Jemand auch sehr hohen ANA Titer und/oder Faktor 2 ?

Hallo zusammen, bei mir wurden ein paar Blutuntersuchungen gemacht, da ich insgesamt 7 Transfers hatte (1x biochem. SS, 5x negativ, 1x frühe FG) aber noch kein Kind. Dabei wurde bei mir Faktor 2 festgestellt und ich muss jetzt zur weiteren Abklärung zur Gerinnungsambulanz. Wie lief das bei euch? Was musstet ihr jetzt für Medikamente im nächsten Versuch nehmen?
Außerdem ist mein ANA Wert mit 1:2560 sehr hoch! Da ich aber sonst nichts weiter habe, wird das glaube ich erstmal nicht weiter abgeklärt. War das bei euch auch so? Im nächsten Versuch soll ich 10mg Prednisolon nehmen.
Würde mich über ein paar Erfahrungen freuen 😊

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Hallo, hab Faktor 2 und 5. Ich nehme ab Stimu Clexane 0,4. Prednisolon nehme ich nicht wegen der Gerinnungsstörung, sondern weil ich stark erhöhte Leukozyten habe. Gebracht hat es mir leider seither noch nichts, seitdem hatte ich trotzdem nur biochemische Schwangerschaften und eine Eileiterschwangerschaft. In der Gerinnungsambulanz haben sie nur überprüft ob Clexane quasi richtig ist oder was anderes und ob 0,4 als Dosis passt. Mehr wurde da leider nicht gemacht. Wer interessant zu wissen, was sie bei dir machen. Vielleicht möchtest du dann mir mal berichten?
Ich hoffe, dass es bei dir hilft :)

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Vielen Dank für deine Antwort :) Dann bin ich mal gespannt was bei mir gemacht wird. Ich werde berichten :)

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Hallo, ich habe auch höhere ANA-Titer, allerdings längst nicht so hoch wie du (1:320) und auch kein Rheuma, darauf weist der ANA ja wohl eigentlich hin... meine Gerinnung ist ok, mit der Kombination habe ich also keine Erfahrung. Aber ich kann dir sagen, wie es bei mir lief - und dir Mut machen, denn es lief gut ;-) Mein Sohn ist 13 Monate alt 😊

Ich hatte seit 2016 eine ELSS und eine FG nach spontanen Schwangerschaften, danach zwei FG nach insgesamt fünf ICSI naturelle. In der Abortsprechstunde haben sie 2018 dann den ANA-Wert ermittelt und ich musste nach der nächsten ICSI bis zur 35. Ssw ASS 100 nehmen. Außerdem waren wir ab der 16. Ssw alle 14 Tage beim Ultraschall, weil diese Antikörper Auswirkungen auf das Herz des ungeborenen Kindes haben können (nicht müssen!! Und selbst wenn, ist es wohl behandelbar, man muss es eben nur vorher wissen...).

Ich kann dir mehrere Sachen empfehlen:
1. Falls du von deinem FA nicht hunderttausendprozentig überzeugt bist, such dir für die Schwangerschaft nach Möglichkeit einen, der Erfahrung mit solchen Sachen hat. Meiner war zum Glück vor der Selbstständigkeit lange in der Uniklinik und hatte sowas immerhin schon mal gesehen.
2. Frage doch, ob du zusätzlich zum Rheumatologen kannst. Bei mir hatte die Kiwu das auch eher unter 'ferner liefen' verbucht, erst mein FA hat darauf bestanden, dass sich das nicht nur der Pränataldiagnostiker, sondern auch ein Rheumatologe anschaut. Der hat die Antikörper noch weiter differenziert und so wussten wir, was zu tun war.
3. Sperr Google und frag ausschließlich deine Ärzte ;-) Mir haben FA, Rheumatologe und Pränataldiagnostiker unisono streng verboten, das zu googeln, und ich habe mich zum Glück bis nach der Geburt daran gehalten, sonst wäre ich verrückt geworden und die Schwangerschaft noch anstrengender als ohnehin. Es gibt praktisch nichts Allgemeinverständliches und alles ist sehr beängstigend.

