Hallo zusammen, ich habe eine Frage, die mir seit längerer Zeit keine Ruhe lässt. Vielleicht weiß jemand irgendwas über dieses Problem, ist selbst betroffen oder kennt jemanden, der betroffen ist. Mein Mann und ich haben insgesamt über 3,5 Jahre völlig vergeblich versucht, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, davon gut 1,5 Jahre ganz gezielt mit Zykluscomputer. Wir leben beide sehr gesund, rauchen und trinken nicht, sind normalgewichtig und ernähren uns abwechslungsreich. Nach 2,5 Jahren wurden wir beide in der Kinderwunschklinik gründlich untersucht (Zyklusmonitoring, Hormone, Bauchspiegelung, Ausschluss von Infektionen, drei Spermiogramme), aber es konnte bei niemandem wirklich etwas gefunden werden, d.h. theoretisch sind wir völlig gesund und fruchtbar. Wir galten lange Zeit als idiopathisch steril. Mein AMH -Wert war 2016 mit 33 Jahren mit über 7 ungewöhnlich hoch und die Eizellreserve sehr gut. Meine Mutter und Großmutter kamen auch erst mit Ende 50 in die Wechseljahre. Ich habe ein seit 2013 bekanntes Mikroprolaktinom an der Hypophyse und einen etwas erhöhten Prolaktinspiegel, der mit 2x wöchentlich 1/2 Tablette Dostinex aber gut eingestellt ist. Die Spermiogramme fielen bezüglich der Menge der Spermien, Progressivität und Motilität sogar überdurchschnittlich gut aus. Nur die Morphologie war etwas auffällig (nur 4% normal und relativ viele Kopfdefekte), aber unser Arzt meinte, dass viele Männer trotz auffälliger Morphologie kein Problem haben, ein Kind zu zeugen. Nachdem es aber so viele Jahre nicht mal ansatzweise zur Schwangerschaft kam, wurde uns trotzdem eine IVF angeraten, um die Befruchtungsvorgänge in der Petrischale beobachten zu können. Uns wurde zur Sicherheit halb IVF und halb ICSI vorgeschlagen, allerdings haben wir uns damals aus versicherungstechnischen Gründen dagegen entschieden. Bei dieser IVF kam es, wie befürchtet, leider zur Nullbefruchtung (bei 14 reifen Eizellen und einem sehr gutem Spermiogramm). Unser Arzt meinte, dass wir wohl eine seltene Eizellen-Spermien-Interaktionsstörung hätten. Wer von uns beiden "schuld" ist, konnte nicht herausgefunden werden. Die Eizelldicke war unterm Mikroskop normal, evtl. fehlt meinem Mann ein Enzym im Spermienkopf. Darauf haben wir eine ICSI machen lassen, bei der es umgekehrt eine 100%-ige Befruchtungsrate bei 12 reifen Eizellen gab. Ich wurde zum Glück schwanger, dank sehr guter Embryonen sogar dreimal (1.ICSI + 2. Kryo positiv mit Geburt, 1. Kryo biochemisch schwanger) und unser Arzt war während der Behandlung immer sehr optimistisch. Wir haben inzwischen auf diesem Wege zwei Söhne bekommen, die uns sehr glücklich machen und für die wir unendlich dankbar sind. Auch wenn das vielleicht nicht jeder verstehen kann, wünsche ich mir trotzdem noch sehnlichst ein drittes Kind. Mein Mann würde sich auch über weiteren Nachwuchs freuen, möchte aber keine weitere Kinderwunschbehandlung mehr. Die Zeit damals war emotional sehr belastend, es war schwierig, die Termine neben dem Beruf zeitlich einzuhalten und die Behandlung auch ziemlich teuer. Darum meine Frage: Ist denn eine Schwangerschaft bei einer Interaktionsstörung und sonst unter besten Voraussetzungen auf natürlichem Weg völlig ausgeschlossen (d.h. ist die Störung immer da und persistent) oder sind die Chancen nur sehr gering? Kennt ihr mögliche Ursachen für diese Störung und gibt es irgendwelche naturheilkundlichen Verfahren, Nahrungsergänzungsmittel etc., die uns helfen könnten? Wir sind schon fast 37 (ich) und 43 (er) , also nicht mehr die Jüngsten. Ich habe sehr daran zu knabbern und kann niemanden fragen. Auch unser Arzt konnte uns nicht Konkretes sagen, da diese Diagnose sehr selten und bisher wohl auch noch nicht so gut erforscht ist. Ich mache mir trotz allem Monat für Monat immer wieder Hoffnungen. Wenn ich wüßte, dass es auf normalem Wege überhaupt nicht geht, könnte ich auch leichter mit dem Thema abschließen. Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Vielen Dank, viele liebe Grüße und frohe Weihnachten, Wunschkindlein
Interaktionsstörung -Chancen ohne ICSI
Hallo,
bei meinen Mann und mir liegt ebenfalls eine Interaktionsstörung vor.
