Wie geht ihr mit dem Frust um?

Hallo ihr Lieben,

Ich bin gerade sehr frustriert und traurig und muss es einfach mal loswerden. Meine Freunde sind toll und empathisch aber so wirklich verstehen sie das Leiden des KiWu ja nicht. Und mein Mann ist ein Meister der Verdrängung und solange wir nichts aktiv an einem Problem ändern können will er darüber nicht reden denn es macht ja nur schlechte Laune. Also hoffe ich bei euch ein offenes Ohr zu finden.

Ich hatte Anfang März meine zweite FG in der 9.SSW. Bis jetzt mussten wir aus unterschiedlichen Gründen pausieren...Da es die zweite FG war sollte im ersten Zyklus eine BS und GS gemacht werden um Ursachenforschung zu betreiben. Die OP wurde wegen einer Zyste um einen Zyklus verschoben. Dann erhielt mein Vater eine schwere Diagnose weshalb nicht klar war ob ich als Stammzellspenderin in Frage käme. Da man dazu nicht schwanger sein darf haben wir weiter pausiert. Jetzt sollte es mit IUI weitergehen. Vorhin war ich beim US und die IUI wird am Montag stattfinden weil die KiWu Sonntags keine machen. Der Follikel ist aber schon zu weit und die Ärztin geht eher davon aus, dass er früher springt. Sie hätte lieber morgen IUI gemacht aber dafür war der US zu spät und ich kann nicht mehr rechtzeitig auslösen. Also eigentlich hatten sie den US Termin zu spät angesetzt. Ich war Dienstag schon da und habe mehrmals darauf hingewiesen, dass meine Zyklen seit FG noch nicht wieder "normal" sind aber sie meinten es reicht am Freitag

Ich habe jetzt den Zyklus mental schon wieder abgeschrieben und bin super traurig. Ich bin auch sehr frustriert weil ich das Gefühl habe wir sind in diesem Jahr noch keinen Schritt weiter gekommen. Hatten nur die IUI im Januar, dann FG, dann viel Warten und der Zyklus jetzt wird dann wohl nichts und dann ist es schon wieder August. Ich habe einfach keine Geduld mehr und bin sehr dünnhäutig. Die Sache mit meinem Vater belastet mich auch sehr und ich würde mir sehr wünschen, dass er sein Enkelkind (das es hoffentlich geben wird) wenigstens noch Kennenlernen darf.

Ich weiß ihr könnt auch nichts tun aber wie geht ihr mit solchen Gefühlen um? Wie schafft ihr es positiv zu bleiben?

Danke für eure Antworten.
LG, Loha

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Hallo Loha.
Ich kann dich sehr gut verstehen, und ich frage mich auch immer, warum ich und womit ich das verdient hab.

Ich hatte jetzt 8🌟 2 ICSI's waren dabei und davor IUI. Heute wäre eigentlich Transfer, aber es hat sich keine einzige Zelle befruchten lassen. Die Woche war schrecklich für mich, grad heute, wo Transfer angesagt wäre.
Aber es gibt dann wieder Tage, wo ich einfach wieder Mut fasse und weiter mache, und vorallem mir auch andere Perspektiven ausmale. Mir was vornehme und und und. Mein Mann ist zum Glück mein Fels in der Brandung, sonst wäre ich wahrscheinlich schon kaputt.

Es ist schlimm, aber ich denke, dass es auch einfach ganz viele andere schöne Dinge im Leben gibt, und dann gucke ich mir gestresste Mütter mit 3 Kindern im Supermarkt an und genieße meine Ruhe 🤣😁
So ist die Natur, man kann nichts erzwingen, auch wenn man heutzutage so viel nachhelfen kann.

Aber manche Tage liege ich auch einfach nur im Bett und bade in Selbstmitleid. Und das tut auch mal gut.
Wünsche dir alles alles Gute. 🌷💞

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Danke für deine liebe Antwort. Es tut schon alleine gut verstanden zu werden. Aber es tut mir leid, dass dein Weg auch so steinig ist und du auch gerade so eine schwere Woche hast. Du hast ja auch schon einiges hinter dir. Umso schöner zu sehen wie du dich auf die positiven Dinge konzentrierst. Du hast auch vollkommen recht, manchmal tut es gut einfach traurig zu sein und es rauszulassen. Danach ist wieder Energie da um die positiven Dinge im Leben zu genießen. Und ich musste wirklich lachen..ich glaube ich gehe heute mal in den Supermarkt. 🤣 Ich wünsche dir auch alles Gute. 🍀😊

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Hey!
Es ist immer schwer in solchen Situationen. Versuche Kraft aus einer anderen Quelle zu ziehen. Ich versuche mit anderen Projekten auf andere Gedanken zu kommen.
Z.B. im Garten eine weitere Ecke umgestalten o.ä.
Leider wird dir keiner den schweren Weg abnehmen können.
Ich hoffe du findest irgendwie die Kraft das alles durchzustehen.
Aber glaub mir. Ich war auch schon an dem Punkt alles hin zu werfen. Tagelang geheult. Schlechte Laune. Sorgen um Sorgen. Sogar die Frage, kann ich ohne Kinder glücklich sein.

