Hallo zusammen,
mal wieder eine allgemeine Frage zum Verfahren (wir sind noch nicht soweit aber ich bin gerne informiert).
1. Kann man sich mehr oder weniger aussuchen ob IVF oder ICSI, wenn das SG so lala ist?
2. Kann man auch halb/halb machen?
3. Müssen für eine ICSI 2 SG mit 12 Wochen Abstand vorliegen?
4. Muss man für die KK erst IUI machen, um dann eine IVF/ICSI genehmigten zu bekommen oder könnte man IUI auch überspringen?
Ich frage, weil es gefühlt viel mehr ICSI als IVF Mädels gibt. Und es oft so klingt, als könnte man sich aussuchen ob IUI oder nicht und wenn dann aussuchen ob IVF/ICSI. Vielleicht täuscht das auch nur.Ich bin durch das Internet gerade nicht allzu schlau geworden...
LG
Verfahren: Aussuchen ob IVF oder ICSI oder IUI?
Das hängt alles von eurer Diagnose ab.
Bei uns stand erst iui oder gvnp im Raum, weil das erste sg eher mau war. Das zweite(und alle weiteren) waren aber normal. Dafür kam dann bei mir die ausgeprägte endo dazu, weswegen wir nach der bs direkt zur IVF gegangen sind. Da es bei mir immer wenig Eizellen gab, stand auch immer eine Not ICSI im Raum.
Natürlich kannst du auch immer mit entscheiden. Du musst es ja auch letztendlich bezahlen.
Naja, also die KK hat ja auch noch mitzuentscheiden oder nicht? Dass es abhängig ist von der Diagnose leuchtet mir ja total ein, hätte ich so auch vermutet, aber wie gesagt, es scheint mir hier öfter, als gäbe es persönliche Entscheidungsspielräume und das klingt widersprüchlich zu dem Fakt, dass die KK das auf Basis des Befunds genehmigen muss....
Daher gab es bei uns die Option der Not ICSI. Die hat nicht ohne Grund diesen Namen ;)
Die persönlichen Entscheidungen musst du auch etwas differenzieren. Hier im Forum gibt es mittlerweile sehr viele, die selbstzahler sind und da hat man ja etwas mehr Freiraum 😉
Ich hatte gute Ärzte, denen ich vertraut habe. Daher hat sich bei mir zwischen den Kassen und den eigenen Versuchen nicht viel geändert.
Wenn ihr es zuerst mit IUI versuchen wollt, würde ich das an eurer Stelle selbst zahlen. Das ist nicht so teuer und für den Fall das ihr dann doch die viel teurere IVF oder ICSI braucht, habt ihr keinen bezahlten Versuch „verschwendet“.
VG
Laura
Die KK, wo wir hin wechseln , zählt sowohl 3 IUI als auch 3 IVF/ICSI voll, also unabhängig voneinander. Das werden wir also Gott sei Dank nicht berücksichtigen müssen....aber danke für den Hinweis, in die Falle sind hier ja schon einige getappt, wäre ich auch, wenn ich das hier nicht so oft als Hinweis gelesen hätte...aber ne IUI kostet bei uns irgendwie wie auch nur 160 Euro hat die Kiwu zumindest gesagt 🙃
IUI schon auf die 3 Versuche abrechnen macht meines Wissens nach nur die DAK, es widerspricht den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Das hängt sehr von der Diagnose ab.
Wenn eine IUI Sinn macht, dann macht es ja auch für einen selber Sinn das zu versuchen, da günstiger und weniger Eingriff
Unser SG War leider so schlecht dass weder IUI noch ivf Sinn gemacht hätten, daher sofort icsi.
Ich denke die meisten kk richten sich mach der Empfehlung der kiwu, die wollen ja auch nicht unnötig Geld für unnütze Versuche ausgeben.
Lasst euch gut beraten, such euch einen guten Arzt dem ihr vertraut und dann entscheidet
Die Kiwu ist gut, von daher mache ich mir um die Beratung keine Sorgen. Ich versuch das nur in meinem Kopf alles klar zu kriegen und bin immer gerne informiert über alles, um mich nicht ganz blind auf Dritte verlassen zu müssen...Iui steht eigentlich auch erst auf dem Plan, aber noch sind wir bei GVNP. Will nur nicht endlos viele GVNP Zyklen machen, hab keine Lust mehr auf hibbeln😅 Wir sind gerade in der Vorbereitungsphase kk-wechseln, mal beim Standesamt reingucken usw 😋 Sollte GVNP nicht klappen und ich weiß nicht warum, ich hab das Gefühl das wirds nicht, dann können wir gleich zum nächsten Schritt gehen und müssen nicht noch die ganze Bürokratie machen....
