kleine Mutmach Geschichte (vorsicht: lang)

Liebe Leser und Leserin,

Ich möchte heute von einer kleinen Mutmach Geschichte erzählen, von meiner Geschichte.

Ich habe Ende 20 immer mal wieder bei Routineuntersuchungen bei meinem Gyn nachgefragt wie es so um meine Eierstöcke steht. Ein Mann fürs Leben war nicht in Sicht und ich wollte mich nicht einfach schwängern lassen, nur weil mein Kinderwunsch vorhanden war. Bei jeder Untersuchung wurde mir gesagt das ich mir keine Sorgen machen müsse. Ich wiegte mich in Sicherheit.

Mit 32 lernte ich meinen 6Jahre jüngeren, heutigen Ehemann kennen. Nun ja, mit einem jungen Hüpfer sollte es doch wohl auf jeden Fall klappen, dachte ich. Mit 34 starteten wir in die Familienplanung. Nach einem 1/2Jahr wurde ich dann doch unruhig. Also startete ich mit Ovulationstests. Von meinem Gyn bekam ich Clomifen zur Unterstützung und via Folikelmonitoring prüften wir das auch wirklich was anreifte, sowie den Idealen Zeitpunkt für GV.
Nach nun bereits 1Jahr ohne Erfolg entschieden wir uns für ein KiWuZ. Dort folgten 4 IUIs. Durch etwas träge Schwimmer sollte so ein Meeting in der Gebärmutter gewährleistet werden.
Vor der ersten IUI hatte ich eine Eilleiterdurchlässigkeitsprüfung via Ultraschall und Kontrastmittel (Ergebnis: beide Durchlässig, links etwas schlechter als rechts).
Doch auch die IUIs brachten keinen einzigen positiven SST.
Nach dem Antragswahnsinn starteten wir in unsere erste ICSI. Wir waren bereits bei 1,5Jahren angekommen. Uns wurden 13 Eizellen geschenkt wovon 8 sich befruchten ließen und 2 zu Blastos weiter entwickelt werden konnten.
Da das KiWuZ sich große Erfolgschancen mit Blastos ausrechnete gab es im Folgezyklus eine zurück, die andere wurde Tiefgefroren. Ich vertraute der Ärztin, die nie wirklich viel erzählte, man jedes Wort aus der Nase ziehen musste. Ich vertraute auf ihre Erfahrung. Auch darauf das es jedesmal ein künstlich erzeugter Zyklus war, wirklich jedes mal!
Wieder negativ. Im Folgezyklus gab es das Eisbärchen zurück. Auch dies blieb ohne Erfolg.

Die Medikamente wurden umgestellt und wir gingen am Ende zumindestens mit 3 Blastos aus der 2.ICSI hervor. Im Folgezyklus gab es ein Eisbärchen zurück. Negativ.
Im KiWuZ wiegelte man mich weiter ab, als ich auf weiterführende Tests, erneut nachfragte. Letztendlich ging ich zu meiner Hausärztin mit der ich mich aufgrund einer ähnlichen Situation sehr gut verstand und diese schickte mich zum Gentest (sie war es auch die Ursprünglich die Eilleiterdurchlässigkeit angetrieben hatte). Der Gentest brachte keine Auffälligkeiten, außer den Hinweis mit ASS zu unterstützrn und das ich aufgrund eines erhöhten BMI doch abnehmen soll. Im anschließemden Zyklus gab es die verbleibenden beiden Eisbärchen zurück. Es klingt brutal, aber ich hoffte das wenn meine Gebärmutter vielleicht ein Killer wäre, so vielleicht zumindestens eine überleben würde. Zudem gab es ASS. Und ich durfte zum ersten mal für 1,5 Wochen lang einen positiven SST in der Hand halten. Doch bei der Blutentnahme war das HCG schon wieder auf knapp über 5 gefallen. Trotzdem keimte Hoffnung auf, mein Körper könnte nun verstanden haben wie es geht.
Die letzte KK bezahlte ICSI stand an und wieder wurden meine Medikamente ungestellt. Aus diesem Versuch hat nichts überlebt! Eine Welt brach zusammen. Als ich den Anruf erhielt brach ich auf der Toieltte bei der Arbeit zusammen. Ich bekam ca 1/2h später erneut einen Anruf, die Hoffnung es könnte sich jemand vertan haben, aber nein, lediglich eine andere Mitarbeiterin die nicht mitbekommen hatte das ich bereits einen Anruf erhalten hatte, und sagte mir erneut das nichts überlebt habe. Um es zu toppen bekam ich wenig später noch einen dritten Anruf. Obgleich ich bei beiden Anrufen vorher gesagt hatte das ich nun erst mal das ganze verarbeiten wolle, drängte man mich, ich solle mir schon mal gedanken machen wie die Behandlung weiter gehen solle.

Fassungslos von der Art mit mir in der Situation umzugehen, nahm ich mir ein 1/2Jahr Auszeit vom KiWu. UND mein Mann und ich wechselten die KiWu Klinik.
Dort war ein sehr lieber, sehr lange praktizierender Arzt. Wir waren nun Selbstzahler und er überlegte gut was er anders machen könnte und was nötig wäre. Wir machten erneut Bluttests und eine Biopsie der Gebärmutterschleimhaut. Ergebnis: ein Problem mit den T-Zellen und KirGene die fehlten.
Wir starteten in die Lipovenösinfusionstherapie. Parallel wurde Granocyte eingesetzt. Aus der ersten Selbstzahler ICSI gingen dennoch kur 2 Morula hervor welche im Frischversuch eingesetzt wurden. SST negativ. Wir parkten es als Testlauf für den neuen Arzt. Und dann wechselte der Arzt das Protokoll. Das beste was wir hätten machen können. Ich erhielt nun das lange Protokoll und startete im Vorzyklus mit einem Nasenspray. Aus der ICSI gingen 2 Blastos hervor welche im Frischbersuch eingesetzt wurden und 4 weitere Vorkernzellen schlummern im Eis.
SST positiv! Obgleich ich die ersten 8ssw komplett mit Erkältung zu kämpfen hatte und es nicht glauben konnte, nicht gedacht hätte das wir nun doch endlich so viel Glück hatten, ist unser Bärchen heute in der 14.ssw. Wir arbeiteten weiterhin alle 14 Tage mit der Lipovenösinfusion und mit Granocyte bis zur 11.ssw.

Niemals die Hoffnung aufgeben!!
Es kann noch immer etwas passieren, aber dieses Baby wollte zu uns! Und wir freuen uns auf Ende August, auf unser Bärchen!

B1nch3n und Bärchen bei 13+3