Jobwechsel in der Kiwu Zeit - Stimmungsbild

Hallo Mädels,

ich weiß, ihr könnt mir die Entscheidung nicht abnehmen. Da ich den Erwägungsgrund Kiwu nirgends verplaudern kann, denn es weiß niemand außer uns und ihr, wollte ich mal um ein Stimmungsbild bitten.
Am Donnerstag muss ich mich entscheiden...

Jetziger Arbeitgeber
Vorteil:
Ich habe zu 110 % die volle Entscheidung drüber wann ich komme und zu welcher Zeit ich meine Aufgaben erledige. Menschlich verstehen wir uns alle sehr gut.
Nachteil:
Ich fahre über 50 km, großes Einzugsgebiet, es ist chaotisch und eine sehr hohe Arbeitsbelastung wegen Unterbesetzung.

Neuer Arbeitgeber:
Vorteile:
Nur 10 km entfernt, viel kleineres Einzugsgebiet
Nachteile:
Kernarbeitszeit, Ungewissheit und sofern uns Corona wieder lässt, im Mai geplanter ICSI Termin, wenn’s nicht klappt, dieses Jahr 100 pro noch einen und nächstes Jahr dann EZS wenn alle Stricke reißen...

Ich bin 39, werde im Feb. 21 40 und muss mich also ran halten!

Andere Option, ich warte noch ein Jahr und bewerbe mich dann?

Ich freue mich auf Eure Antworten ❤️

1

hm schwere entscheidung! meine erste intuition wäre den alten job zu behalten!
wäre der neue eine fixe zusage trotz corona?

natürlich ist der stress nicht so gut, aber du weißt nicht, ob das in der neuen arbeit nicht auch so wäre oder?
ein gutes klima u freie zeiteinteilung ist halt gold wert, gerade, wenn man häufig in die klink muss!
andererseits ist es dann auch mit kind leichter, wenn der job näher zum wohnort ist! 🤔

was sagt denn dein bauchgefühl? denke, du hättest nicht job gesucht, wenn du wirklich glücklich in der jetzigen arbeit wärst oder sind das nur die km?

2

Ich persönlich würde wahrscheinlich auch im alten Job bleiben, bis die Kiwu Planung abgeschlossen ist. Ich kann verstehen, dass eine neue Herausforderung aber auch reizvoll ist. Mir wäre dass aber in der jetzigen Situation zu riskant. Ein Jobwechsel kann auch sehr stressig sein, dazu die Unsicherheit, wenn die Kollegen nicht so nett sind und der Arbeitsdruck wächst. Man muss sich ja auch erst beweisen. Mir haben die letzten Jahre gezeigt, dass das Arbeitsklima und flexible Arbeitszeiten super wichtig sind. Gerade jetzt in der Kiwu Zeit.
Im neuen Job kommt es bestimmt auch nicht so gut, wenn man schon zu Anfang krank macht und auch die Urlaubsplanung ist am Anfang schwer. Die meisten in der neuen Firma haben wahrscheinlich schon ihren Urlaub geplant, sodass man eventuell nur noch die Wochen bekommt, die keiner haben wollte. Da hat man dann zwecks Kiwu auch keine Flexibilität.

Aber natürlich kenne ich deine persönliche Situation nicht. Daher ist das nur meine Einschätzung, wenn ich jetzt persönlich für mich an einen Jobwechsel denken würde.

3

Hallo ihr beiden,

eigentlich habe ich mich fast aus Spaß beworben, weil ich meinen Marktwert mal wieder testen wollte. Und weil es eben schon weit und stressig ist, wo ich jetzt bin.
Andererseits kenne ich die „Problemzonen“ mittlerweile ganz gut und die Kiwu ist nochmal ca. 50 km von beiden Jobs in die andere Richtung. D.h. Selbst bei Ultraschall um 7:30, bin ich erst um 10 - 10:30h am Arbeitsplatz an den Ultraschall-Tagen. Urlaub kann ich jetzt mit genügend langer Voranmeldung bis auf 2 Arbeitsspitzen, flexibel nehmen.
Der neue Job wäre auch trotz Corona fix, da Öffentlicher Dienst...
Mei, ist das schwer...