Zum Feinultraschall musste ich trotz allem zwei Mal zusätzlich. Da wurden wir schon mal ziemlich beruhigt, da das Herz unseres Sohnes in Ordnung war, und die restlichen Untersuchungen hat dann wieder mein FA gemacht.

Nach der Geburt waren wir zum Abschluss beim Kinderkardiologen. Der sagte wörtlich: Ihr Sohn ist so gesund, wie man nur sein kann, und seitdem kann ich daran glauben, dass wir es unbeschadet überstanden haben. Allerdings wird er aufgrund dieser ganzen Vorgeschichte aller Voraussicht nach ein Einzelkind bleiben.

Sorry, das wurde lang... kurz gesagt: es ist doof, es zu haben, aber gut, es zu wissen. Liebe Grüße, alles Gute und gedrückte Daumen für den nächsten Versuch!

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Vielen vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort und das mut machen :) Toll das es bei dir geklappt hat 😊

Auf meinem Bericht mit den Blutwerte ist auch aufgeführt das ich in der SS von der 16. - 30. SSW regelmäßig untersucht und die Herzaktivität des Kindes überwacht werden müssen. Sowas macht natürlich schon irgendwie Angst. Du hast aber recht, googeln werde ich das lieber nicht 🙈

Meine Gyn hat auch 20 Jahre in einem KH gearbeitet und ist dann erst in eine Praxis gegangen. Ich denke auf dem Gebiet kann ich ihr dann ganz gut vertrauen.

Was wird denn bei einem Rheumatologen noch überprüft bzw. was ist denn die Konsequenz daraus?

Schon verrückt, dass es einem schon schwer gemacht wird schwanger zu werden und jetzt muss durch meine doofen Blutwerte eventuell auch noch mein zukünftiges Baby „leiden“. Das deprimiert einen manchmal wirklich 😢

Vielen Dank auf jeden Fall nochmal für deine sehr hilfreiche Antwort 😊

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Sehr gerne 😃

Mein - wie gesagt diesbezüglich glücklicherweise erfahrener - FA hat mich aus unterschiedlichen Gründen zum Rheumatologen geschickt. Zum einen, weil die Kiwu das nicht so ernst nahm (du wirst im Verlauf der Schwangerschaft evtl auch Ärzte treffen, denen das einfach nichts sagt. Beim Geburtsplanungsgespräch im Krankenhaus wollten sie wissen, was das ist, im Mutterpass standen nur die Abkürzungen 🙈🙈🙈). Der FA wollte einfach genau wissen, was los ist, hat auch mit seinem alten Prof an der Uni telefoniert, um sich noch mal abzusprechen, und mich daraufhin überwiesen. Und erst der Rheumatologe hat mir gesagt, dass zumindest meine Fehlgeburten im 1. Trimester wohl eher nichts damit zu tun hatten, sondern es erst später zum Problem werden kann.

Dann, weil ANA wohl ein Oberbegriff ist für verschiedene Antikörper, und bei den Untergruppen gibt es dann gefährliche und ungefährlichere... so habe ich es zumindest verstanden. Ich hatte wohl die gefährlichen, aber wie du siehst, hat auch das nicht unbedingt etwas zu sagen. Beide Ärzte haben nicht gesagt: das ist ein Riesenproblem. Nur: man muss eben regelmäßig nach dem Kind schauen.

Aber da du schreibst, dass bei dir die Untersuchungen ab der 16. Ssw schon vorgeschrieben werden, kannst du dir das vielleicht doch sparen - evtl hat man bei dir aufgrund des sehr hohen Wertes schon alles im Detail untersucht?

Ich hatte auch grässliche Angst am Anfang. Aber dann, als ich so gut betreut wurde und mich alle Fachärzte beruhigt haben, habe ich versucht, das Positive zu sehen: wenn man weiß, dass man diese ANA hat, können Ärzte entsprechend agieren - und das ist dann zwar nicht die entspannteste Schwangerschaft ever (war es bei mir sowieso nicht, mir war von 39 Wochen etwa 30 schlecht 🤣), aber doch immer noch besser, als dass man völlig unvorbereitet auf Herzprobleme stößt oder sie womöglich zu spät bemerkt.

Ich drücke ganz ganz fest die Daumen, dass ihr auch bald so übermüdet seid wie wir 😅😂😅 liebe Grüße!