Alle anderen werden schwanger...

Hey,

ich kenne das Gefühl leider auch nur zu gut.

Es haben immer nur die anderen Glück, man selbst wird nur vom Pech verfolgt.

Bei uns sind es jetzt fast zwei Jahre, Ergebnis 4 Schwangerschaften und vier Fehlgeburten...

Und ja, ich bin neidisch, finde es unfair und es tut mir auch weh das ich nicht zu denen gehöre.
Und ich finde, das darf man auch sein. Das sind Gefühle die da sind, die man nicht wegreden oder totschweigen kann, nur weil es sich vielleicht „nicht gehört“.

Ich habe leider kein Patentrezept damit umzugehen, aber Du bist sicher nicht allein mit diesen Gefühlen.

Fühl dich gedrückt.

LG,
Laura

Hi!

Ich verstehe was du meinst.

Ich hatte mir bei der vorletzten Schwangerschaftsverkündung gedacht, naja dann sind jetzt immerhin alle schwanger die in Frage kommen, einen weiteren Tiefschlag muss ich nicht erwarten.
Aber ne, eine weitere ist im 1. ÜZ schwanger geworden...

ich habe schon 3 icsis hinter mir. Ich weiß nicht ob es daran liegt dass ich schon recht lange immer wieder aus einem Loch kommen muss, aber Corona macht mir dagegen relativ wenig aus. Meine Klinik hat geöffnet, bin nur gerade im pausenzyklus.

Immer wenn ich von einer neuen Schwangerschaft erfahre bin ich den restlichen Tag sehr niedergeschlagen. Versuche mich dann mit irgendwas abzulenken wozu ich sonst keine Lust habe, Staub wischen oder so. Dann ist die schlechte Laune wenigstens nicht umsonst.

Ich schick dir ein eine Fernumarmung - du bist nicht allein 🤗🤗

Ich verstehe dich gut. Erst gestern wurde bekannt gegeben, dass wieder eine Kollegin von mir schwanger ist. In meinem Freundeskreis sind wir so ziemlich die letzten ohne Kinder an der Hand. Unsere Kinderwunsch geht nun schon 6 Jahre. In den 6 Jahren hatte ich 4 icsis und 8 Transfere insgesamt. Daraus resultierte 1 Fehlgeburt und eine stille Geburt. Mein Mann ist durch einen Gendefekt praktisch unfruchtbar.

Ende letzten Jahres haben wir uns nun für Samenspende entschieden und 2 mal eine richtig miese Charge der Samen erwischt, also wieder nichts...

Ich gönne es den anderen wirklich, aber ja ich bin neidisch und auch oft traurig, weil es bei uns in diesem Punkt so mies läuft. Ein Patent Rezept hab ich leider auch nicht...

Hallo,

auch ich verstehe ich dich sehr gut. Ich war teilweise von Neid und Missgunst zerfressen und konnte mich nicht wirklich für andere freuen.

Vom aktiven Kinderwunsch bis ich meine Tochter im Arm halten durfte sind 5 Jahre vergangen. In der Zeit ist eine gute Freundin aus der Kindheit schwanger geworden und ich hab richtig blöd reagiert weil sie plötzlich hochschwanger vor meiner Tür stand. War total überfordert und unterkühlt. Hatten dann zwei Jahre nur wenig Kontakt und ich hab auch nicht wirklich Interesse an ihrem Kind gezeigt. Irgendwann hab ich mich ihr anvertraut und wir haben offen darüber gesprochen.

Es ist wirklich nicht leicht damit umzugehen und ich konnte bis zu meiner intakten Schwangerschaft auch keine Babys sehen. Hab also auch keinen Weg gefunden damit cool umzugehen, aber zumindest hab ich nie wieder so blöd reagiert wenn mir eine Freundin von ihrem Glück erzählt hat.

Mein Mann und ich sind relativ offen mit unserem überfüllten Kinderwunsch umgegangen und dem entsprechend waren alle Freunde immer sehr verständnisvoll, das hat es uns leichter gemacht.

