Liebe Frauen,
ich möchte mal auf einen wichtigen Aspekt aufmerksam machen, es brennt mir auf der Seele. Nie hätte ich gedacht, dass ein ein so zärtlicher Wunsch wie der Kinderwunsch so wenig mitfühlend in unserer Gesellschaft behandelt wird. Wir als Frauen werden müssen uns ständig rechtfertigen und werden von keiner Seite wirklich unterstützt.
Viele müssen es finanziell alleine stämmen. Das geht doch nicht? Denke, das Land braucht Kinder?
Wir müssen unseren Wunsch geheimhalten, um uns nicht zu schaden. Die Behandlung gilt als "privat", so als würden wir uns in eine Schönheit-Op begeben. Der Arbeitgeber sollte es nicht wissen.
Die Behandlung und die eigene Berufstätigkeit unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach, aber irgendwie habe ich es geschafft.
Man muß zyklusabhängig zu Blutabnahmen und Ultraschall-Untersuchungen und diese Termine alle trotz Vollzeit-Job irgendwie so wahrnehmen, dass keiner etwas merkt.
Meine Gynäkologin meinte in einem Gespräch, eine Kinderwunschbehandlung ist in der Schwere der psychischen Belastung mit einer Krebstherapie vergleichbar. Leider weiß das sonst keiner.
Für die Punktions- und Transfertage bekommt man eine Bescheinigung von der Klinik, aber wer kann die schon beim Arbeitgeber abgeben? Viele Frauen holen sich woanders eine AU. Viele Frauen lügen, weil die Ehrliche mitunter die Dumme ist. Wie soll ich als Berufstätige solch eine zeitintensive Behandlung machen ohne die Unterstützung eines Arztes zu haben? Gar nicht.
Braucht man dann doch mal Unterstüzung vom Allgemeinarzt, sollte man bloß nicht ehrlich sein, denn mitunter trifft man auf einen wenig mitfühlenden Zeitgenossen, der nicht weiß, wie es sich anfühlt , KEIN Kind zu bekommen. Immer wieder nicht schwanger zu sein. Es zählt nicht, man sei ja nicht krank, sondern in einer Behandlung, die man frei gewählt habe. Frei gewählt?Ah, alles klar.
Und wenn dieser Zeitgenosse ausgerecht eine Frau ist, bleibt man entsetzt und hilflos, aber auch wütend zurück.
Ich hatte bisher drei Transfer. In sechs Monaten bin ich in drei Löcher gefallen und aus drei Löchern wieder herausgekrabbelt, ohne es mir anmerken zu lassen. Ich habe meine tiefschwarzen Gedanken für mich behalten und war immer fleißig arbeiten.
Braucht man dann doch mal Unterstüzung vom Allgemeinarzt, sollte man bloß nicht ehrlich sein, denn mitunter trifft man auf einen wenig mitfühlenden Zeitgenossen, der nicht weiß, wie es sich anfühlt , KEIN Kind zu bekommen. Immer wieder nicht schwanger zu sein. Es zählt nicht, man sei ja nicht krank, sondern in einer Behandlung, die man frei gewählt habe. Frei gewählt?Ah, alles klar.
Und wenn dieser Zeitgenosse ausgerecht eine Frau ist, bleibt man entsetzt und hilflos, aber auch wütend zurück.
Wir sollten uns der "Ungerechtigkeit" bewußt sein und so gut es geht für uns einstehen!
Morgengedanken von mir
Umgang mit uns Frauen in der Kinderwunschzeit
Hallo!
Deine Worte sind wirklich wahr!
So hab ich das noch nie gesehen!
Ich habe seit 10 Jahren Kiwu, mittlerweile eine 3 jährige Tochter, war 7 Jahre Kampf, mit 6 Transfers und Ops, einer FG, unzählige Untersuchungen, alles in Vollzeit Turnus Dienst um Zug,hab mir dort die Hormone gespritzt usw, durfte niemanden wissen!
Nun hab ich schon seit 2,5 Jahren und 6 Tranfers einen Geschwister Wunsch und wieder darf es niemanden wissen!
Nun mit Teilzeit Job im Turnus und mit Kleinkind.
