Kurz vor 1. ICSI - Angst und Sorgen, auch wegen Arbeit - Achtung lang

Hallo ihr Lieben,

nun ist es bald so weit und wir werden voraussichtlich endlich(!) im nächsten Zyklus mit unserer 1. ICSI starten. Es war schon alle geplant und dann kam Corona... nun möchten wir das aber trotzdem angehen und unsere Klinik behandelt auch wieder.

Neben den Sorgen und Ängsten die sowieso bestehen kommt jetzt erschwerend hinzu dass ich auf meiner Arbeit viel Kundenkontakt habe. Trotz der Abstands- und Mundschutzregeln ist es so dass die Kunden z.T die Masken für kurze Zeit abnehmen müssen/dürfen und dann natürlich kurzzeitig kein Schutz für die Mitarbeiter besteht. Zudem tragen meine Kollegen auch keinen Mundschutz wenn keine Kunden im Geschäft sind und Abstand halten sie natürlich auch nicht ein (geht auch nicht so gut aufgrund der Räumlichkeiten für die Mitarbeiter). Ich trage jetzt sowieso schon meine komplette Arbeitsschicht eine Nasen-Mund-Maske auch wenn das meine Kollegen nicht tun, ich versuche auch die Distanz einzuhalten aber das ist oft nicht möglich.
Erschwerend kommt hinzu dass ich eine sehr missgünstige Vorgesetzte habe die mir gerne das Leben schwer macht - ich bin während der Arbeit permanent angespannt und unter Stress.
Aufgrund der Krise habe ich nun Minusstunden angehäuft und sowieso schon ein richtig schlechtes Gewissen weil ich nicht weiß wie ich die jetzt so schnell wieder abarbeiten soll - wir aber trotzdem mit der Behandlung beginnen möchten (was ich natürlich nicht erzähle).

Ich weiß gar nicht wie das eigentlich für Schwangere geregelt ist aber angenommen ich teste positiv - ab diesem Zeitpunkt wäre mir das Risiko auf Arbeit zu hoch - und natürlich auch der Stressfaktor aufgrund der Kollegin.

Ich stecke in einer Zwickmühle: schlechtes Gewissen wegen den Minusstunden, Angst und Sorge in einer eventuellen Schwangerschaft zu erkranken und oder dem Mobbing der Kollegin ausgesetzt zu sein + natürlich kein Einkommen mehr zu haben (es ist ein Mini-Job und ich bekäme kein Krankengeld oder Arbeitslosengeld etc.) und mein Mann ist auf Kurzarbeit, sein Geld reicht im Moment nicht für uns beide aus.

Sorry für den langen Text. Ich trage diese Probleme schon seit Wochen mit mir rum und bin hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wäre es gut jetzt mit der Behandlung zu beginnen bevor die KK noch auf die Idee kommt ihre Bewilligung (aufgrund von Corona) zurück zu ziehen (falls das überhaupt ginge) bzw. dass diese verjährt und ich werde ja auch nicht jünger und Corona kann noch bis Ende des Jahres Thema bleiben...

Habt ihr einen Rat für mich?

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Hallo Carduelis,

Bei einem Minijob dürfte es kein Problem sein die Termine mit der Kiwu Klinik unterzubringen. Die Minusstunden würden dadurch nicht mehr werden. Die Termine sollten sich drum herum planen lassen 👍🙂

Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du denn?

Liebe Grüße
Regenbogen2020
mit ⭐⭐ und "Cookie" (PU+16/TF+13)

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Hallo,

mit der Terminplanung dürfte es keine Probleme geben sofern ich nicht jetzt alle Minusstunden auf einmal abarbeiten muss.

Mir geht es eher darum dass ich - sollte ich positiv testen - den Minijob nicht mehr ausführen kann und dann hab ich Minusstunden die ich nicht mehr abarbeiten kann (höchstens vielleicht dann wieder nach der Schwangerschaft sollte mir nicht gekündigt werden) und ich hab deswegen ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Betrieb und Sorgen dass das Geld nicht reicht. Ich bekomme dann ja kein ALG1 oder Krankengeld etc.

