Ich bin sauer, ich bin traurig, ich weiß nicht weiter.
Wir hatten aufgrund des SG meines Mannes ursprünglich ICSI beantragt. Zusätzlich habe ich Endometriose. Wir sind beide PKV+Beihilfe. Die Beihilfe hat direkt genehmigt, die PKV aber lehnte die ICSI ab, da "keine schwerwiegende männliche Fertilitätsstörung" vorliegt. In allen SG bisher immer WHO A+B ca. 28 - 31 %, davon wenig bis keine "A".
Den ersten Versuch splitteten wir daher. Ergebnis: IVF Nullbefruchtung. Erneutes Schreiben an PKV mit Bestätigung der Kiwu brachte jedoch auch nichts. Das Befruchtungsversagen sei nicht auf eine organische Störung zurückzuführen - daher keine ICSI.
Gehts noch? Ohne ICSI brauchen wir doch keine künstliche Befruchtung zu machen, sie wäre ja von vornherein nicht erfolgreich. Wenn die es SO genau nehmen, hätten sie ja sogar die Zusage für IVF zurücknehmen müssen. Es heißt ja "...Sterilität, die allein mittels künstlicher Befruchtung überwunden werden kann". Kann es ja dann nicht!
Ich werd jetzt schauen, wer mir da rechtlich weiterhelfen kann. Hattet ihr sowas auch schonmal? Oder wurde nach Nullbefruchtung direkt einer ICSI zugestimmt? Kennt vielleicht sogar jemand entsprechende Urteile oder Vorschriften?
Trotz Nullbefruchtung keine ICSI? Fall für den Rechtsanwalt!
Hallo erstmal, eigentlich bin ich hier gar nicht mehr aktiv, aber ich kann trotzdem nicht ganz aufhören mitzulesen. Geht halt nur langsam, sich komplett vom weiteren Kinderwunsch (bei mir wäre es das dritte Kind) zu lösen. Wir hatten den gleichen Fall wie ihr, nur ein noch viel besseres Spermiogramm. Nullbefruchtung von 14 Eizellen bei der IVF wegen Interaktionsstörung. Vorher hieß es immer, alles ist in bester Ordnung. Wir haben auch halb PKV, halb Beihilfe. Bei uns hat aber die Beihilfe Stress gemacht, nicht die PKV, und sie hat einen Ombudsmann, einen Prof.Dr., eingeschaltet, der uns Recht gab. Ihr habt leider einen ganz entscheidenden Fehler gemacht und da ist euer Arzt schuld, der euch darüber nicht aufgeklärt hat: Ihr habt IVF/ICSI gesplittet. Gerade bei idiopathischer, ungeklärter Sterilität sollte man das nicht tun! Wir haben das bewusst nicht getan, obwohl uns unser Arzt vorgeschlagen hat, halb/halb zu machen, um wenigstens 1 Befruchtung zu garantieren bzw.die Chance darauf zu erhöhen. Leider zahlen die Krankenkassen bei idiopathischer Sterilität und gutem Spermiogramm NUR bei einem kompletten (!) Befruchtungsversagen eine ICSI, sprich bei einer Nullbefruchtung. Das ist die einzige Indikation für ICSI neben einem schlechtem Spermiogramm. Eine geringe Befruchtungsrate reicht nicht aus (ich nehme an, ihr hattet bei den geicsten Eizellen eine Befruchtung). Leider sind die Satzungen und Regelungen alt, entsprechen nicht mehr dem heutigen wissenschaftlichen Stand und die Interaktionsstörung ist als Problem leider auch noch nicht gut genug erforscht. Wir haben gerade wegen der hohen Kosten nicht halb IVF/ halb ICSI gemacht, sondern in diesem Fall ein Befruchtungsversagen bewusst in Kauf genommen. Auch wenn das im ersten Moment ein Schock war, war es später von entscheidendem Vorteil für uns. Danach wurde nämlich alles von der Krankenkasse und der Beihilfe problemlos übernommen, denn wir konnten ohne Schwierigkeiten zeigen und beweisen, dass IVF bei uns nicht funktioniert. Bei der ICSI darauf waren wir erfolgreich. Es gibt jetzt zwei Sachen, die ihr machen könnt: 1) Euren Arzt bitten, dass er euch eine Bestätigung/ein Gutachten schreiben soll, dass IVF bei euch nicht erfolgreich war und sein kann und 2) im Zweifelsfall, wenn sich die Krankenkasse weiterhin weigert, eure Rechtschutzversicherung und auch einen weiteren Gutachter einschalten. Alles Gute für euch, Petra
Ach ja...was ich noch vergessen habe: Ich weiß nicht, wie viele Eizellen ihr hattet. Aber wenn es nicht sehr viele waren, habt ihr wirklich ein Problem, denn es wird dann schwer werden, zu beweisen, dass die Nullbefruchtung bei der IVF unvermeidbar war. Es hätte ja auch schlichtweg Zufall sein können, zumal bei den meisten Paaren die Befruchtungsrate bei nur ca. 60 % liegt. Das ist auch der Grund, warum man eben auf keinen Fall splitten sollte. Zumindest nicht von finanziellen Aspekt her betrachtet.
Und wir hatten beide (!) auch die gleiche Versicherung wie ihr: Halb PKV (bei uns Debeka) und halb Beihilfe. Mein Mann und ich sind beide Beamte.
Hallo,
bei der PKV ist das ne richtige sauerei.
Bei uns war das Sperma das Problem, sodass nur Icsi in Frage kam. Ich bin PKV und Beihilfe, mein Mann gesetzlich.
