Hallo,
Ich schreibe zum ersten mal. Werden bald eine ICSI machen, wir waren bisher nie schwanger. Seit ich weiß, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es auf natürliche Wege klappen wird, hat sich für mich alles verändert. Ich habe angst davor, von einer Zukunft mit Kindern zu träumen. Weil es auch nie passieren könnte. Wir sind jetzt an dem punkt, wo wir anfangen, mit engen Freunden über unsere Situation zu reden. Trotzdem fühlt man sich so allein, und ich kann es nicht helfen, ein Gefühl von Scham zu empfinden. Was hat Euch geholfen, den Mut nicht zu verlieren? Welche Reaktionen von Eurem Umfeld haben Euch unterstützt fühlen lassen? Wie habt ihr es geschafft, nicht alles schwarz zu sehen und Euch von allen Hürden die positive Einstellung nicht nehmen zu lassen?
Ich danke Euch
Unerfülltes KiWu, Psyche, sprechen, was hilft
Ich habe über Urbia liebe Mädels gefunden, die genau das gleiche durchmachen müssen wie wir.
Wir sind alle in der gleichen Kiwu und das hilft sehr. Ansonsten reden mein Mann und ich viel darüber. Er ist mein Fels an doofen Tagen und baut mich auf. Ansonsten schreibe ich hin und wieder Tagebuch.
Also mir hat es geholfen darüber zu sprechen. Zuerst nur mit einer Freundin, die nach 4 Versuchen aufgeben mussten und nun ein super süßes Mädchen ab Geburt adoptiert haben. Später haben wir auch mit den restlichen Freunden gesprochen. Und es war echt erstaunlich, dass sich danach noch 2 weitere Paare als Kiwu Patienten herausgestellt haben. Dadurch war es dann für mich noch einfacher darüber zu sprechen, die anderen wussten was man gerade durchmacht und wir konnten uns gegenseitig unterstützen 😊
Was mir sehr viel geholfen hat war die Geschichte meiner Freundin mit der Adoption. Insgesamt hatte es vom ersten Antrag bis sie die Kleine bekommen haben 2 Jahre gedauert. Für mich war es sehr schön zu sehen, dass in der Familie keine Unterschiede gemacht wurden, ob adoptiert oder nicht (ihre Schwester hat 3 Monate vorher ein Baby bekommen). Dadurch war für mich klar es gibt einen Plan B, falls alles nicht klappt 😉
Hallo,
Vor corona hatte ich mein Alltag ziemlich durchterminiert.... Sport, Treffen, raus kommen.. Ich habe nach meiner FG im März 2018 mit meiner Mutter und dann nochmal meiner besten Freundin.
Hier über Urbia habe ich nette Mädels kennengelernt. Alle haben jetzt Kinder. Trotzdem habe ich mit einer täglichen Kontakt. 🙂
Meine Schwiegerfamilie ist taktlos und war nach FG für mich gestorben. Innerlich. Die bekommen auch nichts mit. Ab und an kommt ein Spruch, mein Mann regelt das, wenn er es checkt, ansonsten antworte auch ich entsprechend. Meine Schwägerin war mit mir schwanger, sie hat ein zuckersüßen Jungen bekommen. Den ich auch sehr lieb habe.
Zu früh abgeschickt.
Momentan schlägt mir das Thema sehr aufs Gemüt. Ich wollte immer mehr Sex als mein Mann. Seit ca 4 Monaten habe ich keine Lust mehr. Es geht ständig nur um schnell oder wir müssen, sollen etc. Mein Mann baut mich hier aber immer auf und kommt besser mit dem Druck zurecht. Jeder der dann sagt, ihr macht euch zuviel Stress, macht Urlaub, seid jung, blabla... 🙄 Ich bin genervt. Auch wenn mir dann jemand sagt, ihr habt Zeit. 3 Jahre aktives üben, 25kg weniger, 9 Jahre keine Verhütung.. Ich mag nicht mehr.
Ach das wird schon, es ist nicht eure Zeit, die wird kommen. Wer weiß für was das gut ist. Eine Freundin meinte tatsächlich, bist du dir sicher, dass du den heiraten willst, wenn es nicht klappt mit dem Kinder bekommen. Ich war so perplex.. Ich kenne meinen Mann seid fast 14 Jahren. Ich habe ihm nicht geheiratet, weil er Zeugungsfähig ist.... Was wäre wenn er nicht gewesen wäre, krank wird etc... Also wir haben letztes Jahr geheiratet ❤️ corona hat uns da auch sehr geärgert und im übrigen auch meine Schwiegerfamilie.. 🙄
Jetzt wurde es lang, aber vielleicht findest du dich irgendwo wieder. 🍀🤞
Hallo Igel33,
ich kann dich sehr gut verstehen, gerade, was die Scham betrifft.
Bei mir ist es so, dass ich eine wahnsinnig tolle Familie und auch liebe Schwiegerfamilie habe. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es ihnen unangenehm ist. Ich sehe da viel Erschrockenheit, dass ich so viele Tabletten schlucke und Untersuchungen mache.
Mein Mann ist mein Fels in der Brandung, der mich immer auffängt und bestärkt.
Auch mein FA zieht gemeinsam mit mir alle Register und nimmt sich immer viel Gesprächszeit für mich.
Ich habe auch zwei Kolleginnen, die sehr verständnisvoll sind und mich immer unterstützen.
Ergo: mir hilft nur, darüber reden zu können.
Hey,
auch mir hilft es sehr über das Ganze zu reden, insbesondere mit meinem Mann und meiner Besten Freundin, die immer sehr mitfiebert und auch mit leidet, aber mich auch immer gut auffängt. Meine Familie weiß nicht so recht mit der Situation umzugehen, daher erzähle ich nichtmehr so viel, eher nur noch bei gezielten Rückfragen. Seit ein paar Monaten gehe ich auch zu einer Psychologin, es hilft die Gefühle zu ordnen und Gedankengänge etc. zu verstehen, was das verarbeiten erleichtert. Der Austausch hier ist auch eine große Hilfe, wenn mal eine Frage offen bleibt, man wegen etwas verunsichert ist und Erfahrungen sucht oder auch nur ein wenig Mut und Zuspruch braucht. Bzgl. der Zukunftsangst hat mir das auskleiden eines Plan B sehr geholfen. Ich habe diesen noch nicht zu Papier gebracht, da ich noch nicht bereit bin diesem alternativen Plan mehr Realität zu geben, aber zu wissen, dass er da ist, nimmt mir etwas den Druck.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg für deine erste ICSI!
Liebe Grüße