Ihr lieben Expertinnen,
ich hatte hier letzte Woche schon von meiner Enttäuschung wegen des schlechten Verlaufs meiner ersten ICSI berichtet. Eigentlich sah alles fein aus, aber von den 14 punktierten Eizellen waren nur 9 reif und es konnten nur 3 befruchtet werden. Davon hat es eine geschafft und ich habe sie an PU+4 zurückbekommen. Laut Auskunft der Ärztin A-Qualität. Der Test war an TF+12 leider negativ.
Gerade sind in unserer Klinik immer wieder Leute im Urlaub, deshalb geht die Auswertung nur etwas schleppend voran. Meine Ärztin sagte mir telefonisch, dass sie auch überrascht von der schlechten Ausbeute war und in der nächsten Woche nochmal mit der Reproduktionsbiologin sprechen wollte. Für den Fall, dass diese eine schlechte Eizellenqualität als Ursache annimmt, wollte sie mir DHEA und Q10 verschreiben und ggf. beim nächsten Mal anders stimulieren.
Mir geht es jetzt nicht unbedingt um Eure Erfahrungen mir PME; ich habe mich dazu schon eingelesen und das auch mit dem Hausarzt so weit wie möglich rückgesprochen (also insb. Eisen, D3, potentielle Mängel). Mich würde interessieren, wie Ihr die Wirkung von Zucker und "schlechten" Kohlenhydraten in Bezug auf die Eizellen einschätzt.
Zum Kontext: Ich bin 32. Bei mir wurde vor Jahren PCO diagnostiziert, mittlerweile ist das allerdings nicht mehr feststellbar (also Hormone normal, keine Perlschnurovarien, regelmäßiger Zyklus mit Eisprüngen). Ich bin schlank und habe keine Insulinresistenz. Aufgrund der Diagnose achte ich eigentlich auf eine gesunde Ernährung. Allerdings habe ich in der Zeit vor der ersten ICSI relativ viel Stress gehabt und das hat sich auch auf die Ernährung ausgewirkt Es gab öfter normale Nudeln, Fertigkram und mehr Süßigkeiten als sonst; zugenommen habe ich allerdings nicht und der Zyklus war auch regelmäßig. Trotzdem habe ich oft gelesen, dass Zucker nicht gut ist für die Eizellen. Habt Ihr Erfahrung mit Ernährung und Eizellenqualität? Kann das so starke negative Effekte haben? Mir ist einfach nicht klar, warum die bei mir so schlecht auszufallen scheint.
Lieben Dank an Euch
Zucker und Eizellenqualität
Ich weiß seit einem Jahr von meinem PCOS und hab hier direkt gelesen, dass Zucker und schlechte Kohlenhydrate vermieden werden sollen.
Seitdem gibt es in unserem Haushalt keinen Industriezucker, kein Weizen, Mo-Do ausschließlich Low Carb, am WE mal Carb, aber die "gesünderen". Natürlich gibt es auch mal Cheat Days.
Ich bin normalgewichtig, schon immer gewesen, Insulinresistenz an der Grenze (2,37 HOMA), Zyklus schon immer regelmäßig, auch nach Pilleneinnahme.
Trotzdem habe ich weder Follikelreifung noch natürliche Eisprünge.
Ich bezweifle tatsächlich, dass es die Ernährung ausmacht, sondern tatsächlich vielmehr Themen wie Stress, der "richtige" Sport, etc.
1. IVF (ohne DHEA): 14 Eizellen, 7 reif
1. ICSI (mit DHEA-Einfluss): 14 Eizellen, 11 reif, davon allerdings 7 überreif
--> von den vier übrigen befruchteten erhielten wir 3 Blastos in Top-Qualität (5AA, 4AA, 4AB)
Das DHEA hat bei mir also zu überreifen, somit nicht verwertbaren Eizellen geführt. Ich würde das nicht empfehlen, wenn dein betreffender Blutwert ok ist.
Also mir hat DHEA meinen 28-Tage-Uhrwerkzyklus zurück gebracht. 4 Jahre haben unendlich viele Ärzte diverse Mutmaßungen angestellt für meinen plötzlich kaputten Zyklus (21-25 Tage) und ständige Zwischenblutungen nach der 2. FG. Seit DHEA ging es erst auf 25, dann 26, dann 27 und nun kann ich wieder die Uhr nach der Stunde stellen 🤷🏻♀️ Nach 9 Monaten Einnahme ist mein Wert auch über der Norm aber ich hatte noch nie eine überreife Eizelle. Meine Ärztin meint auch ein zu hoher DHEA-Wert macht gar nix, nur zu niedrig.
Dann hat sie sich wahrscheinlich nicht wirklich mit den Nebenwirkungen beschäftigt
Aber das muss ja jede selbst wissen. Ich hab nur Erfahrungswerte geschildert
Hey du.