Es tut mir leid, dass du gerade so in der Luft hängst weil deine Kinderwunschklinik nicht arbeitet. Ich hoffe es geht bald weiter.

Fühl dich lieb umarmt

Same here! Ich kann dich auch gut verstehen. Wir versuchen nun schon seit 2 Jahren, seit September in Behandlung. Und jetzt, kurz vor der ersten IVF kommt Corona und wir sind auf Pause - und das wie lange? Niemand weiß es

Dazu kommen Freundinnen, bei denen es einfach so klappt und Kolleginnen die jammern, wenn es nicht beim ersten natürlichen Versuch passiert (dafür dann beim 2.). So sehr man sich für alle freut (und das tut man ja wirklich!), es führt einem nur vor Augen, dass es bei anderen klappt und bei einem selbst nicht. Auch wenn das keinen Sinn hat, diese Vergleiche, aber wir Menschen sind nun mal so.

Hat irgendjemand eine offizielle Info bekommen, wann KIWU Behandlungen wieder durchgeführt werden? Meine Ärztin meint dass wir in 1-2 Monaten mal schauen können... aber ich glaube eher, sie vertröstet uns.

Es ist einfach frustrierend und Paaren, die natürlich schwanger werden können, wird es auch nicht ans Herz gelegt, jetzt nicht schwanger zu werden. Fühlt sich an wie doppelte Ungerechtigkeit.

Aber wir alle werden auch durch diese Zeit kommen. Vielleicht muss man Enttäuschung und Trauer auch bewusst zulassen (dürfen) und dann versuchen positiv in die Zukunft zu schauen! Ich hab mir fest vorgenommen, dass ich meinen Körper so gut es geht vorbereite - also gut und gesund essen, Sport, den Kopf zur Ruhe kommen lassen. Diese erzwungene Wartezeit vielleicht sogar als Pause zu sehen, wenn man es schafft mit den Gedanken vom alles bestimmenden Thema Kinderwunsch ein bisschen wegkommen.. es sind nur Versuche, aber ich hoffe, dass wir alle es schaffen, nicht zu verzweifeln und dann nach dieser verrückten Zeit gestärkt und FROHEN MUTES an die Behandlungen ranzugehen!

Alles, alles Gute an alle und nicht verzagen!!!

Danke an euch alle für eure aufmunternden Worte! Seit meinem Posting sind vier Stunden vergangen. Was seither passiert ist: viel!

1) Der Drache ist gelandet (war zu erwarten, dank Duphaston...).
2) Ich habe mich schlau gemacht, wie es mit Kinderwunschbehandlungen derzeit aussieht. Seit heute gibt's neue Richtlinien - gute Nachrichten für alle in Österreich! :)
https://www.kinderwunschzentrum.at/corona/
3) Meine übliche KiWu im AKH (kostenlos) ist hat leider noch bis mindestens Mai geschlossen (Ich soll "Mitte, Anfang Mai" wieder anrufen).
4) Eine private KiWu, der ich letzte Woche ein E-Mail geschickt habe, hat heute geantwortet: Sie beginnen im Mai mit dem Vollbetrieb und ab Montag mit Hormontherapie. Da ist ZT5! :)
5) Ich habe soeben einen Termin für Montag bekommen! :)

Gute Nachrichten für alle, die in einer ähnlichen Situation sind! Hoffentlich kann ich euch damit ebenso aufbauen :)

LG, Letrozol

Hach, auch ich kann Dich zu gut verstehen! Als mein Mann und ich es noch auf natürliche Weise probiert haben, habe ich mich bei meinen Freundinnen mal umgehört. Bei den meisten hat es tatsächlich beim ersten Versuch geklappt. Wahnsinn!

Seit ein paar Tagen weiß ich, dass meine beiden besten Freundinnnen seit kurzem ebenfalls versuchen, schwanger zu werden. So schön es wäre, das gleichzeitig zu erleben, erhöht es bei mir den Druck gerade erheblich. Ich habe Angst davor, dass es bei denen klappt und bei mir wieder nicht. Mit der einen Freundin konnte ich schon über meine Ängste sprechen. Sie kann mich gut verstehen und hat selbe Angst, dass es bei ihr nicht klappen könnte. Ihr Verständnis beruhigt mich, da ich mich auch manchmal schäbig fühle mit dem Neid.