4

wie gehts dir denn mit dem moralischen? ich weiß man sollte auf den arbeitgeber keine rücksicht nehmen, trotzdem würd ich mir bisschen schwer damit tun, wenn ich nach 2 monaten sage, dass ich schwanger bin! 🤔

wenn du aber auf lange sicht entlastung siehst u vor allem dann mit kind sich dieser job besser für dich anfühlt, ist es bestimmt eine überlegung wert! weiß aber nicht wie das in deutschland gesetzlich ist, wenn man nach der karenz zurück kommen will! wie lang muss man davor im betrieb gewesen sein?

5

Liebe Vorblida,

ich bin in einer ähnlichen Situation. Auch ich bin mir unsicher, ob ich während der Kiwu-Phase wechseln soll. In mir braucht es Entwicklung und Veränderung, aber es bleibt auch die Angst, dass ich dann meine Termine dort nicht mehr gut wahrnehmen kann.

Jetzt bin ich etabliert in meiner Arbeit, meine Chefin kann mich einschätzen; ein neuer Arbeitgeber nicht. Ich muß auch den Fahrtweg bedenken. Wenn man Vollzeit arbeitet, ist das alles nicht einfach. Ich schwanke. Übrigens werde ich noch dieses Jahr 40.

6

Huhu

Ich habe mitten im kiwu den Job gewechselt.
Aber...
bei mir waren es andere Bedingungen. Ich arbeite beim Land(klingt aber bei dir ähnlich) und habe da den Arbeitgeber gewechselt und ich habe gewechselt weil ich ars******* Kollegen hatte, die mir die Arbeit vermiest haben.
Ansonsten waren die Rahmenbedingungen ähnlich. Ich musste zwar in der kernzeit da sein, bei wichtigen Terminen hätte ich mir da aber ne unterschrift vom Chef holen können und auf Öffnungszeiten musste natürlich auch geachtet werden.

Nach nem halben Monat bei der neuen Stelle habe ich auch direkt den nächsten Versuch in Angriff genommen und war im Anschluss ne woche im kh und drei Monate später war ich wegen der elss nochmal ne Woche im kh.
Es ging alles gut. Ich arbeite immernoch hier und niemand nimmt mir die turbulente Anfangszeit übel 😉

Vielleicht hilft dir ja meine Erfahrung :)

7

Klar ist jede Situation anders. Ich habe trotzdem mitten in der KiWu Zeit den Arbeitgeber gewechselt und den Transfer einen Monat vor dem neuen Job durchgezogen. Klar war der neue Chef nicht begeistert, als ich nach 2 Montaten mitteilte, dass ich schwanger bin.

Warum ich es trotzdem gemacht habe? 1. Der neue Job ist eine Chance sich zu verändern.
2. Trotz IVF/ICSI hat man eben keine Garantie, dass es klappt und dann auch "bleibt".

Im "schlechtesten" Fall sitzt man weiter in seinem alten Job und wird nicht schwanger, egal was man probiert...

Dazu muss ich sagen, dass ich vorab mit meinem Partner beschlossen habe, dass er die komplette Elternzeit übernehmen wird. Das heißt, ich steige nach dem Mutterschutz direkt wieder voll ein. #pro

8

Puh ja, das ist so schwer. So viel spricht dafür, z.B. gestern mal wieder 14 Std. gearbeitet, weil mein Chef zu chaotisch für bestimmte Aufgaben ist und ich „ausbessern“ durfte. Meine Herzenskollegin geht zum 1.5. und sie ist meine Stütze auf dem sinkenden Schiff. Die Nachfolgerin kenne ich und kann mir eine gute Zusammenarbeit nur schwer vorstellen, da extrem festgefahren. Auf dem Heimweg wurde die Autobahn gesperrt und ich war nach 2,5 Std. Fahrt endlich um 22:30h zu Hause...irgendwie sehne ich mich nach Ruhe und einfacher. Klar, wäre es moralisch für mich ein Problem nach ein paar Monaten zu sagen, ich bin übrigens schwanger, auf der anderen Seite plane ich ja langfristig und auch langfristig beim neuen AG zu sein und das Glück einer Familie wird hoffentlich jede/r verstehen...
Ich bin nachher zur Vorstellung beim Bürgermeister, ist hier alles noch sehr klassisch...und dann muss ich mich heute Abend entscheiden...
Danke fürs mitfiebern und mitdenken 🙈