Ja Zucker (in Form von massiven Abweichungen von Blutzucker Werten) kann Auswirkungen haben, ich habe mich dazu letztes Jahr dumm und dämlich gegoogelt, gelesen und recherchiert.
Hintergrund ist der das meine Kiwu bei mir alles auf meine Typ1 Diabetes schob😤
Dabei habe ich schon lange eine TIR (Zeit im Zielbereich) von ~95% und einen HBA1c von unter 6,5. Also aus Diabetologensicht traumwerte zum Start einer Schwangerschaft.
Als Diabetiker ernähre ich mich schon lange bewusst und in niedrigen Kohlenhydrat Bereich, wobei kein explizites Low carb (einmal versucht und sofort zugenommen).
Ich achte auf Vollkorn, wobei nicht sklavisch.
Wenn du in meine Visitenkarte schaust siehst du das bei mir tatsächlich bei der dritten PU diverse NEMs einen Unterschied brachte.
Ich hab mir ziemlich einen Kopf gemacht um die Ernährung. Mich richtig gegängelt vor der 2 PU.
Ich habe das Gefühl das im Moment es sehr modern ist auf "schlechte" Kohlenhydrate zu schimpfen. Hab mir dazu auch einige webseminare angehört und festgestellt das einige von den Rednern nicht mal die diversen Zuckersorten und ihre Wirkung auseinanderhalten konnten, das disqualifiziert für mich dann diese Leute, egal wie überzeugend sie ihre Thesen vermarkten. Ich denke es gibt keine prinzipiell SCHLECHTEN Zuckerarten. Man muss nur ausgewogen essen. Deswegen werde ich zu Weihnachten auch bestimmt wieder Plätzchen mit Fructose backen, auch wenn der Fettlebern verursachen kann und Hydroskopisch ist. Trotzdem ist es ein Zuckeraustausch der kein nebengeschmack hat und nicht Insulin gängig ist.
Lg
Wow, habe mir gerade Deine Geschichte durchgelesen, das ist ja unglaublich! Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Schwangerschaft und alles Gute. Du hattest ja wirklich einen langen Atem. Ich bin nach 5,5 Jahren und einer schlechten ICSI schon mit den Nerven am Ende...
Danke für Deine Einschätzung. Eigentlich versuche ich die Ernährung auch entspannt anzugehen und eher positiv als in Verboten zu denken. Es gibt viel Haferflocken, Gemüse, Obst und Fisch und das sind auch alles Sachen, die ich mag – und ich bemühe mich, nicht zu viel Süßigkeiten zu essen sowie generell auf stark verarbeitetes Zeug zu verzichten. Dass der Kram nicht besonders gesund ist, ist vermutlich unstrittig.
Mit Diabetes und Kinderwunsch kenne ich mich nun gar nicht aus, aber gerade im PCO-Kontext wird eben immer viel von den negativen Auswirkungen von Zucker gesprochen. Aber was es dann wirklich ausmacht, ist wahrscheinlich schwer zu sagen.
Nochmal alles Gute für Dich und für Euch!
Vielen lieben Dank.
In unsrem Fall denke ich das Prednisolon das zaubermittel war.
Ja durch meine ganzen Recherchen hab ich nebenbei viel über PCO gelesen. Durch die Insulin Resistenz hat es ja die Auswirkungen. In dem Bereich wurde ja viel mehr geforscht als bei Typ1 und ich habe vieles auf mein Fall Uminterpretiert, und nehme seither auch regelmäßig Myo Inositol. Wobei ich dessen Wirkung erst jetzt während der Ach was live beobachten kann. Da ist mein Insulin bedarf nämlich von Anfang an streng nach oben und ohne Myo merke ich das ich teilweise wahnsinnig lange Spritz ess Abstände brauche.
Lg
Ich bin Diabetikerin. Zwar nur eine leichte Form aber ich hab die Diagnose bekommen.
Seitdem ich Metformin nehme und meine Ernährung komplett umgestellt habe , habe ich endlich wieder Eisprünge und regelmäßige Zyklen.
Zucker wirkt sich auf Hormone aus genauso wie Süssstoffe.
Auf meine Eizellen hatte es keinen Einfluss, ich hatte immer Top Eizellen.
Ich würde mal trotzdem mir ein Messgerät besorgen und auch Nachts testen. Viele haben nur Nachts hohe Werte. Ich gehöre da dazu. In der Früh ist der Wert wieder auf 100-105 abgesunken. Ausserhalb der Schwangerschaft ein Wert der Okay ist. In einer Schwangerschaft sollte er nicht über 92 sein.
Mein Langzeit Wert im übrigen ist richtig Top. Also den allein Messen zu lassen ist zu wenig.
Wenn Zucker so schädlich wäre, würde es keine Menschen mehr in Nahost oder Nordafrika geben. Dort wird oft mit viel Zucker in den Tag gestartet, nachmittags ein starker Kaffee mit viel Zucker und abends ein megasüßer Pfefferminztee oder schwarzer Tee. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Einfluss auf die Eizellqualität haben soll.