Im August starten wir den letzten Versuch, insgesamt den 13 Transfers, und dann ist Schluss!
Hab keine Lust mehr!
Schön deine Worte zu lesen,denn das bestärkt much, das ich nicht alleine so denke, das wir Kiwu Frauen durch die Hölle gehen müssen, und das geheim!
Lg Aida
Danke für deine Worte. Es kann ja auch nicht sein, dass nur verheiratete Hausfrauen oder Reiche Kinder bekommen können, weil die anderen es nicht mit ihrem Arbeitslosen vereinbaren können. Besonders bei einer längeren Behandlungsdauer.
Auf den Punkt gebracht.
Lg
Du sprichst mir aus der Seele. Die Behandlungen sind eine unglaubliche Belastung und das Versteckspiel, die Lügen bei der Arbeit machen alles noch viel komplizierter. Oft fühlt man sich allein und ist einfach nur down. Als Frau am Arbeitsplatz offen über Kinderwunsch zu sprechen ist meistens ein no Go & natürlich noch krasser, wenn man dafür in Behandlung ist und klar ist, dass man auf dem Weg dorthin schon Ausfallzeiten haben wird.
Es ist ein steiniger Weg und deine Worte beschreiben einfach wie stark hier alle sind und welche kämpfernaturen in uns wohnen. Danke fürs teilen deiner Gedanken!
oje, ich sehe gerade ein Absatz ist doppelt. kann man den text editieren?
Geht glaub ich nicht, ist mir zwar aufgefallen, aber macht doch nix 😊 trotzdem sehr schöne und wahre Worte
Hi
Ja , du glaubst gar nicht wie schwer das für mich ist.
Ich gelte laut Gesetz als selbstverschuldet Schwanger geworden!
Da ich ein Spender Kind habe - bekomme ich kein finanzielle Unterstützung!
Muss ständig zum Jobcenter, da sie mir Leistungen streichen wollen- da ich den Vater nicht abgebe. - kann ich auch nicht!
Ja ich würde gerne wieder arbeiten!
Und jede andere Mutter, wo der Vater nicht auffindbar ist, oder nicht zahlen kann. Bekommt finanzielle Unterstützung
Ich muss mir anhören, das wusstet Du vorher
Was heißt das - Kinder nur den reichen! ?
Ja wollte ein Kind ! Es ist mein absolutes gewünschtes Wunschkind.
Anderes Thema: meine Freundin möchte keine Kinder - dafür wird sie total verurteilt! - ihr Mann nicht!
Dieser sexsismus !
Danke für das Thema!
Das ist ja schrecklich. Selbstverschuldet schwanger? Wäre es nicht wahr, müsste man fast darüber lachen. Eine Unverschämtheit.
Ja, das schlimme daran ist
Das ich aus meiner eigenen Spender Community kaum Unterstützung bekomme!
Weil es meist lesbische Paare sind !
Die es nicht verstehen!
Die andere Seite hat so viel Geld! Das es Ihnen egal ist.
Ach ja in die KIWU Klinik darf hier in D auch offiziell nicht
Ich musste angeben das ich in Partnerschaft lebe !
Du hast so Recht. Es ist einfach unfair. Wir kämpfen seit 5 Jahren. 9 Transfere, 5 FG - bisher ohne Kind. Bei mir weiß der Arbeitgeber seit 3,5 Jahren Bescheid, da ich in Beschäftigungsverbot war und trotzdem eine Fehlgeburt hatte. Zunächst war das Verständnis da. Inzwischen nicht mehr. War dieses Jahr wieder schwanger und im BV und in der 16. Woche eine stille Geburt. Und scheinbar hat mein AG jetzt die Nase voll und versucht mich loszuwerden. Werde als einzige in Kurzarbeit geschickt, obwohl ich gerne arbeiten würde. Die neue Kollegin ist noch in Probezeit und bräuchte eigentlich Unterstützung. Aber man versucht mich „kalt zu stellen“ und mürbe zu machen. Eine Mitarbeiterin, die versucht ein Kind zu bekommen und dafür evtl. Fehlzeiten hat, ist für ein Unternehmen nicht tragbar.