Zum Glück macht meine KiWu-Klinik weiterhin Behandlungen. Bei mir verschiebt es sich gerade nur immer wieder, bis ich wieder mit der Stimu anfangen kann.

Ansonsten: An meinem Geburtstag Ende Dezember erfahren, dass meine Schwägerin schwanger ist (hat mir den ganzen Tag versaut) und vor drei Wochen von einer Freundin, dass sie kurz vor ihrem 40. Geburtstag beim ersten Versuch schwanger geworden ist. Juhee! Ich kann mich schon für die anderen freuen, aber oft überwiegt auch der Neid und das fiese Gefühl, dass einem wieder vor Augen geführt wird, dass es scheinbar bei allen anderen klappt, nur bei einem selber nicht.

Aber Mädels, hier im Forum sind wir nicht allein!

Ich kann jedes Deiner Worte nachvollziehen! Der Neid, die Wut, die Hilflosigkeit! Wichtig finde ich diese Gefühle zu zu lassen, das hilft verarbeiten. Schrei aus Wut, schimpfe, weine. zu Hause. Niemals den Schwangeren gegenüber, die können nichts dafür.
Jeder Körper ist anders und man muss auch dankbar sein für das was man hat, das vergisst man dann gern mal.

Drück Dich!

Hallo, liebe Letrozol,
reihe mich ein unter diejenigen, die genau wissen, wovon du sprichst. Blöde Kommentare von Fastfremden ("Aber ihr wollt schon auch Kinder, oder??") und Kolleginnen, denen ich nichts von meiner persönlichen Situation erzählt habe ("Echt, ey, wenn du ne gute Ausrede willst, warum du manches net machen kannst, schaff dir Kinder an!"). Schwangere, die stöhnend von ihren Wehwehchen berichten... Auch Freundinnen, denen ich von meinem Kinderwunsch und unseren ersten Versuchen erzählt habe, sind nur am Jammern, wie anstrengend das mit einem Kind ist, dass sie keine Zeit haben, mit mir zu telefonieren und zu reden und dass ich ihre harte Situation ja gar nicht verstehen könne mit all der Zeit, die ich habe...
Da wird das Kind instrumentalisiert und sich beschwert und ich (wie Laura vier SS, vier Sternchen, dazu kein Kind an der Hand) denke mir nur, dass diese Schwangeren und Mütter wirklich keine, aber wirklich keine Ahnung haben. Eine Bekannte sagt mir manchmal, wie schlimm das war, dass ihr Kind etwa zu früh geboren war und anfangs speziell betreut werden musste. Und dass man das nicht nachvollziehen könne, wenn man das nie erlebt hat...

Manchmal möchte ich ausrasten. So viel Ignoranz, so viel Egozentrismus.

Mir helfen prinzipiell zwei Dinge:
1. Ich sage mir, dass niemand eine Chance hat, rücksichtsvoll zu reagieren, wenn ich ihm nicht vorher meine Situation anvertraut habe. Also darf ich das nicht erwarten.

2. Ich mache mir bewusst, dass dieses Zusammentreffen von unterschiedlichen Konstellationen KEINE böse Absicht (etwa des schicksals) ist, keinerlei Zusammenhänge da sind und dass ich einen Fehler mache, wenn ich das nebeneinanderstelle, als würde da irgend eine Bedeutung darin liegen. Das ist nämlich nicht so und die Bedeutung, die ich kreiere, tut mir unendlich weh - und wofür? Ich will mir ja eigentlich nicht selber weh tun. Versuche mich dann dazu zu zwingen, das bewusst zu trennen. Manche sind schwanger. Und ganz andere Sache, neues Thema: Ich hatte vier Fehlgeburten und kämpfe darum, und hoffe, dass es mal klappt mit der SS.

Naja, es klappt natürlich nicht immer. Man hat schwache und schwarze Momente. Aber hin und wieder funktioniert es... Sorry für den doch recht langen Text und LG