Diese Leute bewegen sich aber auch extrem viel.
Wir nehmen zu viel Zucker zu uns und bewegen uns kaum und das wiederum führt zu zu viel Insulin.
Ich denke schon das da durch die Hormone und vieles andre beeinflusst wird.
Hi,
also Du hast sicher darin Recht, dass Zucker kein Verhütungsmittel ist und viele Leute trotz sehr hohem Zuckerkonsum schwanger werden – da muss man ja nicht einmal in die Ferne schauen, das passiert ja auch hier in Deutschland bzw. in Europa. Bei vielen Leuten scheint das also wirklich gar keine Rolle zu spielen.
Mir geht es aber eher um die Frage, inwiefern Zucker ein problematischer Aspekt bei der Eizellenqualität sein kann und damit potentiell eine Stellschraube, an der man drehen könnte. So ist es ja mit den meisten Sachen: Es gibt ja durchaus auch viele Frauen, die schwanger werden, obwohl sie rauchen oder stark übergewichtig sind, was ja eigentlich auch nicht gut ist, wenn man schwanger werden will. Offensichtlich sind Körper da einfach sehr unterschiedlich.
Liebe Grüße
Hallo Kokolomio.
Beim durchscrollen durchs Forum ist mir Deine Frage ins Auge gestochen. Ich mache mich jetzt, wenn ich die anderen Antworten lese, vielleicht unbeliebt, aber ich habe den VERDACHT das sich Zucker/schlechte Kohlenhydrate bei PCO auf die Eizellen bzw. generell auf eine mögliche Befruchtung auswirken.
Mein Mann und ich versuchen seit bald 5 Jahren ein Kind zu bekommen. Wegen unterschiedlicher Umstände (Hausbau, Hochzeit, Karriere usw.) auch immer mal zwischendurch mit Pause. Ich bin nie schwanger geworden, doch letztes Jahr habe ich quasi nur aus Spaß mal so richtig low carb versucht (ich habe PCO, leichtes Übergewicht, absolut regelmäßige Zyklen) und habe max 80g Carbs am Tag gegessen. Und siehe da, im zweiten Monat von low carb bin ich ganz ohne Hilfe nach 4 Jahren des Versuchens schwanger geworden - ohne Medikamente, ohne KiWu Klinik.... ganz natürlich. Leider hatte ich dann in der 7. Woche einen Abgang, aber es hat geklappt.
Ich hatte es damals nicht auf die Ernährung geschoben, erst vor 2 Monaten kam mir der Gedanke, dass es eine Korrelation geben könnte. Ich betone KÖNNTE. Mein 3. IUI Zyklus ist jetzt leider geendet und ich starte in den 4.. Ich werde von nun an wieder weitestgehend auf Carbs verzichten und max 80-100g am Tag zu mir nehmen. Mein Mann und ich wollten eigentlich maximal 3 IUIs machen und dann zur ivf wechseln, wollen jetzt aber noch eine 4. und 5. IUI versuchen, während ich (und mein Mann macht aus Solidarität mit) mich low carb ernähre. Ich bin gespannt ob es letztes Jahr purer Zufall war oder ob es tatsächlich einen Zusammenhang gibt.
Hi,
danke Dir für den Bericht! Du machst Dich gar nicht unbeliebt, ich habe ja ganz explizit nach Erfahrungen gefragt. Ich habe auch ein PCO-Kochbuch, das ebenfalls sehr auf Low Carb setzt. Vielleicht sollte ich es ja doch mal mit Low Carb versuchen. Weil bei uns auch das Spermiogramm nicht so gut ist, wird es bei einer ICSI bleiben – die Hoffnung, dass es nochmal »normal« klappt, habe ich tatsächlich aufgegeben – aber ich möchte gern für das nächste Mal die besten Voraussetzungen schaffen.
Es tut mir leid, dass Deine Schwangerschaft nicht gehalten hat, und wünsche Dir von Herzen, dass es bald für Euch klappt.
Liebe Grüße
Ich glaube, dass es ein Versuch wert ist. Wir geben alle so so so viel Geld für Nahrungsergänzungsmittel & Co aus, würden uns auf den Kopf stellen und 10 Purzelbäume schlagen, wenn wir dann schwanger werden würden. Und ich denke, man sollte vielleicht auch mal an der Stellschraube Ernährung drehen - und das Beste daran ist, die Umstellung auf low carb kostet nichts. Aus meiner Sicht hat man damit nichts zu verlieren. Im schlimmsten Falle ist man um die Erfahrung reicher, dass es nichts bewirkt hat, aber man muss sich hinterher nie sagen „hätte ich mal“.
Ich drücke euch die Daumen für die nächste ICSI 🍀