Als hätten wir nicht genug zu ertragen. Werde ich mich in dieser Zeit wohl um einen neuen Job bemühen müssen. Und dann würde es mit den Behandlungen noch schwieriger werden. Als neuer Mitarbeiter kann man ja nicht so leicht mal für Termine fehlen.
Schlimm. Leider kann man als Betroffene nicht laut darüber reden, weil man sich selbst schaden würde.
Hey ich weiß genau wie es dir geht.
Ersteinmal tut es mir sehr leid für dich, dass du das durchmachen musstest und musst!
Ich wurde im Januar Dank meiner 1 icsi schwanger und nach Punktion aufgrund einer Überstimulation für 2 Wochen krank geschrieben.
Leider hielt die ss nicht lange an und ich erlitt Mitte März eine Fehlgeburt wo ich auch für 2 Wochen krank geschrieben wurde.
Das Jahr davor hatte ich auch einige Fehlzeiten aufgrund KW aber auch Krankheit.
Naja ich wurde nun gekündigt.
So tief bin ich noch nie gefallen, wie in diesem Jahr.
Jetzt muss man sich überlegen, wie soll es weiter gehen?
Einen neuen Job annehmen mit der Gewissheit, dass es evtl bei den nächsten Kryos wieder klappt und man dies in der Probezeit dem Chef mitteilen muss.
Oder den kinderwunsch erneut verschieben und Karriere machen um kein schlechtes Klima im Büro zu haben.
Welcher Arbeitgeber und welche Mitarbeiter begrüßen sowas?
Die Angst vor der Zukunft bleibt, weil es niemand erfahren darf und nicht gern gesehen wird!
Alles Liebe dir.
Hallo ihr starken Frauen
Ich gehöre eigentlich nicht in dieses Forum, da ich meinen wundervollen 6 Wochen alten Sohn natürlich empfangen habe.
Aber ich lese sehr gerne bei euch mit.
Ich bewundere eure stärke, wie ihr immer wieder aufsteht und weiter kämpft für euren Traum. Ihr habt alle ein Wunder verdient, ich drücke jeder einzelnen die Daumen ✊
Ich schreibe dir eine Antwort weil ich über einen Satz in deinem sehr berührenden Text gestolpert bin.
Das die Kinderwunsch Therapie mit einer Krebstherapie vergleichbar ist. Der Mann von meiner besten Freundin kämpft gerade um sein Leben. Er ist 35..
Er wurde vor einer Woche Vater. 2 Wochen nachdem er Erfahren hat das er Vater wird bekam er die Krebs Diagnose. Er sieht sein Kind an und weis nicht ob er ihren ersten Geburtstag erlebt.
Ich habe nicht das erlebt wo ihr, es muss wirklich ein sehr schwerer Weg sein.
Aber für mich sind diese zwei Sachen nicht vergleichbar. Das Leben geht auch ohne Kinder weiter, wenn auch nicht so wie gewünscht. Mein Kollege wird seinen Kampf wahrscheinlich verlieren, er wird seine Tochter nicht aufwachsen sehen.
Ich hoffe ihr versteht das mir dieser Vergleich einen Stich in mein Herz versetzt hat und ich meine Gefühle niederschreiben musste..
Ich wünsche wuch allen alles Glück dieser Erde!
Das musste ich jetzt einfach loswerden
Hallo angie,
was dem Mann seiner Freundin passiert ist, ist furchtbar schrecklich gar keine Frage.
Wenn ich es richtig verstanden habe wurde hier nicht gesagt das Kinderlosigkeit genauso schlimm sei wie eine Krebserkrankung. Lediglich die psychische Belastung die hinter beiden Schicksalen steht wurde miteinander verglichen.
Und ich kann mir gut vorstellen, das diese durchaus in ihrer Schwere vergleichbar sind.
Ich denke aber auch man kann persönliches Leid nicht gegeneinander aufwiegen. „Was mir passiert, ist schlimmer als das was dir passiert ist“ Das funktioniert nicht.
Viele Grüße,
Laura
Ich selbst habe meine Mutter mit nur 55 an Krebs verloren. Das ist eine furchtbare und ekelhafte und hinterlistige Erkrankung die niemand erleiden sollte.