Die Gesetzliche zahlt nur das vom Mann verursachte, sprich die Befruchtung der Eizellen für die icsi. Alles, was bei mir gemacht werden muss, Medikamente, Punktion, Transfer zahlt nur die Beihilfe zur Hälfte.
PKV zahlt nicht, da ja kein Problem bei mir vorliegt.
Ich weiß nicht, wie das in deinem Fall ist. Versuchen sollte man es. Bei Problemen mit dem Sperma sollte die PKV die Befruchtung für die icsi zahlen müssen.
VG
Biene
Hallo und danke für deine Antwort :)
Wie gesagt, wir sind BEIDE PKV+Beihilfe, das ist also alles unkompliziert.
Hallo Biene, leider arbeitet die PKV nach dem Verursacherprinzip. Scheiße, aber so ist es nun mal. Im Nachhinein waren wir total froh über die Nullbefruchtung bei der IVF und dass dadurch eine Ursache gefunden werden konnte. Es klingt paradox, es ist aber so. Sonst hätten wir die 44 000 Euro für die beiden Kinder komplett aus eigener Tasche zahlen müssen. Andererseits ist die PKV aber wieder von Vorteil, wenm es eine Ursache gibt und der Verursacher bei der PKV versichert ist. Die PKV muss nämlich viel mehr Versuche bezahlen als die gesetzlichen drei Versuche. Hat also alles seine Vor- und Nachteile. Aber du hast recht. Im Einzelfall kann es scheiße sein, wenn man privat versichert ist.
Hey!
Wir sind auch gerade in der Zwickmühle.
Bei uns ist es so, das ich gesetzlich und mein Mann PKV+Beihilfe versichert ist.
Meine Probleme sind jetzt hier nicht Thema, allerdings verstehe ich das nicht, wenn ihr beide PKV seit wo jetzt das Problem liegt!
Habe ich das richtig verstanden, das idopathische Sterilität heißt, das für die Sterilität keine medizinischen Gründe nachgewiesen werden können?
Liebe Grüße 🍀
Genauso ist es. Das war auch ein riesiges Problem bei uns. Man hat 3,5 Jahre (bis zur Nullbefruchtung bei der IVF) keinen Grund bei uns gefunden und wir hatten massiven Ärger mit der Versicherung zwecks Bezahlung. Es ist schwer nachzuweisen, dass man künstliche Befruchtung unbedingt benötigt, wenn nach außen hin alles wunderbar erscheint. Habe das alles selbst durch, darum habe ich oben so gut ich konnte, auf den Post geantwortet.
Die idiopathische Sterilität ist übrigens gar nicht so selten. Man schätzt, dass zwischen 10 und 20% der Paare, die in einer KIWU vorstellig werden, davon betroffen sind. Das heißt aber nicht, dass es keine Ursache gibt, was einem die Versicherung weismachen will, sondern dass sie eben noch nicht gefunden wurde. Es gibt immer einen medizinischen bzw.organischen Grund, wenn man durch GV jahrelang ohne Erfolg ist! Und die Interaktionsstörung mit komplette Nullbefruchtung kommt selbst kommt bei etwa 7% aller IVF-Zyklen vor. Ich kenne selbst viele andere Paare mit dem gleichen Problem. Wir sind da nicht die einzigen. Umso trauriger, dass die PKV und die Beihilfe das nicht schnallen. Aber ich habe persönlich den Eindruck, es hängt stark vom Sachbearbeiter ab, an den man gerät.
Huhu,
mein Mann und ich sind auch beide Beihilfe/privat.
Nach meiner Erfahrung lehnen die PKV beim ersten Antrag so gut wie immer ab. Aber es lohnt sich, hartnäckig zu bleiben.
Einen Anwalt musste ich bis jetzt nicht einschalten, aber viele Briefe schreiben und die Kiwu-Klinik mit ins Boot holen.
Schließlich wurde immer alles übernommen.
Viel Glück 🍀
LG Luthien 🧝♂️ mit ⭐⭐
Hallo :)
Freut mich zu hören. Ich habe immer häufiger das Gefühl, dass meine PKV nicht gerade im Sinne Ihrer Versicherten arbeitet, sondern alles abschmettern will, was irgendwie geht, um möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften. Ob legal oder nicht.
Alle meine Versuche, da noch was zu ändern, sind vertane Zeit. Es bleibt leider wirklich nur der Anwalt. Aber nachdem, was ich hier heute gelesen habe, insbesondere von wunschkindlein3, habe ich nicht mehr viel Hoffnung, dass wirklich eine ICSI-Indikation besteht.
Guten Morgen, schau mal, ich habe heute mal extra für dich in den Tiefen des WWW gesucht und das schon von mir angesprochene Urteil (Landessozialgericht Niedersachsen Bremen) gefunden. Vielleicht kann dein Rechtsanwalt in seinem Schreiben darauf verweisen: https://datenbank.nwb.de/Dokument/Anzeigen/473771/
Unsere PKV hat auch nur zur Kostenübernahme einer IVF zugestimmt. Unsere Ärztin riet uns allerdings zur ICSI. Wir machten die ICSI und zahlten die Differenz zwischen IVF und ICSI selbst. Wir haben das so mit der Ärztin besprochen und die Klinik hat die Rechnungen entsprechend geschrieben.
Vielleicht ist das auch eine (Not-)Lösung für euch.
Liebe Grüße
Rucksackmädchen
Sicher, das würden wir tun. Aber darum geht es ja nicht.