Kinderwunschbehandlung deswegen aber weiter zu verschieben ist auch nicht sinnvoll.

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Du arbeitest in einem Geschäft schreibst du. Warum kannst du denn bei positivem Test nicht mehr arbeiten?
Vielleicht könntest du andere Tätigkeiten übernehmen. Da gibt's vielleicht Möglichkeiten, damit du weiterhin Geld verdienen darfst 🙂

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Mein Rat ist: einfach anfangen und vieles regelt sich irgendwie. Ich habe auch immer große Sorgen, wie ich alles unter einen Hut bringen soll, aber am Ende ging es .

Corona hat ich auch erst sehr verunsichert, weil eine neue Unsicherheit am Horizont. Letztlich gibt es corona aber jetzt und wir können da nichts dran ändern, nur froh sein, dass das normale leben irgendwie weitergeht.

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Danke vielleicht hast Du Recht. Ich hätte nur gerne im Vorfeld alles geregelt.
Hab schon mehrfach im Team betont dass ich meine Minusstunden gerne schnell abarbeiten möchte aber irgendwie nehmen die das nicht ernst :-/
Möchte sie natürlich auch nicht in den KiWu einweihen...

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Liebe Carduelis,
Ich kann deine Bedenken verstehen. Und soviel "Ballast" im Kopf ist bestimmt nicht die beste Voraussetzung. Andererseits werden wir alle nicht jünger 😉 und ich glaube wie meine Vorrednerin, dass sich vieles von selbst regelt.
Mach dich nochmal schlau wegen der Lohnfortzahlung und ggf. einem Beschäftigungsverbot bei Eintreten der Schwangerschaft. Wenn du länger als 4 Wochen gearbeitet hast (davon gehe ich mal aus), müssten sie dir rein rechtlich gesehen 6 Wochen im Krankheitsfall den Lohn fortzahlen (für die Stunden, die du im Normalfall gearbeitet hättest) und bei einem Beschäftigungsverbot sowieso (da bekommen sie das Geld sogar vom Staat zurück). Zumindest ist das mein Kenntnisstand und ich habe auch mal mitbekommen, dass es so lief.
Ein schlechtes Gewissen solltest du meiner Meinung nach so oder so nicht haben. So wie du es beschrieben hast, sind deine Arbeitsbedingungen nicht wirklich angenehm. Und deine Gesundheit und die Familie gehen immer vor. Oder wie mein Chef mal meinte: "Ich bin meiner Firma gegenüber völlig loyal und tu was ich kann. Aber ich bin auch meiner Familie gegenüber loyal."
Ich wünsche dir alles Gute,und dass du den für dich passenden Weg findest. 😊🍀

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Liebe Blackfairy,

vielen Dank das stimmt natürlich was Du sagst mit den Prioritäten.
Ich weiß nicht ob es eine Lohnfortzahlung gibt bei einem Minijob. Das muss ich mal recherchieren. Ich dachte dass das ein bisschen ein rechtsfreier Raum ist :-)

Mir fällt es im Moment sowieso schwer unter den Bedingungen zu arbeiten aber sollte ich schwanger sein hätte ich schon große Angst vor einer Infizierung - die ja unter diesen Arbeitsbedingungen nicht sehr unwahrscheinlich ist. Zudem kommt natürlich der psychische Stress.

Ja ich arbeite da schon mehrere Monate, bin schon lange über der "Probezeit".
Danke auch für Deine lieben Wünsche #herzlich

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Hallo,

falls es geht, mach dir nicht zu viele Sorgen.
Bei einem Minijob arbeitest du wie viele Stunden in der Woche? Termine und Pausen sollten sich da gut drum rum planen lassen wenn man nicht Vollzeit mit Überstunden arbeitet.

