
Mein Lieblingskommentar zur Kiwu-Behandlung: "Hast du mal überlegt, dass manche Menschen keine Kinder kriegen sollten? Ihr spielt doch Gott!" Die frage ich immer gern, ob sie schon mal beim Arzt waren oder Medikamente eingenommen haben, geimpft sind etc. Da dies immer bejaht wird, kann man dann gut fragen, ob es vlt eigentlich Gottes Wunsch gewesen wäre, dass sie mittlerweile krank/tot oder sowas wären. Da hört dann der Spaß für mich auf.
Finde ich toll wie du damit umgehst, ich habe es bisher nur dem allerengsten Kreis erzählt und möchte es auch erstmal dabei belassen, weil ich denke, dass es die anderen nichts angeht und ich zudem Angst vor blöden Fragen hab.
Meine Omi weiß es nicht und kommt schon öfters zu mir und sagt dass sie hofft dass es bald klappt, das bricht mir immer fast das Herz... Ich würde es ihr ja so gerne bejahen😢
Meine Oma hat einmal beim Familienessen zu Weihnachten etwas sehr Verletzendes über ein anderes Paar gesagt, dass ewig viel Geld für IVFs rausgehauen hat (während vorher eig eine OP nötig gewesen wäre). Ich bin aufgestanden, rausgegangen und hab erstmal geheult. Ich habe es ihr dann ein paar Wochen später erzählt und sie war sehr verständnisvoll. Zudem hatte sie sich wohl nicht über das Paar aufgeregt, sondern die Ärzte, die vor Behandlungsbeginn nicht ordentlich geschaut hatten. Als ich endlich schwanger wurde und es ihr gesagt hat, hat sie mich ganz lange in den Arm genommen und riesig gefreut.
Es zeigte sich für mich: reden hilft! Ich wünsche dir, dass du die passenden Menschen für dich auswählst, mit denen du über das Thema reden magst.
Irgendwann war ich so genervt von immer gleichen Fragen bei immer den gleichen Leuten das ich gesagt habe: "es nervt, ich habe nicht geheiratet um schwanger zu werden, das ist heute nicht mehr nötig, wenn es irgendwann was zu berichten gibt werde ich es irgendwann erzählen!" dann hab ich sogar noch etwas angedeutet : "stell dir mal vor xy(hatte bereits zwei Fehlgeburten) wird ständig gefragt, was glaubst du wie es ihr damit geht?!"
Man hat mir Einsicht versichert und ich wurde von den entsprechenden Leuten nie mehr gefragt
Hoffentlich haben die nicht nur mich nicht mehr gefragt sondern auch niemand anderes.
Nach der Fehlgeburt unserer Tochter in der 20ssw fragt niemand mehr.
Manchmal ist es mit der Wahrheit auch einfacher. Die (meisten) Leute meinen es ja nicht böse.
Hallo Familie-Mausekopf
Seit dem wir uns entschieden haben offen mit unserem Weg umzugehen geht es mir deutlich besser. Wieviel ich erzähle, hängt von der Situation ob. Manchmal reicht ein „Kleine Wunder brauchen bei uns wohl länger...“ Blöde Kommentare gab es eigentlich nie - manchmal muss ich erklären das eine künstliche Befruchtung viel weniger künstlich ist als ein künstliches Knie. Ich denke desto mehr Paare offen mit ihrem Weg umgehen desto entspannter wird die Gesellschaft. Denn wenn ich eins mit meiner Offenheit gelernt habe: es gibt viele Frauen die medizinische Unterstützung brauchen und die wenigsten sprechen darüber.
Auch über die Geburt und den Tod unseres Kindes in der 21.SSW sprechen wir ganz offen.
Das ist mein Weg und ich bereue die Entscheidung nicht - höre auf dein Herz und entscheide was sich für dich richtig anfühlt.
Ganz liebe Grüße ❄️
ZwillingsTante
mit Lunis 💫 im Herzen