Ebenfalls Nullbefruchtung bei Ivf. Es klebten viel zu wenig Spermien an der Eizellhülle, so die Aussage des Biologen.
Bei Icsi hatten wir dann ebenfalls eine sehr gute Befruchtungsrate.
Bei mir kommt leider ein sehr niedriger Amh Wert dazu. Das macht die Sache leider auch etwas komplizierter.
Wie bei Euch auch, hat mein Mann ebenfalls viele Kopfdefekte sowie eine eingeschränkte Morphologie. Da die Menge an Spermien aber sehr gut ist, wurde uns auch immer gesagt, dass es klappen sollte auf natürlichem Wege.
Seit 5 Jahren versuchen wir es nun und ich hatte noch nie nur einen Hauch von Einnistung.
Seit ich das mit der Interaktionsstörumg weiß, glaube ich nicht mehr an eine natürliche Schwangerschaft.
Wir haben es damals auch 2 Jahre natürlich versucht.
Ich wünsche Dir dennoch viel Glück🍀
Hallo,
ich kann dir zwar leider deine Frage nicht beantworten aber wollte dir nur schreiben, dass ihr nicht alleine seid
auch wir versuchen jetzt seit fast 3 Jahren ein drittes Kind zu bekommen aber anscheinend liegt es bei uns auch mittlerweile an den Normalformen ( nur 2%) und wir werden wohl nächstes Jahr eine ICsI probieren wenn wir das Geld zusammenbekommen...
ich wünsche euch dass euer Wunsch in Erfüllung geht
Vg
Mein mann und ich haben warscheinlich genau diese Störung. Würde auch zu gerne wissen was man da tun kann :(
Dieses Problem kann mit einer Icsi ganz einfach umgangen werden.
Spermien und Eizellen müssen sich dann nicht finden und den Spermien wird auch das Eindringen in die Eizelle abgenommen.
Wir hatten bei Icsi von acht Eizellen sieben befruchtet.
Viel Glück 🍀
Ich danke euch für eure Erfahrungen. Ich kenne persönlich zwei weitere Paare, die das gleiche Problem haben (eins davon sind zufällig Nachbarn von uns, die anderen sind Bekannte aus der Krabbelgruppe meines Sogbes). Das eine Paar hat ebenfalls durch eine ICSI nach 3 Jahren ihr erstes Kind bekommen. Allerdings war die Frau zwei Jahre später überraschenderweise auf natürlichem Wege kurz biochemisch schwanger. Der HCG-Wert war im Blut erhöht, als sie bei einer Kontrolluntersuchung bei der FA war. Beim zweiten Paar hat es -ganz ohne Witz- erst nach 18 Jahren Ehe geklappt. Sie wollten, weil sie sehr gläubig sind, keine Kinderwunschbehandlung beginnen. Im Internet habe ich von weiteren Paaren mit der Diagnose "Interaktionsstörung " gelesen. Bei wunschkinder.net sind sogar mehrere Mädels aktiv, bei denen es nach Nullbefruchtungen Jahre später auf einmal plötzlich klappte. Bei einer 6 Jahre später, bei der anderen 8 Jahre später. Diese Störung scheint ja bei vielen also nicht immer aufzutreten. Uns sagte damals unser Arzt, er schätze unsere Chance auf 2%, aber die Gewissheit, dass es gar nicht geht, was mir lieber gewesen wäre, konnte er uns nicht geben. Mich machen diese 2% nun Monat für Monat psychisch fertig. Mir ist auch klar, dass ich nur noch maximal fünf Jahre Zeit habe und keine 10 oder 15 Jahre mehr. Irgendwann bin ich zu alt, nicht nur körperlich, sondern auch vom Alter her. Wir verhüten schon seit 2013 nicht, aber ich weiß nicht, wie ich diese Gedanken aus dem Kopf kriege. Ich hoffe, Ihr versteht mich. Nichtsdestotrotz bin ich überglücklich über meine zwei kleinen, super süßen Jungs. Ich möchte nicht undankbar erscheinen. Mir ist klar, dass viele nicht mal das Glück haben, ein Kind zu bekommen. Trotzdem tut mir das weh, immer daran zu denken. Due Sehnsucht ist einfach da. Ich wollte seit ich denken kann eine große Familie mit drei Kindern.