Und auch die andere Seite kenne ich. Ich hatte vier Fehlgeburten, vier kleine Leben die mir verloren gegangen sind.
Und viele andere Frauen hier haben noch schlimmeres erlebt als ich. Späte Fehlgeburten und stille Geburten, fünf, sechs, sieben oder gar acht mal.
Kaum nachzuempfinden für jemanden der das (zum Glück) noch nicht erlebt hat.
Denn auch das ist etwas was niemand erleben müssen sollte.
VG,
Laura
Ich stimme dir zu, es ist wirklich sehr traurig zu sehen, wie die Gesellschaft mit dem Thema umgeht.
Auch dass Behandlungen nur unter bestimmten Voraussetzungen gezahlt werden und nur teilweise, finde ich sehr unfair.
Aber ich rate zu etwas mehr Mut, offener mit dem Thema umzugehen. Wir Betroffenen sollten das Thema nicht selbst tabuisieren.
Falls es die Situation auf der Arbeit erlaubt, bin ich auch dafür, mit offenen Karten zu spielen. Bei mir haben dort alle Verständnis und unterstützen mich. Wenn es mir schlecht geht, muss ich mich nicht verstellen.
Ich habe bisher nur von einer einzigen Person blöde Kommentare gehört, das war meine Mutter.
Auf den AU meiner Kiwu-Klinik sieht man nur, dass sie von Gynäkologen ausgestellt wurden.
Mein Hausarzt unterstützt mich auch, er hat mir von sich aus angeboten, mir Überweisungen auszustellen und hat auch schon BT gemacht.
Es geht auch anders.
LG Luthien mit ⭐⭐
Es gibt Gerichtsurteile, die Frauen zu Rückzahlungen (Gehalt)verdonnert haben. Die Situation ist rechtlich in der Tat nicht klar. Offenheit kann den Arbeitsplatz kosten.
Ich glaube nicht, dass solche Urteile haltbar sind und dass das die ständige Rechtssprechung ist.
Ungewollte Kinderlosigkeit ist von der WHO als Krankheit anerkannt.
Eher kann ich mir vorstellen, dass Arbeitgeber aus irgendwelchen anderen Vorwänden kündigen könnten, wenn eine Mitarbeiterin ständig fehlt.
Danke für deine Worte.
Das ständige Lügen auf der Arbeit, die Tabuisierung in der Gesellschaft und das Unverständnis sind traurig. Für uns persönlich kommt die finanzielle Belastungen hinzu, da kein einziger Versuch für gleichgeschlechtliche Paare wegen Spendersamen von der Kasse übernommen wird. Schön diskriminierend auch für heterosexuelle Paare, die auf Samenspende angewiesen sind.
Ich bin wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben. So fühlt man sich wenigstens nicht ganz so einsam.
auch für heterosexuelle unverheiratete paare übernimmt die Kasse nix!
Du hast so recht!
Ich bin mittlerweile leider zu einer Meisterin im Ausreden erfinden geworden,wenn ich mal wieder später auf die Arbeit komme oder wegen einer erneuten FG(4x,jedes mal 6/7 ssw) krank geschrieben wurde(das war nur 1x,habe mir für meine Ausschabungen sogar 2x eine Woche Urlaub genommen)
Ich bin es auch so leid...
Soviel muss man finanziell selber tragen,habe meinen Frauenarzt gewechselt weil der letzte mich nicht unterstützt hat.
Ich habe eine Freundin die 2 Kinder hat und das auch nur durch Kiwu Klinik.Sie ist immer da wenn ich reden will.Und wichtig ist auch dass der Partner da ist und ihr euch gegenseitig stützt.
Die Kinderwunsch Zeit verändert deinen Charakter,bestimmt dein Leben.
Und man darf auch mal schlecht drauf sein und das alles scheiße finden,denn das ist es.
Ich bin auch froh dieses Forum zu haben,denn hier hilft man sich und du merkst dass du nicht alleine bist.
Liebe Grüße und darauf dass dieser Weg für uns bald ein gutes Ende hat 🍀