So sehr ich dir wünsche, dass es klappt, liegt die Wahrscheinlichkeit dass bei 30 %. Das ist nicht rasend hoch. Also, selbst wenn du jetzt eine ICSI machst, ist nicht gesagt, dass es klappt oder geklappt hat und du etwas anders machen musst, da brauchst du dir erstmal keinen Kopf machen.

Mehrere Studien haben erwiesen, dass die Alltagsmasken fast nichts bringen, wenn es keine FFP2 Masken sind oder diese angefasst und rauf und runter genommen werden. Ich würde mich deshalb nicht so auf das Maskentragen als Schutz verlassen.

Als Schwangere bist du nicht automatisch im Risiko erhöht zu erkranken oder Risikopatientin. Da gehört schon mehr dazu.

Ich würde versuchen einen Tag um den anderen zu nehmen, Ablenkung durch Arbeit ist im Kiwu für mich gut und finanziell kann ich mir, je mehr Geld da ist, private Zusatzleistungen gönnen, das geht ohne finanziellen Background nicht.

Alles Gute 🍀

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Hallo,

ich arbeite unter 40 Stunden die Woche (es sei denn jemand ist im Urlaub), also das ist natürlich kein Problem bei der Terminplanung mit der KiWu, aber das war auch nicht die Sorge.

Ich weiß dass die Alltagsmasken nicht viel Schutz bringen aber die Art und Weise sowie die Menge der inhaltierten Viren können sich auf den Krankheitsverlauf auswirken - daher ist es schon sinnvoll auch mit einer Alltagsmaske.
Mein Arbeitgeber stellt leider keine FPP2 (obwohl er es müsste) und die Kunden tragen z.T. wie gesagt keine Masken (auch nicht die Kollegen). Wir kommen den Kunden unter Umständen recht nahe (bis zu 20/30 cm vom Gesicht). Es ist also nicht möglich für mich mich wirklich zuverlässig zu schützen.

Dass die Wahrscheinlichkeit dass es bei der 1. ICSI klappt relativ gering ist weiß ich - und auch dass in den ersten 12 Wochen noch was schief gehen kann. Auch deswegen möchte ich meinen Arbeitgeber und Team auf keinen Fall einweihen. Es wird aber schwer sein zu begründen warum man jetzt nicht mehr arbeiten kann. Wenn ich sage ich bin krank dann wäre das ja eine Lüge.

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Corona ist als Biostoff 3 eingestuft. D.h. Es wird jedem Arbeitgeber selbst überlassen, ob er Schwangere frei stellt oder nicht. Wenn es ein großes Risiko gebe, dann wäre das gesetzlich anders geregelt und Arbeitgeber müssten freistellen. Dein Risiko zu erkranken oder dass eine Erkrankung negative Auswirkungen hat ist in der Schwangerschaft nicht höher.

Voraussichtlich wirst du zwischen Punktion und Transfer krank geschrieben. Du könntest dann Deine Zeiten so legen, dass du bis zum Bluttest weitere 5-8 Tage Urlaub nimmst oder Deine Schichten so liegen, dass du da frei hast, das müsste mit eurem Minijob ja möglich sein. Dann ist der Test und dann weißt du auch schon, ob es geklappt hat.

Danach kannst du dann immer noch den Rest überlegen. Krankschreiben ohne Grund geht natürlich nicht. Das weißt du ja selbst. Der Arzt kann dich dann entweder krankschreiben (länger als 6 Wochen kann Konsequenzen haben) oder du sagst es Deiner Chefin und sie kann dann entscheiden ob sie dich freistellt oder innerhalb des Betriebs eine Tätigkeit mit weniger Risiko findet.

Mach dir nicht zu viele Gedanken. Das wird schon alles. Und Corona ist keine lebendsbedrohliche Krankheit, wenn du nicht zur Risikogruppe gehörst.

Alles Gute 🍀