Hi, diese Interaktionsstörung klingt ein bisschen so, als wäre genetisch bedingt der Bauplan für Spermien bei deinem Mann oder bei dir der Bauplan der Eizellen falsch. (Vermutlich eher bei deinem Mann. Spermien müssen die Eizelle ja aktiv suchen. Die Eizelle ist da eher passiv.) Wenn er ein Enzym im Spermienkopf, das für das Eindringen in die Eizelle nötig ist, nicht hat (nicht einbebaut wird), kann kein Kind entstehen.
Die Chancen ohne ICSI sind dann gleich Null.
Die Jahre die ihr trotz gutem Spermiogramm und super Eizellqualität nicht verhütet habt und in denen nichts passiert ist und die IVF mit Nullbefruchtung, sprechen leider stark dafür.
Tu dir und deiner Seele kein "Wunderhibbeln" an. Das macht dich nur kaputt. Den Zylusmonitor kannst du verkaufen..
Wenn du noch einen Kinderwunsch hast, spart auf eine ICSI.
Mit Nahrunsergänzungsermitteln/ Naturheilverfahren könnt ihr da nix machen. Wie gesagt, das ist dann genetisch. Du müsstest die DNA deines Mannes (oder deine) verändern und das geht heutzutage noch nicht. Oder ist nicht erlaubt..
Euch kann dann nur eine ICSI helfen.
Deinen Wunsch nach einem weiteren Kind, kann ich total verstehen. Vielleicht solltest du deinem Mann klar kommunizieren, dass keine Verhütung keine Aussicht auf Erfolg hat. Auch wenn die ICSI (ein Monat) anstrengend war, zermürbt es dich nicht nachhaltiger jeden Zyklus in ein Loch zu fallen, weil du eben nicht schwanger bist?
Ihr wart ja immer erfolgreich mit der ICSI und Kyro. Und so hart das klingt aber jünger und besser werden eure Eizellen und Spermien mit dem Alter nicht.
Ich weiß, dass hier viele positivere Stimmen sind. Ich bin aber Realist bei diesen Dingen. Wir verhüten nicht mehr seit dem mein Mann und ich zusammen sind. Nach 3 Jahren sind wir zur Kinderwunschklinik. Ich hatte das Gefühl es stimmt etwas nicht. Meine Frauenärztin fand das alles zu früh. Es hat geklappt in der ersten ICSI (Spermiogramm schlecht). Als meine Hebamme mir mit der Verhütung kam ( nach der Geburt) habe ich gelacht. Wir verhüten weiterhin nicht. Ich hibbel aber auch nicht. Dafür sind die Spermien und mein rechter Eierstock einfach zu schlecht. Rein theoretisch könnte es natürlich klappen aber rein praktisch tut es das nicht.
Trotzdem wünsche ich dir viel Erfolg und alles Gute! Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!!
Ich verstehe halt nicht, wie es bei einigen Paaren offensichtlich dann doch plötzlich klappt. Was ist denn bei diesem einen Mal anders als bei den hunderten sonst? Und vor allem, wie geht das, wenn ein Fehler bei der DNA bzw.eine Mutation der Gene vorliegt? Das müsste dann doch immer so sein. Die Rezeptoren auf den Gametenoberfläche scheinen nicht zusammenzupassen. Du hast recht. Spermien müssen die Eizelle suchen. Aber Eizellen sollen einen Maiglöckchenduft aussehen, um ihnen den richtigen Weg zu weisen. Auch bei uns wurden bei der IVF an der Eizellhaut keine oder nur sehr wenige Spermien gefunden. Sie schwommen einfach drum herum ohne anzugreifen. Also genau wie bei @sabmann. Soweit ich weiß, müssen viele tausende Spermien zusammen angreifen, da ein einzelnes alleine nicht die Kraft hat, die Zona pellucida zu durchstoßen.
Ich verstehe halt nicht, wie es bei einigen Paaren offensichtlich dann doch plötzlich klappt. Was ist denn bei diesem einen Mal anders als bei den hunderten sonst? Und vor allem, wie geht das, wenn ein Fehler bei der DNA bzw.eine Mutation der Gene vorliegt? Das müsste dann doch immer so sein. Die Rezeptoren auf den Gametenoberflächen scheinen nicht zusammenzupassen. Du hast recht. Spermien müssen die Eizelle suchen. Aber Eizellen sollen einen Maiglöckchenduft aussenden, um ihnen den richtigen Weg zu weisen. Auch bei uns wurden bei der IVF an der Eizellhaut keine oder nur sehr wenige Spermien gefunden. Sie schwommen einfach drum herum ohne anzugreifen. Also genau wie bei @sabmann. Soweit ich weiß, müssen viele tausende Spermien zusammen angreifen, da ein einzelnes alleine nicht die Kraft hat, die Zona pellucida zu durchstoßen.