Was heißt denn so schlecht (das SG)?
Das klingt doch noch einem Plan.
Setzt Euch doch ein Limit und sagt wir versuchen es jetzt x-Mal mit GnvP. Wenn das nicht klappt, dann IUI 3x wenn sonst alles gut ist.
Und wenn das auch nicht klappt, dann könnt ihr euch immer noch über IVF und ICSI Gedanken machen.
Die Zahlen sind jetzt von mir einfach mal so dahin geschrieben.
Unser SG war bei 1,5 und 0,5 Mio Spermien ... da geht einfach nix. Aber mit ICSI hat es im 1. Versuch geklappt.
Also
1. Kiwu Klinik und alle Diagnosen machen lassen
2. Fahrplan der Behandlung aufstelen
3. Ggf. Heiraten und KK wechseln
Die Krankenkasse bezahlt ICSI nur, wenn das Spermiogramm bestimmen Voraussetzungen unterliegt. Die Konzentration darf unaufbereitet maximal 10 mio/ml betragen, die Gesamtbeweglichkeit muss unter 30% liegen, Progressivmortalität unter 25% und Normalformen unter 20%.
Dies muss mittels zwei Spermiogrammen im Abstand von 13 Wochen nachgewiesen werden.
Ist das spermiogramm in Ordnung, bezahlt die kasse nur IVF, die Mehrkosten für eine ICSI kann man ggf selbst übernehmen.
Unsere kk hat das sg nicht angeschaut.
Ich ging direkt mit dem icsi Behandlungsplan zu der kk und die haben es gleich genehmigt 🤔
Die Kasse prüft das auch nicht, das muss die Klinik prüfen. Wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt sind, darf sie eigentlich keinen Behandlungsplan für ne ICSI ausstellen.
Sollte das bei einer Prüfung der Abrechnungsstelle sonst mal auffallen, muss die Klinik die Differenz im Regress zahlen.
Bei uns gab es nie eine handfeste Diagnose, also haben wir mit GVNP angefangen,als das nicht funktioniert hat, mit IUI weiter gemacht und dann mit IVF.
Ich bin privat versichert und musste der KK tatsächlich beweisen, dass IUI nichts bringt, sonst wäre keine IVF übernommen worden. Ich habe aber den Eindruck, dass GKV etwas leichter IVF/ICSI genehmigen.
Weil das SG sehr gut ist, stand ICSI nie im Raum.
Alle anderen Indikationen für ICSI findet man erst heraus, wenn man es mit IVF versucht hat (Interaktionsstörung)
Ich habe von einer Studie gelesen,dass bei einem guten SG ICSI keine Vorteile gegenüber IVF hat.
Bei einem grenzwertigen SG wird aber öfter 50/50 gemacht.
LG Luthien mit ⭐⭐
Die SG von meinem Partner sind sehr unterschiedlich. Das erste beim Urologen war super, u.a. 36 % A progressive und 14 % normalgeformt. Die alte KIWU (die, die ich so scheiße fand) sagte damals der spezifische Urologe mache eigentlich sehr gute SGs, sie wollten aber trotzdem ein eigenes machen. In dem von der Kiwu hatte er dann 0% A progressiv und nur 4 % normalgeformt (das wäre doch ne IUI Indikation oder?). Zwischen den SGs lagen 6 Wochen. Die alte Kiwu meinte daraufhin, dass er noch ein 3. machen könne/sollte. Da die uns ja schon vor (!) allen Tests/Ergebnissen eine ICSI verkaufen wollten als einzige (!) Option (ohne überhaupt eine Indikation zu haben bis auf einen leicht verzögerten Eileiter) haben wir da ja weggewechselt. Der neuen Klinik habe ich ja alle Unterlagen gegeben und die haben gesagt, wir fangen erstmal mit GVNP an (auch weil es mein Wunsch war, aber auch, weil sie meinten das könnte klappen). Ich bin ja immer davon ausgegangen, dass es an mir liegt wegen PCO und IR. Aber leise in meinem Hinterkopf klopft es und ich frage mich, was wenn es doch auch am SG liegt....Kann mir jetzt keiner beantworten ist klar, aber ich glaub, das muss ich jetzt alles einmal in der Klinik klären, wenn ich denn vielleicht nächsten Zyklus wieder hin darf (hoffentlich, sonst krieg ich ne Krise)...und weil das in meinem Kopf nagt, beschäftige ich mich mit der IUI/IVF/ICSI Fragestellung 😊