Du schaffst das irgendwie!

LG

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Danke dir für die Ideen. Das ist tatsächlich meist auch meine Strategie, ich habe auch meine kleinen Projekte und bin immer recht aktiv. Auch schon um mich abzulenken. Aber manchmal versagt die Strategie vorübergehen. Das ist wohl auch ok. Aber du hast vollkommen recht, wir schaffen das alle irgendwie. Ich wünsche dir auch viel Kraft. 🍀❤️

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Hey,

erstmal trägst du da eine schwere Last auf den Schultern mit der Fehlgeburt im März und der Krankheit deines Vaters. Du hast jedes Recht frustriert und traurig zu sein. Also sei nicht so streng mit dir.

Gibt es bei euch auch die Chance auf natürlichem Weg schwanger zu werden? Falls ja, ist kein Zyklus ein verschenkter Zyklus. Denn es gibt jeder Zeit die Möglichkeit schwanger zu werden, auch wenn die Chancen nicht so hoch find. Das erstmal um dich etwas von dem Druck zu entlasten.

Meine Mama war letztes Frühjahr auch schwer krank, konnte aber geheilt werden. Ich wünsche dir sehr, dass es irgendeine Heilungschance für deinen Papa gibt. Ich kann es nachempfinden, wie hart es ist, um ein Elternteil so bangen zu müssen.

Alles Gute 🍀

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Danke für deine lieben Worte. Es tut so gut verstanden zu werden. Du hast natürlich recht, es gibt bei uns auch auf natürlichem Wege eine Chance. Da das zwei Jahre lang nicht geklappt hatte habe ich das für mich schon abgeschrieben. Aber du hast recht, auch dieser Zyklus hat eine Chance. Danke für den Perspektivwechsel, das hilft mir schon es positiver zu sehen.

Tut mir leid zu hören, dass du ähnliches mit deiner Mutter durchmachen musstest aber umso schöner zu hören, dass sie geheilt werden konnte. Bei meinem Vater gibt es die Chance nicht, es bleibt nur zu hoffen, dass er am oberen Ende der Skala sein wird und noch eine Weile bei uns ist. Da hoffe ich einfach das Beste.

Ich wünsche dir auch alles Gute. 🍀❤️

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Es ist natürlich schwierig und ich habe auch Tage, an denen ich nur heule, aber Verzweiflung bringt mich kein Stück weiter.

Also schaue ich nach vorne🙂

Ich werde wohl damit leben können, keine Kinder zu bekommen, aber ich möchte mir nicht später vorwerfen, nicht alles versucht zu haben.

Ich drücke dir ganz ganz fest die Daumen 🍀😘

Bzgl. deiner IUI: was hätte dagegen gesprochen, gestern direkt auszulösen und die IUI heute zu machen? Etwas zu früh ist besser als zu spät.

Ich glaube, ich würde mir die IUI am Montag sparen und es so versuchen.

LG Luthien mit ⭐⭐

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Da hast du vollkommen recht, danke dir auch für den Perspektivwechsel. Das hilft enorm. 🤗

Die Option heute IUI zu machen hatten wir auch diskutiert, die Ärztin war nicht so happy damit weil sie Angst hatte dass es dann zu früh wäre und auch nicht klappen würde. Wir haben uns dann entschieden zweigleisig zu fahren: Heute morgen GV und IUI am Montag. Je nachdem wann der ES dann wirklich stattfindet wären theoretisch Spermien da. Du hast aber einen sehr validen Punkt, ich hatte aber auch schon überlegte mir die IUI zu sparen. Im Endeffekt haben wir aber noch drei mit KK Unterstützung und mehr machen wir dann sowieso nicht mehr sondern wechseln zur ICSI weil mir die Geduld abhanden kommt. Also dachte ich kann ich es wenigstens versuchen.