Für ICSI gibt es verschiedene genau definierte Indikationen, sonst übernehmen die Krankenkassen die Behandlung nicht (siehe oben). Ja, man benötigt in der Regel 2- Spermiogramme mit einem gewissen Abstand. 3 Monate Abstand wird empfohlen, aber 2 Monate sind auch ok. Normalerweise beginnen die meisten Kinderrwunschkliniken bei einem leicht eingeschränkten oder schwankendem Spermiogramm, wenn GVnP nichts bringt oder in der Vergangenheit nichts gebracht hat, mit einer IUI. Meist 3 IUI- Versuche in Folge. Nach 6x IUI rät man spätestens davon ab. Es hängt allerdings auch sehr von der Diagnose und der Dauer des unerfüllten Kinderwunsches ab. Viele Paare kommen heute schon nachweinen Jahr in die KIWU und es ist klar, dass die Ärzte erstmal leichte und wenig intensive Methoden ausprobieren und nicht gleich eine künstliche Befruchtung raushauen. Wenn allerdings zwei Jahre und mehr ohne Schwangerschaft vergangen sind, die Frau verstopfe Eileiter oder Endometriose hat oder die Ursache der Unfruchtbarkeit unbekannt, d.h. idiopathisch ist , wird meist sofort eine IVF gemacht. Der Arzt muss der Krankenkasse bescheinigen, dass eine IUI mit großer Wahrscheinlichkeit nichts bringen wird. Die würde eigentlich nur was bringen, wenn theoretisch eine Schwangerschaft durch normalen GV auch möglich oder koch denkbar wäre. Sonst eben gleich IVF oder bei schlechtem Spermiogramm gleich ICSI. Bei uns z.B. war die erste Behandlung gleich eine IVF augfrund der Dauer der Kinderlosigkeit (3,5 Jahre ohne eine einzige Schwangerschaft) und weil bei uns nichts gefunden werden konnte (idiopathische Sterilität). Ich bin sehr froh darum, dass die KIWU nicht lange rumgefackelt hat und wir nur sinnlos Zeit verloren haben, denn bei der IVF stellte sich heraus, dass wir doch ICSI benötigen aufgrund einer kompletten Nullbefruchtung. Halb IVF und halb ICSI wäre bei uns auch gleich gegangen (wegen der idiopathischen Sterilität, sonst wäre das nicht möglich, höchstens auf eigene Kosten, da bei anderen Paaren eben die Indikation zu einer IVF ODER einer ICSI besteht). Wir haben das aber nicht gemacht, weil wir privat versichert sind und die nur eine ICSI zahlen, wenn das Spermiogramm mies ist. Meine Erfahrung ist, dass man mit der gesetzlichen Krankenversicherung weniger Probleme hat bei unklaren Diagnosen, bei der privaten braucht man unbedingt einen Verursacher und eine konkrete Ursache, sonst ist man gearscht (sorry wegen dem Ausdruck, ist aber echt so 😆). Wenn allerdings tatsächlich einmal bewiesen ist, dass der Mann der Verursacher ist, dann muss die private Krankenversicherung sogar mehr als die 3 Versuche übernehmen, die für die gesetzliche vorgeschrieben sind. Darin besteht also bei der privaten wiederum ein Vorteil. Die müssen so lange zahlen, wie es verhältnismäßig ist und solange eine gewisse Schwangerschaftschance durch die künstliche Befruchtung besteht. Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten, soweit ich die Antworten weiß. Wenn ich irgendwas nicht weiß, dann kann man mich gern berichtigen.
2-3 Spermiogramme im Abstand von 2-3 Monaten meinte ich
Ganz lieben Dank für deine ausführliche Rückmeldung! Ganz so Wunschkonzert, wie es sich manchmal liest in Posts, ist es also nicht. Ich glaub, wenn es weiter geht, lassen wir erst nochmal ein 3. SG machen und machen in der Zeit noch ne Runde GVNP. Dann wissen wir zumindest wo der Hase läuft....Jetzt weiß ich auf jeden Fall schon mal wies funktioniert 😊