Ich habe übrigens schon viel von dir gelesen. Tut mir leid, dass du so einen schweren Weg hast. Ich finde du bist wirklich eine beeindruckende, starke Frau und du sprichst mir so oft aus der Seele in deinen Beiträgen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche dir alles Gute 🍀❤️

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Achso, das ist auch ein guter Plan, zweigleisig zu fahren 😅🍀🍀🍀

Dankeschön für deine lieben Worte 😘

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Hey,

mir hat es immer geholfen, direkt einen Plan B zu haben. Natürlich waren da aber auch Tage dabei, wo es mir einfach schlecht ging und ich ständig geheult hab. Wir hatten 4 Tese/ Icsi und 6 Kryos. Insgesamt 4/5 Jahre. Daraus resultierten dann eine bioch. Ss und eine stille Geburt in der 23. ssw aufgrund einer nicht lebensfähigen Diagnose. Danach entschieden wir uns für Samenspende, in einer anderen Klinik und ich wurde sofort schwanger. Im November kommt dann hoffentlich unser gesunder Sohn zur Welt. Vermutlich hätte ich irgendwann auch ohne Kinder leben können, aber ich bin unglaublich froh, dass wir nicht aufgegeben haben.

Grüße Aurori

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Ein guter Punkt mit dem Plan B. Dabei tue ich mir noch schwer zu akzeptieren, dass es einen geben muss. Ich weiß, dass es das schwerer für mich macht als es sein müsste. Das ist also definitiv noch ein Punkt an dem ich arbeiten muss. Ihr hattet ja auch einen steinigen Weg und habt lange gekämpft. Freut mich, sehr dass ihr eine Lösung gefunden habt und es ein Happy End für euch gibt. Ich wünsche dir eine ganz tolle Schwangerschaft und viele Glücksmomente wenn ihr euren Sohn ab November in den Arm nehmen könnt. 🍀❤️

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Danke dir 🥰

Ich wünsche euch, dass es für euch bald ein Happy End gibt 🍀🍀

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Hallo liebe Loha,

Deins klingt wie ein emotional sehr anspruchsvolles Jahr und daher ist es kein Wunder, dass Du Dich so fühlst. Deine Gefühle sind m.E. in so einer Situation vollkommen normal und nachvollziehbar und der Tipp, sich zu erlauben, diese so zu erleben, ist sehr gesund und ein Zeichen davon, dass Du ein Ausgleich suchst.
Als Du beschrieben hast, Du denkst, dass Ihr dieses Jahr gar nicht weitergekommen seid, hast Du das gleiche Gedanke zu Ausdruck gebracht, das mir an "dunklen Tagen" im Kopf rumschwirrt. Wir wissen seit herbst 2020, dass wir Icsi Kandidaten sind, und konnten bisher noch keinen Icsi Versuch starten. Erst haben wir 4 Monate mit den Krankenkassen rumgealbert und am ersten Tag vom ICSI-langem protokoll hat der Arzt abweichende Schilddrüsenwerte gesehen. Vier Monaten davor war alles gut. Es hat sich wohl in der Zeit ein Morbus Basedow entwickelt, zum Glück mild. ICSI Medikamente gleich wieder abgesetzt. Nun wird die SD erst eingestellt und vor September passiert bei uns auch nichts. Am Anfang war der Frust sehr groß, jetzt kommt er nur ab und an zum Vorschein. Was dazwischen passiert ist, was mir eine zusätzliche Grundlage für ein aktuelles, mögliches Gleichgewicht geschenkt hat: in mir kam auch der Wunsch hoch, in dieser Warteschleife auch das Leben wieder genießen zu können, wieder fröhlich und spielerisch zu sein. Immer dann, wenn ich das gescafft habe, natürlich wieder sorglose Stunden oder sogar Tage zu erleben, holte mich eine Angst zurück, so vielleicht Abstand zu meinem Kinderwunsch zu schaffen. Mein Coach, der mir in schwierigen Situationen psychologische Hilfe ermöglicht, versicherte mir aber, man kann Lebensfreude zulassen, ohne dadurch den starken Kinderwunsch zu unterdrücken. Beides dürfen existieren. Und das hilft mir aktuell, den steinigen Kinderwunsch-Weg ausgeglichener zu handhaben. Damit will ich nicht sagen, mir geht es nur gut und ich habe nie dunkle Tage. Sondern: ich habe wieder Zugriff auf die Dinge im Leben, die mir gut tun und das gibt mir Energie zurück.

Ich drück die Daumen, dass sie nei Dir sehr bald etwas bewegt, was nur positiv ist und auch, dass es Deinem Vater bald wieder besser geht... pass gut auf Dich auf!